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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Erfindunsgebiet
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Die
Erfindung betrifft ein katalytisches Mischmetalloxidsystem für die selektive
Oxidation von Propylen zu Acrylsäure
und Acrolein. Das neuartige katalytische System enthält Molybdän, Vanadium,
Palladium, Lanthan, Niob und X, wobei X Kupfer, Chrom oder Mischungen
davon ist. Das neuartige katalytische System liefert höheren Ausbeuten
an Acrylsäure
und Acrolein in der Niedertemperaturoxidation von Propylen mit molekularen
Sauerstoff enthaltendem Gas ohne die Erzeugung von solchen Nebenprodukten
wie CO. Die Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung und
Verwendung der katalytischen Systeme.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Mehrere
Veröffentlichungen
werden in dieser Anmeldung angeführt.
Diese Entgegenhaltungen beschreiben den Stand der Technik, auf den
sich diese Erfindung bezieht, und werden hierdurch durch Bezugnahme
miteinbezogen.
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Katalytische
Dampfphasenoxidation von Propylen zur Herstellung von Acrylsäure in zwei
Stufen ist in der Technik bekannt. Die Reaktion der ersten Stufe
wandelt Propylen in hauptsächlich
Acrolein um. Die zweite Stufe wandelt Acrolein in hauptsächlich Acrylsäure um.
Versuche, die Verfahrensbedingungen in der ersten Stufe zu verbessern,
haben sich auf die folgenden Nachteile konzentriert:
- i. Erhöhungen
des Propylengehalts im Beschickungsgas sind beschränkt wegen
der Reaktionswärme.
Insbesondere wenn die Reaktion bei höheren Temperaturen durchgeführt wird.
- ii. Das Reaktionssystem muß bei
höheren
Reaktionstemperaturen vor der Explosionsgefahr geschützt werden.
- iii. Die Selektivität
zu nützlichen
Oxidationsprodukten wird nicht erhöht, wenn die Reaktion bei höheren Temperaturen
durchgeführt
wird, weil ein Teil der Propylen-Beschickung sich durch Volloxidation
in solche Produkte umwandelt wie Kohlendioxid und Wasser.
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Unter
diesen Umständen
sind verschiedene Studien auf die Verbesserung der Reaktionsbedingungen
für diese
Verfahren gerichtet worden. U.S.-Patent Nr. 5,218,146 betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure mit einer zweistufigen
katalytischen Dampfphasenoxidation von Propylen mit molekularem
Sauerstoff. Die ersten Stufe involviert die Oxidation von Propylen
zu hauptsächlich
Acrolein, welche umfasst, daß der
ersten Stufe der Reaktion eine Mischung zugeführt wird, die Propylen, molekularen
Sauerstoff, Propan, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Dampf enthält, und
ein MoFeB-Mischmetalloxidkatalysator
verwendet wird. Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von 250
bis 450°C,
der bevorzugte Bereich beträgt
320 bis 335°C. ΔT 40–60°C wurde im
Reaktor beobachtet. Somit kann die höchste Temperatur, die im Reaktor
beobachtet wurde, so hoch liegen wie 400°C. Diese Reaktionstemperatur
ist für
jede Oxidationsreaktion ziemlich hoch, was eine enge Kontrolle der
Betriebsparameter erforderlich macht, insbesondere eine enge Kontrolle der
Konzentration von Sauerstoff und Propylen.
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Europäisches Patent
0 630 879 A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ungesättigten
Aldehyds und einer ungesättigten
Säure,
welches umfasst, daß Propylen
einer katalytischen Gasphasenoxidation mit molekularem Sauerstoff
in Gegenwart eines Katalysators unterzogen wird, der ein Mischoxid der
Formel MoaBibFecAdBeCfDgOx umfasst,
bei 310°C, wobei:
A Nickel und/oder Cobalt darstellt; B wenigstens ein Element darstellt,
das ausgewählt
ist aus Phosphor, Bor, Arsen, Tellur, Wolfram, Antimon und Silicium;
und D wenigstens ein Element darstellt, das ausgewählt ist
aus Kalium, Rubidium, Cäsium
und Thallium; und wobei a, b, c, d, e, f g und x jeweils die Anzahl
von Atomen von Mo, Bi, Fe, A, B, C, D und 0 darstellen und wobei
a 12 ist, 0<b≤10, 0<c≤10, 1≤d≤10, 0≤e≤10, 0≤f≤10 und 0≤g≤2 und x ein
Wert ist, der abhängig
ist vom Oxidationszustand der entsprechenden Elemente. Bei einem
Umsatz von 80,5% wurde eine Selektivität von 90,2% für Acrolein und
Acrylsäure
berichtet.
