DE2408878C3

DE2408878C3 - Vorrichtung für den Spritzguß von Formungen aus ungebrannten keramischen Massen

Info

Publication number: DE2408878C3
Application number: DE2408878A
Authority: DE
Inventors: Werner 7830 Emmendingen Schrammel; Wolfgang 7630 Lahr Spaeth
Original assignee: Kloeckner Werke AG
Current assignee: Kloeckner Werke AG
Priority date: 1974-02-23
Filing date: 1974-02-23
Publication date: 1979-08-16
Also published as: FR2261850A1; US3999923A; AT339196B; IT1031924B; CH592511A5; DK66275A; GB1503521A; JPS50145407A; SE404668B; JPS5226882B2; SE7501929L; DD119737A5; DE2408878B2; BE825532A; DE2408878A1; ES435002A1; ATA87575A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Spritzguß von Formungen aus ungebrannten keramischen Massen nach Patent 24 08 877. Diese Vorrichtung hat eine Form, deren eine Formhälfte verschieblich ist und deren andere Formhälfte feststeht und eine mit einer Einspritzeinrichtung in Verbindung stehende Angußbohrung zum Einspritzen der Masse in den Formraum aufweist.

Der Hauptanmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung dieser Art zu schaffen, bei der nach erfolgtem Einspritzen der Masse auf diese in der Form ein Haltedruck ausgeübt werden kann, durch den aber kein Druckaufbau außerhalb der Form erzeugt werden soll. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Angußbohrung in eine Druckkammer mit einer Bohrung zur Zufuhr der Masse mündet und in der Druckkammer ein nach dem Füllen der Form in die Angußbohrung eintauchender Nachdruckstift angeordnet ist und konzentrisch zu ihm ein hülsenförmig ausgebildeter Druckausgleichskolben angeordnet ist, der sich während der Bewegung des Nachdruckstiftes in entgegengesetzter Richtung bewegt.

Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent arbeitet an sich zufriedenstellend. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Erzeugung des Nachdruckes mittels des Nachdruckstiftes in der in die Druckkammer führenden Bohrung zur Zufuhr der ungebrannten keramischen Masse ein den reibungslosen Betrieb der Vorrichtung behindernder Rückstau der Masse stattfinden kann, wenn die entgegengesetzten Bewegungen des Nachdruckstiftes und des Druckausgleichskolbens nicht genau aufeinander abgestimmt sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung so auszubilden, daß bei Anlegen des Nachdruckes ein derartiger Rückstau mit Sicherheit vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Druckkammer ein Absperrorgan für die Bohrung angeordnet ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß während des Ausübens des Nachdruckes kein Rückstau mehr auftreten kann, denn das Absperrorgan verschließt vorder Druckerhöhung die Mündung de· Bohrung gegenüber der Druckkammer.

Vorteilhaft ist das Absperrorgan ein auf dem Druckausgleichskolben angeordneter hohlzvlinderförmiger Absperrschieber mit einem Langloch, der während seiner Bewegung in der zur Bewegungsrichtung des Nachdruckstiftes entgegengesetzten Richtung ab einer bestimmten Stellung die Bohrung absperrt.
> Um die Bohrung möglichst groß dimensionieren zu können, ist in vorteilhafter Abwandlung erfindungsgemäß das Absperrorgan ein in der Druckkammer drehbar angeordneter hohlzyünderförmiger Schieber mit einer öffnung.

ι» Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorrichtung für den Spritzguß von Formungen in einem Längsschnitt, der durch die Mitte

i> der Form gelegt ist, mit der Einspritzeinrichtung und einem ersten Ausführungsbeispiel des Absperrorgans und

F i g. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Absperrorgans.

?« Gemäß Fig. 1 bilden die feststehende Formträgerplatte 1, die Ständerplatte 2 mit den zwischen ihnen angeordneten Säulen, von denen nur die beiden hinteren 5 und 6 zb sehen sind, einen Rahmen, der auf einem Maschinengestell angeordnet ist. Die Säulen führen die verschiebbare Formträgerplatte 8, die auf ihrer der Ständerplatte zugewandten Seite eine durch die Ständerplatte hindurchgeführte Kolbenstange 9 aufweist. Diese ragt mit einem Kolben 10 in das Innere eines Hydraulikzylinders 11 hinein unter Ausbildung zweier Kammern 12 und 13 mit Anschlüssen 14 bzw. 15 für die Zufuhr eines hydraulischen Arbeitsmittels.

