DE2418877A1 - Verfahren zum cyclisieren eines substrats - Google Patents
Verfahren zum cyclisieren eines substratsInfo
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Description
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Dipl.-Chem. I. SCHULZE 69 Heidelberg ι
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GaisbergstraBe 3 -
Dipl.-Ing. E. GUTSCHER Telephon 23269
Γ Abs. Dipl.-Chem. I. Schulze, Dipl.-Ing. E. Gutscher. Patentanwälte ~]
UNSER ZEICHEN: pfiQQ
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Anmelder: The Board of Trustees of the Leland Stanford Junior University, Stanford, Calif,, V.St.A«
Verfahren zum Cyclisieren eines Substrats
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Cyclisieren eines Substrats, insbesondere für Steroidsynthesen, bei dem
ein Cyclisierungs-Substrat, das eine offene Kette mit einer Acetylengruppe an einem Ende, zwei zwischenliegenden trans-Olefingruppen
und einem Cyclisierungs-Initiator (der cyc-
c
lisch oder acylisch sein kann) am anderen Ende der Kette aufweist, unter Ringschluss ein tetracyclisches Produkt bildet, das je nach der Art des Cyclisier-Initiator ein Steroid oder ein A-nor-Steroid ist. Das erfindungsgemasse Verfahren kann auch auf Substrate angewandt werden, die bicyclische Produkte bilden können.
lisch oder acylisch sein kann) am anderen Ende der Kette aufweist, unter Ringschluss ein tetracyclisches Produkt bildet, das je nach der Art des Cyclisier-Initiator ein Steroid oder ein A-nor-Steroid ist. Das erfindungsgemasse Verfahren kann auch auf Substrate angewandt werden, die bicyclische Produkte bilden können.
Es ist bekannt, dass die Kondensation bestimmter Aldehyde
mit bestimmten Yliden ein Substrat bildet, das ein Dienyn der allgemeinen Formel und sterischem Aufbau
409848/1061
darstellt, worin einige oder mehrere der Kohlenstoffatome
der Dienyn-Gruppe, die bei Z gebunden sind, beispielsweise durch die Methylgruppe substituiert sein können. Die
an der acetylenischen Gruppe gezeigte Methylgruppe kann eine andere Gruppe, wie die Äthyl- oder Trimethylsilylgruppe
sein. Z ist ein Cyclisier-Initiator, beispielsweise eine der in Tabelle I angegebenen Verbindungen. Es ist ebenfalls
bekannt, dass diese Art der Substrate in einem entsprechenden Lösungsmittel in Gegenwart einer starken protonischen
Säure, wie Trif-luoressigsäure oder eine Lewis-Säure, wie Stannichloridj cyclisiert werden können, und ein tetracyclisches
Produkt bilden, das ein normales Steroid mit einem sechsgliedrigen Α-Ring oder ein A-nor-Steroid mit einem
fünfgliedrigen Α-Ring, je nach der Wahl von Z, sein kann.
Es wird beispielsweise .auf Johnson & Gravestock, US-Patentanmeldung
162,672 vom 14. Juli 1971 betreffend eine Steroid-Totalsynthese,
verwiesen. Ferner wird hierzu Johnson, Gravestock & McCarry, J. Araer. Chem. Soc. (hierin J.A.C.S.
bezeichnet) <£5, 4332 (I97I) und Johnson, McCarry, Gravestock,
Parry, Myers, Bryson & Miles, J.A.C.S. £2, 4330
(I97I) genannt, wo die Cyclisierung bestimmter Substrate
zu bicyclischen Produkten beschrieben ist.
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Cyclisier-Initiator Z
(1)
-CH-
CH Beim Cyclisieren gebildetes Steroid
CH
(2a)
gleich wie (2)
HS-CH2-CH2-
CH.
0 0
I I
HO-CH2-CH2-O
0 I1 :.: -U" / Ί U B 1
Tabelle 1 (Forts.)
