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Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Cellulosefasermaterial Im
allgemeinen wird für die Gewinnung von Zellstoff für die Papierherstellung Holz
oder ein anderes Cellulosefaser-Rohmaterial einem chemischen Aufschluß in einer
Auf schlußlauge unterworfen, um so einen Brei des Cellulosefasermaterials zu bilden.
Der Zellstoff wird danach Bleich- und Reinigungsoperationen in einer Bleichanlage
unterworfen.
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Die gebrauchte Aufschlußflüssigkeit wird in der Regel einer Reihe
von Rückgewinnungs- und Regenerierungs-Operationen unterworfen, um die Auf schlußchemikalien
zurückzugewinnen und frische Aufschlußflüssigkeit zuzubereiten.
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Im allgemeinen enthält die Aufsehlußflüssigkeit Natriumhydroxyd und
andere Natriumsalze.
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Ein technisch in großem Umfang ausgeübt es Zellstoff Gewinnungsverfahren
ist der sogenannte Kraft-Prozeß
Wenn auch die vorliegende Erfindung
nachfolgend insbesondere mit Bezug auf Kraft-Zellstoff-Anlagen erläutert wird, so
ist das erfindungsgemäße Verfahren jedoch auch auf andere Zellstoffgewinnungsprozesse
anwendbar, die Natriumhydroxyd als chemisches Aufschlußmittel verwenden und von
Prozessen zur Chemikalien-Rückgewinnung aus den Ablaugen und zur chemischen Regenerierung
der AuSschlußflüssigkeiten Gebrauch machen. Bei vielen dieser Prozeßoperationen
werden schwefelhaltige chemische Verbindungen zusätzlich zum Alkalihydroxyd mitverwendet,
einschließlich des Kraft-Prozesses, des Hochausbeute-Vorbehandlungs-Kraft-Prozesses
und anderer Verfahren. Zu den weiteren Auf schlußoperationen, die Anwendung finden
können, gehören das Sodaverfahren und das Soda-Sauerstoff-Verfahren. Die vorliegende
Erfindung ist auch anwendbar auf Kreuz-Rückgewinnungsoperationen, wie sie bei gemischten
Systemen angewendet werden.
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Beim konventionellen Kraftprozeß wird das Cellulosefaser-Rohmaterial,
das im allgemeinen aus Holzschnitzeln besteht, durch Erhitzen in einer Aufschlußlauge,
die als Weißlauge bekannt ist und Natriumsulfid und Natriumhydroxyd als aktive Aufschluß-Chemikalien
enthält, aufgeschlossen, um einen Zellstoff und daneben die gebrauchte Kochlauge
bzw. Ablauge, die als Schwarzlauge bezeichnet wird, zu gewinnen. Die Schwarzlauge
wird vom Zellstoff durch Waschen in einem Braunmaterial-Wäscher (brown stock washer)
abgetrennt, und der Zellstoff wird dann der Bleichanlage zur Aufhellung und zur
Reinigung zugeführt.
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Die Schwarz lauge gelangt danach in das Rückgewinnungs- und Regenerationssystem,
in welchem die Schwarzlauge zunächst
- für gewöhnlich durch Eindampfen
- eingedickt wird, und die eingedickte Schwarzlauge wird in einem Ofen verbrannt
und liefert eine Schmelze, die Natriumcarbonat und Natriumsulfid enthält. Im allgemeinen
wird eine natrium- und schwefelhaltige Verbindung, in der Regel Natriumsulfat, der
Schwarzlauge zugesetzt, bevor die eingedickte Schwarzlauge in den Ofen eingeführt
wird, wenngleich eine derartige natrium- und schwefelhaltige Verbindung auch zu
jedem anderen zweckmäßig erscheinenden Zeitpunkt zugegeben werden kann, beispielsweise
zur Weißlauge vor der AuSschlußstufe, um die Natrium- und Schwefelverluste, die
im Rückgewinnungssystem eingetreten sind, wieder auszugleichen.
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Die Schmelze wird in Wasser gelöst und ergibt eine Roh-Grünlauge,
die dann geklärt wird, um ungelöste Feststoffe abzutrennen. Die geklärte Grünlauge
wird mit gebranntem Kalk kaustifiziert, wodurch das Natriumcarbonat in Natriumhydroxyd
umgewandelt wird. Die entstehende Lauge ist die Weißlauge, die dann zur Aurschlußstufe
zurückgeführt werden kann, um wenigstens einen Teil der Auf schlußlauge zu liefern.
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Die Operationen in der Bleichanlage bestehen im allgemeinen aus einer
Folge von Aufhellungs- und Reinigungsstufen in Gemeinschaft mit Waschstufen. In
den Aufhellungsstufen ist in der Regel die Verwendung von Bleichmitteln erforderlich.
Bei der vorliegenden Erfindung wird in wenigstens einer der Aufhellungsstufen vorzugsweise
mindestens ein chlorhaltiges Bleichmittel verwendet. Zu diesen chlorhaltigen Bleichmitteln
gehören Chlor, Chlordioxyd, Chlormonoxyd und Natriumhypochlorit.
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Die Reinigungsstufen umfassen in der Regel die Behandlung mit Natriumhydroxydlösung,
und eine solche Stufe wird fur
gewöhnlich als kaustische bzw. alkalische
Extraktionsstufe bezeichnet. In gewissen Fällen können die Bleichstufen und die
alkalischen Extraktionsstufen miteinander kombiniert werden, beispielsweise durch
Anwendung der sogenannten "Sauerstoff-Bleich"-Operation. Wenn man von der Sauerstoff-Bleich-Operation
Gebrauch macht, wird sie Jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
in Kombination mit einer oder mehreren Bleichoperationen angewendet, die chlorhaltige
Bleichchemikalien verwenden.
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Ein besonderes Bleichverfahren, das praktische Anwendung gefunden
hat, besteht in dem zunächst erfolgenden Bleichen des Zellstoffes mit einer wäßrigen
Lösung, die Chlor oder ein Gemisch aus Chlordioxyd und Chlor enthält, einem zwischengeschalteten
Waschen, einer alkalischen Extraktion unter Verwendung von wäßriger Natriumhydroxydlösung,
einer weiteren Waschstufe, einem Bleichen mit einer wäßrigen Lösung von Chlordioxyd,
einer abermaligen Waschstufe, einer abermaligen alkalischen Extraktion unter Verwendung
von wäßrigem Natriumhydroxyd, einer zusätzlichen Waschstufe, einer End-Bleiche mit
Chlordioxydlösung und einer Schlußwäsche. Dies ist die sogenannte "CEDED"-Operation.
Die vorliegende Erfindung wird vornehmlich anhand dieser Prozedur erläutert, wenngleich
auch andere Prozeduren Anwendung finden können, z.B. die Anwendung einer wäßrigen
Lösung, die annähernd 100 % Chlordioxyd in der ersten Bleichstufe enthält.
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Die vorangehend beschriebene "CEDED"-Operation kann unter Anwendung
des sogenannten "dynamischen Bleichprozesses" durchgeführt werden, der in der kanadischen
Patentschrift 78) 483 beschrieben und beansprucht ist. Bei diesem Prozeß
werden
die Zellstoff-Behandlungslösungen aufeinanderfolgend durch eine Matte von Fasern
geleitet, in der die Fasern annähernd stationär gegeneinander gehalten werden. Waschstufen
mit Ausnahme des nach der letzten Bleichstufe erfolgenden Waschens und die Reinigungs-Stufenfolge
können fortgelassen werden.
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Die gebrauchten Waschwässer aus den Bleichanlagen sind in der Regel
in Gewässer, wie Ströme, Flüsse, Seen und Meere abgeleitet worden, ohne daß versucht
worden wäre, die enthaltenen Chemikalien daraus zurückzugewinnen, wenngleich in
einigen Fällen Anlagen zur Rückgewinnung von festen Partikeln in Betrieb genommen
wurden. Einer der Hauptgründe für das Unterlassen jeglicher Versuche zur Rückgewinnung
dieser Chemikalien liegt darin, daß diese in sehr großer Verdünnung und sehr geringen
Gehalten vorliegen.
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Die Bleichanlage erzeugt auch Ablaugen aus gebrauchten Bleichflüssigkeiten
und gebrauchten alkalischen Extraktionsflüssigkeiten. Diese. Ablaugen weisen eine
unangenehme Färbung auf und sind toxisch und schädlich für Süß- und Salzwasser-Lebewesen,
und sie tragen zur Umweltverschmutzung bei, da sie Fasern und Materialien enthalten,
die den im Wasser vorhandenen Sauerstoff verbrauchen. Es ist daher erwünscht, eine
derartige Verschmutzung der Umwelt zu vermeiden und demgemäß die Ableitung solcher
Ablaugen aus den Betrieben in die natürlichen Gewässer zu unterbinden.
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Aufgrund der Verwendung von chlorhaltigen Bleich-Chemikalien und natriumhaltigen
Reinigungsmitteln enthalten die gebrauchten Waschwässer beträchtliche Mengen von
Natriumchlorid.
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Darüber hinaus vereinigt sich in dem Fall, in dem die gebrauchte
Bleich-Ablauge
und die Ablauge aus der alkalischen Extraktionsstufe miteinander vermischt werden,
zumindest ein Teil des restlichen Chlor- und Sodagehaltsunter Bildung von Natriumchlorid.
Bei der vorliegenden Erfindung werden die normalerweise anfallenden Ablaugenströme,
nämlich das gebrauchte Waschwasser, die gebrauchten Bleich-Chemikalien und die gebrauchte
alkalische Extraktionsflüssigkeit, vorzugsweise miteinander vermischt, um einen
Bleichanlagen-Ablaugenstrom (bleach plant effluent stream) zu liefern, der als "BPE"
bezeichnet wird.
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Die Menge der chlorhaltigen Bleichmittel und die Menge des als alkalische
Extraktionsflüssigkeit verwendeten Natriumhydroxyds werden vorzugsweise so aufeinander
abgestimmt, daß etwa ein Atom Natrium für jedes Chloratom zur Verfügung steht, wobei
diese Chemikalien Natriumchlorid bilden. Im praktischen Betrieb ist die Menge der
Natriumhydroxydlösung in einem geringen stöchiometrischen Überschuß vorhanden, um
sicherzustellen, daß der gesamte Chlorgehalt in Natriumchlorid übergeführt wird.
Die äquivalent der Natrium- und Chloratome in den Ablaugen der Bleichanlage wird
vorzugsweise derart eingestellt daß der in der Anlage insgesamt vorhandene Natrium-Bestand
unverändert bleibt. Bei der "CEDED"-Stufenfolge muß dann, wenn in der ersten Stufe
Chlor oder ein Gemisch aus Chlordioxyd und Chlor, bei dem die Mengenanteile des
aus dem Chlordioxyd stammenden, verfügbaren Chlors gering sind, eine Menge an Natriumhydroxydlösung
zugesetzt werden, die einen Überschuß gegenüber der für die Extraktion benötigten
Menge dargestellt, um die Abstimmung auf die vorhandenen Chloratome zu erreichen.
Wird kein solcher Überschuß zugegeben, dann können nur etwa 40 bis 50 zu de % des
Chlorierungsstufen-Filtrats gewonnen werden, die für die Abstimmung auf das bei
der Extraktion verwendete stöchiometrische Äquivalent der Natriumatome zur Verfügung
stehen.
Wird jedoch das verfügbare Chlor überwiegend vom Chlordioxyd geliefert - und zwar
im typischen Fall zu über etwa 70 % - dann sind die Mengen an Natrium-und Chloratomen
im wesentlichen äquivalent, und demzufolge ist es vorteilhafter, die letztgenannte
Reihenfolge anzuwenden.
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Das im Zellstoff-Fabrikatidnssystem vorhandene Natriumchlorid kann
auch aus anderen Quellen stammen. Solches Natriumchlorid kann in den Fällen vorhanden
sein, in denen die Holzstämme auf Seewasser geflößt wurden, ehe sie zu Schnitzeln
zerhackt werden. Die Verwendung von seewassergetränkten Holzstämmen ist auch die
Ursache dafür, daß in der Schwarzlauge Natriumchlorid und andere Alkalichloride
vorhanden sind, die vom Auswaschen des Zellstoffs in dem Braunmaterial-Wäscher stammen.
