DE2417705A1 - Stabile waermesensible latexmischungen - Google Patents
Stabile waermesensible latexmischungenInfo
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Description
Wärmesensibilisierte Latexmischungen sind grundsätzlich bekannt.
Sie werden aus wärmesensibel einstellbaren Polymerlatices hergestellt. Diese Latices können durch Emulsionspolymerisation
hergestellt werden* Ihre Warmesensibilisierung und dazu geeignete
Mittel ist z.B. in den deutschen Patentschriften 1,268,828, 1,494,037 und in der US-Patentschrift 3,484,394 beschrieben.
Ein Verfahren zur Herstellung von warmesensibilisierbaren Synthesekautschuk-Latices
beschreibt die deutsche Patentschrift 1,243s,394. Wärmesensibilisierte Latexmischungen können zur Imprägnierung
von Faservliesen und zur Herstellung von Hohlkörpern (z.B. Handschuhen) nach dem Tauchverfahren verwendet werden.
Die bisher bekannten wärmesensibilisierten Latexmischungen sind jedoch bei der Verarbeitung nicht stabil genug: Die mechanische
Stabilität der wärmesensibel eingestellten Latices ist oft nicht ausreichend, so daß es bei der Verarbeitung auf Umlenkrollen
oder zwischen Quetschwalzen zu unerwünschten Abscheidungen kommt. Maßnahmen zur Verbesserung der mechanischen
Stabilität 9 z.B. Zusatz nichtionogener Emulgatoren, verschlechtern
meist die Warmesensibilisierbarkeit, d.h. man braucht
größere Mengen an Wärmesensibilisatoren, um eine vorgegebene Koagulationstemperatur einzustellen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß wärmesensibel
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2 4 1 7 7 O B
eingestellte Latexmischungen bessere mechanische Stabilität erhalten, wenn sie bestimmte Sulfonamide enthalten. Gegenstand
vorliegender Erfindung sind demnaci wärmeseiisibilisierte Polymer-Latexmischungen
f die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
0.05 - 10 Gew.-% eines Wärmesensibilisierungsmittels, bezogen
auf das Polymerisat, enthalten und als Stabilisatoren 0=1 10 Gew.-Yc, bezogen auf Polymer, eines Sulfonamide der allgemeinen
Formel
R - SO9 - N D
* x (^ H
in der
R ' Alkyl-, Chloralkyl- oder Cycloalkyl mit 8-30 C-Atomen oder Alkaryl mit 10-30 C-Atomen bedeutete,
R1 und Rp unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlorine thy 1?
Methyl, Äthyl, Phenyl bedeutet 3
m eine ganze Zahl von 0 bis 50 ist und
R5 Wasserstoff, Alkyl, Alkaryl, Aryl oder -(CHR1-CHR2-O-)mH
mit den obengenannten Bedeutungen für R1 } R2 und m
ist.
Bevorzugt ist R = n-Alkyl oder Chloralkyl mit 10 - 20 C-Atomen
oder Cg - C18 n-Alkylphenyl9
R1 und R2 = H oder Methyl
m =0-20
m =0-20
R^ = H oder 4CHR1-CHR2-O^H (R15R25In wie obendefiniert) .
Die erfindungsgemäß verwendbaren Sulfonamide sind nach literaturbekannten
Verfahren leicht herstellbar aus den entsprechenden Alkyl-, Chloralkyl-, Cycloalkyl-, bzw, Alkarylsulfochloriden
(K. Lindner, Tenside-Textilhilfsmittel-Waschrohstoffe, Bd. 1, S. 722; Houben-Weyl IX, S, 343-657).
Alkyl-, Chloralkyl- und Cycloalkylsulfochloride können z.B.
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durch Sulfochlori^rung der entsprechenden Alkane hergestellt
werden. Die Methoden der Sulfochlorierung und die Zusammensetzung
der- Produkte sind so gut bekannt (vergl. F. Asinger
in Chemie und Technologie der Paraffinkohlenwasserstoffe, 1956, Akademie-Verlag S. 395-474), daß hier auf eine weitere Erläuterung
verzichtet werden kann.