Auf der von der Kolbenstange 9 abgewandten Stirnseite weist die verschiebbare Formträgerplatte 8 schwalbenschwanzförmige Nuten auf, in welche schwalbenschwanzförmige Federn 28 der oberen Formhälfte eingeschoben sind, so daß eine formschlüssige Verbindung zwischen dieser Formhälfte und der verschiebbaren Formträgerplatte hergestellt ist.

In entsprechender Weise weist die feststehende Formträgerplatte 1 auf der anliegenden Seite ebenfalls schwalbenschwanzförmige Nuten auf, mittels derer ebenfalls eine formschlüssige Verbindung über komplementär ausgebildete Federn 30 an der unteren Formhälfte hergestellt ist.

Die beiden Formhälten der geschlossenen Form begrenzen einen zu ihrer Achse symmetrischen Hohlraum, der den Umriß z. B. eines Tellers hat. Diesem Hohlraum wird die keramische Masse über die Angußbohrung 40 zugeführt, die auf ihrer anderen Seite in eine Druckkammer 49 mündet. Von dieser führt in radialer Richtung eine Bohrung 50 zur Spritzeinrichtung.

In der Druckkammer 49 ist koaxial zu ihr eine Kolbenstange 51 verschiebbar angeordnet, die auf der von ihr abgewandten Stirnfläche einen Kolben 52 trägt. Dieser ragt unter Ausbildung von zwei Kammern 53 und 54 in einen Zylinder 55 hinein. Beide Kammern weisen Anschlüsse 56 bzw. 57 für nicht eingezeichnete hydraulische Leitungen auf. Auf der Kolbenstange 51 ist weiterhin eine hülsenförmige Kolbenstange 58 angeordnet, die auf ihrer zur Kammer weisenden Stirnfläche einen kreisringförmigen Druckausgleichskolben 59 trägt. Auf ihm ist ein in die Druckkammer 49 hineinragender hohlzylinderförmiger Absperrschieber 60 mit einem Langloch 61 fest angeordnet. Die hülsenformige Kolbenstange 58 trägt an ihrem anderen Ende einen Kolben 62, der ebenfalls unter Ausbildung von zwei Kammern 63 und 64 in einem Druckzylinder

65 angeordnet ist. Beide Kammern weisen ebenfalls Anschlüsse 67 bzw. 68 für nicht eingezeichnete hydraulische Leitungen auf. Der Druckzylinder 65 ist entweder auf der Kolbenstange 51 oder im Maschinengestell befestigt. Die Kolbenstange 51 ν »ist auf ihrer zur Mündung der Angußbohrung 40 zeigenden Stirnfläche einen Nachdruckstift 69 auf, dessen Länge so bemessen ist, daß er abdichtend in die Angußbohrung 40 eintauchen kann und in seiner obersten Stellung mit seiner StirnfSche in der Ebene des Bodens der unteren Formhälfte zu stehen kommt. Hierdurch ist die Herstellung eines von einem Anguß freien Formlings möglich. Während des Einspritzens der ungebrannten Keramikmasse nimmt der Absperrschieber 60 die in der F i g. 1 dargestellte Stellung ein. Das Langloch 61 gibt hierbei die Mündung der Bohrung 50 frei. Der Nachdruckstift 69 hingegen steht mit seinem freien Ende unterhalb der Mündung der Angußbohrung 40. Hierdurch kann durch Ausüben eines Drucices auf den Spritzkolben der Spritzeinrichtung die keramische Masse ungehindert in die geschlossene Form einfließen. Sobald die Form gefüllt ist, steigt der von der keramischen Masse ausgeübte Druck auf den Kolben 59 an. Nach Erreichen eines Schwellwertes wird die einschiebende Bewegung des Spritzkolbens unterbrochen. Durch Druckbeaufschlagung in der Kammer 54 zur Erzeugung des Nachdruckes wird die Kolbenstange 51 in Richtung zur Angußbohrung 40 geschoben, wobei gleichzeitig durch entsprechende Druckbeaufschlagung der Kammer 67 die hülsenförmige Kolbenstange 58 mit dem Kolben 59 und dem Absperrschieber 60 eine entgegengesetzte Bewegung ausführt, derzufolge die Wandung des hohlzylinderförmigen Schiebers die Bohrung 50 abdeckt. Durch weiteres Einschieben der Kolbenstange 51 und gleichzeitiges Eindringen des Nachdruckstiftes 69 in die Angußbohrung 40 wird in der Form der Nachdruck erzeugt. Sein Maximalwert ist durch die Endstellung des Nachdruckstiftes vorgegeben, der dann den Boden der unteren Formhälfte bündig abschließt. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei Erzeugung des Nachdruckes kein Rückfluß an keramischer Masse in der Bohrung 50 stattfindet, was im allgemeinen zu den eingangs geschilderten Stopfenbildungen und damit zu Betriebsstörungen führen kann.

