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Selbstschußvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Selbstschußvorrichtung
mit einem die Schußwaffe aufnehmenden Gehäuse und einer Waffenauslösung. Die bekannten
Selbstschußvorrichtungen dieser Art zeigen den Nachteil, daß sie durch irgendeine
mechanische oder elektrische Betätigung ausgelöst werden müssen, die eine mechanische
Kontaktnahme erforderlich macht. Zum Beispiel handelt es sich um elektrische Drähte,
die berührt werden müssen, um die bekannten Selbstschußvorrichtungen auszulösen.
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Die meisten bekannten Objektschutzanlagen lösen nach dem weiteren
Stand der Technik sekundär eine optische, akustische oder telefonische Alarmanlage
aus. Daraufhin wird meist aus Angst, selbst einen Schaden zu erleiden oder eine
Panik zu erzeugeiin absehbarer Zeit niemand mehr reagieren, was teilweise sogar
empfohlen wird. Bis zum Eintreffen der Polizei ist es dann meistens schon zu spät,
weil der Dieb dann in aller Regel schon geflohen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Selbstschußvorrichtung
zu schaffen, durch die diese Nachteile behoben und in jedem Falle das Feuer auf
den Dieb rechtzeitig eröffnet wird, wodurch unter anderem auch die Polizei stark
entlastet werden kann. Häufig kommt es nämlich vor, daß die Polizei zwar das Feuer
eröffnet, in der Aufregung jedoch ihr Ziel verfehlt.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung besteht darin, daß in
dem Waffengehäuse eine Einrichtung zur Erzeugung einer die Waffe durch einen Kontakt
auslösende
Schranke im Wesentlichen parallel zur Schußbahn der Schußwaffe
angeordnet ist. Eine solche Kontaktschranke kann überall dort leicht aufgestellt
und eingerichtet werden, wo dies erforderlich ist. Die Auslösung einer oder mehrerer
Schußwaffen erfolgt dann auf elektrischem oder elektronischem Wege, und zwar sind
die Schußwaffen vorzugsweise als automatische Schußwaffen ausgebildet, so daß eine
größere vorher bestimmte Anzahl von Schüssen kurz nacheinander abgegeben werden.
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Das Waffengehäuse kann als einzelnes Gerät aufgestellt werden, es
können aber auch mehrere Einheiten gleichzeitig zum Einsatz gebracht werden. Dabei
ist möglich, die Anordnung so engmaschig vorzusehen, daß es einer Person unmöglich
ist, die abgeriegelte Zone unverletzt zu passieren.
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Vom juristischen und strafrechtlichen Standpunkt gesehen, würde es
sich bei einer durch diese Anlage verletzten oder getöteten Person immer um Selbstverstümmelung
oder Selbstmord handeln, weil der Schuß oder die Schüsse in jedem Fall von dem Täter
selbst ausgelöst werden.
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Hierzu ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß
ein Kugelfanggehäuse mit dem Waffengehäuse ausgerichtet am Ende der Schranke angeordnet
ist.
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Das Kugelfanggehäuse sorgt dafür, daß nach Möglichkeit unbeteiligte
Personen nicht verletzt werden, weil durch diesen Kugelfang Querschläger verhindert
werden.
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Hierbei ist vorteilhaft, daß der Kugelfang einen Reflektor oder dergleichen
für die Einrichtung zur Auslösung der Schußwaffe aufweist.
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Im einzelnen kann hierbei vorgesehen sein, daß die die Schußwaffe
auslösende Schranke als Lichtschranken-Infrarotschranken- oder Radarschrankeneinrichtung
ausgebildet ist.
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Um die Selbstschußvorrichtung nach der Erfindung im Bedarfsfall überall
schnell und leicht aufstellen zu können, kann weiter vorgesehen sein, daß in dem
Waffengehäuse und dem Kugelfanggehäuse eine Visiereinrichtung zum Ausrichten des
Waffengehäuses und des Kugelfanggehäuses angeordnet ist. Hierbei ist bevorzugt,
daß
die Auslösung einer Schußwaffe auf elektromagnetischem Wege
erfolgt, wobei durch Erregung eines Elektromagneten die Waffe ausgelöst wird und
nach Unterbrechung des Stromkreises der Anker des Hubmagneten in eine Sicherungsvorrichtung
zurückfällt. Auf diese Weise können jederzeit auch eine größere Anzahl derartiger
Vorrichtungen so aufgestellt werden, wie das für den speziellen Zweck besonders
günstig ist, insbesondere kann die Vorrichtung der Polizei dienlich sein, um unter
anderem Personal einzusparen. Ganze Geländestreifen können auf diese Weise gesperrt
werden, wenn eine größere Kette derartiger Vorrichtungen aufgestellt wird. Dabei
zeigt die Radar-Schranke den sehr großen Vorteil, daß sie in der Regel nur auf metallische
Gegenstände anspricht, so daß sie nur ausgelöst wird, wenn ein Dieb mit der Waffe
in der Hand die Schranke passieren will.
