DE2420281C2 - Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcrylsäureInfo
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Description
Die Oxydation von Propylen bzw. Isobutylen-zu Acrylsäure bzw. Methacrylsäure wurde zur Erzielung
höchster Ausbeuten bisher in zwei Festbett-Reaktoren durchgeführt, die zwei verschiedene Katalysatoren
enthalten. Die Zusammenbringung von zwei Katalysatoren in einen einzigen Reaktor wurde bisher nicht als
ratsam angesehen, weil der zweite Katalysator das Olefin in einer solchen Weise angreift, daß Nebenpro- »5
dukte entstehen. Bevor also die gewünschte Reaktion stattfinden konnte, wurden anstelle der erwünschten
ungesättigten Säuren unerwünschte Nebenprodukte gebildet
Es sind verschiedene Katalysatoren bekannt, die die jo
Umwandlung von Propylen bzw. Isobutylen bewirken, Patentschriften, die solche Katalysatoren beschrieben,
sind z.B. die US-PS 29 41007, 32 48 340, 36 39 269,
33 62998, 36 29 148, 35 76 764, 31 71 859, die NL-PS 7 69 689, die BE-PS 7 67 659, 7 74 905 und 7 77 476:,
worin Wismutmolybdai- und andere Molybdat-Katalysatoren beschrieben sind. Des weiteren sind zu nennen
die US-PS 34 28 674,34 31 292,35 42 842,35 44 616 und
35 51470, die verschiedene Uran-Katalysatoren beschreiben, die zur Herstellung ungesättigter Aldehyde
• aus Propylen und Isobutylen: geeignet sind.Andere
Katalysatoren, die zur Oxydation dieser Olefine geeignet sind, sind in den US-PS 32 64 225, 31 97 419,
32 00 08), 32 82 982, 34 68 958 und 34 08 400 sowie in der NL-PS 7018 091 und in der GB-PS 10 91961
beschrieben.
Katalysatoren, die die Oxydation von Acrolein bzw. Methacrolein in Acrylsäure bzw. Methacrylsäure
bewirken, sind ebenfalls bekannt. Beispiele hierfür sind in den US-PS 35 67 773 und 35 67 772, in der BE-PS
7 73 851, in der NL-PS 72 05 595, in der CA-PS 8 93 145, in der BE-PS 7 74 329 und in den DE-PS 22 17 774 und
22 14 480 beschrieben; in diesen Patentschriften sind Oxydationskatalysatoren zur Oxydation ungesättigter
Aldehyde beschrieben, die mindestens Molybdän enthalten. Andere Katalysatoren zur Herstellung
ungesättigter Säuren sind in den US-PS 28 81 214, 2881213, 2881212 und 3395 178, in der DE-PS
20 46 411, in der JA-PS 72/11969 und in der BE-PS 7 84 263 beschrieben.
Die Kombination zweier Katalysatoren in einem einzigen Reaktor bei der Fließbett-Oxydation von
Olefinen zu Säuren ist jedoch nicht bekannt. Weiterhin sind die sehr wünschenswert hohen Ausbeuten an
Acrylsäure, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren to
erzielt werden können, aufgrund des Standes der Technik überraschend.
von Acrylsäure durch Umsetzung von Propylen mit
molekularem - Sauerstoff bei erhöhter. Temperatur in
Anwesenheit yoriOxydationskatalysatoren ist dadurch
gekennzeichnet^^äaß^msin 'Jeiii ~ Oehtiisblt;' aus'' zwei
verschiedenen katal^toren^einseojjjiwoyon der eine
Katalysator die Oxydation "von Propylen" jnAcrolein
und der andere Katalysator die Oxydation von Acrolein
in Acrylsäure bewirkt - · ,-
Überraschenderweise führt das erfindungsgemäße Verfahren zu der erwünschten Säure in hohen
Umwandlungsraten pro Durchgang, ; während die Investitionskosten für einen der zw£i getrennten
Reaktoren, wie sie bisher eingesetzt wurden, vermieden
werden.