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Europäisches Patent
0 293 224 A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acrolein
aus Propylen unter Verwendung des Katalysators MoaWbBicFedAeBfCgDhOx, wobei A ein
Element ist, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus Nickel und Cobalt besteht; B wenigstens
ein Element ist, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus Alkalimetallen, Erdalkalimetallen und Thallium
besteht; C wenigstens ein Element ist, das ausgewählt ist
aus der Gruppe, die aus Phosphor, Arsen, Bor und Niob besteht; und
D wenigstens ein Element ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe, die
aus Silicium, Aluminium und Titan besteht, und die Indizes a, b,
c, d, e, f, g, h und x jeweils die Anzahl von Atomen der Elemente
Mo, W, Bi, Fe, A, B, C, D und 0 sind, vorausgesetzt, daß a = 2
bis 10, b = 0 bis 10, unter der Voraussetzung, daß a + b =
12, c = 0,1 bis 10, d = 0,1 bis 10, e = 2 bis 20, f = 0,005 bis
3,0, g = 0 bis 4, h = 0,5 bis 15 und x eine Zahl ist, die erforderlich
ist, um die Valenzanforderung der anderen Elemente zu befriedigen.
Die Reaktionstemperatur betrug 330°C.
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Ein
weiteres Europäisches
Patent 0 145 467 A3 betrifft die katalytische Oxidation von Olefinen
zu α, β-ungesättigten
Carbonsäuren
und Aldehyden bei einer Temperatur im Bereich 65 bis 80°C, aber durchgeführt bei
einem hohen Druck im Bereich 71 bis 168 psi. Überdies wurde das Verfahren
in flüssiger
Phase in diskontinuierlichem Modus betrieben. Nach 4 Stunden wurde
eine Ausbeute von 31,0 g/l Katalysator Acrylsäure erhalten. Dieses System
hat mehrere Nachteile, wie etwa, daß es einen Betrieb in diskontiuierlichem
Modus, eine Hochdruckflüssigphasenreaktion,
Katalysatorrückgewinnung,
Aktivierung, etc. erfordert.
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Keine
der Entgegenhaltungen aus dem Stand der Technik hat die Vorteile
der in der vorliegenden Erfindung offenbarten Katalysatoren offenbart
oder nahegelegt, die eine hohe Leistung für die selektive Herstellung
von Acrylsäure
und Acrolein durch ein Gasphasenteiloxidationsverfahren von Propylen
mit keiner oder unbedeutender Erzeugung von Kohlenmonoxid bei niedrigen
Temperaturen bereitstellt.
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Demgemäß wäre es wünschenswert,
einen verbesserten Katalysator zur Verwendung in der selektiven
Herstellung von Acrylsäure
und Acrolein ohne die Erzeugung von Kohlenmonoxid herzustellen.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Mängel zu überwinden.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes katalytisches
System für
die selektive Niedertemperaturoxidation von Propylen bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Katalysator
für die
einstufige Niedertemperaturoxidation von Propylen zu Acrylsäure und
Acrolein bereitzustellen.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, Verfahren zur Herstellung
und Verwendung des verbesserten katalytischen Systems bereitzustellen.
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Die
vorstehenden und weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden
in der folgenden Beschreibung angegeben oder aus dieser deutlich
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
in der vorliegenden Erfindung beschrieben, wird die Fähigkeit,
die Reaktionstemperaturen für
die Propylen-Oxidation in Dampfphase unter einem kontinuierlichen
Modus zu senken und immer noch zusammen sehr hohe Ausbeuten an Acrolein und
Acrylsäure
zu liefern, überraschenderweise
bei Verwendung des Katalysators der Erfindung erreicht. Die in der
vorliegenden Erfindung offenbarten Katalysatoren sind so konzipiert,
daß ein
einziger Katalysator die dualen Funktionen der Aktivierung von Propylen
zu Acrolein und weiteren Oxidation von Acrolein zu Acrylsäure bereitstellt.