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Durch die erwähnte Konstruktion ist ferner ausgeschlossen, daß sich
versehentlich und ungewollt ein Schuß aus der Waffe lösen kann. Die Konstruktion
erlaubt ferner wahlweise
auf elektronischem Wege die Einstellung
eines einzelnen Schusses oder einer beliebigen Anzahl von Schüssen.
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Durch die Verwendung von Kondensatoren und Potentiometern ist es sogar
möglich,die Geschwindigkeit der Schußfolge stufenlos zu regeln.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Hinweis auf die Zeichnung.
In dieser zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht auf das Kugelfanggehäuse;
Fig. 2 eine Ansicht wie Fig. 1 auf das Waffengehäuse; Fig. 3 eine Draufsicht auf
das Gehäuse nach Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Gehäuse
nach Fig. 2 und Fig. 5 eine Seitenansicht auf die Gesamt-Vorrichtung nach der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt das Kugelfanggehjåuse 1, das auf einem Stativ mit den
drei Beinen 5 aufruht. Die Auftreffpunkte der Geschosse sind mit 3 markiert, Aus
Sicherheitsgründen werden diese etwa in der Mitte des Gehäuses gewählt. Ferner dient
das Gehäuse zur Aufnahme von Parabolreflektoren mit einem Fotowiderstand, einer
Diode oder eines Spiegels 2. Es sind vier derartige Reflektoren 2 vorgesehen, die
über die Länge des Gehäuses 1 nach oben hin sowie links und rechts verteilt sind.
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Wenn zum Beispiel in Fig. 1 ein Dieb von links nach rechts oder von
rechts nach links läuft, wird er durch mindestens zwei dieser Schranken rechtzeitig
erfaßt, so daß selbst bei großer Geschwindigkeit das Feuer ausgelöst wird.
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Für den Fall, daß die Schranken als Ultraschallschranken ausgebildet
sind, handelt es sich bei den Reflektoren 2 um Mikrophone, im Falle einer Radar-Anlage
um Radar-Reflektoren. Natürlich kann zum Beispiel vorgesehen sein, daß nur der unterste
Auftreffpunkt 3 eingestellt wird, damit der Dieb ausschließlich in die Beine getroffen
wird. Das gesamte Gehäuse 1 kann zum Beispiel die Höhe eines Mannes aufweisen.
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Dagegen kann das entsprechende Waffengehäuse 6 nach Fig. 2 niedriger
ausgebildet sein, doch sind hier die entsprechenden Einrichtungen 7 zur Erzeugung
einer kontaktauslösenden Schranke 17 nach Fig. 5 ebenso wie in Fig. 1 vorhanden.
Dieses Waffengehäuse 6 ist in ähnlicher Weise auf drei Beinen eines Stativs 10 angeordnet.
In der Mitte sieht man eine Visiereinrichtung 14 mit der Visierlinie 13, durch die
die beiden Gehäuse 1 und 6 zueinander, wie in Fig. 5 ersichtlich, ausgerichtet werden
können. Hierzu zeigt das Kugelfanggehäuse eine Drehscheibe 4 und das Waffengehäuse
6 eine Drehscheibe 9 mit Nivelliervorrichtung. Die in den Fig. 2 und4
dargestellten
Vier Schußwaffen 8 sind übereinander angeordnet und in der Regel mit einem Munitionsmagazin
12 und einem elektromagnetischen Teil 11 nach Fig. 4 versehen. Das Waffengehäuse
6 ist mit einer Lichtquelle 7 versehen, bei einer Radar-Vorrichtung handelt es sich
um den Sender für den entsprechenden Empfänger 2 nach Fig. 1. Die Visiereinrichtung
14 ist für die planparallele Einstellung, die Visiereinrichtung 15 nach Fig. 2 für
die axiale Einstellung des Gehäuses vorgesehen.
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Fig. 3 zeigt ferner zusäzlich einen Falz 16 zum öffnen des Kugelfangs,
was zum Entleeren und Auswechseln des Kugelfangs benötigt wird.
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Die aufgestellte Vorrichtung nach Fig. 5 zeigt auch die Wirkungsweise.
Wenn, wie im vorliegenden Falle, das Waffengehäuse 6 und das Kugelfanggehäuse 1
unterschiedliche Größen aufweisen, so müssen die beiden Gehäuse in einem vorbestimmten
Abstand voneinander aufgestellt werden, natürlich kann auch das Waffengehäuse 6
einzeln
für sich ohne Kugelfang Aufstellung finden.
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Wenn die beiden Teile der Vorrichtung 1 und 6 etwa in gleicher Größe
ausgeführt werden, ist dagegen der Abstand zwischen den beiden variabel.
