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Zusatzgerät für ein Stereo-Steuergerät zur vierkanaligen Wiedergabe
von Stereo- und/oder Quadrophoniedarbit zungen Die Erfindung betrifft ein Zusatzgerät
für ein Stereo-Steuergerät, zur vierkanaligen Wiedergabe von Stereo-und Quadrophoniedarbie
tungen.
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Um eine konzertnahe naturgetreue Musikwiedergabe zu erzielen, sind
verschiedene neuzeitige Verfahren zur Verbesserung der Klangwiedergabe bekannt geworden.
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Das wohl derzeit bekannteste Verfahren bedient sich der Vierkanalübertragung
und einer Wiedergabe, bei der die beiden aus der Stereo-Technik bekannten Lautsprecher
für die Wiedergabe von Vierfach-Richtprogramm-Material auf vier Lautsprechereinheiten
erweitert werden. Man muß dabei zwischen der echten Quadrophonie und der unechten
oder Pseudo-Quadrophonie unterscheiden.
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Im Konzertsaal wird der Schall nicht nur direkt abgestrahlt sondern
zu einem wesentlichen Teil erst von den Wänden reflektiert, ehe er den Zuhörer bzw.
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aufgestellte Mikrophone erreicht. Da jeder Raum sich akustisch anders
verhält, sind Laufzeit und Intensität der reflektierten Schaltanteile in jedem Raum
unterschiedlich. Diese reflektierten Schaltanteile
sind versteckt
in den Stereoaufnahmen enthalten und gehen bei der normalen Stereowiedergabe verloren.
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Durch die gegebene frontale Anordnung der Lautsprecher bei der Wiedergabe
von Stereo-Musikübertragung erhält der Zuhörer das IClangbild lediglich von vorn,
anstatt den Schall auch von der Rückseite des Raumes wahrnehmen zu können. Die räumliche
Differenzierung der Darbietung ist erkennbar. Im Konzertsaal aber wird der Schall
noch zu einem überwiegenden Teil von den Wänden mehrfach reflektiert, ehe er die
Ohren der Zuhörer bzw. die Mikrophone erreicht. Der spezifische Nachhall der reflektierten
Schallwellen des Aufnahmeraumes geht bei der Stereo-Wiedergabe unter. Die Ursache
liegt im sogenannten "Verdeckungseffekt!', hervorgerufen durch die Ohreigenschaft,
sich auf die zuerst eintreffende Schall information auszurichten. Im Quadrosound-Betrieb
werden diese verdeckten Schallanteile aus der Stereo-Aufnahme ausgefiltert und zusätzlich
zu der Stereo-Wiedergabe über die rückwärtigen Lautsprecher wiedergegeben.
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Bei der echten Quadrophonie werden an mindestens vier verschiedenen
Stellen in einem Aufnahmeraum Schall sendungen aufgenommen und in einem Wiedergaberaum
äquivalent angeordnete Lautsprecher wiedergegeben.
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Solche Verfahren lassen sich im 4-4-4 System oder im 4-2-4-Matrixsystem
wiedergeben.
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Zum Empfang und zur Wiedergabe von quadrophonen oder stereophonen
Sendungen und zur vierkanaligen Wiedergabe benötigt der Zuhörer aber besondere Geräte,
die er zusätzlich zu bereits vorhandenen Stereoempfangsgeräten anschaffen muß. Diese
Quadrophoniegeräte, seien
es Pseudo- oder echte Quadrophoniegeräte,
weisen in der Regel alle Baugruppen auf, die auch in den herkömmlichen Stereoempfangsgeräten
und anderen Empfängerschaltungen (Tuner), Abstimmeinheiten, Oszillatoren und dergleichen,
enthalten sind. Es versteht sich, daß derartige Geräte nicht pur aufgrund ihres
komplizierten Aufbaus relativ teuer sind, sondern auch bei Vorhandensein eines Stereoempfangsgerätes
in finanzieller Hinsicht eine Doppelbelastung darstellt. Der Erfindung liegt deshalb
die Aufgabe zugrunde, ein Zusatzgerät für herkömmliche Stereoempfangsgeräte zu entwickeln,
das an jedes Stereoempfangsgerät anschließbar ist und eine pseudoquadrophone oder
echte quadrophone Wiedergabe ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Programmquellen,
wie Stereotuner, Stereoschallplattenspieler, Stereo-Magnetbandgeräte und dergleichen,
am Stereosteuergerät angeschlossen sind und daß die an den Ausgängen anliegenden
NF-Signale zur Aufbereitung für eine vierkanalige Klangwiedergabe einem quadrophonen
Zusatzgerät mit folgenden im einzelnen an sich bekannten Merkmalen zugeführt werden:
Eine Matrixschaltung schlüsselt die in den Rechts/ Links-Signalen enthaltenen Summen-
und Differenzsignalen einer empfangenen Stereosendung auf.
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Eine eingangsseitig parallel zur Matrixschaltung angeordnete wahlweise
einschaltbare Decoderschaltung (SQ Q) decodiert die anliegenden quadrophonen Signale
von Schallplatten oder Quadrophonie-Rundfunksendungen.
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Die Ausgänge der Matrix und Decoderschaltung liegen über eine wahlweise
betätigbare Schaltung an vier Endstufen, die die quadrophon aufgelösten Signale
verstärkt an die Lautsprecher abgeben.