Geeignete Alkylarylsulfonsäurechloride lassen sich beispielsweise aus den (zum Teil auch großtechnisch) durch Aromatenalkylierung
und anschließende Sulfonierung gewonnenen Alkylarylsulfonsäuren (s..F. Asinger, Die Petrochemische Industrie, Bd.
II, S. 1249, Akademie-Verlag Berlin 1971) nach üblichen Methoden herstellen.
Die Sulfochloride können durch Umsetzung mit Ammoniak, aliphatischen,,
araliphatischen oder aromatischen primären Aminen, wie z.B. Methylamin, Äthylamin, Propylaminen, Butylaminen, Hexylaminen,Allylamin,
Benzylamin oder Anilin,in die Sulfonamide überführ werden, die anschließend alkoxyliert werden, z.B. mit
Äthylenoxid, Propylenoxid, 1,2- und 2,3-Epoxybutan, 2,3-Epoxypentan,
Epichlorhydrin und Styroloxid, bevorzugt jedoch die
beiden erstgenannten. Auch diese Verfahren sind gut bekannt.
Andererseits können die Sulfochloride auch mit Alkanol- und Dialkanolaminen,
wie z.B. Äthanol- und Diäthanoiamin, Isopropanol-
und Diisopropanolamin, N-Methyläthanolamin, N-Cyclohexyläthanolamin,
N-Benzyläthanolamin und 2J-Phenyläthanolamin zu
erfindungsgemäßen Sulfonsäureamiden umgesetzt werden- Diese Alkar.olamide können gegebenenfalls durch Reaktion mit den
oben beschriebenen Alkylenoxiden zu weiteren Vertretern der erfindungsgemäßen Verbindungen variiert werden.
In manchen Fällen kann die Wirkung der Sulfonamide im Sinne der Erfindung durch Zusätze von Alkyl-, Chloralkyl-, Cycloalkyl -
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bzw. Alkarylsulfonaten verbessert werden. Hierzu können als
Sulfonate Alkali- oder auch Alkanolaminsalze der Sulfonsäuren bis zu gleichen Gewichtsmengen, bezogen auf die Sulfonamide,
verwendet werden.
Wärmesensibilisierte Latexmischungen, die die oben definierten
Sulfonamide enthalten, zeichnen sich durch hohe mechanische Stabilität aus. Auch treten bei Zugabe des Wärmesensibilisierungsmittels
keine unerwünschten Abscheidungen von Koagulat auf. Ein weiterer Vorteil ist die gute biologische Abbaubarkeit
der Sulfonamide.
Die Verbesserung der Stabilität kann bei allen bisher bekannten warmesensibilisierbaren Latices durch Zugabe der Sulfonamid-Stabilisatoren
nach beendeter Polymerisation erreicht werden. Beispiele für die Herstellung derartiger wärmesensibilisierbarer
Latices finden sich in der deutschen Patentschrift 1,243,394 und in den deutschen OffenlegungsSchriften 2,232,526
und 2,005,974. Es resultieren aber auch dann stabile Latexmischungen, wenn die Sulfonamide bereits zu Beginn oder im Verlauf
der Polymerisation des Latex zugesetzt werden. Derartige wärmesensibilisierbare Latices sind bisher nicht beschrieben.
Zur Herstellung der warmesensibilisierbaren stabilen Latices selbst können übliche olefinisch ungesättigte Monomere in
wäßriger Emulsion polymerisiert werden. Als Monomere kommen alle radikalisch polymerisierbaren olefinisch ungesättigten
Verbindungen infrage, z.B. Äthylen, Butadien, Isopren, Acrylnitril,
Styrol, Divinylbenzol, .-/-Methylstyrol, Methacrylnitril,
Acrylsäure, Methacrylsäure, 2-Chlorbutadien-1,3» Ester der
Acrylsäure und Methacrylsäure mit CL - Cg-Alkoholen oder PoIyolen,
Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylol(meth)acrylamid,
(Meth)acrylamido-N-methylolmethyläther, Itakonsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Diester und Halbester ungesättigter Dicarbonsäuren, Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylidenchlorid, die allein oder
in Kombination miteinander eingesetzt werden können.
