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Wasserfahrzeug Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug mit Takelung,
insbesondere zur Verwendung als Wassersportgerät zu Erholungszwecken, das jedoch
auch als Motorsegler, fshrbare Rettungsinsel, sowie fernsteuerbare Forsonungsboåe,
Anwendung finden kann.
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Bei mitTakelung ausgerüsteten Wasser.Cahrzeugen ist eine, von der
herrschenden Windrichtung und T.Xindstärke möglichst unabhängige Steuerbarkeit und
freie Kur5bestimrrang erförderlich, unter Beibehaltung einer, von dem gesteuerten
Kuns und der Windricht-ung möglichst wenig beeinflussten, Stabilität und Kentersicherheit.
Bei Windstille oder eingeengt cm Fahrwasser soll ein Hilfsmotorantrieb mit Schraube
die steuerbare Fortbewegung des Wasserfahrzeuges übernehmen können.
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Es ist bekannt zur Erfüllung dieser Erfordernisse Segelboote oder
Motorsegler im allgemeinen so auszuführen, daß ein langgestreckter, spindelförmiger
Rumpf vorhanden ist, der mit einem Kiel, Schwert oder Kielschwert zur Erhöhung der
rührung im Wasser und der Stabilität versehen ist und ein am Heck des Bootes angeordnetes
Steuerruder aufweist. Die Takelung ist nach dem Stand der Technik so ausgeführt,
daß die Segelflächenabenen, meist durch Seilzüge , winkelbeweglich veränderbar zur
Bootslängsachse eingestellt und in Position ehalten werden können. Die Größe der
Einzelsegel ist in der Regel nur begrenzt einstellbar. Die Verwendung bekannter
Segelboote oder Notorsegler ist allerdings mit nachteilen verbunden. Beispielsweise
ist die jeweilige Zuordnung
von Segelflächenwinkel zur Bootslängsachse,
also Segelposition, Ruderstellung , Segelflächengröße, zurn gewünschten Kurs, in
Abhängigkeit von Windrichtung und Windstärke, ein so komplexer und in der Durchführung
mit so vielen Handhabungen verbundener Vorgang, daß er bei größeren Booten in der
Regel von einer Einzelperson nicht ausführbar ist, abgesehen davon, daß der Bootsführer
weitreichende segeltechnische Kenntnisse besitzen muß. Daher ist es üblich, daß
beispielsweise Segelyachten eine mehrköpfige Besatzung und einen Bootsführer aufweisen,
der seine Kenntnisse durch eine Pflj fung nachgewiesen hat. Auch kleinere Segelboote
werden nur durch Personen bedienbar, die eine Ausbildung in Segelschulen erhalten
haben oder durch längere Erfahrung und Übung die erforderlichen Kenntnisse besitzen.
Dies ist mit ein Grund, weswegen Seelboote, im Gegensatz zu Ruder- oder Elektrobooten
,seln öffentlich ausgeliehen werden. Trotz der genannten Bedingungen ist außerdem
die Kentersicherheit im allgemeinen gering, besonders dann, wenn ungünstige Kurse
bei hohem Wellengang, hohen Windgeschwindigkeiten oder stark wechselnden 'dindgeschwindigkeiten
gefahren werden sollen. Ein weiterer Nachteil bekannter begelboote kann darin erblickt
werden, darin der Regel,alle Handhabungen an der Takelung auf dem offenen, der Witterung
ausgesetzten Deck vorgenommen werden und größere Boote im allgemeinen mit einem
Verdränger-P.umpf ausgeführt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Wasserfahrzeuge mit Takelung
so auszubilden, daß sie nur durch eine Einzelperson, die keiner längeren Schulung
bedarf, mit einigen wenigen Handgriffen, auch bei ungünstigen Bedingungen, bequem
und sicher bedienbar werden, besonders beim enden und Halsen. Die Takelung soll
aus einer geschlossenen Kajüte bedienbar sein. Dabei sollen auch größere Segelflächen
ohne Gefährdung der absoluten Kentersicherheit anwendbar werden. Die Verwendung
von
Selbststeueranlagen und Kursvorwahleinrichtungen soll begünstigt
werden. Insgesamt soll der Bedienungskomplex abgebaut, die Sicherhe;' der Fahrgäste,
auch gegen Herumschlagen dej3aumes,erhöht und ein gleitfähiger Rumpf angestrebt
werden.
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Die gestellte aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
diskusförmiger, im Grundriß kreisrunder, in Bezug auf seine senkrechte Achse rotationssymetrischer
Schwimmkörper, einen um seine senkrechte Achse drehbaren Kiel, Schwert oder Kielschwert,
aufweist, an dessen Verlängerung ein Steuerruder befestigbar ist, wobei die Winkelposition
der Kiel- Schwert- oder Kielschwertlängsachse gegenüber der, ihrerseits mit dem
Schwimmkörper unveränderlich festgelegten Segelflächenebene, frei wählbar und In
der gewählten Position zeitweise durch Verriegelung fixierbar ist.