Darüber hinaus gelangt abermals dann Natriumchlorid in die Bleichanlage-Ablauge,
wenn Brackwasser zur Auffüllung des im Prozeß benötigten Wassers zur Anwendung kommt.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird der Ablaugenstrom der Bleichanlage
vorzugsweise dem zur Rückgewinnung und Regenerierung der gebrauchten Aufschlußflüssigkeit
benutzten Betrieb zugeführt, und auf diese Weise wird diese Ablauge im Fabrikationsbetrieb
zirkulieren gelassen. Es ist bereits in der kanadischen Patentschrift 832 347 und
der -USA-Patentschrift 7 698 995 vorgeschlagen worden, die durch die Bleichanlage-Ablauge
verursachten Umweltverschmutzungsprobleme dadurch zu mindern, daß man die gebrauchten
Waschwässer zum Auswaschen des Zellstoffs in dem Braunmaterial-Wäscher benutzt.
Die Verwendung des gebrauchten Waschwassers in dieser Weise reduziert den
Gesamtwasser-Bedarf
der Zellstoffabrik. Bei der vorliegenden Erfindung wird als vorteilhaft empfohlen,
die Bleichanlage-Ablauge, die aus einem Gemisch von gebrauchten Waschwässern, wie
sie beim Gegenstromwaschen entsprechend den Angaben in der kanadischen Patentschrift
832 347 und der USA-Patentschrift 5 698 995 anfallen, von gebrauchten Bleich-Chemikalien
und gebrauchter alkalischer Extraktionslauge besteht, zum Auswaschen des Zellstoffs
in dem Braunmaterial-Wäscher zu verwenden und auf diese Weise ein "ablauge-freies"
Zellstoff-Fabrikationssystem zu schaffen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform einer derartigen Gegenstromwäsche
in einer "CEDED-Stufenfolge. bei welcher der Zellstoff nach jeder Stufe gewaschen
wird, ist ein vollständiger Gegenstrom von Flüssigkeiten vorgesehen, nämlich von
gebrauchten Bleichlaugen, gebrauchten alkalischen Extraktionsflüssigkeiten und Waschwasser,
und zwar in Bezug auf den Strömungsweg des Zellstoffs durch die Bleichanlage. Bei
einer solchen Operation wird Frischwasser oder Weißlauge im Kontakt mit dem Zellstoff
im Anschluß an die letzte Bleichstufe geführt, das gebrauchte Waschwasser aus dieser
Waschstufe wird mit gebrauchtem Chlordioxyd aus der letzten Bleichstufe vermischt.
Das entstandene Gemisch wird in zwei Teilströme aufgeteilt, wobei die Hauptmenge
zum Auswaschen des Zell stoffs aus der letzten alkalischen Extraktionsstufe benutzt
wird und der Rest zum Vermischen mit der gebrauchten alkalischen Extraktionsflüssigkeit
aus der letzten alkalischen Extraktionsstufe verwendet wird, und das Gemisch partiell
zum Vermischen mit der Ablauge aus der Waschstufe nach der zwischengeschalteten
Bleichstufe verwendet wird.
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Der Rest des Gemisches wird als Waschwasser verwendet, um den Zellstoff
aus der zwischengeschalteten Bleichstufe auszuwaschen. Die Bleich-Chemikalien-Lösung
aus dieser Stufe wird in gebrauchtem Zustand mit dem wäßrigen Material aus der letzten
Mischoperation vermischt, und das entstandene Material, welches aus den kombinierten
Ablaugen aus den anschließenden Stufen der Bleichanlage bestehen, wird teilweise
dazu benutzt, um den Zellstoff aus der ersten alkalischen Extraktionsstufe auszuwaschen,
und teilweise dazu, um den Zellstoff aus der ersten Bleichstufe auszuwaschen. Das
gebrauchte Waschwasser aus dem Waschen des Zellstoffs aus der ersten alkalischen
Extraktionsstufe wird mit der gebrauchten alkalischen Extraktionsflüssigkeit aus
der ersten alkalischen Extraktion vermischt, und das Gemisch wird in zwei Teilströme
unterteilt, von denen einer eine alkalische Ablauge darstellt und der andere als
Waschwasser für den Zellstoff aus der ersten Bleichstufe verwendet wird. Das gebrauchte
Waschwasser aus dieser Stufe wird mit der gebrauchten Bleich-Chemikalienlösung aus
der ersten Bleichstufe vermischt, um eine saure Flüssigkeit zu ergeben, von der
ein Teil eine saure Bleichanlagen-Ablauge bildet.
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Ein anderer Teil der sauren Flüssigkeit kann zum Vermischen mit dem
aus dem Braunmaterial-Wäscher kommenden Zellstoff verwendet werden, um so das Wasser
zu liefern, das benötigt wird, um dem Zellstoff diejenige Konsistenz zu verleihen,
die in der ersten Bleichstufe benötigt wird.
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Ein weiterer Teil der sauren Flüssigkeit wird als wäßriges Medium
für das gasförmige Chlor verwendet, das in der ersten Bleichstufe zur Anwendung
gelangt. Auf diese Weise kann ein Teil der sauren Flüssigkeit, die durch die letztgenannten
beiden Teile gebildet wird, in die erste Bleichstufe zurückgeführt werden.
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Ein weiterer Teil der sauren Flüssigkeit kann als Waschwasser verwendet
werden, um sich in dem ungebleichten Zellstoff auf dem Eindicker für den ungebleichten
Zellstoff abzusetzen, diesen aber nicht zu-durchdringen, so dåß sie im wesentlichen
vollständig in den Eindicker-Kasten für den ungebleichten Zellstoff zusammen mit
dem ungebleichten Zellstoff ausgetragen wird.
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Ein noch anderer Teil der sauren Flüssigkeit kann als Waschwasser
zum Auswaschen der Siebe im Wäscher der ersten Bleichstufe benutzt werden, so daß
er sich mit der gebrauchten Bleich-Chemikalienlösung aus- der ersten Bleichstufe
vermischt, und er wird zurückgeführt, um einen Teil der sauren Flüssigkeit zu bilden.
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Die gebrauchte Bleichmittellauge wird mit der alkalischen Extraktionsflüssigkeit
vermischt und liefert so die Bleichanlagen-Ablauge.
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Die Ablauge aus der Bleichanlage kann in die anderen Stufen der Rückgewinnungs-
und Regenerierungs-Operationen eingeführt werden. Ferner kann die Ablauge aus der
Bleichanlage in zwei oder mehr Ströme aufgeteilt werden, die an verschiedenen Stellen
der Rückgewinnungs- und Regenerierungs-Anlagen eingeführt werden können, z.B. um
den Calciumcarbonatschlamm auszuwaschen und so das "schwache Waschwasser" zu gewinnen,
oder um die konzentrierte Weißlauge zu verdünnen. Darüber hinaus können Teilmengen
der sauren gebrauchten Bleichchemikalien-Flüssigkeit und bzw. oder der alkalischen
Extraktionsflüssigkeit separat an verschiedenen Stellen der Rückgewinnungs- und
Regenerier-Anlage eingeführt werden.
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Die Menge an Natriumchlorid, die in der Bleichanlagen-Ablauge vorhanden
ist, schwankt je nach der Folge der Bleichstufen, die angewendet wird. Bei einer
typischen Prozedur, bei der ein Gemisch aus Chlordioxyd und Chlor in der ersten
Stufe einer CEDED-Stufenfolge benutzt wird, kann die Natriumchloridmenge zwischen
etwa 54,4 und 72,6 kg/t (120 - 160 lbs/ton) Zellstoff schwanken je nach der Anteilmenge
des verwendeten Chlordioxyds. Im typischen Fall, nämlich dann, wenn das gesamte
verfügbare Chlor in der ersten Stufe zu 70 vom Chlordioxyd und zu 70 k vom Chlor
geliefert wird, beträgt die Menge etwa 54,4 kg/t (120 lbs/ton) Zellstoff.
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Durch die Einführung der Bleichanlagen-Ablauge in die Kochlaugen-RUckgewinnungs-
und -Regenerier-Anlagen wird das ganze System geschlossen, und das Natriumchlorid
wird keineswegs auf dem Weg über den verworfenen Bleichanlagen-Abstrom fortgespült.
Das Natriumchlorid verbleibt ohne irgendeine Umwandlung durch die Stufen der Schwarzlaugen-Rückgewinnung
und würde sich demzufolge in dem System immer mehr anreichern. Um eine solche Anreicherung
zu verhindern und zugleich das Konzept einer ablaugefreien Zellstoffabrik zum Tragen
zu bringen, ist es wesentlich, das Natriumchlorid aus dem System zu entfernen; Eine
solche Entfernung des Natriumchlorids sollte derart erfolgen, daß die anderen wertvollen
Komponenten, die als Auf schluß-Chemikalien verwendbar oder in solche Komponenten
überführbar sind, nicht etwa zusammen mit dem Natriumchlorid aus dem System entfernt
werden. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, eine solche Menge Natriumchlorid aus
der Fabrikanlage zu entfernen, die jener Menge äquivalent ist, die eingeführt und
bzw. oder innerhalb der Anlage erzeugt wird, im typischen Fall etwa 54,4 kg/t (120
lbs/ton) Zellstoff.
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Der Prozeß, der in der kanadischen Patentschrift 915 361 und der
entsprechenden USA-Patentschrift 3 746 612 beschrieben und beansprucht ist, ermöglicht
es, eine Zellstoffgewinnungsanlage ablaugenfrei dadurch zu betreiben, daß man aus
der Anlage auf kontinuierlicher Grundlage eine solche Menge Natriumchlorid entfernt,
die der Chloridmenge äquivalent ist, die in das Rückgewinnungs- und Regenerier-System
eingeführt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß man die Weißlauge - vorzugsweise
durch Eindampfen - konzentriert, und zwar vor der Rückführung zur Auf schlußstufe,
um das Natriumchlorid aus der Weißlauge auszufällen und zu entfernen.
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Bei der Kaustifizierung des Natriumcarbonats zu Natriumhydroxyd wird
eine Ausbeute von weniger als 100 % erzielt, und bei der Konzentrierung der Weißlauge
zwecks Ausfällung des Natriumchlorids wird das nicht umgewandelte Natriumcarbonat,
d.h. eine nicht-regenerierte Aufschluß-Chemikalie, gleichfalls ausgefällt. Wie in
der kanadischen Patentschrift 915 362 und der entsprechenden USA-Patentschrift 3
740 307 beschrieben ist, wird reines Natriumchlorid aus dem Material gewonnen, das
in der Stufe der Konzentration der Weißlauge ausgefällt wird, und es wird eine wäßrige
Lösung der Natriumcarbonat-Fällung zusammen mit einer Teilmenge des Natriumchlorids
gebildet, und diese wäßrige Lösung wird zur Griinlauge zurückgeführt, so daß die
Natriumcarbonat-Gehalte nicht aus der Anlage verloren gehen.
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Es ist nun gefunden worden, daß in vielen Fällen die Rückgewinnungs-
und Regenerations-Operationen für die gebrauchte Kochlauge unzureichend sind und
daher die Weißlauge außer Natriumcarbonat auch andere inerte oder
nicht-regenerierte
Auf schlußchemikalien enthalten kann, und zwar in der Regel in Form von natrium-
und schwefelhaltigen Verbindungen. Beim Konzentrieren der Weißlauge gemäß der Arbeitsmethode
der oben angeführten kanadischen Patentschrift 915 561 und der USA-Patentschrift
5 746 612 werden einige der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien mit dem Natriumchlorid
zusammen ausgefällt. Wird die Trennung und Rückführugs-Prozedur der vorerwähnten
kanadischen Patentschrift 915 362 und der USA-Patentschrift 3 740 507 angewendet,
so enthält die für die Rückführung bestimmte Lösung die nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien,
deren Gehalt schnell ansteigen und die Abtrennung adäquater Mengen von reinem Natriumchlorid
verhindern würde.