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Die Polymerisation wird in Gegenwart von Emulgatoren durchgeführt,
wobei die üblichen nichtionischen oder anionischen Emulgiermittel allein oder in Kombination mxteinander verwendet
werden können. Die Gesamtmenge an Emulgator beträgt ca. 0,1 10 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren. Sofern die Sulfonamide
bei der Polymerisation bereits zugesetzt v/erden, werden sie vorteilhaft in Kombination mit handelsüblichen Emulgiermitteln
verwendet, z.B. in Kombination mit Alkalisulfonaten oder -sulfaten
von CLp ~ C.g-Kohlenwasserstoffen oder von alkylierten
Aromaten, oder mit nichtionogenen Tensiden, oder mit Salzen
von Fettsäuren oder Harzsäuren, oder mit den Salzen von Alkylestern
der Sulfobernsteinsäure.
Die Menge an zugesetztem Sulfonamid-Stabilisator liegt zwischen
0.1 und 10 Gew.-%, bezogen auf Monomere, sofern er bereits bei der Polymerisation dem Latex zugesetzt wird, bzw. 0.1 bis 10
Gew.-%, bezogen auf Polymerisat, sofern er dem Latex nach beendeter
Polymerisation zugesetzt wird.,
Die Emulsionspolymerisation kann mit Radikalbildnern, vorzugsweise
mit organischen Peroxidverbindungen ausgelöst werden, die in Mengen von 0.01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Monomere, eingesetzt
werden,, Je nach Monomerkombination können zur Erniedrigung
des Molekulargewichtes des Polymerisats geringe Mengen an Reglern mitverwendet werden, z.B. Mercaptane, Halogenkohlenwasserstoffe.
Die Emulsionspolymerisation ist auf zwei Wegen möglich: Man kanndie Genamtmenge der Monomeren und den größten
Teil der die Emulgatoren enthaltenden wäßrigen Phase vorlegen, die Polymerisation durch Zugabe des Initiators starten und im
Verlauf der Polymerisation den Rest der wäßrigen Phase kontinuierlich oder absatzweise zugeben. Man kann auch die Technik
des "Monomerenzulaufs" benutzen; dabei wird nur ein Teil der
Monomeren und der das Emulgiermittel enthaltenen wäßrigen Phase vorgelegt und nach Starten der Polymerisation der Rest der
Monomeren und der wäßrigen Phase gleichmäßig oder absatzweise nach Maßgabe des Umsatzes zugefügt. Der zudosierte Monomeren-
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anteil kann in der wäßrigen Phase voremulgiert sein. Beide Verfahren
sind bekannt.
Die wärmesensibel einstellbaren Latices könner vor oder bei
der Verarbeitung mit Zusatzstoffen versetzt werden. So unterstützen
Säureabspalter, die zusätzlich zum Sensibilisierungsmittel
beigefügt werden, die Koagulierfähigkeit, indem sie die Koagulationstemperatur herabsetzen. Andere Zusätze sind z.B.
Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe, Verdicker, Elektrolyte, Alterungsschutzmittel,
wasserlösliche Harze oder Vulkanisationschemikalien.
Im Anschluß an die Herstellung werden die warmesensibilisierbaren
Latices durch Zusatz von Wärmesensibilisierungsmitteln in Mengen von 0.05 bis 10 Gew.-?o, bezogen auf das Polymerisat,
wärmesensibel eingestellt. Dabei zeigt es sich, daß Latices, die die erfindungsgemäßen Sulfonamid-Stabilisatoren enthalten,
besonders stabil sind, so daß bei der Zugabe von Wärmesensibilisierungsmittel
zu diesen Latices keine Koagulatbildung auftritt.
Geeignete Wärmesensibilisierungsmittel sind unter anderem
Organopolysiloxane, z.B. gemäß der deutschen Auslegeschrift
1,268,328, der deutschen Offenlegungsschrift 1,494,037
und der US-Patentschrift 3*484,394. Ferner sind geeignet PoIyvinylmetliylather,
Polyglykoläther, Folyätherthioäther, PoIy-N-vinylcaprolactam
und/oder Polycarbonsäuren.