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Genauer
betrifft die Erfindung ein Katalysatorsystem zur Verwendung in einem
Verfahren, in dem Propylen mit molekularem Sauerstoff zu Acrylsäure und
Acrolein in einer Gasphasenreaktion mit hoher Selektivität bei Temperaturen
von 150°C
bis 450°C
und bei Drücken
von 1 bis 50 bar oxidiert wird. Dies wird erreicht bei Verwendung
eines Katalysators mit einer kalzinierten Zusammensetzung von MoaVbLacPddNbeXf,
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- wobei: X = Cu oder Cr oder beide;
- a 1 ist;
- b 0,01 bis 0,9 ist;
- c > 0 bis 0,2
ist, vorzugsweise 0,0000001 bis 0,2;
- d 0,0000001 bis 0,2 ist;
- e 0 bis 0,2 ist, vorzugsweise 0,0000001 bis 0,2; und
- f 0 bis 0,2 ist, vorzugsweise 0,0000001 bis 0,2.
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Die
numerischen Werte für
a, b, c, d, e und f stellen die relativen Grammatomverhältnisse
der Elemente Mo, V, La, Pd, Nb bzw. X im Katalysator dar. Die Elemente
liegen in Kombination mit Sauerstoff vor, vorzugsweise in der Form
verschiedener Oxide. Die Zusammensetzung kann auch beschrieben werden
als MoaVbLacPddNbeXfOy, wobei y eine
Zahl ist, die erforderlich ist, um die Valenzanforderungen der anderen
Elemente zu befriedigen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein selektives katalytisches Niedertemperaturverfahren
zur Herstellung von Acrolein oder Acrylsäure oder beiden durch die Dampfphasenoxidation
von Propylen. Das katalytische Verfahren der Erfindung erzeugt kein
Kohlenmonoxid, das nicht umweltfreundlich ist und das einen signifikanten
Einfluß auf
Downstream-Trennkosten haben kann.
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Weitere
Aufgaben sowie Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden aus einem Studium der vorliegenden Beschreibung, einschließlich der
Ansprüche
und spezifischen Beispiele, deutlich werden.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft ein verbessertes katalytisches System
für die
selektive Oxidation von Propylen. Die Katalysatoren der Erfindung können mit
oder ohne einen Träger
verwendet werden. Geeignete Träger
für die
Katalysatoren schließen
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid, Zirconiumdioxid, Zeolithe,
Siliciumcarbid, Mo-carbid, Molekülsiebe
und andere mikro-/nicht-poröse
Materialien und Mischungen derselben ein. Wenn auf einem Träger verwendet,
umfasst der geträgerte
Katalysator üblicherweise
von etwa 10 bis 50 Gew.-% der Katalysatorzusammensetzung, wobei
der Rest das Trägermaterial
ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung
der verbesserten Katalysatoren. Die Auswahl der verwendeten Verbindungen
sowie die spezifischen Verfahren, die bei der Herstellung eines
Katalysators befolgt werden, können
eine signifikante Auswirkung auf die Leistung eines Katalysators
haben. Vorzugsweise liegen die Elemente der Katalysatorzusammensetzung
in Kombination mit Sauerstoff als Oxide vor.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird der Katalysator aus einer Lösung
löslicher
Verbindungen (Salze, Komplexe oder andere Verbindungen) von jedem
der Metalle hergestellt. Die Lösung
ist vorzugsweise ein wässriges
System mit einem pH von 1 bis 10 und bevorzugter einem pH von 1
bis 7 und einer Temperatur von etwa 30°C bis etwa 100°C. Im allgemeinen
wird eine Mischung von Verbindungen, die die Elemente enthalten,
hergestellt, indem ausreichende Mengen der löslichen Verbindungen gelöst und die
unlöslichen
Verbindung dispergiert werden, um gewünschte Grammatomverhältnisse
der Elemente in der Katalysatorzusammensetzung bereitzustellen.
