DE2417992C3 - Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin

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DE2417992C3
DE2417992C3 DE19742417992 DE2417992A DE2417992C3 DE 2417992 C3 DE2417992 C3 DE 2417992C3 DE 19742417992 DE19742417992 DE 19742417992 DE 2417992 A DE2417992 A DE 2417992A DE 2417992 C3 DE2417992 C3 DE 2417992C3
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Germany
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biotin
racemic
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tetradehydrobiotin
triethylsilane
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DE19742417992
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Inventor
Sergej IwanowitschjRodionowa Natalija Alexandrowna; Parnes Sinaida Naumowna; Bolestowa geb. Basowa Galina Ilinitschna; Moskau; Filippow Wladimir Wasiljewitsch Wladimir; Schelesnaja Lilia Lwowna Moskau; Sawyalow (Sowjetunion)
Original Assignee
Institut organitscheskoj chimii imeni N.D. Selinskowo Akademii Nauk SSSR; Institut elementoorganitscheskich sojedinenij Akademii Nauk SSSR; Moskau
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin, das ein hochwirksames Wachstunisstimulans für Mikroorganismen ist und bei der Herstellung von Backhefe Verwendung findet. Das Biotin (Vitamin H) kann auch als Mittel gegen Hypertonie, Ateriosklerose, Hauterkrankungen sowie als Komponente in kosmetischen Mitteln und als Biostimulans in der Tierzucht Verwendung finden.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin, ausgehend von Cystein und Glutarsäure, bekannt, welches 16 Stufen enthält. Die Ausbeute an Endprodukt beträgt 1,5% (S. A. H a r r i s, D. E. W ο 1 f, J. Am. Chem. Soc. 66, 1756 [1944]).
Das bekannte Verfahren besteht darin, daß man 4- Benzoylamino-3-ketotetrahydrothiophen, erhallen in 7 Stufen aus Cystein, einer Crotonkondensation mit y-Formylbuttersäuremethylester, erhalten in 3 Stufen aus Glutarsäure, unterwirft, anschließend mit Hydroxylamin behandelt und das erhaltene Oxim zu einem Gemisch aus zwei Isomeren der Formel I und II reduziert, die sich durch die Stellung der Doppelbindung voneinander unterscheiden.
COQH5
NH
NHCOCH3
(CH2J4COOCH3
COQH5
NH
NHCOCH3
"CH(CH2J3COOCH1
(I)
(H)
55
60
Die katalytischc Hydrierung des Isomeren der Formel I führt zu einem Gemisch der dl-Diaminester, λ5 aus denen man dann in zwei Stufen dl-Biotin und dl-AUobiotin erhält.
Fs ist auch ein weiteres Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin der Formel IV durch katalytische Hydrierung von 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin der Formel III über auf Aluminiumoxid aufgebrachtem Molybdänsulfid bekannt
HN
NH
(UI)
15
S (CH2)4COOH
HN
NH
(IV)
S (CH2J4COOH
Ein Nachteil des erstgenannten Verfahrens ist es, daß es mehrstufig und für die Durchführung in großtechnischem Maßstab verhältnismäßig kompliziert ist (Arbeit mit metallischem Natrium, flüssigen Ammoniak und mit Phosgen).
Ein Nachteil des zweiten Verfahrens ist die niedrige und instabile Ausbeute an Biotin, die eine Anwendung dieses Verfahrens in technischem Maßstab unmöglich macht.
In der Natur kommt das Biotin in äußerst geringen Konzentrationen vor; deshalb bestehen keine wirtschaftlich vertretbaren Verfahren zur Trennung von Biotin aus natürlichen Quellen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden.
In Übereinstimmung mit dem Ziel wurde die Aufgabe gestellt, durch die Veränderung der Technologie des Prozesses die Ausbeute an Endprodukt zu erhöhen und ein einfacheres Verfahren zu entwickeln, das für die großtechnische Durchführung geeignet ist.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man zur Herstellung von razemischem Biotin erfindungsgemäß 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin mit Triäthylsilan und Trifluoressigsäure umsetzt.
Man führt zweckmäßig den Prozeß bei einer Temperatur von 20 bis 700C durch.
Man verwendet zweckmäßig das 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, das Triäthylsilan und die Trifluoressigsäure in einem Molverhältnis von 1:2:9 bis 10.