Die erfindungsgemäßen wärmesensibel eingestellten Latexmischungen
können z.B. zur Bindung von Faservliesen eingesetzt werden, die aus synthetischen oder natürlichen Fasern aufgebaut sind.
Beispiele sind Faservliese aus Baumwolle, Zellwolle, Wolle, Polyamiden, Polyestern, Polyacrylnitril, Glasfasern, Steinwolle,
Asbestwolle oder Metallfäden.
In den folgenden Beispielen v/erden folgende Sulfonamid-Stabilisatoren
der allgemeinen Formel
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R-SO9-N
eingesetzt:
R3 =
Stabilisator A Stabilisator B Stabilisator C Stabilisator D Stabilisator E
Stabilisator F Stabilisator G Stabilisator H Stabilisator J Stabilisator K
Stabilisator L Stabilisator M Stabilisator N Stabilisator 0 Stabilisator P
Stabilisator R Stabilisator S Stabilisator T H H
■3
J12-C18-Alkyl H
C12-C18-Alkyl H
C12-C18-Alkyl . H
C12-C18-Alkyl CH2-CH2-OH H
C12-C18-Alkyl CH2-CH-OH H
ΠΤ-Τ-
C12-C18-Alkyl H
C12-C18-Alkyl H
C10-C18-Alkyl CIi
C12-C18-Alkyl H
C12-Ci8-Alkyl H
C12-C18-Alkyl H
C10-C13-AIk7I H
C12-Ci8-Alkyl H
C12-C18-Alkyl H C„o-C„o-Alkyl
C12C18Alkyl
C12-C1Q-Alkyl H
C12-C18-Alkyl H
C12-C18-Alkyl
H H H H H H H H H H H
12 18 y C12-C18-Alkyl H
C,n-C,o-Alkyl CH0-0(Ben- H
iu iö d zyl)
Stabilisator U C12H25-0 H H
(Dodecylbenzol)
H CH-
CH
CH
0 1 1
5.5 7.5 1
12.0 16.0 22.7
3 5 8 2 3 11
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In einem 6-1-Sulfierkolben wird eine wäßrige Lösung von 900 g
entmineralisiertem Wasser, 1 g Na-SaIz eines C^-Cjg-Alkylsulfonats
und 1,5 g Stabilisator R vorgelegt und dazu 10 % einer Monomerenmischung aus 750 g n-Butylacrylat, 170 g Acrylnitril,
50 g Methacrylamido-N-methylolmethylather, 10 g Acrylsäure und
20 g Methacrylsäure gegeben. Der Kolben wird nun mit Stickstoff gespült und auf 60°C Innentemperatur aufgeheizt und nach Erreichen
dieser Temperatur unter Rühren mit 10 g tert„-Butylhydroperoxid
und einer wäßrigen Lösung von 2 g Na-Formaldehydsulfoxylat
in 50 g entmineralisiertem Wasser aktiviert. 15 Minuten nach Zugabe der Aktivatoren läßt man folgende zwei Zuläufe in
4 Stunden unter Rühren gleichmäßig einfließen, wobei die Innentemperatur auf 60°C gehalten wird: 1.) 90 % der Monomerenmischung,
2.) wäßrige Lösung aus 500 g entmineralisiertem Wasser, 4 g Na-SaIz eines C^-C^g-Alkylsulfonats, 20 g Stabilisator R
und 2 g Na-Formaldehydsulfoxylat. Nachdem die Zuläufe beendet
sind, gibt man eine Lösung von 2 g Na-Formaldehydsulfoxylat in 50 g entmineralisiertem Wasser in das Reaktionsgefäß und
rührt zur Vervollständigung der Polymerisation noch 4 Stunden bei 6O0C. Nach dem Abkühlen wird der erhaltene Latex mit
10 %igem Ammoniakwasser auf pH 6.5 eingestellt. Man erhält 2.5 kg eines dünnflüssigen stabilen Latex mit 39.7 % Feststoffgehalt
.
