DE2417148A1 - Verfahren und vorrichtung zur faltenbehandlung von textilartikeln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur faltenbehandlung von textilartikelnInfo
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Description
G 49 354 -su
Firma I.W.S. NOMINEE COMPANY LIMITED, Wool House,
Carlton Gardens, London SWl, (England)
Verfahren und Vorrichtung zur Faltenbehandlung von Textilartikeln
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zum Behandeln von Textilartikeln und speziell ein solches zum Ausbilden dauerhafter
Falten in derartigen Textilartikeln sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bzw. eine solche zum Auftragen einer
Klebmittellinie bzw. -bahn auf Textilartikel.
Viele Jahre lang wurde der Modehandel bei Herren- und Damenkleidung
auf das Aussehen oder ästhetische Qualitäten der Kleidungsstücke gestützt. Es wurden zwar selbstverständlich auch vielfach
reine Funktions- bzw. Zweckbestimmungskleidungsstücke verkauft, doch werden mit zunehmendem Wohlstand auch in zunehmendem Maße
gut aussehende und ansprechende Kleidungsstücke verlangt. Ein Ergebnis dieser Forderung ist das Anwachsen der Modeindustrie, die
Kleidungsstücke anbietet, bei denen die Funktionsbestimmung bzw. Zweckmäßigkeit trotz ihrer mehr oder weniger großen Wichtigkeit
im Vergleich zum Aussehen sekundär ist. Es wurden nahezu alle Gebiete der Textiltechnologie erweitert, um mit dem Wachstum der
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Modeindustrie Schritt zu halten. Beispielsweise ergaben sich während
der letzten siebz.ig oder achtzig Jahre große Fortschritte auf dem Gebiet des Färbens und Drückens, wodurch neue Farben und
Muster in einfacher Weise auf einer großen Anzahl von Tuch- oder Gewebearten angebracht werden konnte. Sehr bedeutungsvoll ist besonders
das Ansteigen des Modebewußtseins des Mannes, bei dem
jetzt mehr als je zuvor modische und gut aussehende Kleidungsstücke verlangt werden.
Parallel zum Ansteigen von Modekleidern ist es in zunehmendem Maße erforderlich, daß einmal verkaufte Kleider ihr ansprechendes
Aussehen beibehalten, ohne daß der Käufer hierfür zeitaufwendige oder teure Behandlungen durchführen muß. Mit anderen Worten soll
das Kleidungsstück Eigenschaften aufweisen, die eine leichte Behandlung ermöglichen und wenig Sorgfalt voraussetzen. Das ergibt
sich deutlich aus der weitverbreiteten Verwendung komplexer Textilausrüstungs- bzw. -veredlungsverfahren, einschließlich der Behandlungen
zur Vermeidung eines Einlaufens und der sogenannten 1 Permanent Press'-Behandlungen.
Das Aufkommen synthetischer Fasern führte zu einer Erweiterung der Modeindustrie, indem eine größere Anzahl von Tuch- bzw. Gewebearten
geschaffen wurde. Jedoch stellen Naturfasern, insbesondere Wolle, immer noch die erste Wahl für qualitativ besonders gute
Modetuche bzw. -gewebe dar, und zwar wegen ihrer überragenden Eigenschaften beispielsweise hinsichtlich ihrer Bequemlichkeit,
ihres Aussehens, ihrer Handhabung und ähnlichem.
Es wurden große Fortschritte erzielt, den Keratin-Fasern, wie Wolle, unempfindliche bzw. leicht zu pflegende Eigenschaften zu
geben, doch sind die laufenden bzw. bekannten Verfahren auf dem Gebiet der 'Permanent Press1-Behandlung bzw. einer Anbringung von
Falten in gegenüber einem Tragen dauerhaften, gegebenenfalls waschbaren oder chemisch zu reinigenden Tuchen bzw. Geweben kompliziert
und teuer.
Beispielsweise besteht ein Verfahren zum Aufbringen sogenannter
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Permanent-Falten an Herrenhosen darin, daß im Bereich einer vorbestimmten
Faltenlinie auf die Beinteile der Hose mittels eines Sprays eine Lösung eines Reduktionsmittels, wie Monoethanol-Amin
Sesquisulphite aufgebracht wird. Die Hose wird dann im Rahmen
eines relativ langwierigen Dampf/Trocknungs/Vakuum-Zyklus gepreßt und dann in einem Ofen zum Trocknen angeordnet. Die Grundlage für
dieses Verfahren stellt das bekannte Zerreißen von Disulphid-Bindungen
in Keratin durch eine Base oder ein Reduktionsmittel dar. Dem Tuch wird dann eine Falte gegeben, und die Bindungen können
sich mit den Fasern in ihrer neuen Konfiguration umbilden. Jedoch erfordert dieses Verfahren komplexe Spraybehandlungen des Tuches,
wie auch einen Trocknungsschritt nach dem Pressen.
Andere Verfahren beruhen auf einem Anbringen eines Harzes oder Vorpolymere am gesamten Tuch oder Gewebe und auf einem Aushärten
oder einem Querverbinden desselben auf dem Tuch oder Gewebe, das sich in der gewünschten Konfiguration befindet. Jedoch erfordert
auch dieses Verfahren zusätzliche Behandlungen einer Textilveredlung, wodurch sich die Kosten des veredelten Textilartikel erhöhen.
Obwohl derart behandelte Tuche oder Gewebe einen großen Vorteil gegenüber unbehandelten Keratin-Materialien aufweisen,
läßt die Dauerhaftigkeit derartig hergestellter Falten einiges zu wünschen übrig.
