DE2418569B2 - Verfahren zur herstellung von dl- weinsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dl- weinsaeureInfo
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- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
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Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von dl-Weinsäure durch katalytische
Hydrolyse von Epoxybernsteinsäure.
dl-Weinsäure kann hergestellt v/erden, indem man Wasserstoffperoxid mit Maleinsäure in Gegenwart
eines Wolfram-Verbindungskatalysators umsetzt (vgl. beispielsweise J. M. Charch & R. Blumbery:
Industrial and Engineering Chemistry Bd. 43, S. 1780 (1951)). Dabei wird Epoxybernsteinsäure als Zwischenprodukt
gebildet, welches sodann unter Erzeugung von dl-Weinsäure hydrolysiert wird. Jedoch enthält Epoxybernsteinsäure,
unterschiedlich gegenüber anderen Epoxyverbindungen, einen sehr stabilen Oxiranring in
dem Molekül Daher ist die Herstellung von dl-Weinsäure durch Hydrolyse dieser Verbindung nicht einfach. In
Abwesenheit eines Katalysators wird, selbst wenn eine wäßrige Lösung von Epoxybernsteinsäure während
eines so langen Zeitraums, wie beispielsweise 5 Stunden, gekocht wird, nur 73,8% der Verbindung hydrolysiert.
Als Katalysatoren für die Hydrolyse von Oxiranringen sind bisher allgemein Säuren oder Basen bekannt,
wobei jedoch, wenn beispielsweise Schwefelsäure als Katalysator verwendet wird, Nachteile, wie die
Notwendigkeit der Bereitstellung einer großen Menge an Schwefelsäure, ein langer erforderlicher Zeitraum
zur Durchführung der Reaktion und eine geringe Ausbeute an dl-Weinsäure auftreten. Wenn andererseits
Basen als Katalysatoren verwendet werden, liegen die Produkte in Form von Alkalisalzen von dl-Weinsäure
vor, weshalb das Verfahren zur Herstellung von freier dl-Weinsäure ungünstig ist. Darüber hinaus wird die
Selektivität verringert, wenn der Reaktionsumsatz bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit durch die Verwendung
von Schwefelsäure bei der Herstellung von dl-Weinsäure erhöht wird. Daher muß der Reaktionsumsatz
verringert werden, damit die Selektivität nicht zu stark verringert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von dl-Weinsäure
aus Epoxybernsteinsäure zu schaffen, das in einer sehr kurzen Zeit unter guter Umwandlung und hoher
Selektivität abläuft.
Die Erfindung wird in dem Patentanspruch beschrieben.
Der Aktivkohle, Aluminiumoxid oder Eisen(lII)-oxid
enthaltende Katalysator liegt normalerweise im festen Zustand vor und ist in einer wäßrigen Epoxybernsteinsäureiösung
unlöslich. Als Katalysator, der Aktivkohle, Aluminiumoxid oder Eisen(IlI)-oxid enthält, kann die
Substanz per se allein oder in Gemischen aus dieser Aktivkohle, Aluminiumoxid oder Eisen(III)-oxid verwendet
werden. In alternativer Weise können andere Verbindungen, die diese Substanzen enthalten, ebenfalls
Verwendung finden. Beispielsweise können Siliziumdioxid-Aluminiumoxid, welches Aluminiumoxid enthält,
oder Oxidkomplexe, die Eisen(UI)-oxid und andere Metalloxide, wie Titanoxid, enthalten, z. B. Titanoxid-Eisen(IH)-oxid
(dargestellt durch 2Fe2O3 · 3TiO2 oder
Fe2O3 · 3TiO2) erwähnt werden. Diese Substanzen
katalysieren die Hydrolyse von Epoxybernsteinsäure in heterogenen katalytischen Systemen.