Beispiele 2-4
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch wird Stabilisator R, wie aus Tabelle 2 ersichtlich, gewichtsgleich gegen andere
Sulfonamid-Stabilisatoren ausgetauscht. Ebenfalls in Tabelle 2 sind die Koagulationspunkte wärmesensibler Latexmischungen angegeben,
die mit den Latices aus Beispiel 1-4 hergestellt wurden. Diese wärmesensiblen Latexmischungen werden wie folgt
hergestellt:
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——————— _ ö —
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250 g Latex werden unter Rühren mit 5 g eines Organopolysiloxans
(Coagulant WS) und 25 g einer 10 %igen wäßrigen Ammonchloridlösung
versetzt. Der Koagulationspunkt der Mischungen wird folgendermaßen bestimmt: ca. 10 g der wärmesensibel eingestellten
Mischung werden in einem Becherglas eingewogen und in ein Wasserbad mit einer konstanten Temperatur von 80 C gebracht.
Unter gleichmäßigem Rühren der Mischung mit einem Thermometer werden das Koagulierverhalten und der Temperaturanstieg
verfolgt. Als Koagulationspunkt der Mischung wird die Temperatur angegeben, bei der vollständige Trennung von Polymerisat
und wäßriger Phase eintritt.
Beispiel | Tabelle 2 | Coagulati | |
Latex aus | Sulfonamid- I | ||
Stabilisator | 420C | ||
1 | R | 380C | |
2 | 0 | 540C | |
3 | M | 6O0C | |
4 | 5-7 | J | |
Beispiele | |||
Es wird wie in den Beispielen 1-4 gearbeitet, jedoch wird anstelle des Na-Salzes eines C.ρ-C18-Alkylsulfonate nunmehr
gewichtsgleich das Na-SaIz eines Dodecylbenzolsulfonats eingesetzt.
Die während der Polymerisation mitverwendeten SuIfonamid-Stabilisatoren
sind in der gleichen 'iewichtsmenge wie bei den Versuchen 1-4 eingesetzt. Tabelle 3 zeigt die verwendeten
Stabilisatoren und die K.oagulationspunkte der wärmesensiblen Latexmischungen, die folgendermaßen hergestellt werden:
Zu 250 g Latex werden unter Rfihren 15 g einer 25 %igen wäßrigen
Lösung des bei der Herstellung des Latex zugesetzten SuI-fonamid-Stabilisators
und 5 g eines Organopolysiloxans (Coagulant WS) zugesetzt. Die Bestimmung der Koagulationspunkte
— 9 —
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erfolgt in der unter Beispiel 2-4 beschriebenen Weise.
Latex aus Beispiel Sulfonamid- Koagulationstemperatur
Stabilisator
5 F 360C
6 J 380C
7 L 320C
Beispiele 8-10
In einem 6-1-Sulfierkolben legt man eine Lösung von 20 g des
Na-Salzes eines C.p-C-o-Alkylsulfonats (Beispiele 8 und 9) bzw.
20 g des Na-Salzes einer Dodecylbenzolsulfonsäure (Beispiel 10) sowie 10 g (Beispiel 8) bzw. 20 g (Beispiel 9 und 10) des
Sulfonamid-Stabilisators A in 1900 g entmineralisiertem Wasser
vor und gibt dazu 10 % einer Monomerenmischung, bestehend aus
1200 g n-Butylacrylat, 680 g Styrol, 60 g Methacrylsäure und
60 g N-Methylolmethyläther des Methacrylamide. Nach Spülen mit
Stickstoff wird der Kolbeninhalt unter Rühren auf 60°C aufgeheizt und dann mit 20 g tert.-Buty!hydroperoxid und einer Lösung
von 2 g Na-Formaldehydsulfoxylat in 50 g entmineralisiertem
Wasser aktiviert. 30 Minuten nach der Aktivierung beginnend läßt man die folgenden 2 Zuläufe innerhalb von 4 Stunden
gleichmäßig unter Rühren zufließen: 1.) 90 % der Monomerenmischung, 2.) wäßrige Lösung aus 1000 g entmineralisiertem Wasser,
20 g des Na-Salzes eines C^-C.g-Alkylsulfonats (Beispiel
8 und 9) bzw. 20 g des Na-Salzes einer Dodecylbenzolsulfonsäure (Beispiel 10), 10 g (Beispiel 8) bzw. 8 g (Beispiel
9 und 10) des Sulfonamid-Stabilisators A und 4 g Na-Formaldehydsulfoxylat.
