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Gleitboden für Ski Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleitboden
für einen Ski, als dessen Material ein Kombinationsstoff aus härtbarem Kunststoff
und aus fasrigem Material benutzt wird.
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Es sind eine Anzahl verschiedener synthetischer Gleitbodenmaterialien
für Skier bekannt. Man hat Gleitboden von Skiern sowohl auf Grundlage thermoplastischer
als auch härtbarer Kunststoffe hergestellt.
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Polyäthylen war bisher unter den thermoplastischen Kunststoffen am
allgemeinsten verwendet und hat sich als ausgezeichnet bei Alpenlaufskiern erwiesen,
während dagegen seine Anwendungsmöglichkeiten bei Geländelaufskiern durch einen
niedrigen Reibungskoeffizienten der Ruhe mit daraus folgendem Schlüpfen der Skier
sowie durch schlechte Haftung der Gleitmittel
begrenzt werden, wodurch
die Verwertung der Gleitmittel erschwert wird. In ihren Eigenschaften dem Polyäthylen
ähnliche thermoplastische Kunststoffe sind Teflon und Polypropylen, die sich jedoch
nicht allgemein eingeführt haben.
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Ausschließlich aus thermoplastischem Kunststoff bestehende Skiböden
sind überhaupt nicht im Gebrauch, sofern man nicht als solche Lackanstriche auf
Polyester- und Epoxidgrundlage ansieht, die man zum Erhöhen der Verschleißfestigkeit
von hölzernen Skiböden verwendet hat. Man hat solchen Lack nur in dünnen Schichten
(mit weniger als 0,1 mm Stärke) verwendet, da thermoplastische Kunststoffe ohne
Füllstoffe als dicke Schichten zu starke Neigung zum Abblättern gezeigt haben, insbesondere
an den Rändern des Skibodens.
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Ein bekannter, auf härtbarem Kunststoff basierender Skiboden ist
das in Finnland entwickelt sog. Kunststoffholz, welches im Augenblick das allgemeinste
Kunststoffbodenmaterial für Geländelaufskier sein dürfte. Als schwache Seite des
Kunststoffholzes hat sich die schlechte Biegefestigkeit infolge der ungleichmäßigen
Faserstruktur des Holzes sowie die geringe Zähigkeit in der Richtung quer zu den
Fasern herausgestellt. Diese Umstände führen leicht zum Querbruch der Skier und
machen sie z.B. für Steinkratzer empfindlich.
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Ein weiterer bekannter Skiboden ist die in der finnischen Patentschrift
Nr. 43 401 dargestellte Kombination von härtbarem Kunststoff und von Textilgewebe
mit Pole. Dieser Skiboden
besitzt eine aus der geschliffenen Bodenfläche
herausdringende, orientierte, mikroskopische Polefläche, die eine deutliche mechanische
Wirkung auf die Gleit- und Halteeigenschaften des Skis ausübt. Obgleich sich dieser
Skiboden bezüglich seiner Eigenschaften als gut erwiesen hat,hat derhdie Preis infolge
der schwierigen Herstellung des dazu zu verwendenden Spezialtextilguts vorläufig
die Anwendung dieses Bodens nur auf die allerteuersten Skier eingeschränkt.
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Als bekanntes Skibodenmaterial kann man auch mit Phenolharz imprägniertes
Papierlaminat ansehen, welches probiert worden ist. Dieses hat sich indessen als
allzu leicht abblätternd erwiesen. Ein Nachteil ist auch schlechtes Haften der Schmieren
ebenso wie schlechtes Gleiten bei niedrigen Temperaturen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend angeführten
Nachteile. Der Gleitboden eines Skis gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß als faseriges Material Zellstoff- oder andere dergleichen rohrförmige, hohle
Fasern verwendet werden, daß das besagte Kombinationsmaterial zu einer Platte am
Boden des Skis haftend gehärtet wird und daß anschließend eine Bearbeitung der Bodenfläche,
wie z.B.
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Schleifen, so ausgeführt wird, daß sich die von den hohlen Fasern
gebildeten Kapillaren an die Bodenoberfläche öffnen.