Die Katalysatorzusammensetzung wird anschließend hergestellt, indem das
Wasser und/oder weitere Lösemittel
aus der Mischung der Verbindungen im Lösungssystem entfernt werden.
Der getrocknete Katalysator wird durch Erhitzen auf eine Temperatur
von etwa 250°C
bis etwa 450°C
in Luft oder Sauerstoff für
einen Zeitraum von etwa einer Stunde bis etwa 16 Stunden kalziniert,
um die gewünschte Katalysatorzusammensetzung
herzustellen.
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Vorzugsweise
wird das Molybdän
in der Form von Ammoniumsalzen, wie etwa Ammoniumparamolybdat, oder
Molybdänsalzen
von organischen Säuren,
wie etwa Acetaten, Oxalaten, Mandelaten und Glykolaten, in die Lösung eingebracht.
Einige andere teilweise wasserlösliche
Molybdänverbindungen,
die verwendet werden können,
schließen Molybdänoxide,
Molybdänsäure und
Chloride von Molybdän
ein.
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Vorzugsweise
wird das Vanadium in der Form von Ammoniumsalzen, wie etwa Ammoniummetavanadat
und Ammoniumdecavanadat, oder organischen Salzen von Vanadium, wie
etwa Acetaten, Oxalaten und Tartraten, in die Lösung eingebracht. Teilweise wasserlösliche Vanadiumverbindungen, wie
etwa Vanadiumoxide und Sulfate von Vanadium, können ebenfalls verwendet werden.
Um vollständige
Löslichkeit
zu erreichen, kann eine Menge Oxal- oder Weinsäure zugesetzt werden.
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Vorzugsweise
wird das Lanthan in die Katalysatoraufschlämmung in der Form von Salzen
von La, wie etwa Oxiden, Acetaten, Chloriden, Nitraten, etc., eingebracht.
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Vorzugsweise
wird das Palladium in die Katalysatoraufschlämmung in der Form von Pd auf
Aktivkohle oder Aluminiumoxid oder einer Lösung von Salzen von Palladium,
wie etwa Acetaten, Chloriden, Nitraten, etc., eingebracht.
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Vorzugsweise
wird das Kupfer in die Katalysatoraufschlämmung in der Form von Salzen
von Kupfer, wie etwa Oxiden, Acetaten, Chloriden, Nitraten, etc.,
eingebracht.
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Vorzugsweise
wird das Chrom in die Katalysatoraufschlämmung in der Form von Salzen
von Chrom, wie etwa Oxiden, Acetaten, Chloriden, Nitraten, etc.,
eingebracht.
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Vorzugsweise
wird das Niob in der Form von Oxalaten oder Hydratoxiden verwendet.
Andere Quellen für
dieses Metall in löslicher
Form schließen Verbindungen
ein, in denen das Metall an ein Beta-Diketonat, eine Carbonsäure und
ein Amin und einen Alkohol oder ein Alkanolamin koordiniert, gebunden
oder komplexiert ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
wird der Katalysator mit dem folgenden allgemeinen Verfahren hergestellt.
Wässrige
Lösungen
von Vanadium und Molybdän
werden getrennt hergestellt. Die Vanadium-Lösung wird mit der Molybdän-Lösung bei
einer spezifizierten Temperatur und einem spezifizierten pH vermischt,
um eine Gellösung
zu bilden. Der Rest der erforderlichen Komponenten wird langsam
zur vereinigten Gellösung
zugegeben. Nach Vermischen und Erhitzen für ½ bis 2 Stunden wird das resultierende
Gel bis zu einsetzender Feuchte unter kontinuierlichem Rühren bei
etwa 100°C
getrocknet.