Das Verfahren wird wie folgt durchgeführt:
Ein Gemisch, bestehend aus 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, Triäthylsilan und Trifluoressigsäure, hält man 20 bis 150 Stunden bei einer Temperatur von 20 bis 70" C. Dann dampft man das Reaktionsgemisch bis zur Trockne ein. Dem Rückstand gibt man Aceton zu und kristallisiert den ausgefallenen Niederschlag aus Wasser um. Die Abtrennung des Endproduktes kann auch wie folgt durchgeführt werden: Nach dem Eindampfen des Reaktionsgemisches bis zur Trockne löst man den Rückstand im Alkohol auf, bringt in eine Säule mit Silikagel ein, eluiert das Endprodukt mit Aceton. Die Ausbeute an gereinigtem razemischem Biotin erreicht 8%.
Die Ausgangsverbindung, das 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, kann in bekannter Weise aus dem Thioacetat der Formel IV bei Einwirkung einer wäßrigen Alkalilösung unter anschließendem Ansäuern erhalten werden.
CH3CON NCOCH3
CO(CH2J4COOC2H5
(IV)
Das Thioacetat erhält man seinerseits aus dem industriell zugänglichen Ketodehydrodesthiobiotinäthylester der Formel V
HN NH
(V)
CO(CH2)4COOCH5
CH3
durch stufenweise Umsetzung mit Essigsäureanhydrid, N-Brorcsuccinimid und Kaliumthioacetat.
Das vorgeschlagene Verfahren macht es möglich, die Ausbeute an Endprodukt zu erhöhen und den Prozeß unter großtechnischen Bedingungen durchzuführen.
Die Beispiele erläutern das Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus 0,432 g (0,0018 Mol) 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin und 0,42 g (0,0036 Mol) Triäthylsilan und 1,96 g (0,0172 Mol) Trifluoressigsäure erhitzt man 20 Stunden bei 70cC. Dann dampft man die Lösung in Vakuum bis zur Trockne ein, löst den Rückstand in einer minimalen Alkoholmenge auf, bringt in eine Säule mit Silikagel ein und wäscht mit Aceton die ίο Produkte der ionischen Hydrierung, bei deren dreifacher Umkristallisation aus Wasser 13 mg (3 Gewichtsprozent) razemisches Biotin vom Schmelzpunkt 213 bis 215° C, Rf = 0,28 (Silikagel G als Träger, Alkohol/Äthylacetat [4:1] als Lösungsmittel, Entwicklung mit Joddämpfen) abgetrennt werden.
IR-Spektrum: 1710,1690,1480,1320 cm"1.
Eine gemischte Probe liefert keine Depression mit Biotin, erhalten nach dem bekannten Verfahren, besitzt den gleichen RF-Wert und das gleiche 1R-Spektrum.
Beispiel 2
Ein Gemisch aus 0,5 g (0,0020 Mol) 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, 0,4S6 g (0,0041 Mol) Triäthylsilan und 2,27 g (0,0199 Mol) Trifluoressigsäure erhitzt man 120 Stunden bei 50° C, dampft in Vakuum ab, behandelt den Rückstand mit 3 ml Aceton, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab und kristallisiert zwei- oder dreimal aus Wasser um. Die Ausbeute beträgt
-,o 0,038 g (8 Gewichtsprozent), der Schmelzpunkt 215 bis 217° C, der Rr-Wert 0,28 (Silikagel G als Träger, Alkohol/Äthylacetat [4:1] als Lösungsmittel, Entwicklung mit Joddämpfen). Eine gemischte Probe liefert keine Depression mit Biotin, erhalten nach dem bekannten Verfahren. Bei der Prüfung auf Backhefe zeigt das erhaltene Biotin 43% der Aktivität von d-Biotin.

Claims (3)

Patentanspruchs:
1. Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin durch Hydrierung von 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, dadurch gekenuzeichnet, daß man die Hydrierung mit Triäthylsilan und Trifluoressigsäure durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei einem Molverhältnis von 1:2:9 bis 10, bezogen auf 2,3,8,9-Tetradehydrobiotin, Triäthylsilan und Trifluoressigsäure, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung bei einer Temperatur von 20 bis 700C durchführt.
DE19742417992 1974-04-11 Verfahren zur Herstellung von razemischem Biotin Expired DE2417992C3 (de)

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DE2417992A1 DE2417992A1 (de) 1975-10-16
DE2417992B2 DE2417992B2 (de) 1976-10-21
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