Dadurch, daß der Absperrschieber infolge seiner auf- und abgehenden Bewegung die Bohrung 50 freigeben bzw. absperren muß, kann der Durchmesser der Bohrung 50 nur einen Bruchteil der Höhe der Druckkammer 49 betragen. Um einen nicht allzu hohen Spritzdruck auf die keramische Masse durch den Spritzkolben ausüben zu müssen, ist jedoch ein möglichst großer Durchmesser des Kanals erwünscht.

Zu diesem Zweck ist r ach dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 auf der Kolbenstange 51 ebenfalls eine hülsenförmige Kolbenstange 58 mit einem Druckaus-■ gleichskolben 59 verschiebbar angeordnet, jedoch ist der Absperrschieber 60, der in der Fig. 1 mit dem Kolben verbunden ist, nunmehr als drehbarer Schieber 70 ausgebildet. Dieser erstreckt sich über die gesamte Höhe der Druckkammer 49 und ragt mit seinem oberen i" Ende in eine umlaufende Ausnehmung in der oberen Fläche der Druckkammer. Sein anderes Ende steht auf einer an den feststehenden Formträger angeflanschten Ringscheibe 73. Der Schieber 70 weist auf seiner Innenwandung im Bereich des unteren Endes einen "■ Zahnkranz 74 auf, der über ein Antriebsritzel 75 durch einen Motor 76 verstellbar ist. Der Drehschieber weist weiterhin eine Öffnung 77 auf, die den gleichen Durchmesser wie die Bohrung 50 hat. Durch die Ausbildung des Absperrschiebers als Drehschieber ist es

'" möglich, den Durchmesser der Bohrung 50 viel größer als in Fig. 1 zu wählen. Die Kolben-Zylinder-Anordnungen für die Kolbenstange 51 und 58 entsprechen denjenigen in F i g. 1 und sind deshalb nicht dargestellt.

Nach Einspritzen der keramischen Masse in die geschlossene Form wird durch den Motor der Drehschieber so lange verdreht, bis er die Mündung der Bohrung 50 abdeckt. Der weitere Bewegungsablauf des Kolbens, der Kolbenstange 58 und des Nachdruckstiftes 69 erfolgt wie zu F i g. 1 beschrieben.

Die Einspritzeinrichtung 79 in Fig. 1, die nicht Gegenstand der Erfindung ist, weist einen Spritzkolben 80 auf, der auf einer Kolbenstange 81 sitzt, die am anderen Ende einen Druckkolben 82 trägt. Dieser ist unter Ausbildung von zwei Druckräumen 83 und 84 in

•' einem Druckzylinder 85 angeordnet. Beide Kammern weisen Anschlüsse 86 und 87 für nicht eingezeichnete hydraulische Druckleitungen auf. Der Kolben 80 weist auf seiner der Kolbenstange 81 zugewandte; Seite einen hülsenförmigen Schieber 88 auf, dessrn Länge so

^II bemessen ist, daß er ab einer bestimmten Stellung bis zur linken Endstellung des Druckkolbens die Austrittsöffnung 89 des Aufgabetrichters 90 für die keramische Masse verspem. In der rechten Endstellung gibt er die Austrittsöffnung frei, so daß die Masse vom Kolben 80

^;' erfaßt werden kann. Diese Einspritzeinrichtung ist als Baueinheit ausgebildet. Hierbei sind sämtliche bewegbaren Teile in einem gemeinsamen Hohlzylinder angeordnet, auf dem der Eingabetrichter 90 sitzt. Der Hohlzylinder weist eine Öffnung 92 auf, die es erlaubt, eventuell hinter den Schieber gelangende Masse zu entfernen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung für den Spritzguß von Formungen aus ungebrannten keramischen Massen nach Patent 24 08 877, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckkammer (49) ein Absperrorgan für die Bohrung (50) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß düs Absperrorgan ein auf dem Druckausgleichskolben (59) angeordneter hohlzylinderförmiger Absperrschieber (60) mit einem Langloch (6ί) ist, der während seiner Bewegung in der zur Bewegungsrichtung des Nachdruckstiftes entgegengesetzten Richtung ab einer bestimmten Stellung die Bohrung (50) absperrt.

3. Vorrichtung nach Anspmch 1, dadurch gekennzeichnet, deß das Absperrorgan ein in der Druckkammer drehbar angeordneter hohlzylinderförmiger Schieber (70) mit einer öffnung (77) ist.