Es ist ferner bekannt, bei bestimmten Artikeln, besonders bei Jersey-Herrenhosen, Falten einzunähen, doch ist diese Maßnahme
nicht zufriedenstellend, da sich derartige Falten deutlich im Aussehen von herkömmlich gepreßten Falten unterscheiden und da das
Material durch ein Nähen zerstört werden kann.
Auch ältere Verfahren als Versuche zur Erzeugung einer eingepreßten
und dauerhaften Falte waren nicht zufriedenstellend. Beispielsweise war auch die Herstellung von gepreßten Falten, die
Materialien wie Wachs, Gummiarabikum, Seife oder Zelluloid enthielten,
nicht erfolgreich, da diese Materialien beim Erwärmen oder während der Benutzung zu einem schnellen Verlust ihrer Wirksamkeit
neigen und auch leicht zu häßlichen Markierungen auf dem
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Äußeren des Kleidungsstücks führen. Darüberhinaus können derartige
Falten leicht durch Feuchtigkeit beeinflußt werden. Die Verwendung reichlicher Mengen derartiger Materialien begründet notwendigerweise
Probleme in den ästhetischen Qualitäten des so behandelten Kleidungsstückes; das Aussehen, das Drapieren oder die
Handhabung werden beeinflußt und sind im Vergleich zu einem unbehandelten
Kleidungsstück ungünstiger. Andererseits führt die Anwendung geringer Mengen derartiger Materialien nicht zu einer bedeutungsvollen
Dauerhaftigkeit einer eingepreßten Falte.
Eine sehr viel spätere Arbeit in derselben Richtung hat diese Ansicht
bestätigt. Beispielsweise wird auf einen Artikel 'Creasing and crease-resistance of all-wool fabrics' in 'Textil Manufacturer"
, Februar 1964·, Seite 76, verwiesen. Der Autor A.N. Davidson führt darin aus:'Bei unserer Arbeit wurde sehr schnell festgestellt,
daß ein Verkleben der Fasern mit synthetischen Harzen zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis führte, da so viel Harz
erforderlich war, daß die Handhabungs- und Drapiereigenschaften des Tuches bzw. Gewebes ungünstig beeinflußt wurden.'
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung
eines einfachen und wirtschaftlichen Verfahrens sowie einer hierfür geeigneten Vorrichtung zur Erzeugung von Falten, die
einerseits dauerhaft sind und andererseits ein ähnliches Aussehen wie herkömmlich eingepreßte bzw. eingebügelte Falten haben.
In diesem Zusammenhang wurde überraschenderweise festgestellt, daß
bestimmte Klebmittel, die in geeigneter Weise und in bemerkenswert kleinen Mengen auf einen Textilartikel aufgetragen werden,
die Herstellung einer im Gewebe ausgebildeten Falte von hervorragendem Aussehen ermöglichen und daß eine derart hergestellte
Filte über viele Wochen normaler Benutzung und chemischer Reinigung
dauerhaft ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird daher ein Verfahren der genannten
Art vorgeschlagen, das sich auszeichnet durch ein Auftragen einer schmalen Bahn oder Linie eines zu einer unlöslichen
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Masse aushärtbaren Klebmittels längs einer gewünschten Faltenlinie
und durch Pressen oder Bügeln des längs der Faltenlinie gefalteten Artikels zum Fixieren der Falte. Das abgesetzte bzw. verfestigte
Klebmittel ist in Lösungsmitteln einer chemischen Reinigung und in Wasser unlöslich.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform des Verfahrens wird dem Textilartikel
zunächst eine zeitweilige bzw. vorläufige Falte mittels einer geeigneten Einrichtung gegeben, wonach eine dünne Linie oder
Bahn aus Klebmittel längs des inneren Scheitels der Falte aufgetragen wird. Anschließend wird die Falte zum Zwecke ihrer Fixierung
gepreßt. Alternativ kann das Klebmittel auch unmittelbar beim Ausbilden der zeitweiligen Falte aufgetragen werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch ein einfaches, schnelles und wirtschaftliches Verfahren eine dauerhafte
Falte bzw. Faltengebung in einem Tuch oder Gewebe erzeugt werden kann und daß das letztere sein tadelloses Aussehen mit
einem Minimum an Wartung sowie Aufmerksamkeit des Trägers beibehält. Tatsächlich ist ein gelegentliches Bügeln (einmal während
jeweils zwei oder drei Monaten) ausreichend, wenn ein bevorzugtes thermoplastisches Klebmittel verwendet wird, um der Falte ihre
ursprüngliche Schärfe und Dauerhaftigkeit wiederzugeben. Um jedoch diese hervorragenden Ergebnisse zu erzielen, ist es notwendig,
daß das ursprüngliche Aufbringen des Klebmittels mit großer Genauigkeit in gesteuerter Weise durchgeführt wird. Ein ungenaues
Auftragen führt zu Artikeln mit schlechterem Aussehen, und da das Aussehen von größter Wichtigkeit auf dem Gebiet ist, auf das
sich die vorliegende Erfindung bezieht, müssen solche Artikel als Ausschuß betrachtet werden.
