DE2418056C3 - Hilfslauflager bei einem Großwälzlager - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Hilfsauflager bei einem für die Aufnahme von axialen, radialen und Momentenbelastungen bestimmten G roß wälzlager, das aus einem Innenlaufring und einem Außenlaufring mit den für die Aufnahme der Wälzkörper erforderlichen Trag- und Haltelaufbahnen besteht.

Bei Großwälzlagern, zu denen Wälzlager mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter zählen sollen, ist vornehmlich an solche gedacht, die bei Großgeräten, insbesondere bei Tagebau-Abraumgeräten, verwendet werden.

Bei diesen Lagern ist nach einer längeren Betriebszeit die Zerstörung der Laufbahnen unvermeidbar. Diese Zerstörung beginnt mit der Bildung von Pittings, Vertiefungen, die ständig größer werden, zu Ausbröckelungen in der Größe von Erbsen, Bohnen führen, um dann immer größere Werkstoffstücke ausbrechen zu lassen, die zu einem plötzlichen Blockieren des Lagers führen können, so daß es zum Ausfall des gesamten Großgerätes kommt. Die Praxis zeigt, daß sich anbahnende Verschleiß der Lager in der Regel vorher nicht beobachtet und festgestellt wird.

Da diese Großlager in Einzelfertigung hergestellt werden, beträgt die Lieferzeit mehrere Monate. Darüber hinaus sind die Einsatzorte oft nur über einen mehrwöchigen See- und/oder Landtransport erreichbar. Der finanzielle Verlust durch den mehrmonatigen Ausfall des Großgerätes ist derart hoch, daß die Betreiber teilweise einen Luftspezialtransport in Kauf nehmen, der ein Mehrfaches des Großlagerpreises beträgt. Es wird daher angestrebt, Großlager, bei denen man einen Verschleiß festgestellt hat, so lange einsatzfähig zu erhalten, bis ein Austauschlager bereitsteht.

Die DL-PS 57 247 schlägt hierzu im Prinzip vor, zwei die Last vom drehenden auf den ruhenden Teil der Lagerung zu übertragenden Wälzkörperreihen eines Großlagers der eingangs genannten Art einen gegenüber dem drehenden und dem ruhenden Teil der Lagerung drehbar angeordneten Zwischenlaufring zuzuordnen, der wahlweise mit dem drehenden oder dem ruhenden Teil der Lagerung zu kuppeln ist. Es ist somit möglich, die drehbare Lagerung wahlweise einer der beiden Wälzkörperreihen zu übertragen, während die jeweils andere relativ zum Zwischenlaufring stillsteht. Die Kupplung ist dabei als Kontrollglied ausgebildet, das Rehtivbewegungen des Zwischenlaufrings zu dem mit ihm gekuppelten Teil der Lagerung anzeigt, sobald der Wälzwiderstand im Lagerteil mit der gegenüber dem Zwischenring umlaufenden Wälzkörperreihe das normale und zulässige Maß übersteigt Es

wird dann die drehbare Lagerung von dem Lagerteil mit der anderen Wälzkörperreihe übernommen. Ist die Kupplung z. B. als Reißleine ausgebildet, geht die drehbare Lagerung bei Blockieren einer Wälzkörperreihe selbsttätig auf die andere über.

■ο Bei dieser Lösung besteht die Möglichkeit der Standriefenbildung in dem im Prinzip ein Hilfslauflager bildenden Lagerteil mit der relativ zum Zwischenlaufring stillstehenden Wälzkörperreihe, der also die volle Funktionsfähigkeit schon verloren haben kann, ehe seine Inbetriebnahme wegen Ausfalls des anderen Lagerteils notwendig geworden ist

Die Gefahr der Standriefenbildung kann ausgeschaltet werden, wenn der .^wischenlaufring, wie aus der DL-PS 57 247 noch bekannt ist, mit der halben Drehzahl des drehenden Teils der Lagerung angetrieben wird. Dann sind aber die Wälzkörper und die Laufbahnen beider Wälzkörperreihen einer gleichen Beanspruchung ausgesetzt, und es ist wieder nicht gewährleistet, daß bei Ausfall eines der Lagerteile der andere noch voll funktionsfähig ist.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Lösung für ein Hilfslauflager bei einem für die Aufnahme von axialen, radialen und Momentenbelastungen bestimmten Großwälzlager zu schaffen, das in der Lage ist, das Großwälzlager nach dem Auftreten von Verschleiß bis zum Eintreffen eines Austauschlagers betriebsfähig zu erhalten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Laufringe, einer von ihnen an einem an ihm befestigten Hilfslaufring, die einander zugeordneten Laufbahnen des als Axialwälzlager ausgebildeten, dann mit Wälzkörpern zu bestückenden Hilfslauflagers aufweisen, wenn der Verschleiß der Traglaufbahnen einen unzulässigen, von einem zwischen Innen- und Außenlaufring angebrachten Signalgeber mit Warneinrichtungen angezeigten Wert erreicht.