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Nach
dem Trocknen der resultierenden Gelmischung bei 120°C für 16 Stunden
wird der Katalysator mit einer Rate von 2° pro Minute auf 350°C erhitzt
und bei dieser Temperatur in Luft für 4 Stunden kalziniert, um
die gewünschte
Oxidzusammensetzung herzustellen. Dieses Regime scheint nahezu optimal
zu sein, da es einen Katalysator mit der gewünschten Struktur und den gewünschten
Eigenschaften liefert.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Verwendung
des Katalysatorsystems der Erfindung. Genauer betrifft die Erfindung
ein verbessertes Verfahren für
die Oxidation von Propylen. Das als die Quelle für das Propylen verwendete Rohmaterial
kann ein Gasstrom sein, der wenigstens drei Volumenprozent Propylen
enthält,
oder Mischungen von Propylen und Propan. Der Gasstrom kann auch geringe
Mengen an C2- oder C4-Alkanen
und -Alkenen enthalten, mit jeweils weniger als 30 Volumenprozent.
Der Gasstrom kann auch größere Mengen, mehr
als fünf
Volumenprozent, an Stickstoff/Argon, Kohlendioxid und Wasser in
der Form von Dampf enthalten.
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Die
Reaktionsmischung bei der Durchführung
des Verfahrens besteht im allgemeinen aus einem Mol Propylen, 0,01
bis 2,0 Molen molekularem Sauerstoff, entweder als reinem Sauerstoff
oder in der Form von Luft, und 0 bis 4,0 Molen Wasser in der Form
von Dampf. Die Quellen für
molekularen Sauerstoff für
die Beschickung schließen
gereinigten Sauerstoff, Luft und mit Sauerstoff angereicherte Luft
ein, in Abhängigkeit
von den wirtschaftlichen Gegebenheiten der Trennung und dem erreichten
Kohlenwasserstoff-Umsatz. Das Verhältnis von Propylen zu Sauerstoff
variiert mit dem gewünschten
Umsatz und der Selektivität
des Katalysators, liegt aber im allgemeinen im Bereich von 1/5 bis
5/1. Reaktion kann auch insbesondere in Gegenwart von Verdünnungsmitteln,
wie etwa Argon, Stickstoff oder Dampf, bewirkt werden. Das Verhältnis von
Propylen zu Verdünnungsmitteln
kann im Bereich 1/5 bis 1/1 liegen. Der Wasserdampf oder Dampf kann
als ein Reaktionsverdünnungsmittel
und als ein Wärmemoderator für die Reaktion
verwendet werden und kann auch als Desorptionsbeschleuniger des
Reaktionsproduktes in der Dampfphasenoxidationsreaktion wirken. Andere
Gase können
als Reaktionsverdünnungsmittel
oder Wärmemoderatoren
verwendet werden, wie etwa Helium, Stickstoff und Kohlendioxid.
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Demgemäß schließen die
gasförmigen
Komponenten der Reaktionsmischung Propylen, Sauerstoff und Verdünnungsmittel
ein und diese Komponenten werden gleichförmig vermischt, bevor sie in die
Reaktionszone eingebracht werden. Die Komponenten können vorgewärmt werden,
einzeln oder nachdem sie vermischt sind, bevor sie in die Reaktionszone
eingebracht werden, die eine Temperatur von etwa 150°C bis etwa
450°C aufweisen
sollte.
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Die
Reaktionszone weist im allgemeinen einen Druck von 1 bis 50 bar,
vorzugsweise von 1 bis 30 bar; eine Temperatur von etwa 150°C bis etwa 450°C, vorzugsweise
von 200°C
bis 300°C;
eine Kontaktzeit zwischen der Reaktionsmischung und dem Katalysator
von etwa 0,01 Sekunden bis 100 Sekunden, vorzugsweise von 0,1 Sekunden
bis 10 Sekunden; und eine stündliche
Raumgeschwindigkeit von etwa 50 bis etwa 50.000 h–1,
vorzugsweise von 100 bis 10.000 h–1 und
am bevorzugtesten von 200 bis 3.000 h–1 auf.
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Die
Kontaktzeit ist definiert als das Verhältnis zwischen dem scheinbaren
Volumen des Katalysatorbettes und dem Volumen der gasförmigen Reaktionsmischungsbeschickung
zum Katalysatorbett unter den gegebenen Reaktionsbedingungen in
einer Zeiteinheit.
