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Verfahren und Vorrichtung zum Vereinzeln von gestapelten Aufzeichnungsträgern
Es sind zahlreiche Vorrichtungen zum Vereinzeln von flachen Aufzeichnwngsträgern
bekannt, bei denen die Mitnahme eines zweiten oder weiteren Aufzeichnungsträgers
durch besondere
Schleusen oder andere komplizierte Konstruktionen
verhindert wird. Hierbei wird stets davon ausgegangen, daß der zweite Aufzeichnungsträger
durch den zu vereinzelnden Aufzeichnungsträger mehr oder weniger weit in Richtung
auf die Transportrollen mitgenommen wird, und daß lediglich das Erfassen dieses
zweiten Aufzeichriungsträgers durch die Transportrollen verhindert werden muß. Der
Nachteil dieser Vereinzelungsvorrichtungen besteht im wesentlichen darin, daß beschädigte,
zerknickte oder unterschiedlich starke Aufzeichnungsträger nicht vereinzelt werden
können, weil sie die vorgesehenen Engpässe nicht durchlaufen können.
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Bei der Erfindung wird daher von solchen Vereinzelungsvorrichtungen
ausgegangen, wie sie beispielsweise durch die DT-AS 1 123 342 bekannt geworden sind.
Der oberste Aufzeichnungsträger wird durch einen Abzugsnocken zunächst entgegen
der Abzugsrichtung bewegt und schlägt mit seinem hinteren Kartenende gegen die Magazinwand.
Dabei wird er aufgewölbt. Diese Bewegung wird soweit fortgesetzt, bis die Vorderkante
aus dem Bereich einer Abzugsschräge gelangt. Durch den Druck des Wartenstapels oder
des Nagazinbodens legt sich nun der zweite Aufzeichnungsträger gegen die Unterseite
der Abzugsschräge, so daß der oberste Aufzeichnungsträger, sobald der die Rückwärtsbewegung
erzeugende schwingende Abzugsfinger diesen freigibt, infolge des Wclbungsdruckes
in Abzugsrichtung vorschnellt und durch die Abzugsschräge nach oben in Richtung
der Abzugsrollen abgelenkt wird. Bei der Rückführung des
Abzugsfingers
in die Ausgangsstellung wird der Aufzeichnungsträger dann weiterfortbewegt in den
Einzugsbereich der Abzugsrollen. Diese bekannte Anordnung arbeitet somit nach dem
bekannten Prinzip, das angewendet wird, wenn Blätter, z.B.
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Geldscheine, von Hand gezählt werden.
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Bei diesen Vereinzelungsverfahren können ohne weiteres auch beschädigte,
geknickte oder unterschiedlich starke Aufzeichnungsträger vereinzelt werden. Der
Aufzeichnungsträger erhält durch die Aufwölbung eine Vorspannung, durch die zumindest
seine Vorderkante relativ eben wird. Nachteilig dagegen ist, daß der Auflagedruck
des Abzugsfingers genau bemessen werden muß. Bei zu kleinem Druck kann es passieren,
daß der Aufzeichnungsträger nicht nach rückwärts bewegt wird. Dies kann auch dann
eintreten, wenn der gesamte Stapel bereits eine Vorbiegung entgegen der Richtung
der gewünschten Aufwölbung besitzt. Bei einer Vorbiegung des Stapels in Richtung
der gewünschten Aufwölbung wird lediglich die Aufwölbung auch dann erleichtert,
wenn der Aufzeichnungsträger geknickt ist.
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In diesem Falle wäre sonst ein erhöhter Kraftaufwand notwendig.
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Ist dagegen der Auflagedruck des Abzugsfingers zu groß, so besteht
die Gefahr, daß trotzdem auch der zweite Aufzeichnungsträger nach rückwärts verschoben
und aufgewölbt wird.