Ein solches Hilfslauflager erfüllt die gestellte Forderung. Wird von dem an sich bekannten Signalgeber mit Warnanlagen eine beginnende Zerstörung infolge eines Verschleißes des Materials der Laufbahnen in der axialen Hauptlastrichtung angezeigt, ist es nur nötig, das Hauptlager in axialer Richtung durch das Hilfslauflager zu unterstützen, da das Haupilager zu dem Zeitpunkt der beginnenden Zerstörung noch die übrigen Tragfunktionen wenigstens weitgehend übernehmen kann. Vorteilhaft gegenüber dem Stand der Technik nach der genannten DL-PS 57 247 ist es, daß da¹? Hilfslauflager erst zum Zeitpunkt des nötig gewordenen Einsatzes mit Wälzkörpern bestückt wird. Damit wird der Zustand des Hilfslauflagers nicht durch vorherige mechanische oder chemische Einflüsse nachteilig beeinträchtigt und ist zum Einsatzzeitpunkt voll funktionsfähig.

Anhand der schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele wird nachstehend der Erfindungsgegenstand erläutert. Es zeigt

F i g. 1 ein mit einem Hilfslauflager versehenes einreihiges Großwälzlager mit ungeteiltem Innen- und Außenn.ig - als Teilstück im Schnitt,

Fig.2 ein mit einem Hilfslauflager versehenes

<>5 zweireihiges Großwälzlager mit einem geteilten Innenring und einem ungeteilten Außenring — als Teilstück im Schnitt.

Ein nicht dargestelltes Großgerät, z. B. ein Abraum-

gerät, ein Bagger oder ähnliches, hat zwischen einem festen und einem drehbaren Teil, beispielsweise zwischen einem Ober- und einem Unterwagen, ein Großwälzlager eingesetzt, um die auftretenden Belastungen beim Einsatz des Großgerätes zu Obertragen. In den beiden Ausführungsbeispielen steht ein Außenring 11 mit einem nicht dargestellten Antrieb in Verbindung.

Bei einer Spielvergrößerung dutch Verschleiß in der/den Laufbahn(en) senkt sich ein Innenring 10 relativ zum Außenring 11 ab. Ein Signalgeber 12, z. B. ein Schalter, einer zwischen dem Innenring 20 und dem Außenring 11 vorgesehenen Warneinrichtung ist so eingestellt, daß er erst nach Überschreitung eines vorgegebenen, noch für zulässig erachteten Wertes für den Verschleiß des Materials der Laufbahnen anspricht Beim Ansprechen des Signalgebers 12 wird ein Stromkreis geschlossen, und eine Stromquelle 13 ist mit einer akustischen Warneinrichtung 14 und mit einer optischen Warneinrichtung 15 verbunden, so daß beide Warneinrichtungen in Betrieb gesetzt werden.

Mit dem Außenring 11 ist ein Hilfslaufring 16 lösbar verbunden, der mit einer Laufbahn 161 versehen ist Dieser Laufbahn 161 ist eine Laufbahn 101 am Innenring 10 zugeordnet. Die einander zugeordneten Laufbahnen 101. 161, bestückt mit Wälzkörpern 17, bilden das als Axialwalzlager arbeitende Hilfslauflager. Dieses ist durch ein Dichtungsband 18 abgeschlossen

Die auftretenden Belastungen werden bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 von einer Reihe Wälzkörper 19 aufgenommen und übertragen, während nach F i g. 2 der Außenring 11 als Nasenring gestaltet is«, so daß das Lager zwei Reihen Wälzkörper 20, 21 aufweist

Nach dem Ansprechen der beiden Warneinrichtungen 14, 15 wird der Oberwagen des Großgerätes, der mit dem Innenring 10 verbunden ist, mittels Hydraulikstützen 22 hochgepumpt Die Wälzkörper 17 mit den dazugehörenden Zwischenstücken bzw. Käfigen (nicht dargestellt) werden zwischen die Laufbahnen 101, 161 eingefüllt

Nach dem Absenken wirken der Hilfslaufring 16 mit der Laufbahn 161, die Wälzkörper 17 und der Innenring 10 mit der Laufbahn 101 als Hilfslauflager, das der Aufnahme axialer Kräfte dient

Die gemäß F i g. 2 vorhandenen Haltelaufbahnen mit der Wälzkörperreihe 21, die zur Aufnahme der Momentenbelastung dienen, bleiben weiterhin betriebsfähig. Bei Abraumgeräten tritt ein Verschleiß an diesen Wälzkörpern 21 sowie an den Haltelaufbahnen infolge der Eigenart der Belastung praktisch nicht auf.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Hilfslauflager bei einem für die Aufnahme von axialen, radialen und Momentenbelastungen bestimmten Großwälzlager, das aus einem Innenlaufring und einem Außenlaufring mit den für die Aufnahme der Wälzkörper erforderlichen Trag- und Haltelaufbahnen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Laufringe (10, U), einer von ihnen an einem an ihm befestigten Hilfslaufring (16), die einander zugeordneten Laufbahnen (101, 161) des als Axialwälzlager ausgebildeten, dann mit Wälzkörpern (17) zu bestückenden Hilfslauflagers aufweisen, wenn der Verschleiß der Traglaufbahnen einen unzulässigen, von einem zwischen Innen- und Außenlaufring angebrachten Signalgeber (12) mit Warneinrichtung (14,15) angezeigten Wert erreicht.