DE2410743C2 - Verfahren zur Herstellung von Bisphenolbischlorkohlensäureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BisphenolbischlorkohlensäureesternInfo
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Description
HO
OH
in der X einen Alkylen- bzw. Alkylidenrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Cycloalkylen- bzw. Cycloalkylidenrest
mit 5 bis 15 C-Atomen, O, S, SO2 oder den Rest
ren. Auch in diesem Falle muß die gesamte Phosgenmenge im Reaktionsgefäß vorgelegt werden und die
Reaktionstemperatur im Interesse einer ausreichenden Reaktionsgeschwindigkeit so hoch liegen, daß das Phosgen
zum Sieden kommt
Da gleichzeitig Chlorwasserstoff abgespalten wird, ist die Rückführung des Phosgens aus der Gasphase durch
ein gut wirkendes Kühlsystem nicht unproblematisch. Außerdem birgt das Verfahren schwer zu bewältigende
ίο Korrosionsprobleme.
Diese Gefahren und Schwierigkeiten werden mit der vorliegenden Erfindung behoben, die ein kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von Bisphenolbischlorkohlensäureestern
durch Umsetzung aromatischer Dihydroxyverbindungen mit überschüssigem Phosgen, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Dialkalisalzlösung von Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan-2,2, eines
Hydrochinons oder einer aromatischen Dihydroxyverbindungen der allgemeinen Formel
20
CH3
CH3
CH3
CH3
25
45
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Bischlorkohlensäureestern aromatischer
Dihydroxyverbindungen.
Nach bekannter Verfahrensweise (vgl. Houben-Weyl, »Methoden der organischen Chemie«, Band VIII (1952),
Seite 101 ff.) werden Bisphenolbischlorkohlensäureester durch Umsetzung aromatischer Dihydroxyverbindungen
mit überschüssigem Phosgen in Gegenwart tertiärer Amine hergestellt. Das Verfahren ist nicht ungefährlich,
da die gesamte benötigte Phosgenmenge im Reaktionsgefäß vorgelegt werden muß und da in vielen Fällen
das Phosgen mit dem tertiären Amin bei tiefer Temperatur schwer lösliche, harzartige Komplexe bildet, die
erst bei Temperaturerhöhung mitunter unkontrolliert und heftig reagieren. Die Aufarbeitung der Ansätze ist
umständlich und kostspielig, da die tertiären Amine in Form ihrer Hydrochloride über deren wäßrige Lösungen
abgetrennt und mit Alkali regeneriert werden müssen.
Ein anderes Verfahren besteht in der Umsetzung von Bisphenolen mit überschüssigem Phosgen in Gegenwart
von Stickstoffverbindungen wie Säureamiden, Nitrilen und quartären Ammoniumsalzen als Katalysato-HO
R2 R2
OH
und R1 und R2, die gleich oder verschieden sein können,
Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen, Chlor oder Brom bedeuten, mit einer Alkalihydroxidlösung sowie
mit 2,5—5,0 Mol Phosgen pro Mol Dihydroxyverbindung, das in einem für den entstehenden
Bisphenolbischlorkohlensäureester geeigneten Lösungsmittel gelöst ist, bei einer Reynoldszahl von
mindestens 2000, einer Temperatur von 0 bis 50° C und einem pH-Wert zwischen 9,0 und 12,0 in einem
Umpumpreaktor umsetzt, die organische Phase abtrennt, und aus dieser den Bisphenolbischlorkohlensäureester
durch Destillation und/oder kristallisation gewinnt
in. der X einen Alkylen- bzw. Alkylidenrest mit 1 bis 6 C-Atomen, einen Cycloalkylen- bzw. Cycloalkylidenrest
mit 5 bis 15 C-Atomen, O, S, SO2 oder den Rest
CH
CH3
CH3
CH3
und R1 und R:, die gleich oder verschieden sein können,
Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen, Chlor oder Brom bedeuten, mit einer Alkalihydroxidlösung sowie mit
2,5—5,0 Mol Phosgen pro Mol Dihydroxyverbindung, das in einem für den entstehenden Bisphenolbischlorkohlensäureester
geeigneten Lösungsmittel gelöst ist, bei einer Reynoldszahl von mindestens 2000, einer Temperatur
von 0 bis 50° C und einem pH-Wert zwischen 9,0 und 12,0 in einem Umpumpreaktor umsetzt, die organische
Phase abtrennt, und aus dieser den Bisphenolbischlorkohiensäureester durch Destillation und/oder Kristallisation
gewinnt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich Bisphenole, die in verdünnten wäßrigen Lösungen mit
Alkalihydroxiden wie z. B. Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid lösliche Alkalisalze zu bilden
vermögen, deren Konzentration in der wäßrigen Lösung 5—30 Gew.-% beträgt.
