DE242529C - - Google Patents
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-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R11/00—Electromechanical arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. of consumption
- G01R11/48—Meters specially adapted for measuring real or reactive components; Meters specially adapted for measuring apparent energy
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 242529 KLASSE 21 e. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7.JuIi 1911 ab.
Bei Leistungsmessungen in Wechselstromanlagen werden oft zur Umformung der Ströme
oder Spannungen Meßtransformatoren verwendet, aus deren Sekundärwicklungen die das
Meßinstrument beeinflussenden Größen entnommen werden. Es können nun Fälle auftreten,
bei denen die Verwendung solcher Meßtransformatoren so große Fehler erzeugt, daß das Meßresultat unbrauchbar wird. Ist
ίο z. B. die Leistung eines Wechselstromlichtbogens
zu bestimmen, so kann die im Bogen entstehende Gleichstromspannung das Meßresultat infolge der Anwendung von Spannungstransformatoren
um so hohe Beträge fälschen, daß die Anwendung von Spannungstransformatoren in solchen Fällen ausgeschlossen
ist (vgl. Zenneck, Physik. Ztschr. 1911, Heft 9).
Die Beeinflussung der Leistungsmessung durch den Spannungstransformator läßt sich
folgendermaßen erklären. Spannungstransformatoren sind Apparate, die annähernd leerlaufende
Transformatoren darstellen. Sie wirken daher ähnlich wie einfache Drosselspulen,
besitzen also einen sehr hohen scheinbaren, aber einen sehr kleinen Ohmschen Widerstand.
Demgemäß wird der Wechselstrom, welcher die primäre Wicklung des Spannungstransformator
durchfließt, trotz der großen Wechselspannung einen nur kleinen Wert haben, während
der in derselben Wicklung fließende Gleichstrom trotz sehr kleiner Gleichspannung
infolge des kleinen Ohmschen Widerstandes einen verhältnismäßig großen Wert haben
kann. In der Praxis liegen die Verhältnisse so, daß der Gleichstrom ebenso groß oder
größer als der Wechselstrom ist. Das Eisen des Transformators wird daher schon von dem
Gleichstrom auf eine verhältnismäßig hohe magnetische Sättigung gebracht, und es kann,
da die Magnetisierungskurve des Eisens sich bei höheren Sättigungen stark krümmt, der
positive Teil des Wechselstromes die Magnetisierung nur wenig erhöhen, während der
negative Teil desselben wesentlich mehr zur Geltung kommt. Diese Verzerrung der durch
den Wechselstrom erzeugten Magnetisierung bedingt auch eine Änderung der Induktion in
der Sekundärspule des Spannungstransformators, und die sekundär auftretende, auf den
Leistungszeiger wirkende Spannung muß ganz andere Eigenschaften besitzen, als die primäre,
für die Leistungsmessung maßgebende Spannung.
Aus vorstehendem erkennt man auch, daß die Anwendung von Stromtransformatoren zur
Umformung des Arbeitsstromes keinen nennbaren Einfluß auf das Meßresultat haben kann. Denn da Stromtransformatoren praktisch
kurzgeschlossene Transformatoren sind, so hat die primäre Spule praktisch keinen induktiven
Widerstand, und außerdem sind auch die Verbrauchsobjekte maßgebend für die Größe der entstehenden Arbeitsströme. Es
wird mithin in dem Arbeitskreis der durch die geringe Gleichspannung erzeugte Gleichstrom
gegenüber dem Wechselstrom verschwindend klein sein, so daß eine Beeinflussung des Meßresultats durch den Gleichstrom praktisch
nicht entsteht.
Bisher wurden nun, um die vorstehend genannten Fehler durch die Spannungstransfor-
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matoren zu vermeiden, solche Messungen ohne Anwendung von Meßtransformatoren direkt
ausgeführt. Da es sich bei solchen Messungen meist um Hochspannungen handelt, so
wird die Messung einerseits für den Bedienenden ziemlich gefährlich; andererseits müssen
aber auch besondere Vorsichtsmaßregeln angewendet werden, weil sonst die Angaben
durch statische Ladungen der Teile der Meßinstrumente* ebenfalls recht fehlerhaft werden
können.
Diese Mangel der direkten Hochspannungsmessung lassen es daher wünschenswert erscheinen,
Mittel zur Beseitigung der Fehlerquellen bei Anwendung von Meßtransformatoren zu verwenden, die die Messung wieder
ungefährlich machen und die statischen Ladungen im Leistungszeiger nicht aufkommen
lassen. Ein Verfahren, welches die gestellten Bedingungen erfüllt, ist im folgenden angegeben:
Die Leistungszeiger werden durch Stromtransformatoren mit ihren Stromspulen an die
Arbeitsstromkreise der Schaltung gelegt. Die auf einen möglichst geringen Widerstandswert
gebrachten Spannungskreise der Leistungszeiger werden nun nicht wie gewöhnlich an
Spannungs-, sondern ebenfalls an besonders dafür bemessene Stromtransformatoren gelegt,
30· deren Primärwicklung dann unter Vorschaltung von großen, möglichst induktions- und
kapazitätsfreien Widerständen an die primäre Spannung angeschlossen wird. Da hierdurch
der Ohmsche Widerstand des primären Spannungskreises gegenüber seinem induktiven
Widerstand sehr groß wird, so kann ebenfalls die geringe Gleichspannung nur einen so kleinen
Gleichstrom durch den Spannungskreis und damit durch den in diesem Kreis liegenden
Stromtransformator treiben, daß eine nennenswerte Beeinflussung des Meßresultats
nicht mehr hervorgerufen wird. Der für den Spannungskreis besonders hergestellte Stromtransformator
kann auch eine Primärwicklung aus einem Material mit hohem Widerstand besitzen, so daß die Vorschaltwiderstände
ganz oder teilweise durch den Ohmschen Widerstand der Wicklung ersetzt werden. Phasenabweichungen, die etwa, zwischen dem
Primär- und dem Sekundärstrom dieses besonderen Stromtransformators auftreten, und
die das Meßresultat fehlerhaft machen könnten, können durch Einschalten einer kleinen
Drosselspule in den Primärkreis leicht kompensiert werden, ohne das dadurch die beabsichtigte
Wirkung aufgehoben würde; denn da die in solchen Stromwandlern zwischen
Primär- und Sekundärstrom auftretenden Phasenwinkel immerhin nur klein sind, so bleibt
trotz der kleinen Drossel, die übrigens auch durch eine dem Transformator anhaftende
primäre Streuung ersetzt werden kann, der Ohmsche Widerstand so groß, daß ein nennenswerter
Gleichstrom nicht auftreten kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Leistungsmessung in ein- oder mehrphasigen Wechselstromanlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungskreis des Leistungszeigers statt an die Sekundärwicklung eines Spannungstransformators an einen dafür bemessenen
Stromtransformator angeschlossen ist, dessen Primärwicklung unter Hinzufügung eines
sehr großen Ohmschen Widerstandes an die Meßspannung gelegt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der große Ohmsche
Widerstand auf der Primärseite des Transformators ganz oder zum Teil dadurch erreicht wird, daß die Primärwicklung des
Transformators aus einem Material von hohem Ohmschen Widerstand hergestellt
ist. .
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den
Transformator etwa entstehende Phasenverschiebungen zwischen dessen Primär- und Sekundärstrom durch Einschaltung
einer entsprechend kleinen . Drosselspule oder durch gewollte primäre Streuung im
Transformator beseitigt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE242529C true DE242529C (de) |
Family
ID=501728
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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