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Die vorliegende Erfindung überwindet nun die Schwierigkeiten, die
bei den zum Stand der Technik gehörigen Verfahren auftreten, und sie macht eine
ablaugen-freie Zellstoffabrikation möglich. In breitestem Sinne betrifft die vorliegende
Erfindung einen Zellstoffgewinnungsprozeß, bei dem die gebrauchte Kochlauge einer
Ruckgewinnungs- und Regenerierungs-Optaration unterworfen wird, um eine Kochlauge
zu bilden, die aktive Aufschlußchemikalien, nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien
und Natriumchlorid enthält. Die nicht-regenerierten Auf schlußchemikalien und das
Natriumchlorid werden in fester Form aus zumindest einem Teil der Aufschlußflüssigkeit
entfernt, und es wird im wesentlichen reines Natriumchlorid gewonnen und die nicht-regenerierten
Aufschlußchemikalien werden zur gebrauchten Auf0'chlußflssigkeit zurückgeführt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird die gebrauchte Aufschlußflüssigkeit einer
Rückgewinnungs-
und Regenerier-Operation unterworfen, um Natriumhydroxyd und natriumsalz-haltige
Aufschlußflüssigkeit für die Rückführung zur Kochstufe zu bilden; Ablauge aus der
Bleichanlage aus einer Folge von Aufhellungs- und Reinigungsstufen, in der chlorhaltige
Bleichmittel und natriumhaltige Reinigungschemikalien verwendet werden und die demzufolge
gelöste Natriumchloridmengen enthält, wird der Rückgewinnungs- und Regenerier-Operation
vor der Bildung der Kochlauge zugeführt; feste Materialien werden aus der Kochlauge
entfernt, die im wesentlichen aus nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien und gebrauchten
Bleichchemikalien bestehen, die aus Natriurnchlorid gebildet sind; reines Natriumchlorid
wird zurückgewonnen, und zwar vorzugsweise in einer Menge, die jener Menge äquivalent
ist, die in die Rückgewinnungs- und Regenerier-Betriebe mit der Bleichanlagen-Ablauge
eingeführt wird, und die gebrauchte Kochlauge und die nicht-regenerierten Auf schlußchemikalien
werden zur gebrauchten Kochlauge zurückgeführt.
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Die nicht-regenerierten Autschlußchemikalien, die z1 der Weißlauge
vorhanden sind, bestehen im allgemeinen aus Natriumcarbonat und Natrium- und Schwefelverbindungen,
wo das Aufschlußsystem Aufschlußchemikalien auf Natrium- und Schwefel-Basis benutzt,
nämlich im typischen Fall Natriumsulfat, Natriumsulfit, NatriumthiosuLfat und Natriumpolysulfid,
wenngleich andere untergeordnete Komponenten ebenfalls vorhanden sein können. Von
diesen Komponenten ist das Natriumsulfat in der am stärksten signifikanten Menge
vorhanden.
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Einige dieser Salze bleiben für gewöhnlich während der Prozeduren
zur Konzentration der Weißlauge in Lösung, und
das gilt typisch
für Natriumthiosulfat und Natriumpolysulfid. Diese Materialien in der Weißlauge,
die zur Kochstufe zurückgeführt wird, sammeln sich nicht an, da sie der Rückgewinnungs-
und Regenerier-Operation unterworfen werden, wenn die gebrauchte Kochlauge, welche
diese-rückgerührten Materialien enthält, einer solchen Operation zugeführt wird.
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Die nicht regenerierten Aufschlußchemikalien, die mit dem Natriumchlorid
aus der Weißlauge fällbar sind, bestehen zur Hauptsache aus Natriumcarbonat und
Natriumsulfat. Die vorliegende Erfindung wird hier hauptsächlich mit Bezug auf diese
Materialien erläutert, doch versteht es sich von selbst, daß die Prinzipien auch
bei allen anderen nicht-regenerierten Aurschlußchemikalien. die aus der Weißlauge
mitfällbar sind, Anwendung finden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
die Menge an Natriumsulfat in der Weißlauge, welche der Konzentrierung gemäß der
Arbeitsweise der vorerwähnten kanadischen Patentschrift 915 361 und der USA- Patentschrift
3 746 612 unterworfen wird, eingestellt bzw. überwacht. Diese Einstellung kann erfolgen
bei der durch Eindampfen vorgenommenen Konzentrierung der Weißlauge, die aus der
Kaustifizierungsstufe erhalten wird, um die Ausfällung von Natriumsulfat und Natriumcarbonat
herbeizuführen, wobei die Konzentrierung vorzugsweise fortgeführt wird, bis im wesentlichen
der Sättigungspunkt des Natriumchlorids in der Lösung erreicht ist. Die so ausgefällten
Fest stoffe werden dann aus der Weißlauge entfernt, welche danach gemäß dem Prozeß
der kanadischen Patentschrift 915 561 und der USA-Patentschrift 5 746 612 weiter
eingedampft werden kann, um die Ausfällung von Natriumchlorid hieraus zu bewirken.
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Gemäß einer Ausgestaltung dieser bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bewirkt das Eindampfen der Weißlauge nach Entfernung der ausgefällten
Salze die Ausfällung von Natriumchlorid und restlicher Mengen von Natriumcarbonat
und Natriumsulfat, während die aktiven Autschlußchemikalien Natriumhydroxyd und
Natriumsulfid in der Lauge verbleiben.
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Nach der Ab trennung aus der konzentrierten Weißlauge kann die Ausfällung
aus der zweiten Eindampfstfe, die aus einem Gemisch aus Natriumchlorid, Natriumcarbonat
und Natriumsulfat besteht, nach den Angaben in der lranadischen Patentschrift 915
362 und der USA-Patentschrift 5 740 507 oder in einer beliebigen anderen Weise behandelt
werden, um im wesentlichen reines Natriumchlorid daraus zu gewinnen und eine wäßrige
Lösung des Restteils der Ausfällung zu bilden für die Rückführung zu Grünlauge,
um hierdurch die Carbonat- und Sulfat-Gehalte der Ausfällung aus der zweiten Stufe
im System zu belassen. Die Mengen an Carbonat und Sulfat, die auf diese Weise zurückgeführt
werden, werden im allgemeinen auf im wesentlichen gleichbleibender Höhe gehalten
durch die Kaustifizierungs-Prozedur für das Carbonat und die in der ersten Stufe
durch Eindampfen herbeigeführte Ausfällurg von Carbonat und Sulfat.
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Gemäß einer abgewandelten Arbeitsweise wird die Ausfällung aus der
zweiten Eindampfstufe in analoger Weise behandelt, um im wesentlichen reines Natriumchlorid
zu gewinnen und eine wäßrige Lösung des restlichen Teils der Ausfällung zu bilden.
Anstatt die letztgenannte wäßrige Lösung in Übereinstimmung mit der oben angegebenen
Prozedur und in Anlehnung an die Arbeitsvorschrift der kanadischen Patentschrift
915
362 und der USA-Patentschrift 5 740 507 zur Grünlauge zurückzuführen, kann die wäßrige
Lösung der Weißlauge vor der ersten Konzentrierungsstufe zugeführt werden. Es ist
möglich, in dieser Weise zu arbeiten, da im Gegensatz zu den Arbeitsmethoden der
kanadischen Patentschrift 915 562 und der USA-Patentschrift 5 740 507 der Gehalt
an Natriumcarbonat der rückzuführenden Lösung nicht notwendigerweise direkt der
Kaustifizierstufe zugeführt zu werden braucht, um dessen Anreicherung zuverhindern,
weil er bei der vorliegenden Erfindung in der ersten Konzentrierungsstufe entfernt
und mit dem Natriumsulfat zur gebrauchten Kochlauge zurückgeführt wird und das Natriumcarbonat
auf diese Weise zur Kaustifizierung gelangt, und hierdurch die Natriumcarbonat-Gehalte
im Betrieb verbleiben. Durch die in dieser Weise vorgenommene Rückführung der wäßrigen
Lösung des Restteils der Ausfällung wird die Natriumchlorid-Konzentration in der
Rekaustifizierungsstufe herabgesetzt.
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Die letztgenannte wäßrige Lösung von Natriumcarbonat, Natriumsulfat
und Natriumchlorid kann auch zum Verbrennungsofen zurückgeführt werden, im typischen
Fall dadurch, daß sie dem Kocher oder der Schwarzlauge zugesetzt wird. Um jedoch
die Menge des Natriumchlorids, mit welcher der Ofen beladen wird, auf einem möglichst
niedrigen Wert zu halten, ist es empfehlenswerter, die wäßrige Lösung der Grünlauge
oder der Weißlauge, wie oben erörtert, zuzusetzen.
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Die konzentrierte Weißlauge, die aus der zweiten Eindamlfstufe kommt,
kann nach Verdünnung erforderlichenfallszum Kocher zurückgeführt werden, um zumindest
einen Teil der Aufschlußflüssigkeit zu bilden.
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Gemäß einer zweiten Ausgestaltung dieser Ausführungsform der Erfindung
wird die erste Konzentrationssture zwecks Abscheidung eines Gemisches aus Natriumsulfat
und Natriumcarbonat durchgeführt vermittels Eindampfen bis im wesentlichen zur Sättigung
der Weißlauge an Natriumchlorid. Die bei dieser ersten Konzentrationsstufe anfallende
Lauge läßt man dann abkühlen oder sie wird gekühlt.
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Während der Abkühlung wird im wesentlichen reines Natriumchlorid ausgefällt,
und dieses wird aus der Weißlauge entfernt. Das so gewonnene Natriumchlorid ist
im wesentlichen rein, wenngleich es mit sehr kleinen Mengen von Natriumcarbonat
und bzw. oder Natriumsulfat verunreinigt sein kann. Die relativen Konzentrationen
des Natriumchlorids, Natriumsulfats und Natriumcarbonats in der Weißlauge nach der
ersten Eindampfstufe sind so hoch, daß die Natriumchlorid-Ausfällung in der geschilderten
Weise erfolgt. Die Abkühlungsstufe kann von einer geringen Verdampfung von Wasser
begleitet sein, wie bei einer Schnellabkühlungs-Operation (flash cooling operation).
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Nach der Ausfällung und der Entfernung des im wesentlichen reinen
Natriumchlorids wird die Weißlauge vorzugsweise einer weiteren Eindampfstufe unterworfen,
um weitere Mengen Natriumchlorid und restliche Mengen von Natriumcarbonat und Natriumsulfat
auszufällen, wohingegen die aktiven Aufschlußchemikalien Natriumhydroxyd und Natriumsulfid
in der Lauge verbleiben.
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Die in dieser zweiten Konzentrierungsstufe erhaltene Ausfällung wird
aus der konzentrierten Weißlauge entfernt, und aus ihr kann eine wäßrige Lösung
zubereitet werden für
die Rückführung zur Grünlauge oder zur Weißlauge
vor der ersten Konzentrierungsstufe, wie sie oben in Verbindung mit der ersten Ausgestaltung
dieser Ausführungsform der Erfindung erörtert wurde, und hierdurch wird das Verbleiben
der Carbonat- und Sulfatgehalte in der Betriebsanlage gewährleistet. Die Carbonat-
und Sulfatmengen, die auf diese Weise zurückgeführt werden, werden auf einem im
wesentlichen gleichbleibenden Gehaltsbereich gehalten vermittels des Kaustifizierungsprozesses
für das Carbonat und der ersten Eindampfstufe für das Carbonat und Sulfat.
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Das Gemisch aus Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat
kann in Übereinstimmung mit der ersten Ausgestaltung dieser Ausführungsform - gewünschtenfalls
-fraktioniert werden, um weitere Mengen von im wesentlichen reinem Natriumchlorid
zu gewinnen, und die entstandene Lösung wird dann zur Grünlauge oder zur Weißlauge
vor der ersten Konzentrationsstufe zurückgeführt.
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Abweichend hiervon kann das feste Gemisch aus Natriumchlorid, Natriumcarbonat
und Natriumsulfat, das in dieser zweiten Eindampfstufe gewonnen wird, oder die wäßrige
Lösung derselben; die beim Auslaugen der Ausfällung entsteht, in den Verbrennungsofen
eingespeist werden und kann als typisches Beispiel zur konzentrierten Schwarzlauge
zugesetzt oder in den Kocher gegeben werden. Um jedoch die Beladung des Ofens mit
Natriumchlorid so niedrig wie möglich zu halten, ist es empfehlenswert, dieses Material
zur Grünlauge oder zur Weißlauge vor der ersten Eindampfstufe zurückzuführen, wie
es weiter oben erörtert wurde.
