DE241822C - - Google Patents
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- DE241822C DE241822C DENDAT241822D DE241822DA DE241822C DE 241822 C DE241822 C DE 241822C DE NDAT241822 D DENDAT241822 D DE NDAT241822D DE 241822D A DE241822D A DE 241822DA DE 241822 C DE241822 C DE 241822C
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- aminoanthraquinone
- phosgene
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B1/00—Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
- C09B1/16—Amino-anthraquinones
- C09B1/20—Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
- C09B1/36—Dyes with acylated amino groups
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 o. GRUPPE
Das β - Anthrachinonylharnstoffchlorid und dessen Herstellung in feinem Zustande ist bisher
nicht bekannt geworden. In der Patentschrift 167410 findet sich zwar bei Erwähnung
der Anthrachinonylurethane die Bemerkung, daß die Urethane, nämlich die von α- und von
/S-Aminoanthrachinon, auch in der Weise dargestellt werden können, daß man auf die
Aminoanthrachinone Phosgen einwirken läßt und die so erhaltenen Carbonylchloride mit
Alkohol behandelt. Eine Herstellung der reinen Carbonylchloride, insbesondere des
β - Anthrachinonylharnstoffchlorids, ist dort nicht angegeben, vielmehr fehlt dieser Bemerkung
offensichtlich der positive Inhalt. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß aus
/?-Aminoanthrachinon infolge eines im Hinblick auf das Verhalten anderer Basen anormalen
Reaktionsverlaufs, und nur unter unvorhersehbaren Bedingungen, das ß-Anthrachinonylharnstoffchlorid
als solches herstellbar ist. Nach Analogie mit aromatischen Aminen sollten bei der Einwirkung von Phosgen auf
Aminoanthrachinone nicht reine Anthrachinonylharnstoffchloride, sondern Gemische von
diesen mit den salzsauren Aminoanthrachinonen, also technisch nicht direkt verwendbare
Produkte erhalten werden.
Dies ist, wie sich nunmehr gezeigt hat, beim β - Aminoanthrachinon auch tatsächlich zunächst
der Fall, wenn nicht bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Bekanntlich entsteht
bei der Einwirkung von Phosgen auf Amine, ζ. B. Diphenylamin, Dinaphtylamin,
Phenetidjn usw., stets ein molekulares Gemisch von Harnstoffchlorid einerseits und
salzsaurem Amin anderseits. So z. B. verläuft bei der Einwirkung von Phosgen auf
Diphenylamin (vgl. Ber. 9, 396, Bull, de la Societe chimique, neue Serie, 25 [1876], 251)
die Reaktion in der Weise:
NH -f Cl- CO- Cl
Q H5\
}N
CO · Cl +
>NH - HCl.
60
Diese Reaktion ist bekanntlich eine typische (vgl. auch z. B. Ber. 23, 428 Dinaphtylharnstoffchlorid).
Auf das /5-Aminoanthrachinon übertragen, sollte demnach
folgender Weise verlaufen:
folgender Weise verlaufen:
die Reaktion in
0
C
0 C
0
C
1 + Cl-CO-Cl —
NH - CO Cl
+■■
,NH2-HCL
65
70
C
0
0
C 0
C
0
Da das hierbei zu erwartende Gemisch von in indifferenten Lösungsmitteln unlöslichem
bzw. sehr schwer löslichem Chlorid und unlöslichem salzsaurem Aminoanthrachinon nicht
trennbar ist, so mußte es nach Analogie auf diesem Wege nicht gelingen, ein reines Harnstoffchlorid
zu erhalten. Dies trifft auch tatsächlich unter gewöhnlichen Verhältnissen zu. Leitet man z. B. in eine Suspension von βίο
Aminoanthrachinon in Toluol in der Kälte Phosgen ein, oder gibt man eine benzolische
Suspension von /Ϊ-Aminoanthrachinon zu einer Lösung von Phosgen in Benzol, so erhält man,
wie festgestellt wurde, ein Gemisch von salzsaurem /3-Aminoanthrachinon und Harnstoffchlorid,
welches sich durch Lösungsmittel nicht trennen läßt und deshalb zu einer Reihe von Umsetzungen unbrauchbar ist.
Behandelt man nämlich obiges Gemisch, bestehend aus salzsaurem /J-Aminoanthrachinon
und β - Anthrachinonylharnstoffchlorid, mit Anilin, so erhält man ein Gemisch von ß-Aminoanthrachinon
mit β - Anthrachinonylphenylharnstoff. Dieses Gemisch läßt sich durch Umkristallisieren mit viel Nitrobenzol
als solches erkennen, auch läßt es sich direkt durch Verküpung des Gemisches und Ausfärbung
auf der Faser erkennen; denn während der ß-Anthrachinonylphenylharnstoff in sehr
30
OH
bilden, welche allmählich Salzsäure verlieren; rascher geschieht dies in der Wärme; es ergibt
das erwärmte Produkt dann die auf ß-Anthrachinonylharnstoffchlorid
stimmenden Analysenzahlen und liefert mit Anilin glatt den reingelben β - Anthrachinonylphenylharnstoff.