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Da aber der Stapel aus den unterschiedlichsten Aufzeichnungsträgern
bestehen kann, muß der Auflagedruck des Abzugsfingers in einem relativ großen Toleranzbereich
liegen. Die Vereinzelung von unterschiedlichen Aufzeichnungsträgern eines Stapels
ist dadurch grundsätzlich nicht gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vereinzelung von gestapelten
Aufzeichnungsträgern, die unterschiedlich in ihrer Beschaffenheit sind, einwandfrei
zu gewährleisten und dabei auf besondere im Aufbau komplizierte Vorrichtungen zur
Vermeidung von Doppelabzügen zu verzichten.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Aufzeichnungsträger an beiden
Stirnseiten jeweils gegen Ansätze anliegen, die in den iviagazinraum hineinragen
und daß der zu vereinzelnde Aufzeichnungsträger zunächst durch die intermittierende
Bewegung aus dem Bereich desjenigen Ansatzes gezogen wird, der den Abzugsrollen
entfernt liegt und durchsedne dadurch entstehende Aufwölbung eine gegenläufige Bewegung
des Aufzeichnungsträgers bewirkt, durch die dieser aus dem Bereich des zweiten Ansatzes
gezogen wird und daß anschließend die Bewegung des Aufzeichnungsträgers in Abzugsrichtung
bis zu den Abzugsrollen erfolgt. Weitere Einzelheiten der Erfindung können den Unteransprüchen
-und der Beschreibung des Ausführungsbeispieles entnommen werden.
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Die Vereinzelungsvorrichtung gemäß der Erfindung hat den Vorteil,
daß sie auch ohne weiteres bei solchen Magazinen verwendet werden kann, bei denen
durch Verschiebung einer Magazinwand Aufzeichnungsträger verschiedener Längen aufgenommen
werden können.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Vereinzelungsvorrichtung
gemäß der Erfindung für Aufzeichnungsträger kurzer Länge, z.B. für Lochkarten und
Fig. 2 di e die Vereinzelungsvorrichtung nach Fig. 1 bei Magazinen für längere Aufzeichnungsträger,
z.B. für Kontokarten.
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Die in den Figuren im Schnitt dargestellten Bauteile sind an einem
nicht näher dargestellten Gestell eines beispielsweise Lochkartenlesegerätes angeschlossen.
Eines dieser Bauteile ist ein mit drei Durchbrüchen versehenes Leitblech 1. Der
linke Durchbruch dieses Leitbleches 1 ist für eine auf einer gestellfesten Achse
2 kontinuierlich antreibbaren Abzugsrolle 3 eines Transportmechanismusses vorgesehen.
Der rechte Durchbruch des Leitbleches 1 ist für eine weitere kontinuierlich antreibbare
Transportrolle 4 sowie für eine über eine Schlupfkupplung 6 und über Rastmittel
7 und 8 intermittierend angetriebene Hubrolle 9r vorgesehen. Die Bewegungen von
Transportrolle 4 und Hubrolle 5 verlaufen den Pfeilen entsprechend entgegengesetzt.
Der rechte Durchbruch des Leitbleches 1 ist nach hinten weitergezogen und enthält
Aussparungen 13 und 14, in denen die Rückarand 9 des Magazines einrastbar ist. Durch
Verschiebung der Rückwand 9 kann somit das Magazin einmal für kurze und das andere
Mal für längere Aufzeichnungsträger verwendet werden, beispielsweise für Lochkarten
oder für Kontokarten. In der Rückwand 9 ist ein längsverschiebbarer Träger 10 gelagert,
an dessen unterem Ende ein als Schneide wirkender ansatz 11 fest angeordnet ist.
Dieser Ansatz 11
ragt in den Innenraum des Magazins hinein. Auf
ihn lagert der Stapel 21 bzw. 22 mit der einen Seitenfläche. Gegebenenfalls ist
der Träger 10 gegenüber der Rüchçand 9 des Magazines einseitig durch eine Zugfeder
12, und andererseits durch das Gewicht des Stapels 21bzw. 22 in zueinander entgegengesetzten
Richtungen bewegbar.