Die Innentemperatur wird auf 60°C gehalten. Nach Zulaufende gibt man eine Lösung von 2 g Na-Formaldehydsulfoxylat
in 50 g entmineralisiertem Wasser zu und rührt weitere 4 Stunden bei 60°C. Danach wird abgekühlt und man erhält
jeweils ca. 5 kg dünnflüssigen, stabilen Latex mit einer Feststoffkonzentration von ca. 40 %,
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Die so erhaltenen Latices werden nach folgender Rezeptur wärmesensibel
eingestellt: Zu 250 g Latex werden unter Rühren 5 g einer wäßrigen 25 %igen Lösung des Sulfonamid-Stabilisators A,
5 g Organopolysiloxan (Coagulant WS) und 7.5 g einer wäßrigen 10 %igen Lösung von Ammoniumchlorid gegeben. Die Koagulationstemperaturen werden wie zuvor beschrieben bestimmt. ·
Latex aus Beispiel Sulfonamid- Kogaulationstemperatur
Stabilisator
8 A 500C
9 A 540C 10 A 46°C
In einem 40-1-Edelstahlautoklaven, ausgerüstet mit Kühlsystem,
Rührer und Thermometer, werden eingesetzt: 12,6 kg entmineralisiertes
Wasser, 0,45 kg des Na-Salzes einer C.p~ciq~'A1^y1"
sulfonsäure, 0,12 kg eines Äthylenoxidadduktes (15 Mol) an
Nony!phenol, 0,05 kg des Na-Salzes eines Kondensationsproduktes
aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd, 0,015 kg natriumsulfat,
0,06 kg tert.-Dodecylmercaptan und 0,4 kg einer 90 %igen
Methacrylsäure. Danach wird das Gefäß verschlossen, mit Stickstoff gespült und folgende Mengen an Monomeren zugedrückt:
5,7 kg Acrylnitril und 9,0 kg Butadien. Die Innentemperatur
wird auf 170C eingestellt und zur Aktivierung werden folgende
Lösungen zugesetzt: 1.) 10 g p-Menthanhydroperoxid in 50 g Acrylnitril und 2.) 10 g Na-Formaldehydsulfoxylat und 0,05 g
.Eisen-II-Sulfat in 50 g entmineralisiertem Wasser. Nach Anspringen
der Polymerisation wird die Innentemperatur innerhalb von 15 Minuten auf 4O0C gesteigert. Bei einer Konzentration
von 25 % (Eindampfprobe) wird folgende Lösung in das Reaktionsgefäß zugedrückt: 1 kg entmineralisierter. Wasser, 0,15 kg des
Na-Salzes einer C.p-C^-Alkylsulfonsäure, 0,15 kg eines Äthy-
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lenoxidadduktes (15 Mol) an Nony!phenol und 0,05 kg des Na-SaI-zes
eines Eondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure und
Formaldehyd. Nach Erreichen einer Konzentration von 51 % (Eindampfprobe) wird die Reaktion durch Zugabe von 1 kg einer
%igen wäßrigen Na-Dithionit-Lösung abgestoppt, der Latex mit
0,4 kg einer 50 folgen Emulsion eines phenolischen Alterungsschutzmittels
konserviert und durch Ausrühren unter Vakuum von restlichen Monomeren befreit. Der erhaltene 50 %±ge Latex wurde
mit 13 %igem Ammoniakwasser auf pH 5?5 eingestellt.
Mit diesem Latex, der keine Sulfonamid-Stabilisatoren aus der Polymerisation enthält, wurden folgende Mischungen angesetzt:
a) In 200 g Latex wird ein Gemisch von 1 g Organopolysiloxan (Coagulant WS) und 120 g entmineralisiertem Wasser eingerührt.