Wie vorstehend angegeben, betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung.von Acrylsäu-
- re aus Propylen unter Anwendung-von ,Verfahrerisbe-.
dingungen, Ausgangsprodukten und paktier sjparainetern im Bereich des Standes derTechfiikl Der Kern der
vorliegenden Erfindung ist der Einsatz eines Fließbett-Reaktors unter Anwendung eines Oxydationskatalysators, der zwei verschiedene Katalysatoren kombiniert
enthält
Fließbett-Reaktoren, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, sind
bekannt Allgemein gesagt enthalten diese Reaktoren ein Bett aus feinen,Teifchen eines Oxydationskatalysa-
- tors, der durch den Fluß der Ausgangsprodukte durch
das Katalysatorbett expandiert wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens hat der Oxydationskatalysator in dem Fließbett-Reaktor eine Teilchengröße von weniger als
etwa 300 Mikron, wobei die Fließgeschwindigkeit der gasförmigen Reaktionsprodukte so eingestellt wird, daß
das Volumen des Oxydationskatalysatorbettes während des Betriebs des Reaktors etwa 5 bis etwa 50% größer
als das Volumen des nicht-expandierten Bettes ist.
Der Fließbett-Reaktor kann im wesentlichen alle diejenigen Konstruktionseinzelheiten aufweisen, die mit
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verträglich sind. Ein.grundlegendes Kriterium bestellt, jedoch darin,
daß er eine einzige, im wesentlichen nicht unterteilte Reaktionszone aufweist. In der Reaktionszone werden
aus den Ausgangsprodukten in Anwesenheit des Oxydationskatalysators die gewünschten Endprodukte
gebildet. Ein wesentliches Merkmal dieser Reaktionszone besteht darin, daß der erfindungsgemäß verwendete
Oxydationskatalysator sich innerhalb der gesamten Reaktionszone bewegen kann, d. h. während des
Betriebs des Reaktors im Wirbelzust&nd alle Teile der
Reaktionszone erreichen kann. Naturgemäß gibt es bei der praktischen Ausführung eines Fließbett-Reaktors
Gebiete der Reaktionszone, in denen die Bewegung des Katalysators wesentlich größer als die Bewegung in
anderen Bereichen der Reaktionszone ist. Daher ist dieses Merkmal der vorliegenden Erfindung nicht
dahingehend zu verstehen, daß gleiche Bewgung aller Katalysatorteilchen über das gesamte Bett verteilt
notwendig ist. Dieses Merkmal besagt demgegenüber lediglich, daß die Teilchen des Oxydationskatalysators
bei normalem Betrieb des Fließbett-Reaktors zu allen Teilchen der Reaktionszone sich hin zubewegen in der
Lage sind.
Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Fließbett-Reaktor kann ein Offenbett-Reaktor
sein, in dem nur eine geringe oder überhaupt keine Beschränkung des Oxydationskatalysatorflusses gegeben ist. Der Fließbett-Reaktor kann jedoch auch mit
2^20
Siebboden ausgerüstet sein, wie sie z^B. in der US-PS
32 30 246 zur-Verbessening des Kontakts zwischen den
Ausgangsprodukten)und dem?Katalysator beschrieben
sind, während gleichzeitig: eine relativ; freie Bewegung
des Katalysators innerhalb der Reaktionszqne ermöglicht ist Zusätzlich zu der Möglichkeit der Verwendung
von Siebboden enthalten die meisten Reaktoren
Kühlschlangen innerhalb des Reaktors, wodurch die bei der exothermen Reaktion'erzeugten heißen Gase
indirekt mit einer Wärmeübertragungsflüssigkeit in Berührung gebracht werden. Alle diese Modifikationen
des ,Reaktors schaffen eine im. wesentlichen nicht
aufgeteilte Reaktionszone, .wie es für das erfindungsgemäße Verfahren notwendig ist
Ein zweites wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die., besondere Natur des
eingesetzten Oxydationskatalysators. Wie angegeben,
befindet sich innerhalb der Reaktionszone nicht ein
einziger, sondern eine Kombination aus zwei verschiedenen Katalysatoren. Der erste Katalysator ist aus der 2P
Gruppe derjenigen Katalysatoren gewählt, von denen bekannt ist, daß sie insbesondere für die Umwandlung
von Propylen in Acrolein wirkungsvoll sind. Der zweite Katalysator ist aus der Gruppe derjenigen Katalysatoren gewählt, von denen bekannt ist, daß sie insbesonde- 2>
re für die Oxydation von Acrolein in Acrylsäure wirkungsvoll sind.