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Die konzentrierte Weißlauge, die bei der zweiten Eindampfstufe anfällt,
kann nach Verdünnung erforderlichenfalls zum Kocher zurückgeführt werden.
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Gemäß einer dritten Ausgestaltung dieses Aspektes der vorliegenden
Erfindung wird die erste Konzentrationsstufe der Weißlauge durchgeführt vermittels
Eindampfen bis im wesentlichen zur Sättigung der Weißlauge mit Natriumchlorid. Das
entstandene ausgefällte Gemisch aus Natriumcarbonat und Natriumsulfat wird aus der
Weißlauge entfernt.
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Die Weißlauge wird dann abkühlen gelassen, wie es oben in Verbindung
mit der Erläuterung der zweiten Ausgestaltung dieses Aspektes der Erfindung beschrieben
ist, um im wesentlichen reines Natriumchlorid auszufällen. Dieses ausgefällte Material
wird aus der Weißlauge entfernt.
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Die entstandene Weißlauge wird hernach erhitzt, und zwar ohne wesentliches
Verdampfen, bis die Sättigungskonzentration des Natriumcarbonats und Natriumsulfats
in der Weißlauge erreicht ist, während die Konzentration an Natriumchlorid unter
der Sättigungsgrenze bleibt.
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Danach wird die Natriumchlorid-Konzentration in der Weißlauge erhöht,
bis der Sättigungspunkt erreicht ist, und dies hat die Ausfällung eines Gemisches
aus Natriumcarbonat und Natriumsulfat zur Folge, und diese Ausfällung wird von der
Weißlauge abgetrennt. Diese Ausfällung kann - gewünschtenfalls - der Schwarzlauge
zugeführt werden, oder sie kann der Grünlauge oder der Weißlauge vor der Konzentrierung
zugeführt werden.
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Die Konzentration des Natriumchloridgehalts der Weißlauge kann durch
Zugabe von festem Natriumchlorid zur Lösung eingestellt werden. Die zugesetzte Menge
Natriumchlorid kann
durch eine weitere Eindampf stufe nach Abtrennung
des ausgefällten Gemisches aus Natriumsulfat und Natriumcarbonat zurückgewonnen
werden. Abweichend hiervon kann die Konzentration des Natriumchloridgehaltes durch
Eindampfen der Weißlauge erreicht werden. Die konzentrierte Weißlauge kann nach
Verdünnung - gewünschtenfalls - zur Kochstufe zurückgeführt werden.
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Zumindest ein Teil der Ausfällung, die aus der Weißlauge nach der
ersten Konzentrationsstufe abgetrennt worden ist, wird bei dieser Ausgestaltung
der Erfindung dem Verbrennungsofen zugeführt, und zwar im typischen Fall zur konzentrierten
Schwarzlauge oder zum Kocher. Für gewöhnlich wird die gesamte Ausfällung dem Ofen
zugeführt, und auf diese Weise wird die Hauptmenge der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien,
das ist das Natriumsulfat und Natriumcarbonat, zur Rückgewinnungs-und Regenerier-Operation
zurückgeführt.
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Wird nur ein Teil der Ausfällung aus der ersten Konzentrationsstufe
dem Verbrennungsofen zugeführt, so kannder Rest zur Grünlauge zurückgeführt werden.
Die Menge an Natriumsulfat, die in der rückgeführten Weißlauge vorhanden ist, wird
durch diese Prozedur erhöht. Die Belastung des Ofens mit Feststoffen wird vermindert,
da ein Teil des Natriumcarbonats, das bei der ersten Konzentrationsstufe ausgefällt
worden ist, nicht den Ofen passiert. Auf diese Weise kann die zusätzliche Belastung
des ens mit anorganischen Feststoffen, die durch die Einführung und die Rezirkulation
des Natriumchlorids zustandekommt, durch die verminderte Beladung des Ofens mit
Natriumcarbonat vollständig ausgeglichen werden.
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Auf diese Weise wird bei einer solchen Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung die Hauptmenge der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien aus der Weißlauge
separat von den verbrauchten Bleichchemikalien, das ist das Natriumchlorid, zurückgewonnen,
und sie liegt demzufolge in einer zur unmittelbaren Rückführung in die Rückgewinnungs-
und Regenerier-Operation geeigneten Form vor. Darüber hinaus wird im wesentlichen
reines Natriumchlorid-aus der Weißlauge in einer Menge gewonnen, die im wesentlichen
gleich jener Menge ist, die - gewünschtenfalls - in die Rückgewinnungs- und Regenerier-Operation
eingeführt wird, wohingegen der Rest der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien
innerhalb einer geschlossenen Schleife im Regenerationsbetrieb bei der Grünlaugen-Stufe
oder der Weißlaugen-Konzentrierungsstufe verbleibt, je nach der Prozedur, von der
man Gebrauch macht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
die Weißlauge einer Eindampf-Operation entsprechend der Arbeitsweise der kanadischen
Patentschrift 915 561 und der USA-Patentschrift 5-746 612 in einer einzigen Stufe
unterworfen, und dies hat die Ausfällung eines Gemisches aus Natriumcarbonat, Natriumsulfat
und Natriumchlorid zur Folge.
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Die Ausfällung wird, nachdem sie aus der konzentrierten Weißlauge
entfernt worden ist, einer Fraktionierung ununterworfen, um im wesentlichen reines
Natriumchlorid aus der Ausfällung zu gewinnen. Die entfernte Ausfällung enthält
Natriumchlorid-Kristalle, die große, würfelförmige Kristalle darstellen, Natriumcarbonat-Kristalle,
die klein und nadelartig sind, und Kristalle des Burkeits (das ist
das
Doppelsalz aus Natriumcarbonat und Natriumsulfat), die klein und tafelartig sind.
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Die Ausfällung wird mit einer wäßrigen Lösung, die mit Natriumchlorid,
Natriumcarbonat und Natriumsulfat gesättigt ist, angeschlämmt und durch einen Turm
von unten nach oben zugeführt, was eine Abtrennung der schwereren und größeren Natriumchlorid-Kristalle
zur Folge hat, während die Natriumcarbonat- und Burkeit-Kristalle als Suspension
aus dem Turm austreten. Diese letztgenannten Kristalle können aus der Anschlämmung
entfernt und in irgendeiner zweckmäßigen Weise gesammelt werden.
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Abweichend hiervon kann die Anschlämmung durch eine Siebplatte hindurchgeführt
werden, welche zwar die Natriumcarbonat- und Burkeit-Kristalle, nicht aber die größeren
Natriumchlorid-Kritalle durchtreten läßt. Die zurückgehaltenen Natriumchlorid-Kristalle
werden dann von der Siebplatte gewonnen. Die Anschlämmung kann nach Entfernung des
auf dem Sieb verbliebenen Natriumchlorids einer Behandlung zwecks Entfernung der
Natriumcarbonat- und Burkeit-Kristalle unterworfen werden, beispielsweise durch
Inkontaktbringen mit einem feinen Sieb, welches die Kristalle nicht passieren können.
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Die Anschlämmung kann aus der konzentrierten Weißlauge und den abgeschiedenen
Salzen, die bei der Konzentrierung der Weißlauge anfallen, gebildet werden. Die
nach der Abtrennung der festen Phase von der Anschlämmung verbleibende Lauge kann
zum Kocher zurückgeführt werden, um zumindest einen Teil der Aufschlußflüssigkeit
zu bilden.
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Diese Fraktionierungs-Prozedur führt im wesentlichen zur Abtrennung
des Natriumchlorids von dem in der Ausfällung
vorhandenen Natriumsulfat
und Natriumcarbonat. Das angefallene Gemisch aus Natriumsulfat und Natriumcarbonat,
die nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien darstellen, wird - zumindest teilweise
- dem Verbrennungsofen zugeführt, beispielsweise durch Zugabe zur konzentrierten
Schwarzlauge oder zum Kocher. Ein Teil des Gemisches kann - gewünschtenfalls - zur
Grünlauge zurückgeführt werden, wie es oben in Verbindung mit der Erläuterung der
ersten Ausgestaltung der Erfindung beschrieben ist.
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Das gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung aus der Zellstoffabrikationsanlage
entfernte Natriumchlorid kann je nach Wunsch in verschiedener Weise technisch ausgenutzt
werden. Im typischen Fall wird das Natriumchlorid zur Regenerierung von Bleichanlage-Chemikalien
benutzt.
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So kann das Natriumchlorid z.B. dazu verwendet werden, um durch Elektrolyse
einer wäßrigen Lösung desselben Natriumhydroxyd zu erzeugen, und das Natriumhydroxyd
findet dann in der Bleichanlage seine Verwendung. Abweichend hiervon kann das Natriumchlorid
zur Erzeugung von Chlordioxyd und Chlor durch Umsetzung mit Natriumchlorat und Schwefelsäure
verwendet werden, und auch hier finden das Chlordioxyd und das Chlor ihre Verwendung
in der Bleichanlage. Weiter kann das Natriumchlorid in wäßriger Lösung zu Natriumchlorat
elektrolysiert werden, welches dann einer Chlordioxyd erzeugenden Umsetzung, die
auf der Reduktion des Natriumchlorats in saurem Medium beruht, unterworfen wird.
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Was die beigefügten Zeichnungen anbelangt, so bedeutet Figur 1 ein
Fließschema, das eine erste Ausgestaltung der Erfindung veranschaulicht;
Figur
2 ein Fließschema, das eine zweite Ausgestaltung der Erfindung veranschaulicht;
Figur 3 ein Fließschema, das eine dritte Ausgestaltung der Erfindung veranschaulicht;
Figur 4 ein Fließschema, das eine Alternative zu einem Teil der zweiten Ausgestaltung
der Erfindung gemäß Figur 2 veranschaulicht; und Figur 5 ein Fließschema, das eine
Alternative zu einem Teil der zweiten Ausgestaltung der Erfindung gemäß Figur 2
veranschaulicht.
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Zur Erläuterung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist
nun folgendes auszuführen: Holz-Hackschnitzel oder ein anderes Cellulosefaser-Rohmaterial
wird durch Leitung 10 in einen Kocher 12 eingespeist, in dem die Holzschnitzel durch
die Kochlauge, die über Leitung 14 zugeführt wird, aufgeschlossen werden. Die Kochlauge
enthält ein alkali-, im allgemeinen natrium-haltiges Auf schlußmaterial.
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Der entstandene Zellstoff gelangt vom Kocher 12 über die Leitung 16
zu einer Bleichanlage 18. Für gewöhnlich wird der Zellstoff gewaschen, bevor er
zur Bleichanlage 18 gelangt. In der Bleichanlage 18 wird der Zellstoff Bleich-Operationen
mit einem oder mehreren chlorhaltigen Bleichmitteln unberworfen, die über die Leitung
20 eingespeist werden. Darüber hinaus wird der Zellstoff Reinigungsstufen unterworfen,
und zwar durch Inkontaktbringen mit einem Reinigungsmittel, das über die Leitung
22 zugeführt wird. In der Regel besteht das Reinigungsmittel aus Natriumhydroxyd.
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Der Zellstoff wird auch in der Bleichanlage mit Wasser gewaschen,
das über die Leitung 24 zugeführt wird, und zwar
in der Regel nach
jeder Bleichoperation und nach jeder alkalischen Extraktions-Operation. Der anfallende
Zellstoff verläßt die Bleichanlage 18 durch die Leitung 26, und er wird entweder
als solcher als Handelsware verkauft oder weiteren Verarbeitungsgängen zugeführt,
um zu Papier oder anderen Zellstorfprodukten verarbeitet zu werden.
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Die verbrauchten wäßrigen Lösungen aus der Bleichanlage treten aus
der Anlage 18 über die Leitung 28 aus, um zusammen mit der verbrauchten Kochlauge
oder "Schwarzlauge" in Leitung 30 der Rückgewinnungs- und Regenerier-Gperation 3
zugeführt zu werden.