Das Verfahren gestaltet sich somit in der Weise, daß man Phosgen so lange bzw. unter solchen Bedingungen auf β - Aminoanthrachinon
oder salzsaues /?-Aminoanthrachinon einwirken läßt, daß das salzsaure ß-Aminoanthrachinon
gänzlich oder wenigstens im wesentlichen aus der Reaktionsmasse verschwunden ist, was sich an einer Probe durch
Aufarbeitung auf β - Anthrachinonylphenylharnstoff leicht feststellen läßt. Die Einwirkung
des Phosgens geschieht entweder durch lange andauernde Einwirkung von Phosgen — zweckmäßig imüberschuß — auf ß-Aminoanthrachinon
in der Kälte (vornehmlich z. B. in Nitrobenzolsuspension) oder durch Anwendung von Phosgen — zweckmäßig in geringem
Überschuß — in der Wärme, ebenfalls vornehmlich z. B. in Nitrobenzolsuspension.
klaren gelben Tönen auf Baumwolle und Wolle färbt, färbt obiges Gemisch in rötlichgelben und unechten Tönen, was sich insbesondere
bei der Wollfärbung zeigt.
Trotzdem gelingt es überraschenderweise, das /3-Anthrachinonylharnstoffchlorid als solches
in reinem Zustand, also nicht in Mischung mit salzsaurem β - Aminoanthrachinon, aus
/>-Aminoanthrachinon und Phosgen zu gewinnen,' und zwar unter folgenden einheitlichen
neuen Gesichtspunkten:
Es wurde nämlich gefunden, daß bei längerer Einwirkung des Phosgens in der Kälte,
besonders auch bei Anwendung eines Über-Schusses, oder rascher bei Einwirkung des
Phosgens in der Wärme, das salzsaure ^-Aminoanthrachinon allmählich aus der anfänglichen
Reaktionsmasse verschwindet; es zeigte sich ferner, daß auch bei der Einwirkung von Phosgen auf eine Suspension von
salzsaurem /J-Aminoanthrachinon in Nitrobenzol (weniger rasch in Toluol) sich ebenfalls
allmählich' unter langsamer Entbindung von Salzsäure β - Anthrachinonylharnstoffchlorid
bildet. Diese Erscheinungen hängen vielleicht damit zusammen, daß sich hierbei oder auch
bei der Einwirkung auf ß-Aminoanthrachinonbase Anlagerungsprodukte etwa im Sinne der
Formel:
■NH CO Cl
So kann man in letzterem Falle mit einem geringen Überschuß bzw. fast mit der theoretischen
Menge an Phosgen auskommen, wenn man die Einwirkung, von Phosgen auf ß-Aminoanthrachinon,
vornehmlich in Nitrobenzol, in der Wärme, z. B. bei Temperaturen von 40 bis etwa 1200, ausführt. Auch letzteres
ist gänzlich überraschend, weil nicht anzunehmen war, daß ein /Ϊ-Anthrachinonylharnstoffchlorid
eine derartige Beständigkeit aufweisen würde; auch hätte die Einwirkung des
Phosgens auf β - Aminoanthrachinon in der Weise stattfinden können, wie es gemäß der
französischen Patentschrift 397444 unter Anwendung einer hohen Reaktionstemperatur
(Kochpunkt des Nitrobenzols) geschehen soll, nämlich unter Bildung von /8-ß-Dianthrachinonylharnstoff.
B e i s ρ i e 1 T.
In eine kalte Suspension von 200 g ß-Aminoanthrachinon
in 2 kg Nitrobenzol leitet man unter Rühren einen beträchtlichen Überschuß
von Phosgen ein und läßt so lange rühren, bis eine abgesaugte Probe, mit Anilin umgesetzt,
in der Küpe auf Wolle und Baumwolle rein gelb färbenden ß-Anthrachinonylphenylharnstoff
liefert. Das erhaltene grauweiße Produkt wird abgesaugt, mit Tetrachlorkohlenstoff
gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Beispiel II.
In eine Suspension von 200 g β - Aminoanthrachinon in 2 kg Nitrobenzol leitet man
bei etwa 500 unter Rühren, zweckmäßig unter gelindem Überdruck, im Verlaufe mehrerer
Stunden etwas mehr als die berechnete Menge Phosgen ein. Das abgesaugte, mit Tetrachlorkohlenstoff
nachgewaschene Produkt ist rein.
Berechnet für
NH-CO-Cl
Cl = 12,21 Prozent,
N = 4,88 Prozent.
N = 4,88 Prozent.
Gefunden:
Cl = 12,26 Prozent,
N= 4.99 Prozent.
N= 4.99 Prozent.
Zur weiteren Verarbeitung des Harnstoffchlorids ist es nicht nötig, es zu isolieren, sondern
man kann den erhaltenen Brei sofort weiter verarbeiten, wenn man vorher den geringen
Überschuß von Phosgen und die Salzsäure durch einen trockenen Luftstrom verjagt.
Wendet man an Stelle von Nitrobenzol beispielsweise Toluol an, so verläuft die Umsetzung
zum Harnstoffchlorid ganz außerordentlich viel langsamer und ist meist erst nach etwa 20 Stunden vollendet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von reinem β - Anthrachinonylharnstoffchlorid,- darin bestehend, daß man Phosgen auf /i-Aminoanthrachinon oder salzsaures β - Aminoanthrachinon so lange bei gewöhnlicher Temperatur oder in der \¥ärme bis zu Temperaturen von etwa 1200 einwirken läßt, bis keine wesentlichen Mengen von β - Aminoanthrachinon. bzw. dessen salzsaurem Salz mehr nachweisbar sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE241822T | 1909-05-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE241822C true DE241822C (de) |
Family
ID=8898062
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT241822D Active DE241822C (de) | 1909-05-12 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE241822C (de) |
FR (1) | FR415789A (de) |
-
0
- DE DENDAT241822D patent/DE241822C/de active Active
-
1910
- 1910-05-10 FR FR415789D patent/FR415789A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR415789A (fr) | 1910-10-04 |
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