Beispielhaft für die Bisphenole sind zu nennen:
Dihydroxydiarylalkane wie
Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
(Bisphenol A),
Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
(Tetrachlorbisphenol A),
Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
(Tetrabrombisphenol A),
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan-2,2
Tetramethylbisphenol A), ferner
Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan-1,1
Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan-1,1
(Bisphenol Z) und
*,ö'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-diisopropylbenzl
*,ö'-Bis-(4-hydroxyphenyl)-diisopropylbenzl
(Dreikernbisphenol), ferner
Hydrochinon,
Hydrochinon,
Bis-(4-hydroxyphenyI)sulfid,
Bis-(4-hydroxyphenyI)sulfon oder
Bis-(4-hydroxyphenyljäther.
Bis-(4-hydroxyphenyI)sulfon oder
Bis-(4-hydroxyphenyljäther.
Diese genannten Substanzen werden bevorzugt verwendet
Geeignete Lösungsmittel für den entstehenden Bischlorkohlensäureester
sind aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluo! und Xylol; chlorierte Kohlenwasserstoffe
wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-Chlordiäthan, ferner Chlorbenzol
und die Chlortoluole.
Darüber hinaus können prinzipiell auch solche Lösungsmittel verwendet werden, die mit Wasser nicht
mischbar sind und die entstehenden Bischlorkohlensäureester z:i lösen vermögen.
Als geeignete Apparaturen zur Durchführung der Umsetzung der wäßrigen Alkalisalzlösung der Bisphenole
mit Phosgen können kontinuierlich arbeitende Reaktoren verwendet werden, die eine gute Durchmischung
des Reaktionsgemisches und eine hohe Strömungsgeschwindigkeit gewährleisten. Zur Erzielung
hoher Umsätze und guter Ausbeuten sind Reynolds-Zahlen von mindestens 2000 erforderlich.
Bevorzugt angewendet werden Umpumpreaktoren, die aus einer Förderpumpe, einem im Kreislauf befindlichen
Kühler zur Abführung der Reaktionswärme, den Einspeisestutzen für die wäßrige Alkalisalzlösung der
Bisphenole, der zusätzlichen Alkaiihydroxidlösung und des Phosgenlösungsmittelgemisches bestehen. Im Überlauf
des Reaktors ist zur Kontrolle des pH-Werts ein entsprechendes Meßgerät und vor und nach dem Reaktor
sind Temperaturmeßstellen eingebaut. In dem System ist auch ein Entlüfter eingebaut.
Die Einführung der Reaktionspartner erfolgt so, daß in Strömungsrichtung vor der Förde-pumpe, z. B. einer
Kreiselpumpe, zuerst die Alkalisalzlösung der Dihydroxydiarylalkane
zusammen mit dem im Lösungsmittel gelösten Phosgen eingefördert werden, dann nach
einem Abstand von mindestens einer Sekunde Verweilzeit die Alkalihydroxidlösung.
Die zur Herstellung der Bischlorkohlensäureester benötigte Phosgenmenge beträgt 2,5 bis 5,0 Mol/Mol Dihydroxyverbindung,
bevorzugt werden 3,5 bis 4,0 Mol Phosgen/Mol Dihydroxyverbindung verwendet. Bei diesem Verhältnis erhält man bei pH-Werten zwischen
9,0 und 12,0, deren Regulierung durch Einspeisung einer zusätzlichen Menge Alkaiihydroxidlösung erfolgt, maximale
Ausbeuten. Dabei wird die Menge Alkaiihydroxidlösung auf die jeweils verwendete Phosgenmenge abgestimmt.