So besteht die Erfindung nicht nur in der Feststellung, daß dauerhafte
Falten auf diese Weise hergestellt werden können, sondern auch darin, daß ästhetisch ansprechende Modeartikel mit hervorragendem
Aussehen durch Steuern der Verfahrensbedingungen erzeugt werden können, um eine dünne, genau gesteuerte Linie oder Bahn
aus Klebmittel aufzubringen, die frei von trockenen Flecken oder
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Klecksen längs der Linie einer jeden Falte ist. Die Klebmittellinie
bzw. -bahn ist vorzugsweise etwa o,25 mm (ο,οΐ11) bis 5,08
mm (o,2ofI) breit und kann im einzelnen eine Breite von 1,27 mm
(o,o5'') bis 2,54 mm (ο,ΐο11) aufweisen. Die Viskosität des Klebmittels
kann im Bereich zwischen Io und loo Poise, vorzugsweise
zwischen 3o und 7o, liegen, wobei Werte von etwa 5o Poise besonders zweckmäßig sind.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren stabilisierte Falten sind sehr dauerhaft und beständig bei normaler Benutzung und auch bei
einer chemischen Reinigung. Tatsächlich wurde in bestimmten Fällen festgestellt, daß eine gute scharfe Falte einer entsprechend
behandelten Hose erhalten blieb, die nicht weniger als zwölfmal einer chemischen Reinigung ausgesetzt war.
Ein gleichmäßiges Aufbringen des Klebmittels ist zur Erzielung einer gleichmäßigen Falte erforderlich. Die zu verwendende sehr
kleine Menge kann einen ausreichenden Halt geben, um die Falte dauerhaft zu machen, ohne daß sich eine übermäßige Steifheit der
Falte ergibt oder daß ein Durchgriff durch das Gewebe zur Außenfläche mit dem Ergebnis häßlicher Markierungen auftritt. Beispielsweise
hat eine typische Klebstofflinie bzw. -bahn bei einem ziemlich schweren Tuch oder Gewebe eine Breite von etwa 3,18 mm
(1/811)· Ferner kann die Klebstoffbahn etwa o,o2 bis o,o5 Gramm
Klebmittel pro Meter aufweisen, wobei sich die kleineren Werte für leichtere Tuche oder Gewebe eignen.
Eine gute dauerhafte Falte mit natürlichem oder herkömmlichem Aussehen sowie mit einer Beständigkeit gegen ein chemisches Reinigen
wurde im Rahmen eines Versuchs aus Wolltuch unter Verwendung einer Klebstoffbahn mit 3,18 mm (1/811) Breite hergestellt,
wobei o,o34 Gramm Klebmittel pro Meter verwendet wurden. Die ästhe
tischen Eigenschaften des Tuches, das Drapieren, die Handhabung und das optische Aussehen waren nicht von einem ähnlichen Tuch mit
einer lediglich eingebügelten Falte zu unterscheiden.
Wenn es erwünscht ist, kann das Klebmittel gefärbt werden. Ferner
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können seine Oberflächeneigenschaften auch in anderer Weise verändert
werden, so daß es tatsächlich auch auf der Innenseite der Falte unsichtbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Tuchen bzw. Geweben aus irgendeiner Textilfaser angewendet werden. Beispiele derartiger
Fasern sind Polyester, Polyamid, Acryl, regenerierte Zellulose, Seide, Naturzellulose oder Keratin-Fasern. Das Verfahren ist besonders
zweckmäßig bei Tuchen oder Geweben aus Keratin-Fasern anwendbar, wie aus Vikunja, Alpaka, Kaschmir, Haar, Lama, Mohair
und besonders Wolle. Tuche oder Gewebe aus Fasermischungen können mit gleichen Vorteilen verwendet werden.
Die zur Durchführung der Erfindung verwendeten Textilien können aus einem Faden oder gesponnen Garn entsprechend dem Kammgarn-,
Halbkammgarn- oder Wollsystem gestrickt, gewebt oder im Faservlies hergestellt werden.
Jedoch ist das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft
bei gewebten oder gestrickten Wolltextilien verwendbar, um dauerhafte oder * Permanent'-Falten auszubilden, die während langer Zeiten
einer normalen Benutzung und auch gegenüber einer chemischen Reinigung fest bzw. stabil sind.
Gemäß den obigen Ausführungen wurde festgestellt, daß die Aufbringungstechnik
des Klebmittels von größter Wichtigkeit ist, wenn die besten und kommerziell annehmbaren Ergebnisse erzielt werden
sollen. Es ist wichtig, daß die benutzte Einrichtung zum Aufbringen des Klebmittels das Textilmaterial nicht zieht, da sonst faltige
oder ungleiche Falten entstehen können.
Vorrichtungen zum Aufbringen einer Linie bzw. Bahn eines Klebmittels
auf Textilartikel entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren können zweckmäßxgerweise ein an einem Behälter mit Klebmittel
angebrachtes Mündungsstück aufweisen, ferner ein in diesem drehbar angebrachtes und teilweise hervorstehendes Glied und einen
Kanal im Mündungsstück, wodurch das Klebmittel aus dem Behälter
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zur Oberfläche des drehbaren Gliedes fließen kann. Der Behälter kann ständig am Mündungsstück angebracht und auffüllbar oder aber
eine austauschbare Patrone sein.
Das drehbare Glied kann zweckmäßigerweise ein gerändeltes oder geriffeltes Rad sein, das auf einer Achse im Mündungsstück befestigt
ist. Ein Sektor des Rades ragt dabei aus dem Mündungsstück hervor und wird^um Auftragen einer Linie bzw. Bahn aus Klebmittel
benutzt.
Während solche Auftragungs-Vorrichtungen für eine Verwendung in
relativ kleinem Rahmen geeignet sind, beispielsweise für einen Schneiderbetrieb, ist bei einer groß angelegten Benutzung, beispielsweise
bei Hosenherstellern, eine Maschinenvorrichtung erforderlich, die eine Handhabung großer Durchsätze mit gleichförmig
reproduzierbaren Ergebnissen ermöglicht.