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Der mittlere Durchbruch des Leitbleches 1 gestattet die Betätigung
eines Hebels 17, eines Schalters 18 durch den Aufzeictmungsträger, sobald dieser
einer vorbestimmten geometrischen Form (Wölbung) entsprichi.
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Mit der Vorderwand 19 des Magazines ist ein weiterer Ansatz 20 als
Auflagestütze für den Stapel 21 bzw. 22 fest verbunden.
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Dieser Ansatz 20 ist vorzugsweise leicht geneigt. Die mit dem Stapel
21 bzw. 22 in Verbindung kommende Seite dieses Ansatzes ist weiterhinzweckmäßig
gerundet, so daß dadurch die Bildung der gewünschten geometrischen Form zusätzlich
durch den Stapeldruck gefördert wird. Über einen Haltewinkel 23 ist ein ein- und
ausschaltbarer Andruckmagnet 24 ortsfest an der Vorderwand 19 des Magazines befestigt.
Der Andruckmagnet 24 besitzt einen auf- und abwärtsbewegbar gelagerten Gleitschuh
25, der gegenüber der Abzugsrolle 3 als Andruckrolle wirkt.
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Die bei eingeschaltetem Gerät ständig im Uhrzeigersinn angetriebene
Schlupikupplung 6 sowie die Hubrolle 5 sind auf einer
Achse 26 drehbeweglich
gelagert. Die Achse 26 ist an dem äußeren Ende eines Doppelhebels 27 angeordnet.
Dieserist auf einer gestellfesten Achse 28 schwenkbar gelagert. Der Doppelhebel
27 kann von dem Anker 29 eines Hubmagneten 30 in die beiden aus den Figuren ersichtlichen
Positionen bewegt werden. Die in Fig. 1 dargestellte Position des Doppelhebels 27
wird über einen Stellring 31 und einer Druckfeder 32 bei abgeschaltetem Hubmagneten
30 garantiert. Über zwei auf dem Anker 29 gegeneinander verspannte Muttern 33 und
einer Druckfeder 34 wird der Doppelhebel 27 bei Betätigung des Magneten 30 in die
in Fig. 2 dargestellte Position gebracht, in der dieser an einen Anschlag 35 anliegt.
Der Anker 29 des Magneten 30 kann über Rastmittel 36 und 37 bei seiner Betätigung
mechanisch gerastet werden. Diese Rastung kann in einfacher Weise durch eine allgemein
bekannte Anordnung erfolgen, die ähnlich einem Drucktasten- oder KSugelschreiber-Betätigungsmechanismus
ausgebildet ist. Bei einer nachfolgenden erneuten Betätigung des Magneten 30, beispielsweise
durch erneute Betätigung des Schalters 18, wenn dieser beispielsweise beim Bin-
und Ausschalten jeweils einen Impuls abgibt, gelangt der Anker 29 wieder durch die
Druckfeder 32 in seine in Fig. 1 gezeichnete Ruhelage.
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Das Magazin kann beispielsweise noch mit zwei seitlich des Stapels
21 bzw. 22 angeordneten Federblechen 38 ausgerüstet sein, die mit ihren freien Endeden
Bewegungsbereich des Aufzeichnungsträgers 15 bzw. 16 hineinragen. Sie verhindern
ein
nicht gewolltes Spannen des gewölbten Aufzeichnungsträgers 15 bzw. 16 während der
intermittierenden Bewegung entgegen der Abzugsrichtung.
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Nach Einlegen des Stapels 21 bzw. 22 wird der unterste Aufzeichnungsträger
durch die ständig gegen den Uhrzeigersinn laufende Transportrolle 4 erfasst und
durch Mitnahmereibung aus dem der Abzugsrolle 3 entfernt liegenden und als Schneide
wirkenden Ansatz herausgezogen. Dabei wird die Vorderkante des Aufzeichnungsträgers
15 bzw. 16 in der kreisförmigen Höhlung des vorderen'Ansatzes bewegt, letztlich
bis zum Anschlag gegen die vordere Maganzinwand 19. Der Aufzeichnungsträger 15 bzw.