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Die
Raumgeschwindigkeit wird berechnet durch Bestimmung des gesamten
Reaktorauslaß-Gasäquivalents
in Litern des Gesamtabganges, erzeugt über einen Zeitraum von einer
Stunde, dividiert durch die Liter Katalysator im Reaktor. Dieses Raumtemperatur-Volumen
wird in ein Volumen bei 0°C
bei 1 bar umgewandelt.
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Der
Reaktionsdruck wird anfänglich
durch die Beschickung der gasförmigen
Reaktanten und Verdünnungsmittel
bereitgestellt und kann, nachdem die Reaktion eingesetzt hat, durch
die Verwendung einer geeigneten Rückdruckkontrolleinheit aufrechterhalten
werden, die im Reaktorauslaßstrom
angeordnet ist.
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Die
Reaktionstemperatur wird bereitgestellt, indem das Katalysatorbett
in einem Rohrkonverter mit Wänden
angeordnet wird, der in einem Ofen angeordnet wird, der auf die
gewünschte
Reaktionstemperatur erhitzt wird.
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Die
Sauerstoffkonzentration in der Beschickungsgasmischung kann in breitem
Umfang variieren, von 0,1 bis 50% oder höher der Beschickungsmischung,
unter Anwendung geeigneter Maßnahmen,
um Explosionsprobleme zu vermeiden. Luft ist die bevorzugte Quelle
für Sauerstoff
in der Beschickung. Die Menge an vorhandenem Sauerstoff kann eine
stöchiometrische
Menge, oder weniger, der Kohlenwasserstoffe in der Beschickung sein.
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Das
Verfahren wird im allgemeinen in einer Stufe durchgeführt, wobei
der gesamte Sauerstoff und alle Reaktanten als eine einzige Beschickung
zugeführt
werden, wobei nichtumgesetzte Ausgangsreaktanten rückgeführt werden.
Mehrstufige Zugabe von Sauerstoff oder Kohlenwasserstoff zum Reaktor kann
jedoch verwendet werden oder Rückführung der
nichtumgesetzten Gase mit Spülmodus
kann angewendet werden, um die Gesamtproduktivität oder Ausbeute der gewünschten
Produkte zu verbessern.
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Die
flüssigen
Produkte der Reaktion können von
den nicht-umgesetzten Beschickungskohlenwasserstoffen durch Kondensation
oder Wäsche, üblicherweise
mit Wasser oder verdünnter
Säure,
getrennt werden.
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Die
Verfahren zur Verwendung der Katalysatoren der Erfindung sind nicht
auf die Oxidation von Propylen zu Acrylsäure und Acrolein beschränkt. Der Katalysator
kann auch zum Oxidieren von alpha-, beta-ungesättigten aliphatischen Aldehyden
in der Dampfphase mit molekularem Sauerstoff, um die entsprechenden
alpha-beta-ungesättigten
Carbonsäuren,
wie etwa Methacrylsäure
und Methacrolein aus Isobutan, herzustellen, verwendet werden.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele sind veranschaulichend für einige der Produkte und Verfahren
zur Herstellung derselben, die in den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung fallen. Sie sollen natürlich
nicht als in irgendeiner Weise für
die Erfindung beschränkend
angesehen werden. Zahlreiche Veränderungen und
Modifikationen können
im Hinblick auf die Erfindung vorgenommen werden.
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Die
Katalysatorproben, die in den Beispielen hergestellt wurden, wurden
unter Verwendung des folgenden Verfahrens bewertet.
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KATALYSATORTEST
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Katalysatorbewertungen
wurden durchgeführt
in einem Festbett-Rohrreaktor aus rostfreiem Stahl unter Standardverfahrensbedingungen.
Die Gasbeschickungszusammensetzungen, die für die Bewertung der Katalysatoren
verwendet wurden, enthielten Propylen, Propan, Sauerstoff, Wasser, CO2 und Argon im Molverhältnis 20:10:10:10:20:30. Die
Reaktionen wurden durchgeführt
bei einer Temperatur von 206°C,
einem Druck von 15 psia und einer Raumgeschwindigkeit von etwa 1.090
h–1 unter Verwendung
von 11 cc kalziniertem Katalysator.