Im Hinblick hierauf wurde eine Vorrichtung entwickelt, mit der eine Behandlung einer großen Anzahl von Kleidungsstücken möglich
ist. Beispielsweise kann eine erfahrene und die erfindungsgemäße Vorrichtung benutzende Bedienungsperson eine in der Größenordnung
von looo liegende Anzahl von Hosen pro Tag behandeln. Die Vorrichtung
kann in ähnlicher Weise wie eine herkömmliche Nähmaschine gesteuert werden, so daß ein auf diesem Gebiet erfahrener Arbeiter
nur eine sehr geringe Übung benötigt.
Eine besondere Schwierigkeit beim Herstellen verläßlich gleichmässiger
Klebstofflinien bzw. -bahnen mit einer schnellen Vorrichtung besteht darin, daß eine Luftblasen- oder Schaumbildung des Klebmittels
vermieden werden muß. Die Anordnung eines gerändelten oder in anderer Weise oberflächenprofilierten oder mit einer
Struktur versehenen Rades in Verbindung mit einem Behälter ist vollkommen ausreichend für kurze Läufe mit relativ geringen Auftragungsgeschwindigkeiten,
doch neigt das Auftragungsrad zum Einziehen von Luftblasen in das Klebmittel. Dabei kann dann geschäumtes
Klebmittel auf dem zu behandelnden Textilartikel abgelagert werden, wodurch sich eine ungleichförmige Linie bzw. Bahn
und daher eine unzufriedenstellende Falte ergeben. - 9 -
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Nach der vorliegenden Erfindung wird daher ferner eine Vorrichtung
zum Auftragen einer Klebmittellinie bzw. -bahn auf Textilartikel vorgeschlagen, die sich auszeichnet durch einen Klebmittelausteiler
mit einem oberflächenprofilierten, drehbaren Auftragungsglied, das mit einem Behälter mit Klebmittel in Verbindung steht, und
durch eine Einrichtung zum Verhindern eines Ablagerns von Luftblasen enthaltendem Klebmittel auf dem Artikel. Der Klebmittelfluß
kann gesteuert werden, indem entweder der Fluß vom Behälter zum Klebmittelausteiler oder vom Austeiler zum Textilartikel reguliert
wird. Vorzugsweise wird der Klebmittelfluß durch das Auftragungsglied
gesteuert.
Obwohl das Ablagern von Luftblasen durch Verringern der Viskosität
des Klebmittels vermieden werden kann, stellt diese Maßnahme keine annehmbare Lösung des vorliegenden Problems dar. Ein Vermindern
der Viskosität des Klebmittels kann einen Durchgriff durch das Gewebe, ein ungleiches Auftragen oder ein Abtropfen vom Klebmittelausteiler
begründen. Versuche zur Lösung dieses Problems durch Vermindern des Bereichs der Arbeitsoberflächen oder durch andere,
zu einer verringerten Klebmittelanwendung führende Maßnahmen bedeuten, daß weniger Klebmittel (gemessen in Festbestandteilen)
verwendet wird. Beide Effekte, nämlich ein dünneres Klebmittel und eine geringere Menge, führen dazu, daß mehr als eine Anwendung
erforderlich ist. Dies führt zu Ungenauigkeiten, verringert die Produktion und ist ökonomisch und wirtschaftlich unerwünscht.
Es wurde festgestellt, daß durch ein örtliches Trennen des direkt vom Behälter kommenden Klebmittels von dem aus dem Austeiler zurückkehrenden
Klebmittel alle in den Austeiler eingeführten Luftblasen nicht danach auf dem Textilartikel abgelagert werden.
Es ist notwendig, ein oberflächenprofiliertes Auftragungsglied
zum Berühren des Textilartikel ohne Schlupf zu benutzen und diesem
Auftragungsglied Klebmittel zuzuführen. Unglücklicherweise neigen die Markierungen (indentations)des Oberflächenprofils dazu,
Luft zurück in den Austeiler zu tragen. Es ist deshalb erwünscht, daß die Einrichtung zum Verhindern von auf den Textil-
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artikeln abgelagerten Luftblasen die Markierungen überstreicht und
frei von Blasen hält, weshalb ein Überstreichglied vorgesehen sein kann, das auf dem Auftragungsglied lagert und geschäumten Klebstoff
von seiner Oberfläche entfernt.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Klebstoffausteiler
einen Auftragungskopf mit einem darin enthaltenen Paar miteinander kämmender, drehbarer sowie mit Zähnen versehener Zahnräder
auf, von denen eines teilweise aus dem Auftragungskopf hervorsteht und das Auftragungsglied bildet. Kanäle im Kopf ermöglichen
einen Klebmittelfluß vom Behälter zu den Oberflächen des drehbaren
Gliedes.
Der gegenseitige Eingriff der Räder verhindert, daß Luftblasen vom Auftragungsrad herumbewegt und auf dem Textilartikel abgelagert
werden. Es ist ferner ein Kanal zum Abführen des geschäumten Klebmittels vorgesehen. Nachdem das Klebmittel abgesetzt ist,
verflüchtigen sich die Luftblasen von selbst, und das Klebmittel kann wieder benutzt werden.
Ferner ist es möglich, die Auftragungsvorrichtung in Verbindung
mit einem Förderer zu verwenden, der zweckmäßigerweise aus einem beweglichen Band bzw. Riemen oder einer entsprechenden Bahn besteht,
vorzugsweise aus einem Endlosriemen, welcher unterhalb des Kopfes und diesem gegenüberliegend angeordnet ist sowie von einem
Motor angetrieben wird. Vorzugsweise wird die Geschwindigkeit des Riemens gesteuert, beispielsweise durch ein die Spannungsversorgung
des Motors steuerndes Fußpedal, wobei dieser Vorgang in ähnlicher Weise wie derjenige einer herkömmlichen Nähmaschine erfolgt.