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Im Rückgewinnungs- und Regenerier-Betrieb 52 wird die Schwarzlauge
einer Reihe von Arbeitsgängen unterworfen, die im einzelnen abhängen von der bestimmten
Kochlauge, die über die Leitung 14 eingespeist wird, mit zweckentsprechendenAurbereitungschemikalien,
die über die Leitung 54 zugeführt werden. Die Aufbereitungschemikalien können auch
der Kochlauge in Leitung 14 oder der Weißlauge in Leitung 36 zugesetzt werden.
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Die Weißlauge, die bei dem Rückgewinnungs- und Regenerierbetrieb 52
anfällt und über die Leitung 36 abgeführt wird, enthält gelöste Mengen von verbrauchten
Bleichanlage-Chemikalien in Form von Natriumchlorid und nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien,
die aus den Unvollkommenheiten der Rückgewinnungs- und Regenerier-Prozeduren resultieren.
Zumindest ein Teil der Weißlauge wird dann einer Konzentrierung durch Eindampfen
in einer Konzentrationszone )8 unterworfen. Die besondere Art oder Prozedur der
Konzentrierung ist unwesentlich, und zwei besondere Ausführungsformen
werden
weiter unten in Verbindung mit der Erläu--terung der Figuren 2 und 5 beschrieben.
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Die Konzentrierungs-Prozedur wird für gewöhnlich mit der gesamten
Weißlauge durchgeführt, kann aber - gewünschtenfalls - auch nur mit einem Teil derselben
durchgeführt werden, wenn es erwünscht ist, nur kleinere Mengen von Natriumchlorid
zu gewinnen.
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Die konzentrierte Weißlauge wird dann zum Kocher 12 über die Leitung
14 zurückgeführt und bildet so - erforderlichenfalls nach entsprechender Verdünnung
- zumindest einen-Teil der darin verwendeten Kochlauge.
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Die Konzentrierung hat zur Folge, daß Natriumchlorid und nicht-regenerierte
Aufschlußchemikalien aus der Weißlauge entfernt werden. Diese Materialien werden
abgetrennt, um Natriumchlorid in Leitung 40 und nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien
in Leitung 42 zu gewinnen. Die nichtregenerierten Aufschlußchemikalien werden in
den Rückgewinnungs- und Regenerier-Betrieb 52 zurückgeführt vermittels zumindest
teilweiser Zugabe zur Schwarzlauge in Leitung 30, zur Kochlauge in Leitung 14, zum
Kocher 12 oder zu den Aufbereitungschemikalien in Leitung 34.
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Die Trennung des Natriumchlorids und der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien
kann mit der Weißlaugen-Konzentrierung in Zone 58 kombiniert werden beispielsweise
zu den spezifischen Prozeduren, die unten in Verbindung mit der Erläuterung der
Figuren 2 und 5 näher beschrieben werden. Abweichend hiervon kann eine separate
Trennungszone 44 vorgesehen werden, der ein Gemisch aus Natriumchlorid
und
nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien über Leitung 46 aus der Weißlaugen-Konzentrationszone
)8 zugeführt werden kann. Bei dieser alternativen Ausführungsform werden die festen
Materialien aus der Weißlauge ge vermittels einer einzigen Konzentrierungsstufe
abgeschieden, im typischen Fall durch Eindampfen gemäß der Prozedur, die in der
oben angeführten kanadischen Patentschrift 915 361 und der USA-Patentschrift 3 746
612 beschrieben ist.
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Die Abtrennung des reinen Natriumchlorids aus dem Feststoffgemisch
kann auf verschiedene Weisen erfolgen, im typischen Fall durch Anschlämmen des Feststoffgemisches
mit einer gesättigten Lösung des Natriumchlorids und der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien
und Leiten der Anschlämmung von unten nach oben durch eine rohrförmige Kolonne.
Das Natriumchlorid, das in Form großer Kristalle vorliegt, setzt sich am Boden der
Kolonne ab und kann daraus entfernt werden, während die kleiner dimensionierten
Kristalle der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien aus der Kolonne austreten.
Die letztgenannten Kristalle werden von der Anschlämmung abgetrennt und werden über
Leitung 42 der Rückgewinnungs- und Regenerier-Operation 32 in fester Form oder als
eine wäßrige Lösung derselben zugeführt. Abweichend hiervon können die nichtregenerierten
Aufschlußchemikalien in Leitung 42 der Weißlauge in Leitung 14 zugesetzt und auf
diese Weise zur Rückgewinnungs- und Regenerierzone 52 rückgeführt werden.
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In Figur 2 ist eine spezifische Ausgestaltung der oben in Verbindung
mit Figur 1 beschriebenen Arbeitsweise veranschaulicht. Holz-Hackschnitzel oder
ein anderes Cellulosefaser
-Material wird über Leitung 110 in einen
Kocher 112 eingespeist, in dem die Holzschnitzel aufgeschlossen werden mit einer
Kochlauge, die durch Leitung 114 zugeführt wird und Natriumsulfid und Natriumhydroxyd
als aktive Aufschlußchemikalien enthält; demzufolge wird hier der Kraft-Prozeß angewendet.
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Der entstandene Zellstoff und die Schwarzlauge oder die verbrauchte
Kochlauge werden getrennt und der Zellstoff wird in einem Braunstoff-Wäscher 116
gewaschen. Das Waschen des Zellstoffes erfolgt gemäß der dargestellten Ausführungsform
mit einer wäßrigen Bleichanlagen-Ablauge, die über Leitung 118 zugeführt wird. Abweichend
hiervon kann der Zellstoff mit Wasser oder einem "verunreinigten Kondensat" gewaschen
werden, und die Bleichanlagen-Ablauge kann an irgendeiner anderen Stelle im System
verwendet werden, wie es weiter unten in allen Einzelheiten erläutert wird. Um die
Bildung von Schwefelwasserstoff während dieser Waschstufe zu unterbinden, wenn die
Ablauge aus der Bleichanlage verwendet wird, ist es empfehlenswert, die Bleichanlagen-Ablauge
bei neutralem oder schwach alkalischem PH, im typischen Fall bei einem PH von ungefähr
9, zu verwenden.
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Der gewaschene und ungebleichte Zellstoff wird über Leitung 120 einer
Bleichanlage 122 zugeführt, in welcher der Zellstoff einer Reihe von Bleich- und
Reinigungsprozessen unterworfen wird, von denen zumindest eine der Bleichstufen
die Verwendung eines oder mehrerer chlorhaltiger Bleichmittel umfaßt. In der Regel
umfassen die Bleich- und Reinigungsprozesse das Bleichen mit Chlor, Chlordioxyd
oder Gemischen derselben, die durch die Leitung 123'zugefuhrt werden, und die Reinigung
durch alkalische Extraktion unter
Verwendung von wäßriger Natriumhydroxydlösung,
die über Leitung 125 zugeführt wird, typischerweise in einer CEDED-Reihenfolge,
wie sie oben beschrieben ist. Der Zellstoff wird während der Operationen in der
Bleichanlage gewaschen, normalerweise nach jeder Bleich-Operation bzw. nach jeder
alkalischen Extrakti-s-Operation,und zwar vermittels Wasser, das über die Leitung
12 zugeführt wird. Die gebrauchten Waschwässer aus den Bleichanlagen-Waschoperationen
bilden zusammen mit den verbrauchten Chemikalien der Bleichstufe und den alkalischen
Extraktionsstufen die Bleichanlagen-Ablauge in Leitung 118. Vorzugsweise werden
die -Waschoperationen in Form eines Gegenstroms von Zellstoff und Waschwasser durchgeführt.
Die Menge des in der alkalischen Extraktion des Zell stoffs verwendeten Natriumhydroxyds
ist vorteilhafterweise ein Überschuß über das stöchiometrische Erfordernis von 1
Natriumatom für jedes Chloratom in den Bleichchemikalien, wodurch die Bleichanlagen-Ablauge
in Leitung 118,wie oben erwähnt, ein alkalisches PH aufweist.
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Der gebleichte und gereinigte Zellstoff mit dem erforderlichen Aufhellungsgrad
wird aus der Bleichanlage 122 über die Leitung 126 gewonnen und den papier-erzeugenden
Arbeitsgängen zugeführt.
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Gewünschtenfalls kann die Bleichanlagen-Ablauge in Leitung 118 direkt
der Schwarz lauge in Leitung 128 zugesetzt werden, wenngleich ein derartiges Vorgehen
weniger empfehlenswert ist, da der Wasserbedarf erhöht wird.
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Die Ablauge aus der Bleichanlage in Leitung 118 enthält beträchtliche
Mengen Natriumchlorid, die in die Schwarzlauge in Leitung 128 eingespeist werden.
Die Schwarzlauge
wird einer Rückgewinnungs- und Regenerierzone
150 zwecks Rückgewinnung der gebrauchten Aufschlußchemikalien und Regeneration der
Kochlauge zugeführt. In der Rückgewinnungs- und Regenerierzone 130 wird die Schwarzlauge
zunächst in einem Eindampfer 152 eingedampft, ehe sie über Leitung 134 einem Verbrennungsofen
156 von beliebiger Konstruktion zugeführt wird, Das aus dem Eindampfer 152 über
Leitung 138 abziehende Wasser kann dazu verwendet werden, um zumindest einen Teil
des für das System erforderlichen Wassers zu liefern, z.B. zumindest einen Teil
des Wassers, welches der Bleichanlage in Leitung 124 - erforderlichenfalls nach
einer zweckentsprechenden Reinigung - zugeführt wird.
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Natriumsulfat oder eine andere Quelle der Natrium- und Schwefel-Gehalte,
wie verbrauchte Säure, wird in der Rückgewinnungs- und Regenerierzone zugesetzt,
im typischen Fall durch Zugabe zur Schwarzlauge, sei es in fester Form oder als
wäßrige Lösung desselben über Leitung 140, beispielsweise nach Eindampfen im Eindampfer
152.
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Das über die Leitung 140 eingespeiste Natriumsulfat wird zur Aufstärkung
der Natrium- und Schwefel-Gehalte verwendet, die aus dem System in den Arbeitsstufen
der Chemikalien-Rückgewinnung und -Regenerierung verloren gegangen sind.
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-Die Schwarzlauge bildet im Ofen 156 eine Schmelze, die Natriumsulfid
und Natriumcarbonat und zusätzlich nichtumgesetzte Komponenten, wie verbrauchte
Bleichchemikalien, d.h. Natriumchlorid und Natriumsulfat, sowie andere Natrium-Schwefel-Sauerstoff-Salze
enthält. Die Schmelze wird in einem Schmelze-Löser 142 in Lösung gebracht in Wasser,
das
im allgemeinen aus dem "schwachen Wasser" aus dem Waschen des Calciumcarbonatschlammes
stammt und über Leitung 144 zugeführt wird, um eine Grünlauge zu bilden.
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Die Menge an Natriumsulfat und an den anderen Natrium-Schwefel-Sauerstoff-Salzen,
die in der Grünlauge vorhanden sind, hängt ab von der Wirksamkeit der Verbrennungsoperation
im Ofen und dem Grad der Oxydation der oxydierbaren Natrium-Sehwefel-Salze, insbesondere
Natriumsulfi, nach der Verbrennung im Ofen.
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Das Wasser, das über Leitung 144 dem Schmelze-Löser 142 zugeführt
wird, kann zumindest teilweise aus der Bleichanlagen-Ablauge aus Leitung 118 bestehen,
insbesondere in dem Fall, in dem Frischwasser oder verunreinigtes Kondensat in den
Braunstoff-Wäscher 116 eingespeist worden ist. Daher kann die Grünlauge auch gelöste
Mengen von verbrauchten Bleichchemikalien in Form von Natriumchlorid enthalten,
das aus der Bleichanlagen-Ablauge 118 stammt, ob nun die gesamte Bleichanlagen-Ablauge
in Leitung 118 zum Waschen des Zellstoffs im Braunstoff-Wäscher 116 verwendet wird,
die gesamte Bleichanlagen-Ablauge zur Bildung der Grünlauge aus der Schmelze verwendet
wird, die Bleichanlagen-Ablauge teilweise im Braunstoff--lJäscher 116 und teilweise
zur Bildung der Grünlauge verwendet wird, oder die Bleichanlagen-Ablauge wird unmittelbar
der Schwarzlauge in Leitung 128 zugesetzt.
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Gewünschtenfalls kann die Schmelze fraktioniert werden, um daraus
den Natriumsulfid-Gehalt zu gewinnen, und es kann so eine sulfid-arme Grünlauge,
die im wesentlichen von Natriumsulfid-Gehalten frei ist, gebildet werden.
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Die Grünlauge wird nach Klärung zwecks Entfernung von Bodensatz über
Leitung 146 einer Kaustifizier-Vorrichtung 148 üblicher Bauart zugeführt, in welcher
der Natriumcarbonat-Gehalt in der Grünlauge in überwiegendem Ausmaß in Natriumhydroxyd
übergeführt wird mit Hilfe von Kalk, der über die Leitung 150 aus einem Kalkofen
152 zugeführt wird. Das Calciumcarbonat, das aus der entstehenden Weißlauge ausgefällt
wird, wird abgetrennt und nach dem Waschen zwecks Entfernung von mitgerissener Weißlauge
(eine nicht eingezeichnete Keilstufe) zum Kalkofen 152 über Leitung 154 zurückgeführt.
Die wäßrige Lösung, die bei der Waschstufe entsteht, wird als das "schwache-Waschwasser"
bezeichnet, das - wie oben bereits erwähnt - zur Bildung der Grünlauge verwendet
werden kann.
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Die Weißlauge, die bei der Kaustifizierungsstufe in Leitung 156 anfällt,
stellt die Ablauge aus der Rückgewinnungs- und Regenerierzone 130 dar, und sie enthält
nicht allein die aktiven Aufschlußchemikalien Natriumsulfid und Natriumhydroxyd,
sondern auch Natriumchlorid als verbrauchte Bleichanlagen-Chemikalie und dazu nicht-regenerierte
Auf schlußchemikalien in Form hauptsächlich von Natriumsulfat und nicht-kaustifiziertem
Natriumcarbonat und enthält schließlich überdies andere nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien
in Form von Natrium- und Schwefel-Verbindungen.
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Bei einem typischen Kraft-Zellstoff-Gewinnungsbetrieb weist die Weißlauge
in Leitung 156 eine Zusammensetzung auf, die in den nachstehenden Bereichen liegt:
NaOH 7,5 bis 9,7 Gewichtsprozent Na2S 1,8 bis 5 " Na CO 1,7 bis 3,1 " NaSl 2,5 bis
5 Na2S°4 0,1 bis 1
Die Weißlauge in Leitung 156 wird in eine Zone
15b geleidet, in der die Ifonzentrierung der Weißlauge und die Abtrennung des Natriumchlorids
erfolgt. Die Weißlauge wird in der Weißlaugen-Konzentrierungs- und Trenn-Zone 158
in einer ersten Eindanipfstufe 160 zunächst eingedampSt, um Natriumsulfat, Natriumcarbonat
und andere gelöste, fällbare Materialien, die außer dem Natriumchlorid orhanden
sind, auszufällen, bis die Weißlauge im wesentlichen mit Natriumchlorid gesättigt
ist, d.h. bis zu dem Punkt, an dem eine weitergehende Konzentrierung die Ausfällung
des Natriumchlorids zur Folge haben würde.
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Die Hauptmenge des Natriumsulfats und Natriumcarbonats wird in dieser
Stufe in der Regel als wasserfreies Natriumcarbonat und als Burkeit, das ist das
Doppelsalz der Formel Na2CO5 2 Na2S04, ausgefällt. Wenn auch andere nicht-regenerierte
Aufschlußchemikalien, die nur in geringen Mengen vorhanden sind, zusammen mit dem
Natriumcarbonat und dem Natriumsulfat ausgefällt werden können, so wird die Prozedur
hier insbesondere unter Bezugnahme auf die beiden letztgenannten Chemikalien beschrieben.
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Im allgemeinen wird die Weißlauge in der ersten Eindampfstufe 160
bis zu einem Gehalt von 26 bis 52 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd plus Natriumsulfid
konzentriert.
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Einige nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien, beispielsweise Natriumpolysulfid
und Natriumthiosulfat, können in der aus der Zone 158 abgezogenen Weißlauge gelöst
zurückbleiben.
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In gewissen Fällen kann die Ausfällung bis zu einem Punkt durchgeführt
werden, bei dem die Lösung nicht mit Natriumchlorid
vollständig
gesättigt ist. Ferner kann auch eine Mitfällung von geringen Mengen Natriumchlorid
im Erststufen-Eindampfer 160 zugelassen werden.
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Die Konzentrierung der Weißlauge im Erststufen-Eindampfer 160 wird
vorzugsweise durch Eindampfen in der oben beschriebenen Weise durchgeführt, und
zwar typischerweise durch Erhitzen zum Sieden, gewünschtenfalls unter vermindertem
Druck. Der Erststufen-Eindampfer 160 kann von beliebiger, üblicher Bauart sein,
beispielsweise aus einem Eindampf-Einzel gefäß oder einer Mehrzahl von miteinander
verbundenen Eindampfgefäßen bestehen, wie sie in der unten in Verbindung mit der
Erläuterung der Figur 4 dargestellten Ausgestaltung der Erfindung beschrieben ist.
Das bei dem Eindampfen anfallende Wasser kann in Leitung 162 gewonnen und zur Deckung
eines Teils des Gesamt-Wasserbedarfs des Systems verwendet werden.
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Die Konzentrierung der Weißlauge in dem Erststufen-Eindampfer 160
führt zur Abscheidung der Hauptmenge des NatriumsulfatUsndes Natriumcarbonats aus
der Weißlauge. Die aus der Weißlauge im Erststufen-Eindampfer 160 ausgeschiedenen
Salze, das sind die nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien, werden aus der Mutterlauge
über die Leitung 164 entfernt und - zumindest teilweise - der Rückgewinnungs- und
Regenerierzone 150 an einer vor der Behandlung im Verbrennungsofen liegenden Stelle
zugeführt. Ein Teil der ausgefällten Salze kann gewünschtenfalls der Grünlauge in
Leitung 146 zugeführt werden. Diese Rückführung zur Zone 150 kann in jeder beliebigen
zweckmäßigen Weise erfolgen. Vorzugsweise wird das Gemisch zur Schwarzlauge zusammen
mit dem Natriumsulfat, das in Leitung 140 eingespeist wird, zurückgeführt. Die nicht-regenerierten
Aufschlußchemikalien,
die über Leitung 164 abgezogen werden, können
in Form der Feststoffe oder einer wäßrigen Lösung in die Zone 130 an einer beliebigen
Stelle vor dem Eintritt in den Verbrennungsofen 136 eingeführt werden, z.B. durch
Zugabe zum Kocher 112 oder zur Kochlauge 114. Bei einer in dieser Weise vorgenommenen
Rückführung dieser Materialien werden die Natrium-, Schwefel- und Carbonat-Gehalte
der Ausfällung aus dem Erststufen-Eindampfer 160 gewonnen und im System nutzbar
gemacht.
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Die teilweise konzentrierte Weißlauge aus dem Erststufen-Eindampfer
160 wird über Leitung 166 einem Zweitstufen-Eindampfer 168 zugeführt. Wenn hier
auch zwei separate Eindampfer 160 und 168 erläutert werden, so dient diese Art der
Erläuterung nur dazu, diese Ausführungsform der Erfindung in anschaulicher Weise
zu beschreiben. Tatsächlich können die beiden separaten Eindampf-Operationen auch
in derselben Vorrichtung durchgeführt werden, wobei die Abtrennung der festen Ausfällung
aus der Mutterlauge nach jeder Operation erfolgt. Gemäß einer alternativen Maßnahme
können gewünschtenfalls zwei oder mehr separate Eindampfer verwendet werden.
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Die partiell eingedampfte Weißlauge, die in Bezug auf Natriumchlorid
und die restlichen Mengen Natriumsulfat und Natriumcarbonat gesättigt ist, aber
nicht gesättigt ist an den aktiven Aufschlußchemikalien Natriumsulfid und Natriumhydroxyd,
wird nun eingedampft, wie es beim Verfahren der kanadischen Patentschrift 15 561
und der USA-Patentschrift 3 746 612 vorgesehen ist, um daraus die nicht dem Aufschluß
dienenden Komponenten einsciiließlich des Natriumchlorids auszufällen. Das Eindampfen
der
Weißlauge in dem Zweitstufen-Eindampfer 168 kann durchgeführt
werden, um die Gesamtheit oder im wesentlichen die Gesamtheit aller nicht dem Aufschluß
dienenden Komponenten aus der partiell konzentrierten Weißlauge auszufällen, und
bis zu einer Konzentration an NaOH plus Na2S von etwa 36 bis 42 Gewichtsprozent.
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Durch die Erststufen-Eindampfoperation wird daher die Konzentration
der nicht-regenerierten Auf schlußchemikalien in der Weißlauge eingestellt, die
dann gemäß der Verfahrensweise der kanadischen Patentschrift 915 561 bzw. der USA-Patentschrift
5 746 612 konzentriert wird, um das Natriumcnlorid alls der Weißlauge zu entfernen.
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Das Eindampfen der partiell konzentrierten Weißlauge in dem %weits-cuSen-Eindampfer
168 wird vorzugsweise und typischerweise durch Erhitzen zum Sieden - gewünschtenfalls
unter vermindertem Druck - durchgeführt. Das bei dem Eindampfen gebildete Wasser
wird über die Leitung 170 abgezogen und kann dazu benutzt werden, um einen Teil
des Wasserbedarfs des Systems zu decken. Beispielsweise kann das über die Leitungen
162 und 170 abgezogene Wasser dazu verwendet werden, um zumindest einen Teil des
Wassers zu liefern, das der Bleichanlage über Leitung 124 zugeführt wird. Die Hauptmenge
des aus der Weißlauge verdampften Wassers wird in dem Erststufen-Eindampfer 160
verdampft, während weniger als 20 ß in dem Zweitstufen-Eindampfer 168 verdampft
werden.
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Die Feststoff-Ausfällung aus dem Zweitstufen-Eindampfer 168 wird daraus
über die Leitung 172 entfernt und einem Laugungsgefäß 174 zugeführt. Die über Leitung
172 abgezogene
Feststoff-Ausfällung besteht zur Hauptsache aus
Natriumchlorid, das mit gewissen Mengen nicht-regenerierter Aufschluß-Komponenten
verunreinigt ist, die ihrerseits hauptsächlich aus Natriumcarbonat und Natriumsulfat
in Form von wasserfreiem Natriumcarbonat und Burkeit bestehen. Das Natriumchlorid
-macht im -allgemeinen mehr als 80 ffi dieses Gemisches aus.
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Die konzentrierte Weißlauge, die im-Zweitstufen-Eindampfer 168 anfällt
und die insbesondere einen herabgesetzten Natriumchlorid-Gehalt aufweist, wird über
Leitung 176 abgeführt, um zumindest-einen Teil-der Kochlauge zu liefern, die über
Leitung 114 in den Kocher 112 eingespeist wird. Die konzentrierte Weißlauge in Leitung
176 kann vor dem Eintritt in den Kocher 112 gewünschtenfalls mit Wasser oder "BPE"
verdünnt werden. Das für die Verdünnung der konzentrierten Weißlauge benötigte Wasser
kann zumindest teilweise von den Wassermengen geliefert werden, die in den Leitungen
138, 162 und 170 gewonnen werden.
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Die rückgeführte konzentrierte Weißlauge kann zusätzlich zu den aktiven
Aurschlußchemikalien restliche Mengen von nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien
enthalten, z .B. Natriumsulfat, Natriumcarbonat, Natriumpolysulfid und Natriumthiosulfat.
Das Vorhandensein dieser Materialien in der rückgeführten Weißlauge-ist nicht von
Nachteil, da diese nicht-regenerierten Aufschlußkomponenten den Kocher durchlaufen
und den Rückgewinnungs- und Regenerier-Operationen in der Zone 130 unterworfen werden.
Die rückgeführte Weißlauge kann auch gelöste Mengen von Natriumchlorid enthalten,
die - wenn auch das in der rückgeführten
Weißlauge vorhandene Natriumchlorid
eine nutzlose Belastung darstellt - unter Dauerzustands-Bedingungen im wesentlichen
konstant bleiben, da die Natriumchloridmenge, die aus der Weißlauge in Leitung 172
abgezogen wird, ungefähr gleich der Menge Natriumchlorid ist, die in Zone 150 eingeführt
wird und aus anderen Quellen stammt als aus jener, die in der rückgeführten Weißlauge
vorhanden ist. Im allgemeinen beträgt die Natriumchlorid-Konzentration in der rückgeführten
Weißlauge in Leitung 176 weniger als 35 g pro Liter.
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Wasser wird dem Lauglmgsgefäß 174 über Leitung 178 zugeführt, und
das Wasser löst das Natriumcarbonat, Natriumsulfat, andere Verunreinigungen und
einen Teil des Natriumchlorids unter Bildung einer wäßrigen Lösung dieser Materialien,
und es hinterbleibt im wesentlichen reines Natriumchlorid, das über Leitung 180
abgezogen wird, erforderlichenfalls nach einer Wäsche, um mitgerissene Lauge zu
entfernen. Wird ein solches Auswaschen vorgenommen, so kann das gebrauchte Waschwasser
dazu verwendet werden, um einen Teil der Wasserbeschickung zu liefern, die in das
Laugungsgefäß über Leitung 178 eingespeist wird. Es ist möglich, die Abtrennung
des Feststoffgemisches unter Anwendung einer beliebigen konventionellen Arbeitstechnik,
die etwas anderes als ein Auslaugen ist, durchzuführen, um reines Natriumchlorid
daraus zu gewinnen.
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So kann das Gemisch aus Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat,
das aus Leitung 172 gewonnen wird, irgendeiner anderen geeigneten Operation unterworfen
werden-, um im wesentlichen reines Natriumchlorid in Leitung 180 zu gewinnen, beispielsweise
einer hydraulischen Trennmethode, wie sie oben im Zuge der Erläuterung der Figur
1
beschrieben wurde. Macht man von einer solchen hydraulischen
Trennmethode Gebrauch, so ist eine vorherige Abtrennung des abgeschiedenen Gemisches
aus der Weißlaugen-Konzentration nicht von wesentlicher Bedeutung, wie weiter unten
im Zusammenhang mit der Erläuterung der Figur 5 eingehender beschrieben wird.
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Es wird daher in der Weißlaugen-Konzentrations- -und Trenn-Zone 158
die aus der Rückgewinnungs- und Regenerierzone 130 zugeführte Weißlauge einer Eindampf-Operation
unterworfen, um in Leitung 176 eine Weißlauge abziehen zu können, die einen reduzierten
Gehalt an Natriumchlorid und nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien aufweist.
Darüber hinaus wird im wesentlichen reines Natriumchlorid über Leitung 180 aus den
Materialien gewonnen, die bei der Weißlaugen-Konzentration ausgeschieden werden,
und die Hauptmenge der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien, die beim Eindampfen
der Weißlauge abgeschieden werden, wird zu einer vor der Verbrennung im Ofen liegenden
Stufe der Rückgewinnungs- und Regenerierzone 150 über Leitung 164 zurückgeführt.
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In Anlehnung an das Verfahren der vorerwähnten kanadischen Patentschrift
915 362 bzw. der USA-Patentschrift 3 740 307 kann die wäßrige Lösung, die im Lau&ungsgefäß
174 anfällt und über Leitung 182 abgenommen wird, erforderlichenfalls nach einer
Filtration, zur Grünlauge in Leitung 146 zurückgeführt werden. Die wäßrige Lösung
in Leitung 182 kann zum Schmelze-Löser 142 zurückgeführt werden, um sich mit der
über Leitung 144 zugeführten Wasserbeschickung zu vereinigen und so die Grünlauge
zu bilden. Abweichend hiervon kann die wäßrige Lösung in Leitung
182
einer Lösung der Schmelze in Wasser, die aus dem Schmelze-Löser 142 austritt, zugesetzt
werden. In jedem Fall ist die wäßrige Lösung in Leitung 182 in der Grünlauge, die
in die Kaustifiziervorrichtung 148 eingespeist wird, vorhanden. Auf diese Weise
wird der Restteil der nich-regenerierten Auf schlußchemikalien zur Zone 150 zurückgeführc,'
und zwar in einer nach der Verbrennung im Ofen liegenden Stufe.
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Ferner kann die wäßrige Lösung in Leitung 182 zur Weißlauge in Leitung
156 zurückgeführt werden, die in die Weißlaugen-Konzentrierungs- und Trenn-Zone
158 eingeführt wird. In diesem Fall wird die rückzuführende Lösung in Leitung 182
in der Weißlaugen-Konzentrierungs-und Trenn-Zone 158 festgehalten, und die Natriumchloridmenge
im Rekaustifizierungsgebiet wird herabgesetzt.
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Es ist empfehlenswert, die wäßrige Lösung in Leitung 182 zu einer
hinter der Ofenbehandlungsstufe liegenden Stufe zurückzuführen, und zwar im Hinblick
auf den Natriumchlorid-Gehalt derselben und auf den Umstand, daß es erwünscht ist,
die Natriumchloridmenge, mit welcher der Ofen belastet wird, möglichst zu begrenzen.
Die Menge der Chemikalten, die in der rückgeführten wäßrigen Lösung in Leitung 182
unter Dauerzustands-Bedingungen vorhanden ist, bleibt im wesentlichen konstant.
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Das Natriumchlorid, das in Leitung 180 gewonnen wird, kann einer Vielzahl
von Anwendungszwecken zugeführt werden, wie der Bildung von Chlordioxyd, der Herstellung
von Natriumchlorat oder der Bildung der alkalischen Extraktionsflüssigkeit, wie
es weiter oben eingehender beschrieben ist.
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Bei Fortlassen des Erststufen-Eindampfens.ist die Laugungs-Operation
der natriumchlorid-haltigen Ausfällung in dem Fall, in dem wesentliche Mengen Natriumsulfat
vorhanden sind, schwer derart zu regeln, daß die gewünschte Menge von reinem Natriumchlorid
aus dem System über Leitung 180 abgezogen werden kann. Um einen ausgewogenen Betrieb
aufrechtzuerhalten, sollte die Laugung in der Laugungsvorrichtung 174 vorzugsweise
so durchgeführt werden, daß aus dem System in kontinuierlicher Weise im wesentlichen
die gleiche Menge Natriumchlorid entfernt wird, wie sie dem System aus den oben
erörterten verschiedenen Quellen zugeführt worden ist, und zwar in der Hauptsache
durch die Bleichanlagen-Ablauge 118. In Gegenwart von Natriumsulfat bildet ein-Teil
des Natriumcarbonats das Doppel salz Burkeit, das weniger löslich sowohl als das
Natriumsulfat als auch als das Natriumcarbonat ist.
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Daher wird für das Herauslösen der gesamten Natriumcarbonat- und Natriumsulfat-Gehalte
aus der Ausfällung mehr Wasser benötigt, und demzufolge wird mehr-Natriumchlorid
gelöst und weniger hiervon gewonnen, wenn man dieses Vorgehen mit den Operationen
vergleicht, bei denen Natriumsulfat nicht vorhanden ist. Wie oben bereits erwähnt,
hängt die Menge an Natriumsulfat, die in der Weißlauge vorhanden ist, ab von der
Wirksamkeit der Verbrennungsoperation im Ofen, der Quelle und dem Zugabeort der
zur Aufstärkung der Natrium- und Schwefel-Gehalte zugesetzten Stoffe und der Oxydation
des Natriumsulfids zu Sulfat in den Verfahrensstufen. In manchen Fällen kann das
Vorhandensein von Natriumsulfat in der Ausfällung zugelassen werden, da der Effekt
der-Herabsetzung der Löslichkeit von nur geringer Auswirkung ist. Wenn jedoch immer
größere Mengen von Natriumsulfat in die Ausfällung gelangen,
dann
wird die Menge von reinem Natriumchlorid, die aus der Fällung durch Auslaugung gewinnbar
ist, kleiner als die, die man zu gewinnen wünscht, nämlich mindestens gleich der
Menge, die in das System eingeführt worden ist;, und dann gerät der Betrieb aus
dem Gleichgewicht.
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Ferner neigt der Gehalt an Natriumsulfat in der Ausfällung dazu, sich
im Zuge der wiederholten Rückführungsoperation anzureichern, und hierdurch wird
gleichfalls die Wirksamkeit und demzufolge die Bilanz des Systems verschlechtert.
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Daher wird durch die Anwendung einer Erststufen-Eindampfung bei dieser
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung nicht allein die Konzentration der nicht-regenerierten
Aufschlußchemikalien in der Weißlauge herabgesetzt, sondern es wird auch die Leistungsfähigkeit
des Systems in Bezug auf die Entfernung des Natriumchlorids beträchtlich verv bessert.
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Was nun die Erläuterung der in Figur 5 dargestellten Ausgestaltung
der Erfindung anbelangt, so wird darin eine Prozedur veranschaulicht, die jener
ähnlich ist, die in Figur 2 dargestellt ist mit Ausnahme des Betriebes in der Weißlaugen-Konzentrierungs-
und Natriumchlorid-Abtrenn-Zone. Die Verfahrensalternative, die unter Bezugnahme
auf Figur 2 hinsichtlich der Restteile des Systems beschrieben sind, gelten in gleicher
Weise auch für die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform.
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Holz-Hackschnitzel werden über Leitung 210 in einen Kocher 212 eingeführt,
in dem die Holzschnitzel mit einer
in einem Kraft-System üblichen
Aufschlußlauge aufgeschlossen werden, die über Leitung 214 zugeführt wird und Natriumsulfid
und Natriumhydroxyd als aktive Aufschlußchemikalien enthält.
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Der entstehende Zellstoff und die Schwarzlauge bzw. verbrauchte Aufschlußlauge
werden getrennt, und der Zellstoff wird in einem Braunstoff-Wäscher 216 gewaschen.
Der Zellstoff wird mit der wäßrigen Bleichanlagen-Ablauge, die aus Leitung 218 zugeführt
wird, gewaschen.
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Der gewaschene und ungebleichte Zellstoff wird über Leitung 220 einer
Bleichanlage 222 zugeführt, in welcher der Zellstoff einer Reihe von Bleich- und
Reinigungsprozessen unterworfen wird, die chlorhaltige Bleichmittel verwenden, wozu
im allgemeinen das Bleichen mit Chlor, Chlordioxyd oder Gemischen derselben gehört,
die über die Leitung 223 zugeführt werden, während die Reinigung mittels einer alkalischen
Extraktion mit wäßrigem Natriumhydroxyd erfolgt, das über die Leitung 225 zugeführt
wird, im typischen Fall in Form einer CEDED-Stufenfolge, wie sie weiter oben beschrieben
ist. Der Zellstoff wird während der Operationen in der Bleichanlage gewaschen, und
zwar typischerweise nach jeder Bleich- oder Reinigungs-Operation, mit Wasser, das
über Leitung 224 zugeführt wird. Ein Gemisch aus dem gebrauchten Waschwasser aus
den Waschoperationen in der Bleichanlage, den verbrauchten Bleichchemikalien und
den verbrauchten alkalischen Extraktionschemikalien bildet die Bleichanlagen-Ablauge
in Leitung 218. Vorzugsweise umfassen die Waschoperationen die Gegenstromführung
von Zellstoff und Waschwasser. Der gebleichte und gereinigte Zellstoff vom erforderlichen
Aufhellungsgrad wird aus der Bleichanlage 222 über die Leitung 226 gewonnen und
der Verarbeitung zu Papier zugeführt.
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Die Bleichanlagen-Ablauge 218 enthält beträchtliche Mengen NatriumchLorid,
das der Schwarzlauge in Leitung 228 zugeführt wird. Die Schwarzlauge gelangt über
die Leitung 228 in die Rückgewinnungs- und Regenerierzone 230, in der die verbrauchten
Auf0ehlußchemikallen gewonnen werden und die Auf schlußlauge regeneriert wird. In
der Zone 250 wird die Schwarzlauge zunächst in einem Eindampfer 252 eingedampft,
und zwar bevor sie über Leitung 234 einen1 ~;Jerbrennungsofen 256 von üblicher Bauart
zugeführt wird. Das aus dem Eindampfer 232 anfallende und über Leitung 238 abgezogene
Wasser kann dazu verwendet werden, um zumindest einen Teil des Wasserbedarfs des
Systems zu decken.