Cycliser-Initiator Z
Beim Cyclisieren gebildetes Steroid
(5)
CH3
wenn a = CH-., b = CH-wenn a = H, b = Cx-H1-.
6 5
(6)
CH.
CH, X
(7) r^^V
CH-
r9 x' CCt-
CH-
= H oder CH
(8) CH
£03848/ 1 061
Tabelle 1 (Ports.)
Cyelisier-Initiator Z Beim Cyclisieren gebildetes Steroid
(9)
CH.
I I
HS-CH0-CIU-S
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Alle die in Tabelle I genannten Methylgruppen"können
durch Wasserstoff oder eine höhere Alkylgruppe (beispielsweise die Äthyl- oder Benzylgruppe) ersetzt werden und R
kann eine Methyl- oder höhere Alkylgruppe (beispielsweise Äthyl), Benzyl- oder eine geschützte Hydroxymethylgruppe
sein. X kann die Hydroxylgruppe oder substituiertes Hydroxyl sein, beispielsweise die Methoxyl- oder Äthoxylgruppe, Chlor,
Brom oder auch Iod (das allerdings schwer eingebracht werden kann) oder Fluor ( das wiederum schwer zu entfernen ist).
In der linken Spalte der Tabelle I bildet die kurze durchgehende Linie, die unten rechts abgeht und an, einer gestrichelt
gezeichneten Linie endet, die Verbindung zum Rest des Moleküls. In der rechten Spalte ist der Rest des Moleküls
(rechts von der gestrichelten Linie) bei (2) und (7) weggelassen. Es entspricht oder ist sehr ähnlich dem Produkt
des Cyclisier-Initiators (1). In der Thioketalgruppe kann die Verbindungsgruppe zwischen den Schwefelatomen
-(CH2)n- sein, worin η eine ganze Zahl, beispielsweise
2'bis 10 sein kann. Ebenso in der Ketalgruppe.
Chrakteristisch für diese Ringschlussreaktionen ist
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(HY = Trifluoressigsäure)
pH
4 09848/106 1
2A18877
Einfachheitshalber sind die herkömmlichen Keile (die die
ß-Konfiguration angeben) und die gestrichelte Linie (die die «?t-Konfiguration angibt) in Stellungen, wie C-5, C-IO
usw. weggelassen und die Anordnung von H, CH-, usw. an diesen
Positionen ist die der natürlichen Steroide, mit Ausnahme, dass in den Fällen, in denen der C-5-Wasserstoff oder der
Substituent in der ß-Konfiguration ist, ist dies so angegeben. Im allgemeinen sind die sterischen Konfigurationen
bei C-I7 ebenfalls angegeben, wie in den Arbeitsschemen 1, 2 und 3 gezeigt ist.
Es wird ersichtlich, dass die Endgruppe in den C-17-Stellungen
von Jl· und 6 (und in der entsprechenden Stellung im
A-nor-Steroid 2) eine Vinylgruppe, wie in 2 und 6 oder eine
Acylgruppe, wie in Jt, ist. Die Anwesenheit dieser Gruppe
bringt Schwierigkeiten bei bestimmten aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen bei der Umwandlung eines Steroidproduktes in
ein gewünschtes Steroid, wie beispielsweise ein 17-Hydroxypregnan-20-on,
oder Testosteron. Wenn z.B. Steroid Jj; als
eine Vorläufer für Testosteron
oder als ein Vorläufer für ein 17-Hydroxypregnan-20-on, wie
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verwendet werden soll, ist es erforderlich, die Δ -olefinische
Gruppe von 4 vor Oxydation zu schützen. Andere Schwierigkeiten treten bei der Umwandlung der Steroide 4 und 6
sowie bestimmten anderen Cyclisierungsprodukten zu den gewünschten Endprodukten auf und zwar Schwierigkeiten, die
auf die zerstörenden Wirkungen einiger der benötigten Reaktionsteilnehmer auf empfindliche Gruppen zurückzuführen sind·
Aufgabe der Erfindung ist, eine verbesserte Steroidsynthese
durch Cyclisieren zu schaffen, bei der die überhängende Gruppe am Fünferring, abgeleitet von der acetylenischen
Gruppe des Substrats als Ergebnis der Ringschlussreaktion (beim normalen Steroid ist es die C-17-Stellung) der Umwandlung
zugänglicher ist, um die Synthese bestimmter Steroide, wie 17-Hydroxypregnan-20-one und Testosteron, zu erleichtern.
Die Erfindung wird anhand einiger Beispiele näher erläutert.
Es wurde gefunden, dass dann, wenn die Ringschlussreaktion geraäss den Gleichungen (1), (2) und (3) in einem Lösungsmittel
durchgeführt wird, das eine aliphatische Nitroverbindung
ist, oder die eine solche als wesentliche Komponente enthält, bei der mindestens ein Wasserstoff atom an dem Kohlen-
409848/1061
- ίο -
stoff gebunden ist, an dem die Nitrogruppe hängt, ein Oximinoäther
folgender Formel gebildet wird:
CHpR
C= O R1
^jKzy^s^K'O _ Jj= (
In der Teilformel £ kann R Wasserstoff; eine niedere Alkylgruppe,
wie ein C1 bis C^-Alkyl, beispielsweise Methyl oder
Äthyl; eine Arylgruppe, wie Phenyl; ein Halogen, wie Chlor oder Bromr oder eine geschützte Hydroxylgruppe, wie Methoxyl,
höheres Alkoxyl, Acyloxy, wie Acetoxy oder ganz allgemein
die Gruppe -OCO.R1 sein, worin R1 eine C1 bis C.-Alkylgruppe,
Phenyl usw. bedeuten kann. R kann auch eine Carbonatgruppe
-OCO.OR1 sein, worin R1 eine der obengenannten Gruppen ist.
1 2
R und R sind von der aliphatischen Nitroverbindung abgeleitet
und sind weiter unten genauer definiert. In der Teilformel <? ist der Rest des Moleküls (links von dem Fünferring}
weggelassen. Dieser Rest kann ein einziger mit dem Fünferring verschmolzener Ring sein, wie es in Beispiel 1 gezeigt
ist, oder er enthält drei zusammenhängende Ringe, wie in den
obengenannten Steroiden 2S 4 und 6,
Es wurde ferner gefunden, dass die Oximinoäther Q selbst vorteilhafterweise
zur Umwandlung anderer brauchbarer Substanzen und (da wo sie tetracyclische Substanzen sind) zu sehr brauchbaren
Produkten, wie 17-Hydoxypregnan-20-onen und Testosteron führen. Solche Umwandlungen sind wesentlich leichter als die
Umwandlung ähnlicher Ringschlussprodukte, in denen die am Fünfer-D-Ring bei C-17 (oder in der analogen Stellung in einem
A-nor-Steroid) eine andere also die Acyl-oxirainoäthergruppe ge-
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- 11 -
mass 9 ist.
Diese Arbeitsweise (d.h. Verwendung eines Lösungsmittels
aus einer aliphatischen Nitroverbindung mit der Gruppe
-C-NO2
— kann bei jeder Cyclisierung und bei jedem Cyclisiersubstrat
die in den obengenannten Literaturstellen und Patenten beschrieben sind, angewandt werden, Beispiele von Cyclisierungs-Initiatoren
sind in Tabelle I angegeben. Die Bedingungen der Cyclisierreaktion können so gewählt werden, wie sie in den
genannten Literaturstellen oder wie sie weiter unten beschrieben sind, mit der Massnahme, dass das Lösungsmittel
eine aliphatische Nitroverbindung ist oder eine solche als wesentlichen Anteil enthält. Der Anteil der aliphatischen
Nitroverbindung im Lösungsmittel liegt zweckmässig bei 50
Gewichts-^ oder mehr, vorzugsweise bei 70 Gewichts-^ oder
mehr. Höhere Mengenanteile an aliphatischer Nitroverbindung ergeben bessere Ausbeuten. Es können auch zusätzliche Lösungsmittel,
wie Di chlorine thanj 1,2-Di chi or äthan; andere Chlorkohlenstoffe;
1,1-Difluoräthan; andere Fluorkohlenstoffe;
und ganz allgemein jede Flüssigkeit verwendet werden, die gegenüber der Cyclisierreaktion inert und in der die aliphatische
Nitroverbindung löslich ist.
Als aliphatische Nitroverbindung kann jede primäre oder sekundäre Verbindung der Nitroalkan-Serie, wie Nitromethan, Nitroäthan,
symmetrische und asymmetrische Propane; jede der verschiedenen primären und sekundären C1. bis C^2 Nitroalkane
usw. verwendet werden. Auch cycloaliphatische Nitroverbindungen sind bra^hbar, vorausgesetzt, dass das an der Nitrogruppe
gebundene Kohlenstoffatom ein sekundäres Kohlenstoff-
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2A18877
atom ist, an dem ein Wasserstoffatom gebunden ist, wie Nitrocyclohexan,
Nitrocyclopentan, Nitrocyclopropan usw. Die Alkyl- oder cycloaliphatische.Gruppe kann durch nichtaliphatische
Gruppen und durch Heteroatome und funktioneile Gruppen substituiert sein, die die Bildung des Oximinoäthers £ und die
Cyclisierreaktion nicht stören. Beispiele nicht-aliphatischer
Substituenten sind Phenyl (beispielsweise Phenylnitromethan),
substituiertes Phenyl (beispielsweise durch Alkyl oder ein Halogen substituiert). Die aliphatische Gruppe kann ungesättigte
Bindungen aufweisen. Es können auch Gemische aus zwei oder mehreren aliphatischen Nitroverbindungen verwendet werden.
Nicht substituierte niedrig molekulare Nitroalkane, wie Nitromethan, Nitroäthan und die Nitropropane werden bevorzugt,
da sie billig und bei den Reaktionstemperaturen flüssig sind. Ein Überschuss kann leicht entfernt werden, da das Lösungsmittel
flüchtig ist.
Die Beispiele 1, 2 und 3 erläutern das erfindungsgemässe
Verfahren, das auf eine bi-cyclische Synthese (Beispiel 1), eine tetracyclische Synthese, die zu einem A-nor-Steroid
führt (Beispiel 2) und eine tetracyclische Synthese, die zu einem normalen Steroid führt (Beispiel 3) angewandt ist.
Eine Lösung des tertiären Alkohols IjD (Vgl. Johnson usw.,
J.A.C.S. £5, Seite 4330, /1971/)
OH
verunreinigt mit 12,5$ des isomeren Homoallylalkohol, wurde
in trockenem Nitroäthan bei -78° mit einem Überschuss an Tri-
U 0 Ü ? ■■ ■>
/ 1 U 6
2A18877 - 13 -
fluoressigsäure umgesetzt und anschliessend mit wässrigem
Natriumticarbonat aufgearbeitet. Dabei erfolgte eine im wesentlichen
vollständige Umwandlung von J1O mit einer vorherrschenden
Bildung der epimeren Oximinoäther 11
CH^-C=O
0-N=CHCH3
Il
Die Ausbeute betrug etwa -80$ eines 1 : 1 Gemisches von'
Acetyl : ^3- Acetylisomeren durch Dampfphasen-Chromatographie.
Eine Probe wurde durch praparatives tlc auf SiIicagel
(1:9 EtOAc-Hexan) gereinigt, um die Verbindung JU darzustellen
(Reinheit ^ 97$» durch Dampfphasenchromatographie
vpe). Die Strukturformel von JJ1 wurde durch das Massenspektrum
magnetische Keruresonans (NMR) sowie durch chemische Analyse des Zersetzungsproduktes i ermittelt, da es schwierig
war, analytische Proben von Π_ selbst zu erhalten. Vgl.
hierzu auch Morton und Johnson, J. A. CS., Band ££, Seite
4419, (I973), überschrieben "Acetylenic Bond Participation
in Biogenetic-Like Olefinic Cyclizations. Cyclizations in Nitroalkane Solvents."