In typischer Weise wird das Austeilen des Klebmittels zum Textilartikel durch ein zu einem Fußpedal führendes mechanisches
Gestänge gesteuert, wodurch der Klebmittelausteiler in Richtung zum Textilartikel und von diesem weg bewegt werden kann.
Es ist besonders bevorzugt, wenn der Förderriemen einen ausgedehnten
Horizontalverlauf, beispielsweise in der Größenordnung von 61 oder 91 cm (2 oder 3 Fuß) aufweist und in einem Gehäuse
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angeordnet ist. Die Oberseite des Gehäuses über dem horizontalen Verlauf sollte einen engen zentralen Längsschlitz aufweisen, der
mit dem Auftragungskopf ausgerichtet ist und einen Zugriff zum Riemen ermöglicht. Ein zu behandelnder und mit einer vorgeformten
Falte versehener Textilartikel kann dann über dem Gehäuse angeordnet werden, wobei die Falte mit dem Schlitz ausgerichtet und
ihr Scheitel durch den Schlitz nach unten ragt, so daß der Schlitz als sehr wirkungsvolle Führung für den Textilartikel fungiert.
+) ist
Es wurde festgestellt, daß bei Verwenden der Auftragungsvorrichtung
bei bestimmten Arten von Tuch oder Gewebe eine gewisse Klecksbildung des Klebmittels auftreten kann. Zur Verhinderung
dieses Nachteils kann ein Spreizglied verwendet werden, das unmittelbar
stromabwärts vom Kopf angeordnet ist. Dieses Spreizglied öffnet die Falte unmittelbar nach Aufbringen des Klebmittels
und verhindert jegliche Anhäufung des auf das Tuch oder Gewebe übertragenen Klebmittels.
Mit der erfindungsgemäßen Auftragungsvorrichtung kann eine gesteuerte
und genaue Klebmittellinie bzw. -bahn auf den Textilartikel aufgebracht werden. Insbesondere kann die Vorrichtung leicht
von einer Bedienungsperson betätigt werden, die im Betreiben herkömmlicher Nähmaschinen geübt ist.
Das verwendete Klebmittel sollte vorzugsweise thermoplastisch sein, äa daß es beim Pressen des Textilartikel einer Heißfixierung
ausgesetzt werden kann. Die Viskosität der Klebmittelzusammensetzung ist ebenfalls ziemlich kritisch: Ein zu dickes Klebmittel
fließt nicht in geeigneter Weise und bildet dicke oder ungleiche Linien bzw. Bahnen; ein zu dünnes Klebmittel dringt in
das Textilmaterial ein und kann dieses sogar durchdringen, wodurch häßliche Markierungen am fertigen Textilartikel begründet
werden. Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Klebmittel
sollte ferner klar sein sowie keine Flecken geben und nach dem Pressen bis zur Klebfreiheit getrocknet werden können. Es
sollte chemisch inert gegenüber dem Einfluß von Wasser, von Rei-
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nigungsmitteln und von Lösungsmitteln einer chemischen Reinigung
sein. Ferner ist es bevorzugt, daß das Klebmittel in einem späteren Schritt durch Wärme reaktiviert werden kann, um Veränderungen
und ein Pressen im Betrieb zuzulassen. Als beste Klebmittel für dieses Verfahren haben sich solche auf Nitrilbasis herausgestellt,
die die Eigenschaften einer guten chemischen Inertheit und einer hervorragenden Fließfähigkeit beim Auftragen aufweisen. Sie ergeben
ferner eine gute Klebmittelbindung und unter Wärme reaktivierbare Systeme.
Ein anderer wesentlicher Parameter ist die Gießhaltbarkeit (potlife)
des Klebmittels. Es wurde festgestellt, daß Zweikomponentenkleber (two-pack reactive adhesives), wie Epoxyd-Polyamide und
Isocyanate-Systeme eine hervorragehde Bindung und gute Beständigkeit
ergeben, jedoch ist die Gießhaltbarkeit begrenzt und führt zu einem Blockieren bzw. Verstopfen der Auftragungsvorrichtung.
Aus diesem Grund hat sich ein Einkomponenten-Nitrilklebmittel (one
pack nitrile adhesive)als besonders geeignet für dieses System herausgestellt, und das bevorzugte Produkt dieser Art ist Evostick
5183 (Evode Ltd., Stafford). Nachfolgend werden die Eigenschaften dieses Klebmittels wiedergegeben:
Allgemeine Eigenschaften: Farbe - wasserhell und nicht fleckend
Trübung - klar Dichte - o,84 kg/Liter
Anwendung: Viskosität - 60 - 7o Poise bei 25o C
Abdeckfähigkeit - 5,8 - 6,4 m2/Liter
Zusammensetzung: Nitril-Synthetikgummi mit einer Mischung
aus synthetischen Harzen
Feststoffgehalt - 29 - 31 % anorganische Feststoffe (Asche) -
vernachlässigbar
Lösungsmittel - Mischung von aliphatischen Ketonen
Verdünnungsmittel - Methyl Äthyl Ketone
oder Azeton
Wirksamkeit: Klebmittelfestigkeit
Abschälfestigkeit, Baumwolltuch/Baumwolltuch
25 mm Abschälfront Ho - 155 N
(25 -.35 lbf)
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Temperaturbeständigkeit - gut chemische Beständigkeit -
beständig gegen Wasser, Öle, verdünnte Säuren, Alkali und Reinigungsmittel
Dieses Klebmittel kann vollständig bis zu einem nicht mehr klebrigen
Zustand getrocknet werden. Es kann auch durch Erwärmen auf Temperaturen über 85 C wieder reaktiviert werden.