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Die
Reaktionsprodukte wurden online durch Gaschromatographie analysiert.
Sauerstoff, Argon und Kohlenmonoxid wurden unter Verwendung einer Säule mit
den Abmessungen 2,5 m auf 3 mm mit 13X-Molekülsieb analysiert. Kohlendioxid,
Propan und Propylen wurden unter Verwendung einer Säule mit
den Abmessungen 2 m auf 3 mm, gepackt mit Material, das unter dem
Namen HAYESEP Q vertrieben wird, analysiert. Flüssige Produkte (Acrylsäure, Acrolein,
Essigsäure
und Wasser) wurden für
einen bestimmten Zeitraum in der Kältefalle gesammelt und wurden
unter Verwendung einer Säule
mit den Abmessungen 2 m auf 3 mm, gepackt mit Material, das unter
der Marke PORAPAK QS vertrieben wird, analysiert. In allen Fällen beruhten
die Berechnungen des Umsatzes und der Selektivität auf der Stöchiometrie.
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Beispiel
1: [Mo1V0,398La1E-05Pd2,88E-04Nb0,126Cu1,7E-03]
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Ammoniummetavanadat
(Aldrich Chemicals, Test = 99,0%) in der Menge von 7,6 Gramm wurde
zu 80 ml destilliertem Wasser zugegeben und unter Rühren auf
90°C erhitzt.
Eine gelb gefärbte
Lösung mit
einem pH zwischen 5 und 6 wurde erhalten (Lösung A). 3,4 Gramm Niobhydratoxid
(80% Nb2O5, Niobium
Products Company, USA) und 20 Gramm Oxalsäure wurde zu 80 ml Wasser zugegeben
und unter kontinuierlichem Rühren
auf 95°C
erhitzt, um eine klare weiß gefärbte Lösung mit
einem pH von 0,57 zu ergeben (Lösung
B). Die Lösungen
A und B wurden miteinander bei 90°C
unter kontinuierlichem Rühren
des Inhaltes der Mischung vermischt. Farbveränderungen von hellgelb-braun-grün-dunkelgrün wurden
beobachtet. Der pH der Lösung
betrug 1,20 bei 85°C.
8 g Oxalsäure
wurden sehr langsam zur obigen Lösung
unter kontinuierlichem Rühren
des Inhaltes der Mischung bei 90°C
zugegeben. Eine dunkelblau-grün
gefärbte
Lösung
mit einem pH von 0,86 bis 86°C
wurde erhalten (Lösung
C).
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Ammoniumparamolybdat,
tetrahydratisiert (Aldrich Chemicals A.C.S.-12054-85-2), in der
Menge von 28,8 Gramm wurde zu 30 ml Wasser zugegeben und auf 60°C erhitzt,
um eine farblose Lösung mit
einem pH zwischen 5,0 und 6,0 zu ergeben (Lösung D). Lösung D wurde dann langsam zusammengebracht
mit Lösung
C, um dunkelblau bis dunkelgrau gefärbte Niederschläge zu ergeben
(Mischung E). Die erforderliche Menge Palladium, gefolgt von Kupfer(II)-oxid
und Lanthannitrat, wurde langsam zur Gelmischung zugegeben. Diese
dunkel gefärbte Kombination
wurde kräftig
gerührt,
um eine homogene Gelmischung zu erhalten, die dann langsam bis zu einsetzender
Trockne unter kontinuierlichem Rühren getrocknet
wurde.
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Der
resultierende Feststoff wurde in eine Porzellanschale gegeben und
zusätzlich
für 16
Stunden in einem Ofen bei 120°C
getrocknet. Das getrocknete Material wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
in einen Ofen gegeben. Die Temperatur wurde mit einer Rate von 2°/min von
Raumtemperatur auf 350°C
angehoben und danach für
4 Stunden bei 350°C
gehalten.
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Der
kalzinierte Katalysator wurde zu gleichförmigen Teilchen mit einer Größe von 40–60 mesh formuliert
und für
die Propylenoxidationsreaktion bewertet. Bei einer Reaktionstemperatur
von 206°C zeigte
das Reaktionsprodukt eine rückgewonnene Ausbeute
an Acrylsäure
und an Acrolein von 94,51 % (Acrylsäure 19,81 % und Acrolein 80,17%)
und einen Rest an Essigsäure
und CO2. Bei 250°C zeigte das Reaktionsprodukt
eine Selektivität
von 77% zu Acrylsäure
und Acrolein (Acrylsäure
79% und Acrolein 21 %) und einen Rest an Essigsäure und CO2.
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Beispiel
2: [Mo1V0,398La1E-05Pd2,88E-04Nb0,126Cu4,3E-03]
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Das
Verfahren war das gleiche wie Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß 0,05 g
Kupfer(II)-oxid verwendet wurden. Bei einer Reaktionstemperatur
von 206°C
zeigte das Reaktionsprodukt eine rückgewonnene Ausbeute an Acrylsäure und
Acrolein von 95,10% (Acrylsäure
16% und Acrolein 84%) und einen Rest an Essigsäure und CO2.
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Beispiel
3: [Mo1V0,398La10E-05Pd2,88E-04Nb0,126Cu4,3E-03Cr4,1E-04]
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Das
Verfahren war dasselbe wie Beispiel 2, gefolgt von der Zugabe von
0,242 g Ammoniumdichromat. Bei einer Reaktionstemperatur von 206°C zeigte
das Reaktionsprodukt eine rückgewonnene Ausbeute
an Acrylsäure
und Acrolein von 92,65% (Acrylsäure
34% und Acrolein 66%) und einen Rest an Essigsäure und CO2.
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Beispiel
4: [Mo1V0,398La1E-05Pd2,88E-04Nb0,126Cu0,0214Cr0,0135]
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Das
Verfahren war dasselbe wie Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß 0,8 g
Ammoniumdichromat und 0,25 g Kupfer(II)-oxid zugegeben wurden. Bei
einer Reaktionstemperatur von 206°C
zeigte das Reaktionsprodukt eine rückgewonnene Ausbeute an Acrylsäure und
Acrolein von 96,11% (Acrylsäure
22% und Acrolein 78%) und einen Rest an Essigsäure und CO2.
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Beispiel
5: [Mo1V0,398La1E-05Pd2,88E-04Nb0,126]
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Das
Verfahren war dasselbe wie Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß Kupfer(II)-oxid
nicht zugegeben wurde. Bei einer Reaktionstemperatur von 206°C zeigten
die Reaktionsprodukte eine rückgewonnene
Ausbeute an Acrylsäure
und Acrolein von 95,10% (Acrylsäure
15% und Acrolein 85%). Der Rest war Essigsäure und CO2.
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Die
BET-Oberfläche
für die
in den Beispielen beschriebenen Katalysatoren variierte von 20 bis
35 m2/g. Die Katalysatoren der vorliegenden
Erfindung zeigten ein optimales Redoxverhalten, was zu einer hohen
Aktivität
und hohen Selektivität
zu Teiloxidationsprodukten führte.
Auf der Basis der katalytischen Daten können die folgenden allgemeinen
Eigenschaften für
die Katalysatoren der Erfindung gefolgert werden:
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Das Katalysatorsystem zeigt hohe Selektivität zu Acrylsäure und Acrolein bei niedrigen
Temperaturen in einer einstufigen Reaktion.
- 2. Oxidation von Propylen zeigt ein niedrigeres ΔT von 10–15°C. Niedrigeres ΔT kann positiven
Einfluß auf
die Reaktorkonstruktion haben.
- 3. Niedertemperaturoxidation von Propylen über den Katalysatoren, die
in der vorliegenden Erfindung offenbart sind, erzeugt kein Kohlenmonoxid als
ein Nebenprodukt.
- 4. Relative Selektivität
zu Acrylsäure
und Acrolein hängt
von der Katalysatorzusammensetzung, der Reaktionstemperatur, der
Raumgeschwindigkeit, dem Druck und der Beschickungszusammensetzung
ab.
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Die
obige Beschreibung der Erfindung ist dazu gedacht, veranschaulichend
zu sein und nicht beschränkend.