Wie gesagt, ist der erste Katalysator besonders wirkungsvoll für die Herstellung von Acrolein aus dem
entsprechenden Olefin. Allgemein gesagt vermögen *' diese Katalysatoren Propylen selektiv an dem «-ständigen Kohlenstoffatom anzugreifen, dns nicht mit einer
Doppelbindung verbunden ist. Bei dem als Ausgangsprodukt verwendeten Olefin spaltet der Kafqiysator von dem
«-ständigen Kohlenstoffatom zwei Wasserstoffatome r>
ab und ersetzt sie durch Sauerstoff unter Bildung der Carbonylgruppe. Katalysatoren, die diese Reaktion
durchzuführen vermögen, sind zahlreich bekannt. Es wird hierzu auf die vorstehkend zitierten Patentschriften verwiesen. Jeder dieser Katalysatoren kann in dem
erfindungsgemäßen Verfahren als erster Katalysator des erfindungsgemäß verwendeten Kombinationskatalysators eingesetzt werden. Diese Katalysatoren stellen
Oxyde in dem durch die Umgebung bedingten Oxydationsstadium dar. Mit dem Ausdruck »Oxyde« 4>
sind Oxyde, gemischte Oxyde, Oxyd-Komplexe, Feststofflösungen und andere derartige Produktstrukturen
gemeint
Insbesondere werden als solche erste Katalysatoren solche verwendet, die mindestens ein Oxyd des '"
Molybdäns enthalten. Von diesen wiederum sind diejenigen Katalysatoren besonders bevorzugt, die
mindestens die Oxyde des Wismuts und des Molybdäns enthalten, wobei ganz besonders diejenigen der
folgenden allgemeinen Formel bevorzugt sind: "
worin A ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall, Zn, Cd, TI,
In, Nb, Ta, ein seltenes Erdmetall ist oder ein Gemisch mehrerer der vorgenannten Metalle ist, B Nickel,
Kobalt, Mangan oder ein Gemisch hiervon ist, D Phosphor, Arsen, Antimon, Bor, Wolfram, Chrom,
Vanadium oder ein Gemisch hiervon ist und a und c Zahlen im Bereich von 0 bis etwa 10, b eine Zahl im
Bereich von 0 bis etwa 20, e eine Zahl größer als 0, jedoch kleiner als 10, c/eine Zahl im Bereich von 0 bis
etwa 5 und χ die Zahl der Sauerstoffatome ist, die zur Absättigung der Valenzen der anderen anwesenden
Anders ausgedrückt stellen diese besonders bevorzugten katalysatoren Metalloxyde dar, (Wobei die
Metällbestandteile unter Außerachtlassung jdes enthaltenen Sauerstoffs der folgenden allgemeinen Formel
entsprechen:
worin A, B, p, a, b, ς rfund e die vorstehend angegebene
Bedeutung häbeiy ,
Von den Katalysatoren der vorstehenden allgemeinen Formel sind diejenigen Katalysatoren besonders
bevorzugt worin h eine von 0 verschiedene Zahl
daisteilt weil hiermit die besten Ergebnisse bei ihrem
Einsatz erzielt werden. Weiter wünschenswerte Katalysatoren sind solche der vorstehenden Formeln, bei
denen mindestens ein TeD des Wismuts durch Tellur ersetztest
Der zweite Katalysator des erfindungsgemäß verwendeten Kombinationskatalysators ist ein Katalysator,
der die Säure aus dem Aldehyd bildet Dieser Katalysatorbestandteil kann jeder Katalysator sein, der
Sauerstoff in den Carbonyl-Molekülteil des Aldehyds unter Bildung der entsprechenden Säure einzuführen in
der Lage ist Beispiele für solche Katalysatoren sind vorstehend in den bei <Jer Erörterung des Standes der
Technik angegebenen Patentschriften beschrieben. Diese Katalysatoren stellen ebenfalls Oxyde dar, die
eine durch die gegebenen Bedingungen bestimmte Anzahl von Sauerstoffatomen aufweisen.