Um die Fließeigenschaften in der Auftragungsvorrichtung zu verbessern,
ist eine leichte Verminderung der Viskosität des Klebmittels auf 3o - 4o Poise (25° C) bevorzugt. Dies wird am besten mit einer
Verdünnung mit Io % oder 15 % Methyl Äthyl Keton durchgeführt, um einen Feststoffgehalt von 27 - 3o % zu erhalten.
Die Erfindung wird nachfolgend an zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 - eine Ausführungsform eines zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren geeigneten manuellen Auftragungsgliedes im Längsschnitt,
Figur 2 - eine Endansicht des Auftragungsgliedes aus Figur 1,
Figur 3 - eine Draufsicht desselben Auftragungsgliedes,
Figur 4 - eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Klebstoffauftragungsvorrichtung
in Seitenansicht,
Figur 5 - einen teilweisen Querschnitt längs der Linie V-V aus Figur
4,
Figur 6 - eine vergrößerte Querschnittsdarstellung durch einen Auftragungskopf der Vorrichtung aus Figur 4, ebenfalls
längs der Linie V-V aus Figur 4,
Figur 7 - eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Auftragungskopfes
aus einer gegenüber Figur 6 um 9o gedrehten Stellung und
Figur 8 - eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Seitenansicht
aus Figur 4.
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Gemäß Figuren 1 bis 3 weist ein Auftragungsglied Io ein Mündungsstück 12 und einen abnehmbaren Behälter 14 auf. Der letztere trägt
an seinem hinteren Ende einen Kolben 16 und ist mit dem Mündungsstück 12 bei 18 lösbar verbunden. Das Mündungsstück 12 verjüngt
sich von der Verbindung 18 im Behälter bis zu einer gegenüber der Achse des Auftragungsgliedes Io (siehe Figur 1) geneigten Endfläche
2o. Ein gerändeltes bzw. geriffeltes Rad 22 ist im Mündungsstück 12 auf einer Achse 24 angebracht, und ein Bereich 26
des Rades 22 ragt über die Endfläche 2o hinaus. Das Mündungsstück 12 ist hohl und fungiert als Kanal, durch den eine Klebstoffzusammensetzung
aus dem Behälter 14 zum Rad 22 fließen kann.
'fahrend der Benutzung wird das Auftragungsglied Io zur Vertikalen
geneigt gehalten, so daß die Endfläche 2o etwa parallel zu dem zu behandelnden Material ausgerichtet ist. Das Auftragungsglied wird
dann längs der gewünschten Linie der Fal'te bzw. des Kniffs bewegt.
Die Klebstoffzusammensetzung aus dem Reservoir fließt durch das Mündungsstück zum Rad 22, und der hervorstehende Teil 26 berührt
das Material und lagert auf diesem den Klebstoff in einer Linie ab.
Das Mündungsstück kann zur Aufnahme eines vorgepackten Klebstoffbehälters
oder auch einer Klebstofftube geeignet sein, wie sie für häusliche oder kommerzielle Zwecke erhältlich ist, vorausgesetzt,
daß ein derartiger Klebstoff den Erfordernissen eines für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeigneten Klebstoffs entspricht
Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine allgemein mit 28 bezeichnete Auftragungsvorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 28 enthält eine mit einem geeigneten Arbeitsoberteil 32 verbundene
Basis 3or auf der ein Behälter 34 befestigt ist, der zur
Aufnahme eines Klebstoffs 36 geeignet und mit einem Tauchstift 38 zum Bestimmen der im Behälter enthaltenen Menge an Klebstoff 36
versehen ist. Der Behälter 34 trägt einen Auftragungskopf 4o in einer bearbeiteten Aussparung 42. Mittels einer Feder 44 wird der
Auftragungskopf 4o nach unten vorgespannt.
Der im einzelnen in Figuren 6 und 7 dargestellte Auftragungskopf
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4o enthält ein äußeres zylindrisches Gehäuse 46, das ein Führungsglied 48 trägt. Im Gehäuse 46 befindet sich ein abgekantetes Gußstück
5o mit einer darin ausgeformten Längsnut 52. Unterhalb des Gußstücks 5o ist ein Block 54 angeordnet, der zum Tragen eines
Paares von in Eingriff stehenden Zahnrädern 56, 58 (55 Zähne, 12o D.P.) geeignet ist. Der Block weist einen Eintrittskanal 6o
und einen Austrittskanal 62 auf. Wie sich aus Figuren 6 und 7 ergibt, steht der Eintrittskanal 6o mit dem Spalt der Räder 56,
sowie mit einer Öffnung 64 im Gehäuse 46 in Verbindung, während der Austrittskanal 62 über den Körper des Gehäuses 46 mit dem Kanal
52 im Gußstück 5o verbunden ist.
Die Aussparung 42 ist über einen Kanal 66 und auch über einen Überlauf 68 mit dem Hauptkörper des Behälters 34 verbunden. Die
Aussparung 42 weist einen Vertikalschlitz 7o auf, der mit dem Äußeren der Vorrichtung verbunden ist, was sich im einzelnen aus
Figuren 7 und 8 ergibt. Eine Schraube 72 ist durch den Schlitz geführt und im Gehäuse 46 des Auftragungskopfes 4o festgelegt.