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Wie man sieht, ist die horizontale Mittelachse 13 durch die Visiereinrichtung
14 in beiden Teilen ausgerichtet. Wenn diese optische Ausrichtung erfolgt ist, sind
auch automatisch alle Waffen 8 so ausgerichtet, daß sie auf die Auftreffpunkte 3
gerichtet sind. Es ist somit nicht erforderlich, jede Waffe einzeln auszurichten,
da die Vorrichtung als Ganzes dementsprechend justiert ist.
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Die Vorrichtung ist tragbar und muß daher gegen ungewolltes Auslösen
der Anlage durch Verändern gesichert werden. Nach Justieren der Anlage kann zum
Beispiel eine nivellierbare Quecksilberschale in einem Ruhestromkreis eingebaut
werden, der bei Veränderung der Lage einer der Vorrichtungen oder bei Stromausfall
die
Anlage abschaltet.
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Vorzugsweise sind ferner die automatischen Waffen 8 in im einzelnen
nicht dargestellten horizontalen Teleskopführungen zur Rückstoßdämpfung angeordnet.
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Statt dessen kann die Schußwaffe auch mit Rückstoßdämpfern versehen
sein.
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Die dargestellte Ausführungsform ist transportabel, bei einer weiteren
nicht dargestellten Ausführungsform besteht- aber rauch die MOglichkeit, die Vorrichtung
unsichtbar unter Putz in Gebäuden einzubauen.
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Wenn zum Beispiel die erfindungsgemäße Vorrichtung am Eingang einer
Bank installiert wirdekönnen die Diebe wohl die Schalterhalle der Bank betreten,
weil die Vorrichtung während der Schalterstunden abgeschaltet ist. Wenn die Diebe
aber die Bank verlassen, kann die Anlage kurz zuvor eingeschaltet werden. Das Einschalten
kann sogar von einem anderen Raum durch Fernsehbeobachtung vorgenommen werden. In
jedem Falle werden die
Schüsse von den Dieben selbst ausgelöst.
Die Treffsicherheit ist fast hundertprozentig durch den festen Einbau. Bei der vorgeschlagenen
Verwendung von Radargeräten, die an Metallteilen reflektieren, kann die Vorrichtung
auch so gesteuert werden, daß sich nur Schüsse lösen, wenn Personen mit entsprechend
großen Metallgegenständen die Schranke passieren wollen.
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Dadurch kann erreicht werden, daß nur auf diese mit Schußwaffen das
Feuer eröffnet wird.
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Wenn der Dieb nur verletzt und nicht getötet werden soll, kann der
Teil der Lichtschranke oberhalb der Hüfte eines Menschen abgeschaltet werden, so
daß nur der Oberschenkel, Knie und Unterschenkel sowie Füße getroffen und verletzt
werden können.
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Im transuortablen Einsatz bei der Polizei läßt sich die erwähnte Vorrichtung
mittels der Visiereinrichtung 14 und 15 leicht einrichten.
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Wenn zum Beispiel ein Flucht auto abgefangen werden soll, kann die
Vorrichtung auch in horizontaler Lage im Gegensatz zu der dargestellten vertikalen
zum Einsatz gebracht werden. Wenn nun das Flucht auto sich beispielsweise der ersten
Schranke nähert, wird kurz zuvor durch einen Polizeibeamten die Vorrichtung scharf
gemacht. Durch Auslösen mehrerer Schüsse auf elektronischem Wege kann dann angenommen
werden, daß mindestens zwei Reifen des Fluchtautos durchschossen sind und eine Weiterfahrt
somit unmöglich ist.
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Wenn sich andererseits Verbrecher in einem Gebäude verschanzt haben,
ist es bei Aufstellung von mindestens vier derartigen Schußschranken unmöglich,
daß diese das Gebäude unverletzt verlassen können. Die Polizei kann sich nach AuSstellung
einer solchen Anlage dann selbst in Sicherheit bringen oder zumindest- auf ganz
wenige Beamten beschränken, die die Anlage lediglich überwachen. Der Masseneinsatz
von Polizei kann auf diese Weise auf ein Minimum beschränkt werden. Es genügt
häufig
nur ein Beamter zur überwachung einer solchen Anlage.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann schließlich auch auf der Wildjagd
verwendet werden, wobei durch die größere Treffsicherheit das Wild teilweise weniger
leiden würde.
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Die Visiereinrichtung 14 kann auch mit einem Fadenkreuz versehen sein,
das bevorzugt in einer optischen Einrichtung angeordnet ist. Für den Fall, daß ein
größerer Abstand zwischen dem Waffengehäuse 6 und dem Kugelfanggehäuse 1 vorgesehen
ist, kann es sich hierbei auch um ein Zielfernrohr handeln, wie es ähnlich bei Zielfernrohr-Waffen
Verwendung findet.