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Die Erfindung wird nachstehend ausführlich beschrieben.
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In dem erfindungsgemäßen Skibodenmaterial galt das Bestreben vor
allem der Beseitigung der beim Kunststoffholz hervorgetretenen Schwächen und zugleich
der Erhaltung derjenigen Eigenschaften, die hinsichtlich des Gleitens des Bodens
und der bleitmittelauftragung wichtig sind. Indem man anstelle von Holz als -mit
härtbarem Kunststoff zu imprägnierendes Material Zellstoff- oder sonstige dergleichen
rohrförmige, hohle Fasern wählt, erzielt man eine technisch vollends beherrschte
gleichmäßige Struktur, in der die Fasern entweder ungeordnet oder in gewünschter
Weise orientiert liegen. Die hohle Zellstruktur der Zellstoffaser oder sonstigen
dergleichen Faser ist vom Standpunkt der Erfindung betrachtet von Bedeutung, indem
sie dem endgültigen Boden eine Mikroporosität verleiht, welche die Haftung der Gleitmittel
oder Wachse fördert. Wenn die hohlen Fasern mit Kunststoffharz imprägniert werden,
das zu einer Platte am Boden des Skis haftend gehärtet wird - gewöhnlicherweise
unter gleichzeitigem Pressen - erzielt man eine Gleitfläche aus Kombinationsmaterial,
in der man das Verhältnis der Fasern und des Harzes untereinander genau beispielsweise
durch Regulieren des Preßdrucks bestimmen kann.
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Es ist ferner wesentlich für die Erfindung, daß die in oben beschriebener
Weise hergestellte Gleitfläche geschliffen oder sonstwie bearbeitet wird, damit
die nach dem Pressen dicht geschlossene Oberfläche aufgebrochen wird und die von
den hohlen Fasern erzeugte Mikroporosität hervortritt. Wenn der in oben beschriebener
Weise hergestellte Gleitboden aus Kombinationsmaterial 0,5 bis 1 mm stark gemacht
wird, erreicht man
fernerhin den Vorteil, daß im Falle von Kratzern
oder sonstiger Abnutzung des Bodens dessen Reparatur einfach mittels Ausgleichschleifens
ausführbar ist, da der Boden aus Kombinationsmaterial in seiner gesamten Dicke homogen
ist und auch eine nachträglich bearbeitete Gleitfläche diejenigen Eigenschaften
besitzt, die mittels der Erfindung angestrebt werden. Die Eigenschaften des Skigleitbodens
gemäß der Erfindung können erheblich reguliert werden, indem man das quantitative
Verhältnis von Fasern und EIarz sowie die Härte des Harzes zur-Erlangung der besten
Verschleiß-, Gleit- und Wachseigenschaften für verschiedenartige Verhältnisse variiert.
Auf diese Weise kann man zu verschiedenen Anwendungszwecken Gleitböden fertigen,
die sich zu diesen auf bestmögliche Weise eignen, beispielsweise zum Wettlaufen
mit bestem Gleiten und zum Skilaufen im Hochgebirge mit bester Verschleißfestigkeit.
Auch die die tiärmeleitfähigkeit des Gleitbodens herabsetzende Wirkung der hohlen
Fasern hat eine wichtige Bedeutung, indem ein niedriges Wärmeleitvermögen das Gleiten
des Gleitbodens auf kaltem Schnee verbessert.
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Ein Beispiel der Zusammensetzung eines Kombinationsmaterials für
den erfindungsgemäßen Gleitboden: 50 Vol.-% Zellstoff, 45 Vol.-% Epoxidharz und
5 Vol.-% Füll- und Farbstoffe.
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In der Zeichnung verdeutlicht: Fig. 1 einen Querschnitt durch einen
Ski mit einem erfindungsgemäßen Gleitboden und Fig. 2 in vergrößertem Maßstab das
Detail I in Fig. 1.
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Wie man insbesondere aus Fig. t ersieht, öffnen die in den Gleitboden
1 des Skis eingebetteten hohlen Fasern 2 in der als Gleitfläche dienenden Oberfläche
3 des Gleitbodens.