Die Cyclisierung von \_ in Nitroäthan mit anschliessender Reinigung
durch präparatives tlc auf Silikagel (4:6 EtOAc-Pentan) und Verdampfungsdestillation ergab ein 55·"^5 Gemisch von
4098 U8/1061
183
377
ß-Acetyl : <7G-Acetyl-oximinoäthern JL2 in einer Ausbeute von
etwa J>0% (Reinheit ^ 95%, durch Dampfphasenchromatographie
vpe); Massenspektrum m/e 357 (M+). Die Infrarot- und Kernresonanzspektren
(IiMR) waren ähnlich denjenigen von 2^1 und
entsprachen vollkommen der Strukturformel JL2
Q-N=CHCH.
Die Behandlung einer Lösung aus der Verbindung j5 in trockenem
1-Nitropropan mit Trichloressigsäure bei anschliessendem Aufarbeiten
mit wässrigem Natriumbicarbonat und Reinigen durch präparatives tlc auf Silikagel (1:99 EtOAc-Hexan: kontinuierliche
Elution über vier Stunden) gab die isomeren Oximäther 13 in einer Ausbeute von K^% (ca. 1:1 Gemisch von Vf-oC-Acetyl
: 17-ß-Acetyl-Isomeren durch NMR). Verdampfungsdestillation (I9O0 bei 0,01 mm) ergab eine analysenreine
Probe (Anal. Gefunden: C, 77,8; H, 10,0; N, 3,7); y 4
I7I2 (C=O), I639 (C=N)cm" . Magnetische Kernresonanz bestätigte
die Strukturformel I3.
0-N=C(CH3),
409840/1061
ORIGINAL !NSPECTED
2 A1 8 8 7
Die Oximinoäther 3Λ (Beisjpiel 1), 1_2 (Beispiel 2) und Γ5
(Beispiel J>) sind Gemische von Isomeren, deren Trennung sehr
schwierig ist. In manchen Fällen jedoch., wie beispielsweise bei der Umwandlung von Γ3 zu Testosteron, sind die überhängenden
Gruppen bei C-17 durch eine symmetrische Gruppe oder ein Atom ersetzt, die oder das keine Möglichkeit von Isomeren
bietet. Daher ist die Schwierigkeit der Trennung der Oximäther-Isomeren
unwichtig. Aber auch in den Fällen (wie die Umwandlung von Ij5 zu 17-Hydroxypregnan-20-on) sind die erhaltenen
Isomer-Gemischebrauchbar und wenn eine reine Art, -so wie 17- od-Hydroxypregnan-20-one gewünscht wird, kann die Trennung
oder Anreicherung durch Chromatographie erzielt werden.
Das Arbeitsschema 1 zeigt die Art und Weise, in der der tetracyclische
Oximinoäther gemäss Beispiel 3 in ein Gemisch von
isomeren 17-Hydroxypregnan-20-one umgewandelt werden kann. Das Arbeitsschema 2 zeigt, wie der gleiche Oximäther zu Testosteron
umgewandelt werden kann. Beispiel k erläutert Einzelheiten der
Verfahrensstufen des Arbeitsschemas 1 und Beispiel 5 erläutert Einzelheiten der Verfahrensstufen gemäss Arbeitsschema 2. Das
Arbeitsschema 3 zeigt wie der bicyclische Oximäther _11_ zu
einem Keton umgewandelt werden kann.
Lt)\ -':■·' Ί Ob 1
Arbeltsschema
= O
Stufe 2
Stufe 1
Stufe 3
Gemisch von l7~oC und
17-ß-Hydroxy-5ß-pregnan-20-one.