16 wird dadurch zur Wölbung nach unten veranlaßt und gleitet zwischen den beiden
Federblechen 38 hindurch. Bei Berührung des Leitbleches 1 wird vom Aufzeichnungsträger
15 bzw. 16 der Hebel 17 des Schalters 18 betätigt. Dadurch schaltet der Hubmagnet
30. Der Anker 29 wird nach rechts bewegt und führt damit den Doppelhebel 27 mit
der zugehörigen Hubrolle 5 gegen den Kartenstapel 21 bzw. gegen den Anschlag 35.
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Hubrolle 5 und Transportrolle 4 sind auf der Achse 26 gelagert, daß
bei Verschwenken des Hebels 27 die Transportrolle 4 ihre in Fig. 1 gezeichnete Lage
nicht verändert, daß dagegen die Hubrolle 5 mit der Hebelbewegung nach oben geführt
wird. Die Achse 26 kann daher auch für Transportrolle 4 und Hubrolle 5 getrennt
ausgebildet sein. In diesem Falle würde die Achse 26 im Bereich der Transportrolle
4 feststehen und im Bereich der
Hubrolle 5 mit dem Hebel 27 bewegbar
sein.
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Die intermittierende Bewegung der Hubrolle 5 wird im vorliegenden
Beispiel dadurch erreicht, daß beim Aufwärtshub ein Rastbolzen 7 von dem Anschlag
81 des Rastmittels 8 freigegeben wird. Dadurch kann die Hubrolle 5 über die Rutschkupplung
6 eine Umdrehung im Uhrzeigersinn ausführen, bis der Rastbolzen 7 beim anderen Anschlag
82 des Rastmittels 8 zum Stillstand kommt. Bei dieser Drehbewegung der Hubrolle
5 wird der-Aufzeichnungsträger 15 bzw. 16 bis zum hinteren Anschlag des Trägers
10 bewegt. Weiterhin wird das vordere Ende des 20 Aufzeichnungsträgers dabei aus
der Aufagestütze'herausgezogen und gleitet', durch die beiden Federbleche 38 begünstigt,
an der vorderen Ablaufschräge nach unten.
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In dieser in Fig. 2 dargestellten Position kann nun der Aufzeichnungsträger
verharren, da die Transportrolle 4 außer Beruhrung mit dem Aufzeichnungsträger 15
bzw. 16 bleibt. Wird nun em so vereinzelter Aufzeichnungsträger benötigt, so erfolgt
vom Kartenlesegerät ein Impuls, der den Hubmagneten 30 erneut erregt. Dadurch geht
der Anker 29 auf seine Ausgangsstellung (Fig. 1) zurück und führt dabei die Hubrolle
5 über den Doppelhebel 27 nach unten. Gleichzeitig kommt auch der Rastbolzen 7 wieder
in seine gezeichnete Ausgangsstellung.
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Durch Abfallen der Hubrolle 5 wird die Transportrolle 4 wieder wirksam
und bewegt den vorvereinzelten Aufzeichnungsträger 15 bzw. IG in Abzugsrichtung
nach links in den Bereich der Abzugsrolle 3. Anschließend wird der Andruckmagnet
24 betätigt.
Der Gleitschui 25 drückt den Aufzeichnungsträger 15
auf die sich ständig drehende Abzugsrolle 3 und fördert den Aufzeichnungsträger
weiter nach links in Richtung zur Lesestation. Zweckmäßig werden Abzugsrolle 3 und
Transportrolle 4 mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit angetrieben. Passiert das Ende
eines Aufzeichnungsträgers den Funktionsbereich der Transportrolle 4, so wird automatisch
die nächste Vorvereinzelwlg in der weiter oben beschriebenen Weise begonnen.
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Patentansprüche/