Dabei wird eine starke Koagulatbildung beobachtet. Beim Einrühren der zur Vernetzung des Polymeren notwendigen
Vulkanisationschemikalien, die durch 24-stündiges Rühren in einer Kugelmühle feindispers angepastet worden sind,
koaguliert der Latex vollständig.
b) Stabile wärmesensible Latexmischungen, die keine Koagulatbildung
bei Zusatz des Wärmesensibilisierungsmittels und der Vulkanisationschemikalien zeigen, werden erhalten, wenn
dem Latex Sulfonamid-Stabilisatoren zugesetzt werden. Dabei wird nach folgenden Rezeptur gearbeitet:
Eine Mischung aus 3 g SuIfonamid-Stabilisator, 1 g Organopolysiloxan
(Coagulant WS) und 120 g entnineralisierteni Wasser wird in 200 g Latex eingerührt. Nach Zugabe von 40 g
einer herkömmlichen 30 %lgen Vulkanisatioiispaste zeigt die
Mischung einen zur Weiterverarbeitung günstigen Koagulationspunkt , der über mindestens 10 Tage praktisch konstant
bleibt. In der nachfolgenden Tabelle 5 sind die Koagulationstemperaturen von warmesensibIen Latexmischungen, die nach
dieser Rezeptur unter Vervendung einiger der zuvor beschrie-
- 12 -
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benen Sulfonamid-Stabilisatoren hergestellt wurden, zusammengestellt.
Latex aus Beispiel
Sulfonamid- Koagulationstemperatur
Stabilisator sofort nach 7 Tagen
11 | kein | instabil | _ |
11 | B | 400C | 390C |
11 | C | 350C | 340C |
11 | C- | 39°C | 39°C |
11 | H | 350C | 360C |
11 | M | 360C | 360C |
11 | T | 480C | 490C |
11 | U | 37°C | 370C |
Beispiel 12 |
In einem 250-1-Edelstahlautoklaven, ausgerüstet mit Kühlsystem,
Rührer und Thermometer, werden eingesetzt: 45,5 kg entmineralisiertes
Wasser, 0,42 kg des Na-Salzes einer C^-C.g-Alkylsulfonsäure
und 0,02 kg Ätznatron. Das Reaktionsgefäß wird verschlossen und mit Stickstoff gespült«, Anschließend werden
zugegeben% 1.) 20 % einer Monomerenmischung aus 42 kg Butadien,
23,8 kg Acrylnitril, 1,4 kg Methacrylamido-N-methylolmethyläther,
1,4 kg Acrylsäure und 0,49 kg tert.-Dodecylmercaptan; 2.) 20 % einer wäßrigen Lösung von 21 kg entmineralisiertem
Wasser und 1,4 kg Methacrylamid. Danach wird auf 35°C erwärmt und aktiviert mit 1.) 0,7 kg tert.-Buty!hydroperoxid, 2.) einer
Lösung von 0,14 kg Na-Formaldehydsulfoxylat in 1,4 kg errtmineralisiertem
Wasser. 1 Stunde nach der Aktivierung werden folgende Flüssigkeitsströme innerhalb von 10 Stunden gleichmäßig
eindosiert: 1.) restliche 80 % der Monomerenmischung, 2.) restliche 80 % der wäßrigen Methacrylamidlösung, 3.) eine
wäßrige Lösung von 0,14 kg Na-Formaldehydsulfoxylat, 3 kg des
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Na-Salzes einer C.p-C^o-Alkylsulionsäure und. 0,35 kg des SuI-fonamid-Stabilisators
A in 28 kg entmineralisiertem Wasser. Die
Innentemperatur wird während des Zulaufs und innerhalb von weiteren
4 Stunden Nachrührzeit auf 35 - 4O0C gehalten. Danach
wird mit einer Lösung von 0,16 kg Diäthy!hydroxylamin in 3,5 kg
entmineralisiertem Wasser abgestoppt und der Latex durch Zugabe von halbkonzentriertem Ammoniakwasser auf einen pH von 7>2
eingestellt. Die Konservierung erfolgt mit 1,4 kg einer 50 %-igen
Emulsion eines handelsüblichen phenolischen Alterungsschutzmittels. Durch Ausrühren unter Vakuum wird der Latex von restlichen
Monomeren befreit. Man erhält einen 42,2 %igen (Feststoff gehalt) feinteiligen Latex.
Dieser Latex läßt sich ohne Zugabe eines weiteren Stabilisators mit einem Organopolysiloxan (Coagulant WS) wärmesensibel einstellen.