U O 9 8 Λ 8 /" 1 O 6
Arbeltsschema 2
Stufe 2
OCOC
Stufe 4
6 5
Stufe 5 409848/ 1 061
21
OCOC^H.
ft 6 5 ^. ""H
Arbeitsschema 2 (Ports)
2^18877
21 Ac 2q
AcO
OCOC6H5
PCOC6H5
Stufe
Stufe 7
OCOC6H5
Stufe 8
Testosteronbenzoat
409848/ 1061 ORIGINAL
CH,OH
H2O
H2O
4 mögliche Stereo-Isomere
26
409848/IUB Ί
Umwandlung des Oximinoäthers 13 zu einem Gemisch aus
VJ-oC -
und l7-ß-Hydroxypregnan-20-onen.
Die Stufe 1 (Red-uktion des Oximinoäthers I^ zu dem Glykol 3Λ)
wurde mit einem Überschuss an Lithiumaluminiumhydrid unter Rückfluss von Tetrahydrofuran in einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt. Dabei wurde die N-O-Bindung gestaltet und die
Carbonylgruppe reduziert. 3Λ war ein Gemisch aus vier Stereo-Isomeren,
die (als ein Gemisch) durch magnetische Kernresonanz NMR und Infrarot-Spektren identifiziert wurden. In Stufe 2
wurde die /\ olefinische Bindung von 14 durch Hydrierung
mit Palladium auf Aktivkohle in Äthylacetat bei 23° reduziert, um das Diol Ij5 darzustellen, das in Stufe 3 durch N-Bromsuccinimid
oxydiert wurde, um das Produkt J1C) zu bilden, das
ein Gemisch aus zwei Stereo-Isomeren war von denen eines das 17- °C-Hydroxy-5ß-pregnan-on war.
In Stufe 1 (oxydative Spaltung der benachbarten Diolgruppe)
wurde das Diol 3Λ mit Perjodsäure in Methanol-Wasser bei
unter Stickstoff 14 Stunden behandelt, um das Keton Γ£ darzustellen,
das in Stufe 2 durch Natriumborhydrid in Äthanol bei 23° unter Stickstoff reduziert wurde. Dabei wurde der
Alkohol .18 gebildet, der in Stufe 3 durch Benzoylchlorid in Pyridin bei 25° in sein Benzoat 1£ umgewandelt wurde. Die
C-3 Stellung wurde in Stufe 4 zum Keton 20 oxydiert,- indem mit t-Butylehromat in Essigsäure und Essigsäureanhydrid
und Tetrachloräthylen unter Stickstoff bei 85-95° 3/4 Stunden
behandelt wurde. Die A -Bindung wurde in Stufe 5 durch Wasserstoff
und Palladium auf Aktivkohle in Äthylacetat bei reduziert und das Keton 21^ dargestellt. Dieses wurde durch
Essig-säureanhydrid in Gegenwart von Perchlorsäure in Äthylacetat bei 23° 10 Minuten unter Stickstoff zum Enolacetat
409848/1061
umgewandelt» Das Enolacetat 22 wurde mit Brom in Tetrachlorkohlenstoff
und Epichlorhydrin bei 0° unter Stickstoff behandelt,
wobei das Bromketon 2J5 erhalten wurde. Dieses Bromketon
2^ wurde mit Semicarbazid-Chlorhydrat behandelt, das
ein Zwischenprodukt ($(,,ß-ungesättigtes Semicarbazon, im
Arbeitsschema 2 nicht gezeigt) ergab, das mit wässriger Pyruvinsäure zu dl-Testosteronbenzoat 24 hydrolysiert wurde.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren wurde eine neue Klasse
polycyclischer Substanzen gebildet, in denen eine Oximinoäthergruppe
in der C-17-Stellung (und in den entsprechenden Stellungen eines A-nor-Steroids und eines bicyclischen Produktes)
gebunden-ist. Diese Verbindungen haben die allgemeine
Formel <3
. . CH0R
1 I 2 I c = o
0-N=CR1R2