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Wesentliche Vorteile dieses Zusatzgerätes sind darin zu sehen, daß
mit wenigen Baugruppen eine Pseudo- oder echte Quadrophonio erzielbar ist, bereits
vorhandene Steuerempfänger nicht abgelöst zu werden brauchen und durch die NF-mäßige
Kopplung die Laut- und Iilangstärkeregelung des Stereo-Verstärkers auch für das
Zusatzgerät voll erhalten bleibt, so daß für die Einstellung der Lautstärke und
des Klang keine zusätzlichen Regler notwendig werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur individuellen
Anpassung der Aussteuerung für alle Kanäle des Zusatzgerätes vier Balanceregler
den Endstufen vorgeschaltet sind, die wahlweise eingestellt werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher erläutert.
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In Fig. 1 ist ein Blockschaltbild ist ein Stereoverstärker 1 üblicher
Bauart dargestellt, der an eine Antenne 2 angeschlossen ist.
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Dieser Stereoverstärker weist Tonband-, Phono- und andere Eingangsbuchsen
auf.
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Die NF-Signale der vom Stereoempfänger 1, sei es von einem Sender,
einem Tonbandgerät oder Phonogerät empfangenen Matrix-Quadrophoniesignale liegen
an den NF-Ausgängen 3 und 4 an. Von dem Ausgang 3 ist
somit das
Signal mit der linken Information.
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vom Ausgang 4 das rechte Signal für die entsprechenden Lautsprecher,
die gestrichelt eingezeichnet sind, abgreifbar. In dem Ausführungsbeispiel werden
diese beiden Signale jedoch nicht den beiden Lautsprechern, sondern den Eingängen
des erfindungsgemäß ausgebildeten Zusatzgerätes zugeführt und liegen sowohl an der
Matrixschaltung 5 als auch am SQ-Decoder 6. Die Matrixschaltung 5 bereitet im Fall
des Empfangs über reinen Stereosendungen die NF-Signale für eine pseudoquadrophone
Tonwiedergabe auf. In dem SQ-Decoder 6 hingegen werden bei Empfang einer echten
Quadrophoniesendung die empfangenen Signale decodiert. Die so erhaltenen Ausgangssignale
werden den vier Endstufen 7, 8, 9 und 10 zugeführt. Sowohl die Matrixschaltung 5
als auch der SQ-Decoder 6 weisen vier Ausgänge auf, die in einem Umschalter 11 miteinander
verknüpft sind und wahlweise mit Betätigung der Tastenschalter S1, S2 bzw. S3 und
S4 an die Endstufen 7, 8, 9, 10 angeschaltet werden können. Den Endverstärkern der
Endstufen 7, 8, 9, 10 sind Pegelsteller 12, 13, 14 und 15 vorgeschaltet.
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Die Ausgänge der Endstufen liegen jeweils an einem Lautsprecher, wobei
die Endstufe 7 am Lautsprecher vorn links, die Endstufe 8 hinten links, die Endstufe
9 am Lautsprecher hinten rechts und die Endstufe 10 am Lautsprecher vorn rechts
angeschlossen sind. Es versteht sich, daß das Zusatzgerät eine
eigeno
Stromversorgung aufweist und hier über ein nicht eingezeichnetes Netzgerät an ein
Stromversorgungsnetz anges chlosson ist.
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Wird vom Stereo-Empfänger 1 eine SQ-codierte Quadrophoniesendung empfangen,
so wird z.B.
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durch Schließen des Schalters S1 der SQ-Decodor 6 über den Umschalter
11 an die tndstufen 7 bis 10 geschaltet. Die an den lÇ Ausgängen 3 und 4 des Stereoverstärkers
1 anliegenden Rechts- und Linkssignale werden hierdurch in dem SQ-Decoder 6 decodiert
und zur Verstärkung an die Endstufen 7 bis 10 durchgeschaltet. Zur individuellen
Aussteuerung sind die Pegelsteller 12 bis 15 den jeweiligen Endstufen vorgeschaltet.
Grundstitzlich kann aber sowohl der Klang als auch die Lautstarke gemeinsam für
alle vier Kanäle am Stereoverstärker direkt eingestellt werden.
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Die Balanceregler dienen somit lediglich zum Einstellen eines individuellen
Lautstärkeverhältnisses der vier Lautsprecher zueinander.
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Beim Empfang einer normalen Stereosendung wird z.B. der Schalter 2
geschlossen und die Matrixschaltung 5 über den Umschalter 11 an -die Endstufen 7,
8, 9, 10 durchgeschaltet.
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Die Matrixschaltung 5 löst dabei das Summen-und Differenzsignal heraus,
die dann den Endverstärkern 7 bis 10 zugeführt werden.
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Dadurch wird auch in diesem Fall eine konzertsaalnahe naturgetreue
Musikwiedergabe gewahrleistet. Die Schalter S3 und S4 stand für zusätzliche andere
Decoderschaltungen vorgesehen. Z.B. kann parallel zum SQ-Decoder ein QS-Decoder
geschaltet werden, der bei Betätigung der Taste S3 an die Endverstärker angeschlossen
wird. Das Gerät wird dadurch universell einsetzbar für alle Quadrophonie-Codierungsverfahren.
Entsprechend der Anzahl der verschiedenen Decoder muß der Umschalter 11, auf den
nicht näher eingegangen werden soll, erweitert werden.
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Dieser Umschalter kann ein rein mechanischer Verknüpfungsschalter
sein. Er ist aber auch durch elektronische Schaltmittel verwirklichbar.
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Um auch Diskret-Quadrophoniewiedergabe zu erreichen, sind die vier
Endstufen direkt auf vier getrennte Eingänge schaltbar, hierzu dient einer der zusätzlichen
Schalter.
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Über einen 4-kanaligen Vorverstärker können dann 4-kanalige Tonbandaufnahmen
oder CDIs-Schallplatten wiedergegeben werden.