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Um die gegenüber dem Schwimmkörper unveränderlich festgelegte Segelflächenebene
in einfacher Weise in ihrer Flächengröße beliebig zu verändern, ist vorgesehen,
daß ein auf eine Spule aufwickelbares Segel, vorzugswelse trapezförmig zugeschnitten,
so gesetzt wird, daß mit der Spule auf der gleichen Welle angeordnete und der Spule
synchron kuppelbare Winden die über Umlenkrollen laufenden Halteseite des Segels
aufwickeln und bei Erreichung der erwünschten, von Null bis Maximum veränderbaren
Gegelflächengröße auch eine Spannungsseinstellung des ziegels durch vorübergehendes
Lösen der Kupplung zwischen Spule und Winden erlauben, wobei die Segelflächenebene
zwischen zwei Masten angeordnet ist.
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Um das Wasserfahrzeug auch bei Regen, Schnee und Kälte bequem und
sicher benützen zu können, ohne daß sich die fahrgäste der Witterung aussetzen und
wasserdichte Kleidung anlegen müssen,wird es mit einer sich unterhalb der Spule
zwischen den Masten angeordneten Kajüte
so ausgestaltet, daß alle
Bedienungsfunktioner,sowohl der Takelung wie auch der Steuerung,von einem in der
geschlossenen, heizbaren, wetterfesten, mit Sichtscheiben versehenen Faåiite vorhandenen
zentralen Fahrstand ausdurch an sich bekannte Fern- oder Servoantriebe ausführbar
sind,wobei die Kajüte vorzugsweise eine zylindri sche Form aufweist.
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Um das Wasserfahrzeug auch als Notorsegler auszugestalten, ist eine
Ausrüstung mit Motor und Schraubenantrieb in einfacher Weise dadurch möglich, daß
ein in der senkrechten Schwimmkörperachse angeordneter, zylindrischer Motorschacht
einen um 360° drehbaren Drehkranz mit Handrad aufnimmt, der eine Kielflosse mitdreht,und
an dem ein an sich bekannter Außenbordmotor schwenkbar befestigt ist, wodurch,bei
gleicher Drehrichtung der Schraube, Richtungsänderungen ermöglicht sind.
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Um das Wasserfahrzeug auch als fahrbare Rettungsinsel in aufblasbarer
Ausführung auszugestalten, die auch als Schlauchsegelboot ein Hasserspotgerät darstellt,
wird festgehalten, daß der Schwimmkörper aus einzelnen aufblasbaren Luftkammern,
unter ahung der rotationssymetrischen Konturen, ausgeführt ist und mit einem wetterfesten
Verdeck ausstattbar ist.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschriebenz Es zeigen Fig.
1 eine Ansicht, mit teilweise im Schnitt gezeichneten Einzelheiten der Takelung.
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Fig. 2 einen Schnitt durch den Schwimmkörper, mit Ansicht der Fielarerstelleinrlchtung
und Steuerruder.
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Schnittebene 90° zu Fig. 1 Fig. 3 eine Draufsicht auf das Wasserfahrzeug,
Maste im Schnitt.
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Der ebensogut aus G>2K wie aus Metallschalen herstellbare Schwimmkörper
1 besitzt eine Rundbank 2 aus ausgeschäumtem Kunststoff, der das 5-lasserfahrzeug
unsinkbar macht. In der senkrechten Achse des Schwimmkörpers ist ein Xagergehäuse
3 angeordnet, in dem die Kielverstelleinrichtung drehbar gelagert ist. Ein Schwert
4 ist durch ein Gestänge 5, das mit Bohrungen versehen ist, heb- und senkbar. Durch
einen Federstecker 6 kann das durch das Lagergehäuse hindurchgefZhrte Gestänge und
somit das Schwert auf die gewünschte Tiefe eingestellt werden. Die Winkeleinstellung
der Schwertlängsachse in Bezug auf die Segelflächenebene geschieht durch einen Bügel
7,der mittels eines weiteren Federsteckers 8 an einem mit Bohrungen versehenen Haltering
9 festgelegt werden kann. Der Haltering ist mit dem Schwimmkörper fest verbunden.
An dem Bügel 7 , dessen Ende als Handgriff dient, befindet sich die Befestigung
des Steuerruders 10 , das in bekannter Weise ausführbar ist. Aus dem Schwimmkörper
1 ragen zwei Maste 11 und 12 hervor, die an ihren oberen Enden durch eine Querachse
13 verbunden sind. Diese Querachse trägt zwei Umlenkrollen 14 und 15 für die Segelhalteseile
16 und 17,die auf die Winden 18 und 19 aufwickelbar sind. Dabei ist die Winde 19
mit einem Handrad 20 versehen. Die Winden sind fest mit der Welle 21 verbunden,
welche in Lagern 22 und 23, die von den Masten getragen werden, drehbar gelagert
ist.