In dieser Formel ist die Seite des Moleküls links von der gestrichelten Linie weggelassen. Zusammen mit dem dargestellten
Fünferring kann dieser Molekülrest ein Steroid, ein A-nor-Steroid oder ein bicyclisches Produkt geben. Dies hängt
von der Cyclisierung eines Substrats ab, das ein trans mono- oder dienyn sein kann. Diese Klasse der Oximinoäther führt
selbst zur Umwandlung, zuerst durch reduktive Spaltung zu einem Glykol 2£
4098 48/10-61
CH2R
H°^0
und dann zu Derivaten, in denen die Glykolgruppe zu einer Keto-gruppe 28 abgebaut wird, nämlich
oder zu einer Hydroxyketongruppe 2Q, wie
CH2R
Diese Derivate können dann durch bekannte Steroid-Umwandlungsreaktionen,
wie beispielsweise die in den ArbeitsSchemen 1
und 2 dargestellten, zu brauchbaren Produkten, wie Testosteron, l7-Hydroxypregnan-20-onen usw. umgewandelt werden. Wie von
Johnson, Markezi'und McCarry, US-Anmeldung 281,J58O, beschrieben
409848/1061
ist, können die Yllde, die mit Aldehyden kondensiert werden,
in einer optisch aktiven Form hergestellt werden, und zwar durch Zerlegung einer Säure, die ihrerseits aus einem Ester-Zwischenprodukt
bei der Ylid-Synthese abgeleitet ist. Wenn ein optisch aktives Ylid, beispielsweise die d-Form, auf
diese Weise gebildet und mit einem Aldehyd kondensiert wird, ist das Cyclisier-Substrat I optisch aktiv und das daraus
erhaltene Steroid ist dann auch eher optisch aktiv als ein razemisches Gemisch.
Die Umwandlung des Glykol 2£ und der Hydroxyketone 2Q zu den
gewünschten Endprodukten kann durch Standard-Umwandlungsmethoden durchgeführt werden, die in der Steroidchemie bekannt
und die in den Arbeitsschemen 1 und 2 und den Beispielen 4 und · 5 erläutert sind.
Typisch für diese Umwandlungsmethoden ist die Reduktion einer olefinischen Gruppe, wie beispielsweise der ^ -olefinischen
Gruppe von 3Λ durch katalytische Hydrierung; Oxydation einer
C-20 Hydroxylgruppe zu einer Ketogruppe durch N-Bromsuccinimid; Spaltung des stereoisom-eren Diolgemisches (wie in Ik) zu einem
Produkt mit einer C-I7 Ketogruppe (wie in Γ£); Schützen einer
empfindlichen Alkoholgruppe durch Bildung des Esters, wie im Fall von JL8-*-}IQ (Stufe 3 des Arbeitsschemas 2). In manchen
Fällen kann ein Ester leichter kristallisiert werden. Weitere Beispiele sind die Oxydation der C-J Stellung zu einer Ketogruppe
mit tert.-Butylchromat (wie in Stufe 4 des Arbeitsschemas 2); Reduktion einer Δ -olefinischen Gruppe, wie bei
der Umwandlung von 20 zu 21 in Stufe 5 des Arbeitsschemas 2
durch katalytische Hydrierung; und das Einführen einer Λ olefinischen
Gruppe in den Α-Ring eines Steroids, während die C-3 Ketogruppe geschützt wird, wie in den Stufen 6, 7 und 8
des Arbeitsschemas 2 durch Bromierung-Dehydrobromierung.
£09848/ 1061
Claims (7)
1. Verfahren zum Cyclisieren eines Substrats, das in seinem
Molekül das Strukturskelett A enthält
R I
^c W
. Il ?
und das durch Ringschluss in ein Molekül mit dem Strukturskelett B
R*
CZL
"-V w V.