Bevorzugt als zweite Katalysatoren sind solche, die mindestens ein Oxyd des Molybdäns enthalten, wobei
diejenigen Katalysatoren, die mindestens Vanadium und Molybdän enthalten, von besonderem Interesse sind.
Ganz besonders bevorzugt sind diejenigen Katalysatoren, die sich durch die folgende allgemeine Formel
wiedergeben lassen:
worin E Sn, Cu, Ge, Sb, Bi, Te, Mn, Fe, Mg, Zn, Ni oder ein Gemisch hiervon ist, G W, Cr oder ein Gemisch
hiervon ist und J V, P, Sb, Co oder ein Gemisch hiervon ist und g und Λ eine Zahl im Bereich von 0 bis etwa 20
sind, / eine Zahl größer als 0 bis etwa 20 ist und χ die
Zahl der Sauerstoffatome ist, die zur Absättigung der Valenzen der anderen anwesenden Elemente notwendig
sind.
Anders ausgedrückt stellen diese besonders bevorzugten Katalysatoren Metalloxyde dar, wobei sich die
Metallbestandteile unter Außerachtlassung Sauerstoffgehalts durch die folgende allgemeine Formel wiedergeben lassen:
worin E, G, J, g, h und / die vorstehend angegebene Bedeutung haben.
Von den vorstehend genannten Katalysatoren sind diejenigen besonders bevorzugt, in denen G Wolfram
und J Vanadium ist, wobei diejenigen ganz besonders bevorzugt sind, die Wolfram, Vanadium und Zinn
enthalten, d. h. bei denen G Wolfram, J Vanadium und E Zinn ist. Weiterhin sind diejenigen Katalysatoren
besonders bevorzugt, die Wolfram, Vanadium, Zinn und mindestens eines der Elemente Kupfer, Nickel, Eisen,
Kobalt und Mangan enthalten, d. h. in denen G Wolfram, J Vanadium und E ein Gemisch aus Zinn und
mindestens einem der Elemente Kupfer, Nickel, Eisen, Kobalt und Mangan darstellen. Diese Katalysatoren
sind von besonderem Interesse, wei! mit ihnen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren ganz besonders wünschenswerte kätalytische Effekte erzielt werden-
Weiterhin von großem Interesse sind diejenigen
zweiten Katalysatoren dfer vorstehenden Formel, die >
Kupfer als eines der darin vorhandenen Metalle enthalten, d. h. Katalysatoren der vorstehenden Formel,
worin E mindestens Kupfer ist
Die zwei voneinander verschiedenen Katalysatoren, die den erfiriciungsgemäß verwendeten Kombinationskatalysator
ausmachen, sind bekannt Obwohl !die
besondere Herstellungsweise für die Kafalysatoraiktivität
wichtig ist, stellt sie kein Merkmal der vorliegenden
Erfindung dar. Verfahren zur Herstellung der verschiedenen Katalysatoren sind im Ausführungsbeispiel
wiedergegeben.
Wie vorstehend erörtert, enthält der erfindurigsgeriiäß
eingesetzte Öxydationskatalysator zwei verschiedene Katalysatorbestandteile. Bei der bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht 2» der Oxydationskatalysator aus einem physikalischen
Gemisch aus den Einzelteilchen des ersten Katalysators und den Einzelteilchen des zweiten Katalysators.
Andere Weisen, die verschiedenen Katalysatoren in einen Reaktor mit einem einzigen Fließbett zu bringen,
liegen auf der Hand. Beispielsweise kann der dem Reaktor zugeführte Katalysator aus Teilchen bestehen,
die ein Gemisch der beiden Katalysatoren enthalten.
Ein anderes und erfindurigswesentliches Merkmal des
erfindungsgemäß eingesetzten Oxydationskatalysators jo ist das relative Verhältnis der zwei verschiedenen
Katalysatorbestandteile zueinander. Bei einer bevorzugten
Ausföhrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurde gefunden, daß eine im wesentlichen vollständige Umwandlung der Ausgangsprodukte zu
der Säure unter gleichzeitig geringfügiger Bildung des Aldehyds dadurch erreicht werden kann, daß man einen
Oxydationskatalysatur einsetzt, der mehr als etwa 95
Gew.-% des ersten Katalysators enthält, der die Oxydation des Olefins zu dem Aldehyd bewirkt. Mit
diesem Katalysatorgemisch wird das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt und Anteile des zweiten
Katalysators (d. h. des Katalysators, der den Aldehyd zur Säure umwandelt) werden zugefügt, bis eine
gewünschte geringe Konzentration (weniger als 5%) an Aldehyd erreicht ist. Andererseits kann jedoch auch
eine relativ hohe Konzentration an Aldehyd in den den Reaktor verlassenden Gasen gewonnen werden, um den
Aldehyd als Nebenprodukt zu erhalten oder ihn dem Fließbett- Reaktor wieder zuzuführen.
In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßei?
Verfahrens bestehen etwa 5 bis etwa 40 Gew.-% der aktiven Bestandteile des Kombinationskatalysators
aus dem zweiten Katalysator, wobei etwa 10 bis etwa 30 Gew.-% besonders bevorzugt sind. Bei
diesen Konzentrationen ergeben sich nur geringe Mengen an unerwünschten Nebenprodukten wie
Essigsäure und hohe Ausbeuten an Acrylsäure.
Obwohl der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Kombinationskatalysator im allgemeinen t>o
nur zwei Katalysatoren enthält, äst es von der vorliegenden Erfindung auch umfaßt, daß mehr als zwei
Katalysatorbestandteile verwendet werden, indem man den Kombinatioriskatalysator aus mehr als einem
Katalysator der einen oder der anderen oder beider ηϊ
Gruppen von Katalysatoren zusammensetzt oder einen anderen Katalysator ir:-tverwendet, der keinen nachteiligen
Einfluß auf die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende chemische !Reaktion hat. Zusätzlich
zu den aktiven Katalysatoren ist es auch technisch möglich, einen festen teilchenförmigen Verdünnurgsstoff
zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Katalysators, als Mittel zur Mäßigung der Reaktionshitze
oder zu anderen Zwecken zuzugeben.
Wie vorstehend erwähnt, sind die Verfahrensbedingungen,
die Mengenverhältnisse der eingesetzten Ausgangsprodukte und die Reaktionsparämeter, die bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt werden,
im wesentlichen die gleichen wie bei den Verfahren des
Standes der Technik. Die Reak.tionstemperatur liegt im
allgemeinen im Bereich zwischen etwa 200 und etwa 6000C, wobei Temperaturen im Bereich von etwa 300
bis etwa 5000C bevorzugt sind: Es körinen atmosphärische,
überatmosphärische oder unteratmosphärische Drücke angewandt werden. ; ;: -
Während das Verhältnis des molekularen Sauerstoffs zum Olefin in weiten Grenzen !schwanken kann, wird im
allgemeLien ein molekulares Verhältnis von molekularem
Sauerstoff zu Olefin im Beirer^ von etwa 1 bis etwa
4 angewandt Auf Luft bezogen" wür-je dies bedeuten, daß etwa 5 bis etwa 20 Volumenteile Luft pro
Volumenteil Olefin eingesetzt v/erden. Zusätzlich zu den Ausgangsprodukten können inerte Verdünnungsgase
wie Dampf, Stickstoff und Kohlendioxyd dem dem Reaktor zugeFührten Ausgangügasgemisch zur Verbesserung
der Temperaturkontrolle und zur Erhöhung der Selektivität zu der gewünschten Säure zugefügt werden.