Dazu werden 240 g Latex (auf 40 % Feststoff eingestellt) mit einer Mischung aus 2 g Organopolysiloxan (Coagulant
WS) und 100 g entmineralisiertem Wasser verrührt. Der Koagulationspunkt dieser Mischung beträgt 38°C und ist über 10
Tage konstant.
In einem 250-1-Edelsi:ahlautoklaven, ausgestatted mit Rührer.,
Themostatisiervorrichtung und Thermometer, werden vorgelegt:
32 kg entmineralisiertes Wasser, 0,8 kg des Na-Salzes einer
Dodecylbenzolsulfonsäure, 0,4 kg des Sulfonamid-Stabilisators
B, 0,03 kg Ätznatron und 0,004 kg Eisen-II-Sulfat. Das Reaktionsgefäß wird verschlossen, mit Stickstoff gespült; danach werden
10 % von folgender Monomerernaischung zugegeben: 48 kg Butadien,
28,8 kg Styrol, 1,8 kg einer 9O?6igen Methacrylsäure, 1,6 kg
Methacrylamido-N-methylolmethyläther und 0,4 kg tert.-Dodecylmercaptan.
Der Kesselinhalt wird auf 60°C aufgeheizt und dann aktiviert mit 1.) 0,64 kg tert.-Buty!hydroperoxid in 0,3 kg
Methanol, 2.) 0,16 kg Na-Formaldehydsulfoxylat in 1,6 kg entmineralisiertem
Wasser. 1 Stunde nach der Aktivierung werden folgende 2 Flüssigkeitsströme innerhalb von 8 Stunden gleich-
509843/07 7
mäßig eindosiert: 1.) restliche 90 % der Monomerenmischung,
2.) wäßrige Lösung von 2,8 kg des Na-Salzes einer Dodecylbenzolsulfonsäure,
0,16 kg Na-Formaldehydsulfoxylat und 0,080 kg
Ätznatron in 40 kg entmineralisiertem Wasser. Die Innentemperatur wird während des Zulaufs und innerhalb von weiteren 8 Stunden
Nachrührzeit auf 600C gehalten. Danach wird mit einer Lösung
von 0,16 kg Natriumdithionit in 4 kg entmineralisiertem
Wasser abgestoppt? mit 2,4 kg einer 50 %±gen Emulsion eines
handelsüblichen phenolischen Alterungsschutzmittels konserviert und durch Zugabe von 14 %igem Ammoniakwasser auf pH 6,5 eingestellt.
Der Latex wird unter Vakuum zur Entfernung nichtumgesetzter Monomere ausgerührt. Man erhält einen 52 Jiigen feinteil
igen Latex.
Der Latex läßt sich wie folgt wärmesensibel einstellen: 200 g Latex (auf 50 % Feststoff eingestellt) werden unter Rühren mit
einer Mischung von 5 g Organopolysiloxan (Coagulant WS), 25 g entmineralisiertem Wasser und 20 g einer 10 %igen wäßrigen
Calciumchloridlösung versetzt. Dabei wird keine Koagulatbildung beobachtet. Die Koagulationstemperatur der Mischung beträgt
520C.
Le A 15 690 - 15 -
509843/0771
Claims (1)
- Patentanspruch;Wärmesensibilisierte Polymer-Latexmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,05 bis 10 Gew.-^, bezogen auf Polymer, eines Wärmesensibilisierungsmittels enthalten, und als Stabilisatoren 0,1 - 10 Gew.-%, bezogen auf Polymeres, eines SuI-fonamids der allgemeinen FormelR - SO9 - NH^in derR Alkyl,:Chloralkyl oder Cycloalkyl mit 8-30 C-Ato-men, oder Alkaryl mit 10 bis 30 C-Atomen bedeutet, R1 und Rp unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlormethyl,Methyl, Äthyl, Phenyl bedeutet; m eine ganze Zahl von 0 bis 50 ist und R, die Reste Wasserstoff, Alkyl, Alkaryl, Aryl oder -(CHR1-CHRp-O^-TH mit den obengenannten Bedeutungen für R1, Rp und m ist.Le A 15 6905098 A3/077 1
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |