DE241440C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 e. GRUPPE
SIEMENS & HALSKE AKT-GES. in BERLIN.
In Wechselstromkreisen, in welchen der Wechselspannung eine Gleichspannung überlagert
ist, wie dies z. B. im Stromkreise von Lichtbogenöfen der Fall ist, können zum
Zwecke der Spannungsmessung und Leistungsmessung Spannungstransformatoren nicht ohne
weiteres verwendet werden; denn in solch einem Falle findet in der Primärspule des Spannungstransformators
eine Überlagerung eines
ίο Wechselstromes und eines von der Gleichspannungskomponente
der Wechselspannung herrührenden Gleichstromes statt. Der resultierende Primärstrom des Spannungstransformators
wird daher ein Wellenstrom sein, d. h. sein zeitlicher Verlauf wird durch eine in bezug auf
die Zeitachse unsymmetrische Kurve dargestellt. Die Folge hiervon ist, daß die magnetische
Induktion im Eisen nicht mehr eine zwischen einem positiven Maximum und einem gleich
großen negativen Maximum· wechselnde Größe ist, sondern in ihrem zeitlichen Verlauf ebenfalls
durch eine in bezug auf die Zeitachse unsymmetrisch verlaufende Kurve gekennzeichnet
sein wird. Sie wird also je nach der relativen Größe des sich dem Wechselstrom überlagernden
Gleichstromes entweder zwischen einem positiven Maximum und einem negativen Maximum
kleineren Betrages oder zwischen einem Maximum und einem Minimum variieren.
Würde der Spannungstransformator eisenfrei
sein, so würde die Größe der Gleichstromkomponente des Primärstromes in bezug auf die entstehende
Sekundärspannung ohne jeglichen 35
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Einfluß sein, und man würde als Sekundärspannüng eine reine Wechselspannung gewinnen,
die ein getreues Abbild von der Wechselspannungskomponente der .Primärspannung darstellen
würde. Dies gilt jedoch nicht mehr in bezug auf einen Transformator mit Eisenkern.
Denn infolge des hysteretischen Einflusses des Eisens wird sowohl die algebraische Differenz
der Grenzwerte der magnetischen Induktion im Eisen wie auch die Kurvenform von denjenigen
verschieden geraten, welche bei alleinigem Vorhandensein der Wechselstromkomponente des
Primärstromes. resultieren würden. Die Folge davon ist also, daß die Sekundärspannung des
Transformators mit Eisenkern sowohl der Größe wie dem zeitlichen Verlaufe nach von derj
enigen Wechselspannung verschieden geraten wird, welche bei alleinigem Vorhandensein der
Wechselspannungskomponente der Primärspannung resultieren würde.
Wie aus obigem hervorgeht, kann also ein Spannungstransformator selbst dann, wenn er
eisenfrei wäre, zur Messung von Wellenspannungen, d. h. von Wechselspannungen, welche
eine Gleichspannungskomponente enthalten, nicht, verwendet werden, denn aus der Sekundärspannung
scheidet die Gleichspannung vollkommen aus.
Dieses Bedenken fällt beim eisenfreien Spannungstransformator in bezug auf die Leistungsbzw. Energiemessung weg, wenn man die der
Wechselspannungskomponente und die der Gleichspannungskomponente entsprechenden
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Leistungen getrennt zu ermitteln sucht. So kann die von der Wechselstromkomponente des
Hauptstromes hervorgebrachte Leistung mit einem Wattmeter gemessen werden, dessen
Stromspule in den Hauptstromkreis geschaltet ist und dessen Spannungsspule an die Sekundärklemme
des eisenfreien Transformators angeschlossen ist, während die der Gleichstromkomponente
des Hauptstromes entsprechende
ίο Leistung aus den Angaben eines in den Hauptstromkreis
eingeschalteten polarisierten Strommessers für Gleichstrom und denjenigen eines zwischen die Netzleitungen geschalteten polarisierten
Spannungsmessers für Gleichstrom ermittelt werden kann.