Andere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nicht kritisch. Speziell angewandte Verfahrensbedingungen
zur Durchführung der Reaktion sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Der wesentliche Faktor der vorliegenden Erfindung ist die Feststellung, daß· die Verwendung einer
Kombination aus zwei verschiedenen Katalysatoren gemischt in einem FließbetK-Reaktor überraschend
hohe Ausbeuten an Acrylsäure ergibt.
Beispiel
Herstellung von Acrylsäure
Herstellung von Acrylsäure
Als erster Katalysator, der zur Herstellung von Acrolein aus Propylen geeignet ist und aus 90,4%
und 9,6% SiOj enthält, wurde wie folgt hergestellt:1645
g Fe(NOj)3 · 9 H2O, 986 g Ni(NOj)2 -6 H2O,
1777 g Co(NO3)2 · 6 H2O und 658 g Bi(NOj)3 ■ 5 H2O
wurden geschmolzen und 13,7 g KNO3 in einer gleichen Menge Wasser gelöst wurden zugegeben. Getrennt
wurden 6325 g (NH-OaMo7Ow · 4 H2O in Wasser gelöst
und 78,2 g 85%ige H3PO4 und 397 g Silica zugegeben.
Die Metallnitrate und die Molybdän-Aufschlämmung
wurden zusammengegeben, imd das Gemisch wird einige Sekunden in einen Hochgeschwindigkeitsmischer
gegeben. Das resultierende Produkte wurde sprühgetrocknet und 4 Stunden bei 5400C calciniert. Der
Katalysator wurde sodann gesiebt, wobei sich folgende Teilchengrößenverteilung ergab: 25% unter 44 Mikron,
70% zwischen 44 und 88 Mikron und 5% zwischen 88 und 106 Mikron.
Ein Katalysator der zweiten Gruppe, der zur Herstellung von Acrylsäure ims Acrolein besonders
geeignet ist und r".er aus 62% WuV3Moi2OT und 38%
SiO2 besteht, wurde wie folgt hergestellt: Wasser wurde
in einem V2A-Stahlgefäß auf 750C erhitzt. Zu dem
Wasser wurden 3923 g (NH4J6Mo7O24 · 4 H2O, 606 g
6 H3O und 650 g NH4VOj sowie 7604 g
Silica gegeben. Das Gemisch wurde sprühgetrocknet und 4 Stunden auf 4000C erhitzt und sodann unter
Bildung der gleichen Teilchengrößenverteilung wie bei dem Katalysator der ersten Gruppe gesiebt.
Ein Fließbett-Reaktor wurde aus einem V2A-Stahlrohr hergestellt, das einen inneren Durchmesser von
3,8 cm hatte und am Boden ein Einlaßrohr Für die Ausgangsprodukte und am Kopf ein Auslaßrohr für die
Endprodukte hatte. Im Inneren des Reaktors wurden 12 Siebboden längs des Reaktors verteilt angeordnet. 7
Siebboden waren dabei so konstruiert und installiert, daß die Katalysatorteilchen sich über die gesamte
Reaktionszone bewegen konnten.
Ein physikalisches Gemisch von 500 g des ersten Katalysators und 553 g des Katalysators der zweiten
Gruppe wurden in den Reaktor gegeben. Die Gesamtkatalysatormenge ergab eine Höhe von etwa 03 m.