Ein auf einem Stift 76 drehbarer Arm 74 greift durch eine im Behälter 34 ausgeformte Aussparung und umfaßt die Schraube 72 mit
seinem gegabelten oder geschlitzten Ende 76. Das vom Schlitz 7o entfernte Ende des Armes ist über eine Kette 78 mit einem Fußpedal
bzw. -hebel (nicht dargestellt) verbunden. Unter dem Arm 74 ist ein verschiebbares Stoppglied 8o befestigt, mit dem der Arm
74 in seiner extremen Gegenuhrzeigerposition festgelegt werden kann (siehe Figuren 4 und 8), wobei sich die Schraube 72 an oder
etwa an der Oberseite des Schlitzes 7o befindet.
Ebenfalls auf dem Arbeitsoberteil 32 befindet sich eine allgemein mit 82 bezeichnete Förderanordnung. Der Förderer 82 enthält ein
einen Endlosriemen 86 umhüllendes Gehäuse 84, wobei der Endlosriemen über freilaufende Rollen 88, 9o, 92 und über eine angetriebene
Rolle 94 läuft. Die Rolle 88 weist einen großen Durchmesser auf und ist mit Gummi beschichtet sowie auf einer Achse
angebracht. Die Oberseite 98 des Gehäuses 84 weist einen engen, zentralen und sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz 99 auf,
der sich im Bereich des Auftragungskopfes 4o zu einer Öffnung loo
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erweitert, die einen Zugriff des Auftragungskopfes 4o zum Förderriemen
86 zuläßt. Die Rolle oder Walze 94 wird über eine längere Achse Io2 und eine Rolle Io4 von einem über ein nicht dargestelltes
Fußpedal gesteuerten Motor angetrieben. Eine Platte I06 ist mittels eines Ansatzes oder Vorsprungs I08 (spigot) im Längsschlitz
angeordnet, und zwar in einer an den Auftragungskopf 4o (siehe Figur 8) angrenzenden Position. Die Kante Ho der Platte
öffnet (opens out) die Falte nach dem Auftragen des Klebstoffs und verhindert die übertragung von übermäßigen Klebstoffklecksen
vom Kopf zum Tuch oder Gewebe.
Im Betrieb wird der Auftragungskopf 4o zunächst gegen die Vorspannung
der Feder 44 durch Niederdrücken des mit der Kette 78 verbundenen Fußpedales zurückgezogen. Dadurch wird der Arm 74 im
Gegenuhrzeigersinn gemäß Figuren 4 und 8 gedreht/ wodurch die Schraube 72 und daher der hiermit verbundene Auftragungskopf 4o
angehoben werden. Wenn es erwünscht ist, kann der Arm 74 durch Festpressen des Stoppgliedes 8o in dieser Position festgelegt werden,
oder er kann auch in dieser Position durch fortgesetzten Druck auf das Fußpedal gegen die Vorspannung der Feder 44 gehalten
werden.
Ein zu behandelnder Artikel, beispielsweise ein Tuch- bzw. Gewebestück,
wird auf dem Förderer 82 stromaufwärts vom Auftragungskopf 4o angeordnet. Wenn eine Hose behandelt werden soll, werden
die Hosenbeine zunächst in herkömmlicher Weise zur Erzielung vorübergehender Falten an den gewünschten Stellen gepreßt bzw. gebügelt.
Die Hose wird dann umgedreht bzw. umgestülpt, und ein Beinteil wird mit dem Fußende voran über den Förderer 82 bewegt,
bis das Körperteil der Hose an den Auftragungskopf 4o und gerade stromabwärts von diesem angrenzt. Eine der nunmehr umgestülpten
Falten im Hosenbeinteil über dem Förderer 82 wird mit dem zentralen Längsschlitz an der Oberseite 98 des Förderergehäuses 84 ausgerichtet
und in diesem angeordnet.
Dann wird der Auftragungskopf 4o durch Betätigen des Fußpedals oder je nach der Gegebenheit auch durch Freigeben des Stoppglie-
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des 80 auf den zu behandelnden Artikel abgesenkt. Das untere Rad 58 berührt wie auch das Führungsglied 48 den Scheitel der vorgeformten
Falte. Der Kopf 4o drückt den Artikel gegen den Riemen Beim Betätigen des den Motor steuernden Fußpedals wird der Förderriemen
86 in Richtung des Pfeils A (Figur 4) angetrieben, und der Artikel wird daher über den Auftragungskopf 4o gezogen, wobei das
Rad 58 eine sorgfältig gesteuerte Klebstoffbahn längs der Linie
der Falte ablagert. Bei einem Paar von Hosenbeinteilen wird der Betrieb zunächst für die andere Falte im zuerst behandelten Beinteil
und dann für beide Falten im weiteren Beinteil wiederholt. Danach wird die Hose wieder auf die richtige Seite umgestülpt, und
die behandelten Falten werden zum Abbinden bzw. Verfestigen des Klebstoffs nochmals gepreßt.
Wenn im Betrieb das Rad 58 den Artikel gegen den Förderriemen drückt, ist die Öffnung 64 im Gehäuse 46 des Auftragungskopfes
mit dem Eintrittskanal 60 im Kopf 4o ausgerichtet, wodurch das Klebmittel 36 durch den Eintrittskanal zum Rad 58 und von dort
zum Artikel gelangen kann. Das Rad 58 ist so dimensioniert, daß die gewünschte Menge an Klebmittel zum Artikel befördert und darauf
in gleichmäßiger und gesteuerter Weise abgelagert wird. Die Funktion des mit dem Rad 58 in Eingriff stehenden Rades 56 besteht
darin, irgendwelche Luftblasen oder überschüssigen Klebstoff aus den Zähnen des Rades 58 auszudrücken. Der Luftblasen enthaltende
überschüssige Klebstoff sammelt sich an der linken Seite (Figur 7) des Spaltes an und wandert schließlich durch den Austrittskanal
sowie die Nut 52 über den überlauf 68 zurück in den Hauptkörper des Behälters 34, wo die verbliebenen Luftblasen zur Oberfläche
gelangen und allmählich verschwinden. Dadurch kann das Rad 58 eine ununterbrochene, blasenfreie Klebstofflinie auftragen.