Unter diesen Katalysatoren ist der Katalysator, der Aluminiumoxid oder Eisen(III)-oxid enthält, vrm Standpunkt
der Aktivität pro Gewichtseinheit bevorzugt. Am meisten bevorzugt ist der Eisen(III)-oxid enthaltende
Katalysator. Wenngleich der Katalysator, der Aktivkohle enthält, die geringste katalytische Aktivität aufweist,
besitzt er doch einen Vorteil dahingehend, daß farblose dl-Weinsäure durch die Entfärbungswirkung der Aktivkohle
selbst dann erzeugt werden kann, wenn die Ausgangsepoxybernsteinsäure gefärbte Verunreinigungen
enthält.
Die Menge des verwendeten Katalysators kann in Abhängigkeit von dem angewandten Katalysator, der
Temperatur zum Zeitpunkt der Hydrolyse und der Konzentration der wäßrigen Epoxybernsteinsäure variieren.
Normalerweise beträgt bei Verwendung eines Aktivkohle enthaltenden Katalysators die Menge der
Aktivkohle vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% bezogen auf Epoxybernsteinsäure, wobei 15 bis 30Gew.-% am
meisten bevorzugt sind. Wenn andererseits ein Aluminiumoxid oder Eisen(III)-oxid enthaltender Katalysator
verwendet wird, beträgt die Menge an Aluminiumoxid oder Eisen(III)-oxid vorzugsweise 0,5 bis 10Gew.-%,
bezogen auf Epoxybernsteinsäure, wobei 1 bis 5 Gew.-% am meisten bevorzugt sind.
Diese Katalysatoren stellen unlösliche Feststoffe dar, weshalb sie sehr leicht aus dem Reaktionsgemisch nach
Beendigung der Hydrolysereaktion durch Filtration abgetrennt werden können. Auch eine wiederholte
Anwendung dieser Katalysatoren ist möglich. Daher ist das Verfahren gemäß der Erfindung auch zur Durchführung
einer kontinuierlichen Reaktion unter Verwendung eines Festbettreaktors geeignet.
Die Ausgangsepoxybernsteinsäure kann entweder cis-Epoxybernsteinsäure oder trans-Epoxybernsteinsäure
darstellen, wobei jedoch cis-Epoxybernsteinsäure bevorzugt ist, da dann keine meso-Weinsäure als
Nebenprodukt gebildet wird.
Die als Ausgangsmaterial verwendete Epoxybernsteinsäure kann auf jegliche Weise erzeugt werden.
Beispielsweise kann sie dadurch erzeugt werden, daß man Wasserstoffperoxid mit Maleinsäure in einer
wäßrigen Lösung in Gegenwart einer Wolframverbindung als Katalysator reagieren läßt. In alternativer
Weise kann sie nach dem Verfahren dadurch erzeugt werden, daß man Wasserstoffperoxid mit saurem
Calciummaleat in einer wäßrigen Lösung in Gegenwart einer Wolframverbindung als Katalysator unter Erzeugung
von saurem Calciumepoxysuccinat reagieren läßt und dann dieses einer Säurezersetzung unterwirft.
Darüber hinaus kann Epoxybernsteinsäure aus einer Flüssigkeit, die durch Säurezersetzung eines Epoxybernsteinsäuresalzes
oder -esters erhalten wurde, ebenfalls verwendet werden.
Die Konzentration der wäßrigen F.noxybernsteinsäurelösung ist nicht besonders eingeschränkt, so lange sie
eine homogene wäßrige Lösung bei der Reaktionstemperatur darstellt. Industriell ist jedoch die Verwendung
einer Lösung bevorzugt, die 10 bis 50Gew.-% Epoxybernsteinsäure enthält.
Die Reaktionstemperatur kann unter Normaldruck bei Rückflußtemperatur einer wäßrigen Epoxybernsteinsäurelösung
oder darunter liegen. Vorzugsweise beträgt die Reaktionstemperatur jedoch 11O0C oder
weniger, wobei 95 bis 100° C am meisten bevorzugt sind.