übergeführt wird, worin R Wasserstoff, eine niedrige Alkylgruppe,
Arylgruppe, Halogen oder geschütztes Hydroxyl ist; R^ Wasserstoff oder eine niedrige Alkylgruppe und X eine
Gruppe abgeleitet von R-CH2-C= bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ringschlussreaktion
in einem Lösungsmittel durchgeführt wird, das mindestens einen Hauptanteil einer primären oder sekundären
aliphatischen Nitroverbindung oder Gemisch solcher Verbindun-
409848/ 1061
gen enthält, und ein Cyclo-Produkt gebildet wird, dessen
Molekül das Strukturskelett C
·, I ,0-N=CR1R
1 2
enthält, worin R und R einwertige Gruppen oder eine einzige zweixvertige Gruppe, abgeleitet von der Nitroverbindung
oder dem Gemisch aus Nitroverbindungen, bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindung IA
H€; ι. ι
H "C. HC CH, CH ^ CH2
CH^
IA
cyclisiert wird, in der die Kohlenstoffatome durch Alkylgruppen
verschieden substituiert sein können und R Wasser
Λ09848/1061
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stoff, eine niedrige Alkylgruppe, Arylgruppe, Halogen oder eine geschützte Hydroxylgruppe bedeutet und Z ein
Cyclisier-Initiator bedeuten und ein tetracyclisches Produkt mit dem Strukturskelett II.
χ ·
C C C C n C C C C
R° I
II
gebildet wird, worin R° von Z abgeleitet ist und zusammen mit den Kohlenstoffatomen, an denen es gebunden ist, 5-
oder 6-gliedrige carbocyclische Α-Ringe bildet und X eine von R-CH2-C ~ abgeleitete Gruppe ist, und das Lösungsmittel
für die Ringschlussreaktion so gewählt wird, dass ein Cyclo-Produkt II gebildet wird, bei dem der D-Ring das
Strukturskelett III
I CH0R
I f
C » 0
C ^^ 0-N=CR1R2
III
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2418R77
1 2
.aufweist, in dem R und R zwei einwertige Gruppen oder eine einzige zweiwertige Gruppe, abgeleitet von der aliphatischen Nitroverbindung, bedeuten.
.aufweist, in dem R und R zwei einwertige Gruppen oder eine einzige zweiwertige Gruppe, abgeleitet von der aliphatischen Nitroverbindung, bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verbindung IA'so gewählt wird, dass die Ringschlussreaktion
zu einem Steroid führt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Cyclisierung die Acyl-oximäthergruppe der Verbindung II
einer reduktiven Spaltung unterworfen und eine Glykolgruppe IV
gebildet wird.
5. Bicyclische und tetracyclische Verbindungen, dadurch gekennzeichnet,
dass in ihrem Molekül die Strukturformel
0-N=CR1R2
enthalten ist, worin R Wasserstoff, eine niedrige Alkylgruppe, Arylgruppe, Halogen oder geschütztes Hydroxyl ist; R
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und R einwertige Gruppen oder eine einzige zweiwertige Gruppe bedeuten, die zusammen mit dem Stickstoff und Sauerstoff
von einer aliphatischen Nitroverbindung abgeleitet sind; wobei der D-Ring mit einem einzigen 6-gliedrigen cycloaliphatisehen'Ring
zu einer bicyclischen Verbindung oder mit dem C-Ring zu einem Steroid verschmolzen ist.
6. Steroide, dadurch gekennzeichnet, dass sie in der C-17-Stellung
eine Acylgruppe und eine aliphatische Oximinoäthergruppe enthalten.
7. Steroide gekennzeichnet durch die Formel
worin R Wasserstoff, eine niedrige Alkylgruppe, Arylgruppe,
1 2 Halogen oder geschütztes Hydroxyl ist; R und R Wasserstoff oder aliphatische Gruppen darstellen und zusammen eine zweiwertige
cycloaliphatische Gruppe bilden können; Br und R Wasserstoff oder eine niedrige Alkylgruppe bedeuten und der
Α-Ring substituiert sein urd ungesättigte Bindungen aufweisen
kann.
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DE2418877A1 true DE2418877A1 (de) | 1974-11-28 |
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