DE2411620C3 - Einrichtung gegen Bewuchs von Meeresorganismen - Google Patents
Einrichtung gegen Bewuchs von MeeresorganismenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B59/00—Hull protection specially adapted for vessels; Cleaning devices specially adapted for vessels
- B63B59/04—Preventing hull fouling
Description
20
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gegen den Bewuchs von Meeresorganismen an im Meer befindlichen
Gegenständen, bestehend aus einem deren Metalloberfläche teilweise bedeckenden rasterartigen
Kupferüberzug.
Jeder feste Gegenstand, der ständig oder überwiegend mit Seewasser in Berührung kommt, wird binnen
kurzem durch pflanzliche und tierische Organismen besiedelt und überzogen.
Es sind Antibewuchsmittel bekannt, bei denen der bewuchshindernde Effekt durch toxische Metalle
ausgelöst wird. Dazu zählen einige toxisch wirkende Schwermetalle wie Kupfet und .vupferlegierungen,
gefolgt von Metallen mit geringer Wirkung wie Zink, Cadmium und Quecksilber. In anc -ganischen oder
organischen Verbindungen können Metalle wie Zink, Cadmium, Zinn und Quecksilber jedoch eine stärkere
bewuchshindernde Wirkung haben. Das Verhalten gegenüber Bewuchs ändert sich, wenn verschiedene
Metalle in Seewasser miteinander gekoppelt werden. Hierdurch kann die bewuchshindernde Wirkung verstärkt,
geschwächt oder ganz aufgehoben werden. Zum Beispiel verliert Kupfer in Kombination mit Aluminium,
Zink und Eisen gänzlich seine bewuchshindernden Eigenschaften.
Durch Kombination von in Seewasser eingetauchten Metallen entsteht ein galvanisches Element, wobei die
Auflösungsgeschwindigkeit der Metalle im Seewasser von ihrer Stellung in der elektrischen Spannungsreihe
abhängig ist. Bei der Kombination geht dann das unedlere Metall verstärkt in Lösung und das edlere
Metall wird vor der Autlösung geschützt. Für den Grad der Giftwirkung gegenüber Bewuchsorganismen ist die
Menge der in Lösung gehenden Metallionen ausschlaggebend. Geht ein giftiges Metall einer Kombination
nicht mehr in Lösung, so ist die bewuchshindernde Wirkung aufgehoben. Wird Kupfer anstatt mit einem
unedleren mit einem edleren Metall gekoppelt, so kann damit erreicht werden, daß die Giftwirkung des Kupfers
infolge erhöhter Auflösungsgeschwindigkeit vergrößert wird.
Aus der GB-PS 2 01 503 ist eine den Bewuchs von Meeresorganismen hindernde Einrichtung der eingangs
genannten Art bekannt. Diese Einrichtung besteht aus einem in geschmolzenem Glas eingebetteten netzförmigen
Kupferdrahtgeflecht und kann, weil sie durch die Glasschicht elektrisch isoliert ist, auf aus normalem
Schiffsbaustahl (Eisen) bestehenden Schiffswänden elektrisch nicht leitend angeordnet werden. Diese
Einrichtung hat den Nachteil, daß sie, um bewuchshindernd wirksam zu sein, nur mit Hilfe einer elektrisch
nicht leitenden Bindemittel- bzw. Isolationsschicht gegen eine Eisenwand verwendet werden kann,
Schließiich ist in der Zeitschrift »Nickel-Berichte« Nr.
38, Oktober 1973 auf Seite 2 die Verwendung von Kupfer-Nickel-Schiffshüllen als meeresbewuchshindernd
beschrieben. Darin ist angegeben, daß von vier Schiffen völlig gleicher Bauart, eines davon anstelle des
herkömmlichen Stahlrumpfes mit einer Hülle aus CuNiIOFe ausgerüstet war und bei dem nach
mehrmonatigem Einsatz keine Wanddickenabnahme feststellbar war. Nachteilig ist dabei, daß zur Erzeugung
de* toxischen Wirkung die gesamte Schiffshülle aus
einer Kupferlegierung hergestellt ist
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine im konstruktiven Aufwand relativ einfache Einrichtung
gegen den Bewuchs von Meeresorganismen zu schaffen, mit der der Effekt der giftigen Fernwirkung als
Bewuchsschutz auf seewasserbeständigen Stählen verstärkt genutzt wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Metalloberfläche aus
seewasserbeständigem Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl besteht, mit dem der Kupferüberzug elektrisch leitend
verbunden ist
In der vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der rasterartige Kupferüberzug
mittels Schraub-, Niet- oder elektrisch leitender Klebeverbindungen an der Chrom-Nickel-Molybdän-Stahloberfläche
befestigt oder auf diese aufgeschrumpft ist.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß die mit den seewasserbeständigen
Stählen gekoppelten und aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehenden Überzug (z. B. Mäander,
Gitter, Streifen, Bänder oder Ringe) verstärkt in Lösung gehen.
Durch das galvanische Verhalten der miteinander gekoppelten Metalle, wovon im Seewasser der seewasserbeständige
Stahl gegenüber dem Kupfer bzw. seiner Legierungen sich als edleres Metall verhält, tritt infolge
deren erhöhter Auflösungsgeschwindigkeit auch eine erhöhte Giftwirkung auf, die sich wiederum in einer
erhöhten, die Meeresorganismen schädlich beeinflussenden Fernwirkung zeigt.