Das erhaltene Reaktionsgemisch wird einer Filtration noch im heißen Zustand zur Entfernung des Katalysators
unterworfen. Das Filtrat wird direkt oder nach der Konzentration, soweit erforderlich, zur Kristallisierung
von dl-Weinsäure abgekühlt, welche sodann abgetrennt ι ο wird, oder das Filtrat wird zur Trockene unter Erhalt
von Kristallen von dl-Weinsäure eingedampft. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann dl-Weinsäure
in sehr kurzer Zeit, insbesondere in 2 Stunden odsr weniger, vorzugsweise in 1 bis 2 Stunden, erhalten
werden, wobei die Umwandlung von Epoxybernsteinsäure 95% oder mehr erreicht und die Selektivität an
dl-Weinsäure aus Epoxybernsteinsäure sehr hoch ist,
was zu einer Erhöhung der Ausbeute an dl-Weinsäure führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist weiter dadurch vorteilhaft, daß Abtrennung und Wiedergewinnung des
Katalysators sich sehr leicht gestalten. Das Filtrat, welches nach der Kristallisation von dl-Weinsäure und
der Abtrennung der Kristalle aus dem Reaktionsgemisch nach Entfernung des Katalysators erhalten wird,
enthält dl-Weinsäure, die in Lösung verbleibt, und Spuren an unveränderter Epoxybernsteinsäure. Dieses
Filtrat und der entfernte Katalysator können sehr leicht für die Wiederverwendung zurückgeführt werden.
In den nachstehenden Beispielen werden, um hier das Ergebnis kurz zu erörtern, die Produktkristalle durch
das Verfahren erhalten, indem das Reaktionsgemisch nach Entfernung des Katalysators zur Trockene
eingedampft wird. Somit enthalten die Kristalle des Produktes in den Beispielen Spuren an unveränderter
Epoxybernsteinsäure, die im wesentlichen vollständig durch Umkristallisation der vorstehend erwähnten
Rohproduktkristalle aus deren wäßriger Lösung entfernt werden können. Hierdurch werden dl-Weinsäurekristalle
einer Reinheit von S9,5% oder mehr durch das Kristallisationsverfahren erhalten.
Zu einer Lösung, die 6,6 g Epoxybernsteinsäure, aufgelöst in 50 g Wasser, enthält, werden 1 g handelsübliches
aktiviertes Holzkohlepulver bzw. Aktivkohle hinzugefügt, und das Gemisch wird auf 100°C während
2 Stunden unter leichter Rührung erhitzt. Als Ergebnis beträgt die Umwandlung der Epoxybernsteinsäure
96,3%. Das Reaktionsgemisch wird noch in der Hitze zur Trennung in Aktivkohle und das Filtrat filtriert. Der
Katalysator wird mit heißem Wasser gewaschen und das Waschwasser zu dem Filtrat hinzugefügt. Das dieses
Waschwasser enthaltene Filtrat wird zur Trockene eingedampft, und die erhaltenen Kristalle werden zu
einem konstanten Gewicht unter Erhalt von 7,46 g von dl-Weinsäurekristallen einer Reinheit von 96,9% getrocknet
Dies entspricht einer 96,3%igen Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen auf Ausgangsepoxybernstein- bo
säure. In diesen Kristallen sind 0,23 g unveränderte Epoxybernsteinsäure enthalten.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch mit der Änderung, br>
daß 0,153 g Aluminiumoxid (a-Al2O3) anstelle von
Aktivkohle verwendet werden, und die Reaktion wird während einer Stunde durchgeführt.
Die Umwandlung der Epoxybernsteinsäure beträgt 95,2%, und es werden 7,42 g dl-Weinsäurekristalle einer
Reinheit von 96,1% erhalten. Dies entspricht einer 95.0%-Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen auf Ausgangsepoxybernsteinsäure.
In diesen Kristallen sind 0,29 g unveränderter Epoxybernsteinsäure enthalten.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch mit der Änderung, daß 0,240 g Eisen(IU)-oxid ((X-Fe2O3) anstelle von
Aktivkohle verwendet werden und die Reaktion während einer Stunde durchgeführt wird.
Die Umwandlung von Epoxybernsteinsäure beträgt 95,8%, und es werden 7,41 g dl-Weinsäurekristalle einer
Reinheit von 96,8% erhalten. Dies entspricht einer 95,6%igen Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen auf
Ausgangsepoxybernsteinsäure. In den Kristallen sind 0,23 g unveränderter Epoxybernsteinsäure enthalten.