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Auf der Welle 21 ist die mit einem Handrad 24 ausgestattete spule
25 lose und frei drehbar gelagert) sie wird durch Kupplung der beiden Handräder
20 und 24 mittels eines Federsteckers 26 synchron von den Winden mitgedreht. Wenn
sich die Segelhalteseile 16 und 17 auf die Winden 18 und 19 aufwickeln, wickelt
sich gleichzeitig, wenn die Handräder 20 und 24 gekuppelt sind, das Segel 27 von
der Spule 25 ab, seine Oberkante wandert nach oben.
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Will man die Segelspannung korrigieren, zieht man den Federstecker
26, entkuppelt so die Handräder und kann nun die Spule 25 unabhängig von den Winden
drehen. Beide Handräder weisen Bohrungen auf, durch die der Federstecker als Kupplungselement
durchgeführt werden kann.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt Fig. 4
einen Querschnitt durch einen aufblasbaren Schwimmkörper, mit weiteren, zum Teil
in Ansicht dargestellten Einzelheiten.
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Die einzelnen Luftkammern 28, 29 und 30 bilden einen rotationssymetrischen
chwimmkörper, an dem der Haltering 9 befestigt ist. Der Haltering trägt auch die
Maste und mittels zusätzlicher Streben 31, das Lagergehäuse 3.
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Dadurch ist ein Verbundrahmen gegeben. Alle Funktionen sind die gleichen
wie bereits beschrieben. Diese Ausführung erlaubt aufblasbaren Rettungsinseln, die
auch mit einem wetterfesten Verdeck ausgerüstet sein können, eine in Seenotfällen
nützliche, auch von ungeübten Personen bedienbare, gesteuerte Fortbewetung unter
Segel. Eine schriftliche Bedienungsanleitung kann in solchen Fällen ausreichen.
Das Ausführungsbeispiel zeigt auch die mögliche Verbesserung von Segeleigenschaften
für Schlauchsegelboote allgemein.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt Fig. 5
einen Querschnitt durch einen mit Hilfsmotor und Schraube ausgestatteten Schwimmkörper.
Fe nach Dimensionierung der einzelnen Bauteile kann dieses Ausführungsbeispiel auch
Motorsegler-Anwendungsbereiche umfassen. Als Motor ist hier ein an sich bekannter
Außenbordmotor an einem Drehkranz 32 schwenkbar befestigt, der um 3600 drehbar in
einem zylindrischen, in der senkrechten Achse des Schwimmkörpers angeordneten Motorschacht
33 gelagert ist.
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Der Drehkranz trägt eine Kielflosse 34, die sich mitdreht, wenn das
mit dem Drehkranz verbundene Handrad 35 bewegt wird. Das Handrad und damit der Drehkranz
ist in der gewünschten Position auch durch einen Federstecker 36 verriegelbar. Mit
dieser Anordnung kann ohne Drehrichtungswechsel der Schraube eine wirkungsvolle
Richtungsänderung des tlasserfahrzeuges erreicht werden.
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Der Außenbordmotor kann auch mit stehender Schraube Steuerruderfunktion
erfüllen. Der Motorschacht ist oben und unten gegen Geräusch und unerwünschte Wasserstromungen
beliebig abschirmbar.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind die bequeme einfache
Bedienbarkeit, durch eine Person, der Takelung und des Steuerruders bei hoher Kentersicherheit
und geringem Wasserwiderstand durch geringe Eintauchtiefe und gleitfähige Ausführung
des Schwimmkörpers. Die Segeleigenschaften sind so, daß eine kurze Einweisung oder
in Notfällen sogar eine schriftliche Anleitung ausreicnt, um einen Kurs ansteuern
zu können.
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Wendemanöver sind einfach und Halsen nicht erforderlich.
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Die Wasserfahrzeuge können ohne Sicherheitsrisiko auch an im Segeln
noch ungeübte Personen ausgeliehen werden.
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Größere Ausführungen des Wasserfahrzeuges können ohne eine mehrköpfige
Besatzung von einem zerrtialen Fahrstand aus, der in einer geschlossenen Kajüte
oder Brücke unterbringbar ist, bei jedem Wetter durch eine einzige Person bedient
werden. Im Zentrum des Schwimmkörpers sind nur relativ kleine Ausschläge des von
dem Seegang bewegten Wasserfahrzeuges spürbar. Schließlich sei ert wähnt, daß der
Schwimmkörper aus bereits industriell serienmäßig gefertigten Halbschalen, sowohl
aus GFK wie auch Aluminium oder Stahl, besonders kostengünsti herstellbar ist. Es
können genormte Böden beliebigen Durchmessers verwendet werden.