Wegen der bereits erwähnten auf Meeresorganismen giftig wirkenden Kupierionen ist eine verstärkte Lösung
bzw. erhöhte Auflösungsgeschwindigkeit des Kupfers von Nutzen. Die Fernwirkung der giftigen Kupferionen
auf die Umgebung wird vergrößert, wodurch es möglich ist, größere Bereiche der Stahloberfläche in der
Umgebung des Kupfers oder dessen Legierungen (Kupfernickel) von schädlichem Bewuchs frei zu halten.
Um eine Stahloberfläche aus seewasserbeständigem Stahl beispielsweise während eines Zeitraumes von
4 Jahren gegen Bewuchs zu schützen, müßten Kupfer-Nickel-Streifen von etwa 2,5 mm Dicke aufgebracht
werden. Dabei können die Abstände zwischen den einzelnen etwa 40 mm breiten Streifen bei ausreichender
Wirkung etwa 80 mm betragen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend beschrieben und anhand der Zeichnung erläutert:
Die Figur zeigt eine zylindrische Unterwasserkammer 1 aus seewasserbeständigem Stahl (z. B. X2CrNiMo
1812), als Beispiel aufgeteilt in drei Teile a, b, c, von
denen jeder Abschnitt auf seiner Oberfläche eine verschiedene Anordnung von· aus Kupfer oder einer
Kupferlegierung (z. B. CuNi 10 Fe) bestehenden Ringen
2, Gitter 3 und Streifen 4 aufweist. Sie sind entweder durch Schrumpfen, was zweckmäßigerweise bei der
Ausführung in Ringform angewandt wird, oder durch Schraub- oder Nietverbindungen auf die Oberfläche der
Unterwasserkammer 1 aufgebracht Durch die Kombination des Kupfers bzw. seiner Legierung (Kupfernikkei)
mit dem seewasserbeständigen Stahl und ihres Verhaltens im Seewasser 5, wobei sich der Stahl
gegenüber dem Kupfer aufgrund seiner Passivierungsschicht edler verhält, entsteht ein galvanisches Element
Das aufgrund dieser Lokalelementenbildung in Lösung
gehende Kupfer bzw. seine Auflösungsgeschwindigkeit ist dabei von seiner Stellung in der elektrischen
Spannungsreihe abhängig. Das heißt, das Kupfer geht verstärkt in Lösung, wobei der edlere Stahl von der
Auflösung geschützt wird. Für den Grad der Giftwirkung
gegenüber den Bewuchsorganismen des Seewassers ist die Menge der in Lösung gehenden Kupferionen
ausschlaggebend. Durch diese verstärkte Lösung von Kupferionen wird die Giftwirkung und damit seine
Fernwirkung auf die Umgebung vergrößert Es ist daher möglich, größere Abschnitte bzw. Bereiche »x« der
Stahloberfläche bzw. Unterwasserkammer 1 in der Umgebung der darauf angeordneten Ringe, Gitter oder
Streifen 2, 3, 4 aus Kupfer oder Kupfernickel von Bewuchs frei zu halten.
Wie Versuche mit Stahlplatten aus X2CrNiMo 1812 und darauf befestigten Streifen aus Kupfer und
Kupfernickel CuNi 10 Fe während zweier Bewuchsperioden bezüglich ihres Bewuchsverhaltens in der
Nordsee und an der Eibmündung gezeigt haben gingen diese Streifen verstärkt in Lösung, wobei der Abtrag
beim Kupfer 1,5 bis 2,0 mm/Jahr und beim Kupfernickel 0,5 bis 0,7 mm/Jahr betrug. Mit diesen Streifen wurde
infolge der hohen Auflösungsgeschwindigkeit eine Fernwirkung von 30 bis 40 mm erzielt.
Hierzu 1 Blatt zeichnungen
Claims (2)
1. Einrichtung gegen den Bewuchs von Meeresorganismen an im Meer befindlichen Gegenständen,
bestehend aus einem deren Metalloberfläche teil- s weise bedeckenden rasterartigen Kupferüberzug,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberfläche aus seewasserbeständigem Chrom-Nikkel-Molybdän-Stahl
(1) besteht, mit dem der Kupferüberzug (2,3,4) elektrisch leitend verbunden
ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der rasterartige Kupferüberzug (2,3,4) mittels Schraub-, Niet- oder elektrisch leitender
Klebeverbindungen an der Chrom-Nickel-Moiybdän-Stahloberfläche
(1) befestigt oder auf diese aufgeschrumpft ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742411620 DE2411620C3 (de) | 1974-03-11 | 1974-03-11 | Einrichtung gegen Bewuchs von Meeresorganismen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742411620 DE2411620C3 (de) | 1974-03-11 | 1974-03-11 | Einrichtung gegen Bewuchs von Meeresorganismen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2411620A1 DE2411620A1 (de) | 1975-09-18 |
DE2411620B2 DE2411620B2 (de) | 1978-11-09 |
DE2411620C3 true DE2411620C3 (de) | 1979-07-12 |
Family
ID=5909726
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742411620 Expired DE2411620C3 (de) | 1974-03-11 | 1974-03-11 | Einrichtung gegen Bewuchs von Meeresorganismen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2411620C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB8813036D0 (en) * | 1988-06-02 | 1988-07-06 | Seamark Systems | Marine antifouling |
GB9202185D0 (en) * | 1992-02-01 | 1992-03-18 | Arnott Thomas C | Improvements in or relating to anti-fouling coatings |
-
1974
- 1974-03-11 DE DE19742411620 patent/DE2411620C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2411620B2 (de) | 1978-11-09 |
DE2411620A1 (de) | 1975-09-18 |
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