Vergleichsbeispiel 1
Eine Lösung, die 6,6 g Epoxybernsteinsäure, aufgelöst in 50 g Wasser, enthielt, wurde während einer Stunde
unter Erhitzen am Rückfluß gehalten, wodurch eine Umwandlung von Epoxybernsteinsäure von 22,0% und
eine Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen auf Ausgangsepoxybernsteinsäure, von 21,6% erzielt wurden. Wenn
die Lösung für weitere 4 Stunden unter Erhitzung am Rückfluß gehalten wird, beträgt die Umwandlung von
Epoxybernsteinsäure lediglich 73,8%. In diesem Reaktionsgemisch ist dl-Weinsäure in einer Ausbeute von
72,5%, bezogen auf die Ausgangsepoxybernsteinsäure, enthalten.
Vergleichsbeispiel 2
Eine Lösung, die 6,6 g Epoxybernsteinsäure und 2,6 g 95,4%ige Schwefelsäure, aufgelöst in 50 g Wasser,
enthielt, wurde während einer Stunde unter Erhitzung am Rückfluß gehalten.
Die Umwandlung an Epoxybernsteinsäure beträgt 34,1%. In dem Reaktionsgemisch ist dl-Weinsäure
entsprechend einer 31,6%igen Ausbeute, bezogen auf die Ausgangsepoxybernsteinsäure, enthalten. Wenn die
Lösung weiter unter Erhitzung während zusätzlichen 4 Stunden am Rückfluß gehalten wird, beträgt die
Umwandlung an Epoxybernsteinsäure lediglich 87,5%, und in dem Reaktionsgemisch ist die dl-Weinsäure
entsprechend einer 81,0%igen Ausbeute, bezogen auf Ausgangsepoxybernsteinsäure, enthalten.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch mit der Änderung, daß 0,508 g Siliziumdioxid-Aluminiumoxid (13 Gew.-%
Al2O3-GeImIt) anstelle von Altivkohle verwendet
werden, und die Reaktion wird während einer Stunde durchgeführt.
Die Umwandlung der Epoxybernsteinsäure beträgt 97,0%,und 7,50 g dl-Weinsäurekristalle einer Reinheit
von 95,5% werden erhalten. Dies entspricht einer 95,5%igen Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen- auf
Ausgangsepoxybernsteinsäure. In dem Reaktionsge-
misch sind 0,22 g nicht umgesetzter Epoxybernsteinsäure enthalten.
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch mit der Änderung, daß 0,495 g Titanoxid-Eisen(III)-oxid (Fe2O3 · 3TiO2)
anstelle von Aktivkohle verwendet werden. Die Reaktion wird während einer Stunde durchgeführt.
Die Umwandlung an Epoxybernsteinsäure beträgt 95,5%, und es werden 7,43 g dl-Weinsäurekristalle einer
Reinheit von 96,0% erhalten. Dies entspricht einer 95,l%igen Ausbeute an dl-Weinsäure, bezogen auf
Ausgangsepoxybernsteinsäure. In dem Reaktionsge-
misch sind 0,20 g unveränderter Epoxybernsteinsäure enthalten.
Zu einer Lösung von 6,6 g Epoxybernsteinsäure in 50 ml Wasser wurden 1 g handelsübliche pulverisierte
Holzkohle gegeben und die Lösung wurde 1 Stunde unter Druck und unter Rühren auf 1500C erhitzt. Die
Epoxybernsteinsäure wurde zu 93% umgewandelt. Es wurden 6,9 g dl-Weinsäure einer Reinheit von 95%
erhalten. Dies bedeutet, daß 94% der Epoxybernsteinsäure umgesetzt worden sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von dl-Weinsäure durch katalytische Hydrolyse von Epoxybernsteinsäure bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Epoxybernsteinsäurelösung in Gegenwart eines Katalysators, der Aktivkohle, Aluminiumoxid oder Eisen (III)-oxid enthält oder aus einem dieser Stoffe bzw. deren Gemischen besteht, erhitzt.
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