Hiergegen läßt sich selbst die Ermittlung der von der Wechselstromkomponente des Hauptstromes
erzeugten Leistung bei Verwendung eines Spannungstransformators mit Eisenkern nicht
ao exakt durchführen, denn wie oben erörtert worden ist, weicht die Sekundärspannung eines solchen
Spannungstransformators von derjenigen ideellen Wechselspannung ab, die man bei Nichtvorhandensein
der Gleichspannungskomponente in der Primärspannung gewönne.
Die unsymmetrische Magnetisierung des
' Eisens, die, wie oben erwähnt, zwischen einem sehr großen Werte und einem relativ kleinen
Werte der magnetischen Induktion statthat, ist des weiteren die Ursache für eine übermäßig
große Erwärmung des Transformatoreisens. Denn, ist der in der Primärwicklung dem
Wechselstrom sich überlagernde Gleichstrom beträchtlich, so ist es sehr leicht möglich, daß
die magnetische Induktion Beträge von der Größenordnung von 20 000 Linien pro Quadratzentimeter
annimmt, in welchem Falle die Hysteresisverluste so groß geraten, daß das
Transformatoreisen ganz unzulässig hohe Temperaturen annimmt. Eine unzulässig starke Erwärmung
kann außerdem noch in der Primärwicklung des Transformators selbst statthaben, zumal der durch den resultierenden Wellenstrom
erzeugte Joulesche Effekt erheblich größer ausfallen kann wie der von der Wechselstromkomponente
des Primärstromes allein herrührende.
Der Zweck der Erfindung besteht nun darin, eine Methode zu finden, um normale Spannungstransformatoren
zum Zwecke der genauen Leistungs- bzw. Energiemessung von Wellenströmen zu verwenden, wobei als Voraussetzung
gilt, daß der an den Spannungstransformator anzuschließende Leistungs- bzw. Energiemesser lediglich die von der Wechsel-Stromkomponente
des Wellenstromes herrührende Leistung bzw. Energie mißt, während die von seiner Gleichstromkomponente herrührende
Leistung bzw. Energie in der. oben bezeichneten Weise durch Meßgeräte für Gleichstrom gesondert
ermittelt wird.
Dieser Zweck wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß man gemäß der in der
Zeichnung dargestellten Schaltung der Primärspule P des Spannungstransformators T für
einen Leistungsmesser L einen Kondensator C vorschaltet. Da nun letzterer dem Gleichstrom
einen unendlich großen Widerstand entgegensetzt, so wird dadurch die Gleichstromkomponente
des Primärstromes vollkommen unterdrückt, und es,wird vom Transformator T bloß
ein reiner Wechselstrom aufgenommen.
Ein einwandfreies Meßergebnis läßt sich jedoch nach dieser Schaltungsmethode nur unter
der Bedingung erzielen, wenn die Spannung an den Primärklemmen des Spannungstransformators
sowohl der Größe wie der Phase nach von der Wechselspannungskomoponente der Primärspannung möglichst wenig verschieden
ist. Dies gilt nur für den Fall, wenn der kapazitive Widerstand des Kondensators sowohl
gegenüber dem induktiven . Widerstände wie auch dem Ohmschen Widerstände der Primärspule
des Spannungstransformators vernachlässigbar klein ist, d.h. wenn ein Kondensator
relativ großer Kapazität verwendet wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß sich auf diesem einfachen Wege eine für die Praxis vollkommen
hinreichende Genauigkeit der Leistungs- bzw. Energiemessung erzielen läßt.
Die von der Gleichstromkomponente des Hauptstromes erzeugte Leistung bzw. Energie
muß, wie schon oben erwähnt, durch getrennte Meßgeräte V und A für Gleichstrom ermittelt
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Schaltungsweise zur Messung der Wechselstromspannung und -leistung mittels Spannungstransformatoren in Wechselstromkreisen, in welchen der Wechselspannung eine Gleichspannung überlagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärspule des Spannungstransformatörs eine Kapazität vorgeschaltet wird, zu dem Zwecke, die Entstellung eines Gleichstromes in der Primärspule des Spannungstransformatörs zu unterdrücken.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE241440C true DE241440C (de) |
Family
ID=500735
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT241440D Active DE241440C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE241440C (de) |
-
0
- DE DENDAT241440D patent/DE241440C/de active Active
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