Der in bezug auf Ausbeute und Phosgenverbrauch optimale pH-Wert der Reaktionsmischung steht in Korrelation
zum ρκ-Wert der Dihydroxyverbindung. So verschiebt sich z. B. beim Einsatz von weniger basischen
Dihydroxyverbindungen (Tetrachlorbisphenol A) der optimale pH-Wert zu niedrigeren Werten und liegt bei
ca. 9,5, während für Bisphenol A ein pH-Bereich um ca. 10,5 als günstig anzusehen ist.
Die Verweilzeiten des Reaktionsgemisches im Reaktor sollen
< 12 Min. betragen. Bei längeren Verweilzeiten, deren Einhaltung prinzipiell möglich und bei sterisch
stark gehinderten Dihydroxyverbindungen durchaus erstrebenswert sein kann, vermindern sich die Ausbeuten.
Einer unteren Grenze für die Verweilzeit sind, durch apparative Gegebenheiten bedingt, Schranken
gesetzt; z. B. durch die Reaktorkonstruktion und/oder durch die Abführung der Reaktionsenthalpie. Man kann
davon ausgehen, daß ca. 2 Min. den unteren Wert darstellen.
Die Reaktionstemperaturen betragen im allgemeinen 0 bis 50° C. Bevorzugt wird die Umsetzung bei 25° C
durchzuführen. Optimale Ergebnisse in bezug auf Phosgenverbrauch und Ausbeute werden bei Raum-Zeit-Ausbeuten
zwischen 0,5 bis 2,0 kg Bischlorkohlensäureester/Liter Reaktionsvolumen und Stunde erreicht.
Die Isolierung der gebildeten Bischlorkohlensäureester
aus dem Reaktionsgemisch erfolgt nach Abtrennung der wäßrigen Reaktionsphase, die nach bekannten
Verfahren in bekannten Apparaturen, wie z. B. Trenngefäßen oder auch Zentrifugen, in sehr kurzen Zeiten
(< 5 Min.) durchgeführt wird, auf einfache Weise. So z. B. durch Kühlungskristallisation, ggf. nachdem ein
Teil des Lösungsmittels abdestilliert ist, oder durch Abdampfen des Lösungsmittels und einschließender Destillation
des Rückstandes.
Zur Herstellung hochreiner Bischlorkohlensäureester kann die organische Reaktionsphase vor der Isolation
der Bischlorkohlensäureester mit Wasser elektrolytfrei gewaschen werden. Auch hierfür greift man zweckmäßig
auf bekannte Systeme wie Mischer/Scheider oder Waschzentrifugen zurück.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Ausbeuten betragen zwischen 75 und 95% der
Theorie, bezogen auf die eingesetzten Dihydroxyverbindungen. Dabei ist der Umsatz an Dihydroxyverbindungen
nahezu quantitativ.
Die Bisphenolbischlorkohlensäureester stellen wertvolle Zwischenprodukte für die Synthese von Polycarbonaten
und Polyurethanen dar.
Beispiel 1 a) Bisphenol A-bischlorkohlensäureester
In einem Umpumpreaktor (gemäß Skizze) der ein Volumen
von 19,41 hat, werden kontinuierlich &0.8 kg wäßrige
Dinatriamsalzlösung des Bisphenol A pro Stunde (9,12 kg BPA/Stde. und 7,11 kg 45°/oige NaOH/Stde.)
120 kg Methylenchiorid pro Stunde, 11,9 kg Phosgen
pro Stunde und 15,2 kg 45%ige Natronlauge pro Stunde
eingespeist. Die mittlere Verweiizeit im Umpumpreaktor beträgt 6 Min., die Reaktionstemperatur 10° C, der
pH-Wert des Reaktionsgemisches wird auf 10,5 eingestellt. Das aus dem Reaktor austretende Reaktionsge-
misch wird in einen Abscheider geleitet. Die abgetrennte organische Phase wird mit 20 Liter Wasser pro Stunde
gewaschen. Aus der so elektrolytfrei gewaschenen Lösung wird der Bischlorkohlensäureester nach Vorverdampfen
des Methylenchlorids in einem Fallfilmverdämpfer
im Hochvakuum destilliert Das Produkt siedet bei 216°C unter einem Druck von 2,7 mbar (2 Torr). Die
Ausbeute beträgt 88% der Theorie, bezogen auf Bisphenol A.
b) Polyurethan
In ein Gemisch aus der Lösung von 25,4 g (0,1 Mol) 2,2-Bis-(p-methyl-aminophenyl)-propan in 300 ml Methylenchlorid
und der Lösung von 8,8 g (0,22 Mol) Natriumhydroxyd in 80 ml Wasser wird nach Zusatz von
0,2 ml Triäthylamin als Katalysator die Lösung von 35,3 g (0,1 Mol) des nach a) erhaltenen Bischlorkohlensäureesters
von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)propan in
200 ml Methylenchlorid unter starkem Rühren bei 15—35°C innerhalb von ca. einer Stunde zugetropft.
Man läßt das Reaktionsgemisch noch zwei bis drei Stunden bei der gleichen Temperatur nachreagieren, bis die
organische Lösung des entstandenen Polyurethans die gewünschte Viskosität erreicht hat. Man erhält ein klares,
farbloses Produkt, das sich sowohl aus Lösung als auch aus der Schmelze zu geformten Körpern wie Fasern,
Filmen, Folien verarbeiten läßt. Die Einfriertemperatur, gemessen nach DTA-Methode, beträgt 155C C; die
Zersetzungstemperatur liegt oberhalb 360° C.
Beispiel 2
Tetrabromphisphenol A-bischlorkohlensäureester
Tetrabromphisphenol A-bischlorkohlensäureester
In dem in Beispiel 1 beschriebenen Umpumpreaktor werden kontinuierlich 544 Gew.-Teile Tetrabrombisphenol
A, gelöst in 2700Gew.-Tlr Wasser und 178Gew.-Tln. 45°/oiger Natronlauge, 297 Gew.-Tle.
Phosgen, gelöst in 1400 Vol.-Tln. Methylenchlorid, und
457 Gew.-Tle. 45%iger Natronlauge zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 9,5 eingefördert und bei 15
bis 20°C zur Reaktion gebracht. Die mittlere Verweilzeit beträgt 8,4 Min.
Zur Isolierung des Bischlorkohlensäureesters wird die organische Phase aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt,
mit Wasser elektrolytfrei gewaschen und durch Abdampfen vom Lösungsmittel befreit. Die Vakuumdestillation
bei 280° bis 285° C unter einem Druck von 3 mbar (2,2 Torr) liefert 529 Gew.-Tle. Tetrabrom-'!
bisphenol A-bischlorkohlensäureester mit einem
Schmelzpunkt von 158° C. Die Ausbeute beträgt 79,5%
"' der Theorie, bezogen auf Tetrabrombisphenol A.
35 Beispiel 3
Tetrachlorbisphenol A-bischlorkohlensäureester
In dem in Beispiel 1 beschriebenen Umpumpreaktor werden kontinuierlich 7,3 kg Tetrachlorbisphenol A, gelöst
in 65,9 kg 2,43°/oiger wäßriger Natronlauge, 7,92 kg Phosgen, gelöst in 52,7 kg Chlorbenzol und 15,24 kg
45%ige Natronlauge zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 10,0 eingefördert und bei 25° C zur Reaktion
gebracht. Die mittlere Verweilzeit beträgt 8,5 Min.
Das Reaktionsgemisch wird in ein Trenngefäß geführt. Die abgetrennte organische Phase wird mit verdünnter
Phosphorsäure angesäuert und danach zweimal mit Wasser elektrolytfrei gewaschen. Nach dem Abdampfen
der Hauptmenge Chlorbenzol kristallisiert Tetrachlorbisphenol A-bischlorkohlensäureester bei 10 bis
15°C aus. Das Produkt wird abgesaugt, mit wenig reinem Chlorbenzol gewaschen und getrocknet. Der Gehalt
an verseifbarem Chlor beträgt 14,5%, dies entspricht dem theoretischen Wert. Als Ausbeute werden
81,3% der Theorie ermittelt.
65
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Bisphenolbischlorkohlensäureestern durch Umsetzung aromatischer Dihydroxyverbindungtfl mit überschüssigem Phosgen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Dialkalisalzlösung von Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan-2,2, eines Hydrochinons oder einer aromtischen Dihydroxyverbindung der allgemeinen Formel
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