U***sr Eii^lwi'en von Luft wurde der K3!ä!vS3ior 3uf eine
Temperatur von 340°C erhitzt.
Die Ausgangsprodukte wurden in einem molaren Verhältnis von Propylen : Luft: Wasserdampf von
1 : 10,1 .5 über den Katalysator mit einer lineraren Geschwindigkeit von 4,2 cm/Sek. geleitet, und das
Gewicht des Propylens pro Gewicht des Katalysators pro Stunde (WWH) betrug 0,031. Die Reaktion wurde
bei einer Temperatur von 340°C durchgeführt, und die gewonnenen abfließenden Gase wurden mit Wasser
gewaschen. Der Reaktor wurde 30 Minuten einem Vorlauf unterworfen, wonach das Reaktionsprodukt 15
Minuten gesammelt wurde. Das Reaktionsprodukt wurde durch Gasflüssig-Chromatographie analysiert.
Die prozentuale Umwandlung pro Durchgang ist definiert als die erhaltenen Mole an dem gewünschten
Produkt χ 100, dividiert durch die Mole an zugeführtem Propylen. Die Umwandlung pro Durchgang wurde aus
den Analysenwerten berechnet. Die Umwandlung pro
Durchgang zu Acrylsäure betrug 75,6%, und die
Umwandlung pro Durchgang an Acrolein betrug 9,8%. Demnach betrug die Umwandlung pro Durchgang an
Acrylsäure aund Acrolein 85,4%. In dem Reaktionspro-ί dukt wurden weniger als 0,05% Essigsäure gefunden.
Das gebildete Acrolein konnte dem Reaktor wieder zugeführt werden, oder die Bildung von Acrolein konnte
durch Zugabe größerer Mengen des Katalysators der zweiten Gruppe ausgeschaltet werden.
in Ebenso entsprechend dem Ausführungsbeispiel wurden andere Katalysatorprodukte zur Herstellung der
ungesättigten Säuren eingesetzt. Beispiele für solche Katalysatoren der ersten Gruppe sind:
Bi9Mo12O,, Fe4jBi4jPojMoi20„ USb5O1,
FeSb9O1, WCuOjTe2FeSb3O1, BiojCuojO.BPO-,.
Sb2Bi6MOi2O,, Sn2Sb4O,, Te2CeMOi2O1 und
U5MOi2O,.
Beispiele für solche Katalysatoren der zweiten Γϊπ.ιηηρ
-'» sind:
),,CrjV8MOi2O,, PjMOi2O1.
W6V1MOI2O11CU2SnOjW2V4MOi2O,.
Cu2WjV,oMoO„ Fe0jVo.,Sb2MojO„
Po3Sb2MojO„ Mn2WV3MOi2O,,
Fe3NiCr2V9MOi2O, und Co3Sn2W2V6MOi2O,.
Gemäß einer bevorzugten Herstellung einiger dieser Katalysatoren wurde das Molybdänoxyd mit einem fein
verteilten Metall wie Wolfram reduziert.
Ebenfalls entsprechend dem vorstehenden Ausführungsbeispiel wurden Katalysatoren mit einem Siliziumdioxyd-Träger oder anderen Trägerstoffen wie Alumina, Titandioxyd, Zirkondioxyd, Alundum oder Calciumphosphat kombiniert. Auch können andere Trägerstoffe, die für die Verwendung in Verbindung mit den
erfindungsgemäßen Katalysatoren geeignet sind, eingesetzt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch: *. · . 'Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure durch zweistufige Umsetzung von Propylen mit molekularein Sauerstoff bei erhöhter Temperatur-in einem FHeßbett-Reaktor.in Anwesenheit von Oxydationskatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus zwei verschiedenen Katalysatoren einsetzt, wovon der eine Katalysator die Oxydation von Propylen in Acrolein und der andere Katalysator die Oxydation von Acrolein in Acrylsäure bewirkt
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