Im unbenutzten Zustand kann der Auftragungskopf 4o abgezogen werden,
wobei ihidas Stoppglied 80 gegen die Vorspannung der Feder
44 in dieser Position hält. Hierbei ist der Kanal 60 nicht mit dem Loch 64 ausgerichtet, und es kann kein weiterer Klebstoff in den
Kopf eintreten. Es wurde festgestellt, daß die Vorrichtung in dieser Position über längere Zeiten gehalten werden kann, ohne daß
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sich hieraus ein Nachteil für den späteren Betrieb ergibt. Vermutlich
legt sich ein Klebstoffilm abdichtend über das Rad 58, wodurch der in der Vorrichtung verbleibende Klebstoff an einem Abbinden
bzw. Verfestigen gehindert wird. Bei erneutem Drehen des Rades 58 wird diese Abdichtung aufgebrochen, und die Vorrichtung
arbeitet wie zuvor. Nach ausgedehnten Unterbrechungszeiten kann es jedoch erwünscht sein, den unteren Teil des Kopfes 4o vor dem
Betrieb einige Minuten lang in ein Lösungsmittel einzutauchen.
Der Kopf 4o und insbesondere auch die Räder 56, 58 können in Anpassung
an verschiedene Artikel ausgetauscht werden. Beispielsweise erfordern Falten in leichten Hosen eine dünnere Klebstofflinie
als Falten in schwerem Hemden- bzw· Blusenmaterial. Eine typische Dicke der Räder 56, 58 für leichte Materialien ist 2 mm.
-P atentansprüche-
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Claims (15)
- " 19 " 2417U8PatentansprücheIj) Verfahren zum Ausbilden dauerhafter Falten in Textilartikeln, gekennzeichnet durch Auftragen einer schmalen Bahn oder Linie eines zu einer unlöslichen Masse aushärtbaren Klebmittels längs einer gewünschten Faltenlinie und durch Pressen oder Bügeln des längs der Faltenlinie gefalteten Artikels zum Fixieren der Falte.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Artikel zunächst eine zeitweilige oder vorläufige Falte zum Begrenzen der gewünschten Faltenlinie gegeben wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffbahn oder -linie längs des inneren Scheitels der vorgeformten Falte aufgetragen wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffbahn oder -linie eine Breite von etwa o,25 mm (ο,οΐ11) bis etwa 5,o8 mm (o,2ol!) aufweist.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn oder Linie eine Breite von etwa 1,27 mm (ο,οδ11) bis etwa 2,54 mm (ο,ΐο11) aufweist.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des abgelagerten Klebmittels etwa o,o2 bis o,o5 Gramm pro Meter beträgt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität des Klebmittels Io bis loo Poise beträgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität etwa 5o Poise beträgt.- 2o -409844/0716" 2o " 2417U8
- 9. Vorrichtung zum Auftragen einer Klebmittellinie bzw. -bahn auf Textilartikeln, gekennzeichnet durch einen Klebmittelausteiler mit einem oberflächenprofilierten, drehbaren Auftragungsglied (26, 58), das mit einem Behälter (14, 34) mit Klebmittel (36) in Verbindung steht, und durch eine Einrichtung zum Verhindern eines Ablagerns von Luftblasen enthaltendem Klebmittel auf den Artikel.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Verhindern eines Ablagerns von Luftblasen enthaltendem Klebmittel auf den Artikel ein auf dem Auftragungsglied lagerndes bzw. gegen dieses drückendes überstreichungsglied ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder lo, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebmittelausteiler einen Auftragungskopf (4o) mit einem darin enthaltenen Paar miteinander kämmender Zahnräder (56, 58) aufweist, von denen ein Rad (58) mit einem Teil hervorragt und das Auftragungsglied bildet, wobei der Eingriff der Räder eine Ablagerung von Luftblasen enthaltendem Klebmittel auf dem Artikel verhindert.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 9, Io oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebmittelausteiler mit getrennten Kanälen (56, 52) versehen ist, die mit dem Behälter (34) und dem Auftragungsglied (58) in Verbindung stehen und von denen ein Kanal (66) zur Zuführung des Klebmittels zum Auftragungsglied (58) dient, während der andere Kanal (52) für eine Rückführung überschüssigen Klebstoffes zum Behälter (34) sorgt.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch einen Förderer (82) zum Führen eines Textilartikel über den Klebmittelausteiler und in Berührung mit dem drehbaren Auftragungsglied (58).
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer (82) ein unter dem Klebmittelausteiler angeordneter, beweglicher Endlosriemen (86) ist. - 21 -409844/0716
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Endlosriemen (86) in einem sich horizontal erstreckenden Gehäuse (84) angeordnet ist, das längs seiner Oberseite (98) einen schmalen, zentralen, längsgerichteten und mit dem Klebmittelausteiler ausgerichteten Schlitz (99) aufweist, der einen Zugriff zum Band oder Riemen (86) ermöglicht und eine Führung für den Textilartikel bildet.409844/0716
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