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Natriumsulfat oder andere Quellen des Natrium- und Schwefelgehaltes,
wie gebrauchte Schwefelsäure, wird in die Rückgewinnungs- und Regenerierzone 250
eingeführt, und zwar vermittels Zusatz zur Schwarzlauge, sei es in fester Form oder
als eine wäßrige Lösung desselben über Leitung 240, normalerweise nach Eindampfen
im Eindampfer 232. Das Natriumsulfat, das über Leitung 240 zugeführt wird, wird
zum Aufstärken des Natrium- und Schwefelgehaltes verwendet, die aus dem System in
den Verarbeitungsstufen zur Chemikalien-Rückgewinnung und -Regenerierung verloren
gegangen sind.
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Die Schwarz lauge bildet im Ofen 256 eine Schmelze, die Natriumsulfid
und Natriumcarbonat und zusätzlich inerte Komponenten, wie Natriumchlorid und nicht-regenerierte
Natrium- und Schwefel-Salze, hauptsächlich Natriumsulfat, enthält, und diese Schmelze
wird in einem Schmelze-Löser 224 mit Wasser gelöst, im allgemeinen mit dem aus dem
Waschen
des Calciumcarbonatschlammes stammenden "schwachen Waschwasser",
das über Leitung 244 eingespeist wird, um so eine Grünlauge zu bilden. Die Menge
des in der Grünlauge vorhandenen Natriumsulfats hängt ab von der Leistungsfähigkeit
der Verbrennungsoperation im Ofen und dem Grad der Oxydation der Natrium-Schwefel-Salze
nach der Behandlung im Ofen. Daher enthält die Grünlauge auch gelöste Mengen von
Natriumchlorid, das aus der Bleichanlagen-Ablauge in Leitung 218 stammt.
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Gewünschtenfalls kann die Schmelze fraktioniert werden, um die Natriumsulfidgehalte
daraus zu gewinnen und auf diese Weise eine sulfid-arme Grünlauge zu erhalten, die
im wesentlichen frei von Natriumsulfid-Gehalten ist.
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Die Grünlauge wird nach der Klärung zwecks Entfernung von Bodensatz
über Leitung 246 einer Kaustifiziervorrichtung 248 zugeführt, in welcher der Natriumcarbonatgehalt
in der Grünlauge weitgehend in Natriumhydroxyd umgewandelt wird mit Hilfe von Kalk,
der aus einem Kalkofen 252 über Leitung 250 zugeführt wird. Das aus der entstandenen
Weißlauge ausgefallene Calciumcarbonat wird abgetrennt und nach dem Auswaschen zwecks
Entfernung von mitgerissener Weißlauge (ein Vorgang, der nicht eingezeichnet ist)
zum Kalkofen 252 über Leitung 254 zurückgeführt.
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Die Weißlauge, die in der Kaustifizierstufe anfällt und die Rückgewinnungs-
und Regenerierzone 230 über die Leitung 256 verläßt, enthält nicht nur die aktiven
Aufschlußchemikalien Natriumsulfid und Natriumhydroxyd, sondern auch Natriumchlorid
und nicht-regenerierte Aufschlußchemikalien hauptsächlich in Form von nicht-kaustifiziertem
Natriumcarbonat und Natriumsulfat. Die Weißlauge in Leitung
256
kann eine Konzentration in den Mengenbereichen aufweisen, wie sie oben in Verbindung
mit der Weißlauge in Leitung 156 angeführt sind.
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Wie weiter oben in Verbindung mit der Erläuterung der in Figur 2 dargestellten
Ausführungsform erwähnt ist, kann die Weißlauge auch andere nicht-regenerierte Auf
schlußchemikalien enthalten. Die Wirkung dieser zusätzlichen Materialien ist oben
in Verbindung mit der Erläuterung der Figur 2 beschrieben worden. Sie wirken in
gleichem Sinne auch bei dieser Ausgestaltung der Erfindung, und aus diesem Grunde
wird von besonderen Hinweisen hierauf und einer näheren Erläuterung dieser Materialien
an dieser Stelle abgesehen.
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Die Weißlauge in Leitung 256 wird in eine Weißlaugen-Konzentrierungs-
und Natriumchlorid-Regenerier-Zone 258 eingeführt. Die Weißlauge in der Zone 258
wird zunächst in einem Erststufen-Eindampfer 260 eingedampft, um das Natriumsulfat
und das Natriumcarbonat auszufällen, bis die Weißlauge im wesentlichen mit Natriumchlorid
gesättigt ist, d.h. bis zu dem Punkt, an dem ein weiteres Konzentrieren die Ausfällung
von Natriumchlorid zur Folge haben würde. In gewissen Fällen kann die Ausfällung
bis zu einem Punkt getrieben werden, an dem die Lösung nicht völlig mit Natriumchlorid
gesättigt ist. Ferner kann eine Mitfällung von kleinen Mengen Natriumchlorid in
dem Erststufen-Eindampfer 260 zugelassen werden.
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Die Konzentrierung der Weißlauge in dem Erst stufen-Eindampfer 260
besteht in einem Eindampfen, im typischen Fall in der Siedehitze, gewünschtenfalls
unter vermindertem Druck.
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Das Wasser, das beim Eindampfen entsteht, kann in Leitung 262 gewonnen
und dazu verwendet werden, um den Wasserbedarf des Systems ganz oder teilweise zu
decken.
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Das Eindampfen der Weißlauge im Erststufen-Eindampfer 260 führt zur
Abscheidung der Hauptmenge des Natriumsulfats und Natriumcarbonats aus der Weißlauge.
Die in dem Erststufen-Eindampfer 260 aus der Weißlauge ausgefällten Salze, das sind
die nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien, werden über Leitung 264 abgezogen
und in die Rückgewinnungs- und Regenerier-Zone 250 geführt, und zwar in einer vor
der Ofenbehandlung liegenden Stufe. Vorzugsweise wird das Gemisch in fester Form
oder in Form einer wäßrigen Lösung zur Schwarzlauge mit dem Natriumsulfat, das in
Leitung 240 eingeführt wird, zurückgeführt. Bei Rückführung dieser Materialien in
dieser Weise werden die Natrium-, Schwefel- und Carbonat-Gehalte der Ausfällung
aus dem Erststufen-Eindampfer 260 gewonnen und im System nutzbar gemacht.
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Die partiell konzentrierte Weißlauge aus dem ErststuSen-Eindampfer
260 wird über Leitung 266 einem Zweitstufen-Kristallisator 268 zugeführt, in dem
die Weißlauge abgekühlt wird, um die Ausfällung von im wesentlichen reinem Natriumchlorid
daraus herbeizuführen. Es ist möglich, im wesentlichen reines Natriumchlorid durch
Kühlen auszufällen, weil unter den herrschenden Bedingungen die Löslichkeit des
Natriumchlorids mit fallender Temperatur abnimmt, wohingegen bei Natriumcarbonat
und Burkeit die Löslichkeit sich mit fallender Temperatur nur wenig -ändert im Vergleich
zur Löslichkeitsänderung des Natriumchlorids.
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Das im Zweitstuten-Kristallisator 268 ausgefällte Natriumchlorid
wird
darauf über Leitung 270 abgezogen und gewaschen, um mitgerissene Lauge zu entfernen.
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Das in Leitung 270 abgenommene Natriumchlorid, das in Form eines festen
Produktes aus der Weißlaugen-Konzentrierungs- und Trenn-Zone 258 gewonnen wurde,
kann einer Vielzahl von Anwendungszwecken zugeführt werden, wie es oben in allen
Einzelheiten bereits erörtert wurde.
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In manchen Fällen karin es erwünscht sein, die partiell konzentrierte
Weißlauge aus dem Erststufen-Eindampfer 260 zu verdünnen, um die Konzentration des
darin enthaltenen Natriumcarbonats und Natriumsuifats zu ändern und hierdurch die
Ausfällung von wesentlichen Mengen von in der Hauptsache reinem Natriumchlorid beim
Abkühlen zu erleichtern. Wird eine solche Verdünnung vorgenommen, so kann das Kühlen
in Form einer Schnellkühlung (flash cooling) erfolgen.Die Schnellverdampfungskühlung
kann auch ohne vorangehende Verdünnung erfolgen.
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Die partiell konzentrierte Weißlauge aus dem Zweitstufen-Kristallisator
268, die einen herabgesetzten Natriumchloridgehalt aufweist, wird über Leitung 272
einem Drittstufen-Elndampfer 274 zugeführt. Wenn auch hier zwei separate Eindampfer
260 und 274 sowie ein zwischengeschalteter Kristallisator 268 erläutert werden,
so dient eine solche Art der Erläuterung nur der zweckmäßigen Beschreibung dieser
Ausgestaltung der Erfindung.Tatsächlich können zwei separate Eindampf-Operationen
und die dazwischenliegende Kristallisation in derselben Vorrichtung durchgeführt
werden unter Abtrennung der Feststoff-Ausfällung
aus der Mutterlauge
nach jeder Stufe. -Es-können gewünschtenfalls separate Gefäße verwendet werden.
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In dem Drittstufen-Eindampfer 274 wird die partiell konzentrierte
Weißlauge, die über Leitung 272 eingespeist wird, eingedampft, um daraus weitere
Mengen von Natriumchlorid und nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien auszufällen.
Das Eindampfen der Weißlauge in dem Drittstufen-Eindampfer 274 kann durchgeführt
werden mit dem Ziel, entweder einen Teil oder die Gesamtheit der fällbaren, nicht
dem-AuSschluß dienenden Kompqnenten der partiell konzentrierten Weißlauge auszufällen.
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Ebenso wie bei der Ausführungsform, die oben im Zuge der Erläuterung
der Figur 2 beschrieben ist, reguliert die Erststufen-Eindampfoperation im Eindampfer
260 die Konzentration der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien in.der Weißlauge,
die gemäß der Verfahrensweise der oben erwähnten kanadischen Patentschrift 915 561
bzw. der USA-Patentschrift 3 746 612 konzentriert wird, um das Natriumchlorid aus
der Weißlauge zu entfernen.
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Führt man die Konzentrierungsprozedur gemäß den Angaben in der kanadischen
Patentschrift 915-361 bzw. der USA-Patentschrift 5 746 612 in zwei Stufen durch,
wobei zunächst im wesentlichen reines Natriumchlorid ausgefällt und aus der Weißlauge
gewonnen wird durch Kühlen der beim Erststufen-Eindampfen im Eindampfer 260 erzeugten
Weißlauge und danach weitere Mengen Natriumchlorid zusammen mit den restlichen Mengen
Natriumsulfat und Natriumcarbonat ausgefällt und gewonnen werden, so ist es möglich,
im wesentlichen reines Natriumchlorid zu gewinnen, ohne daß die Laugungs-Operation
oder eine andere Trenn-Operation
in der Form durchgeführt wird,
wie sie oben im Zuge der Erläuterung der Figur 2 beschrieben ist. Diese Prozedur
kann eine vorteilhafte Alternative zur Laugungs-Operation unter bestimmten Bedingungen
darstellen, und die Vorteile werden erzielt unter gleichzeitiger Verwirklichung
der Vorteile, die sich aus der Anwendung der vorangehenden Eindampf-Stufe zwecks
Entfernung der Hauptmenge der Natriumcarbonat- und Natriumsulfat-Gehalte der Weißlauge
ergeben.
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In manchen Fällen können die Konzentrationen der löslichen Komponenten
der Weißlauge, die beim Erststufen-Eindampfen entsteht, derart sein, daß die gewünschten
Mengen im wesentlichen reinem Natriumchlorid nicht durch Kühlung ausgefällt werden
können, wie es bei dieser Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist. In derartigen
Fällen kann eine zusätzliche Laugungsstufe oder irgendeine andere Prozedur zur Abtrennung
des Natriumchlorids mit der Ausfällung, die in Leitung 278 aus dem Drittstufen-Eindampfer
274 anfällt, durchgeführt werden, um den Rest der benötigten Natriumohloridmenge
zu gewinnen.
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Das beim Eindampfen in dem Drittstufen-Eindampfer 274 anfallende Wasser
wird über Leitung 276 abgezogen und kann zur Deckung eines Teils des Wasserbedarfes
des Systems verwendet werden.
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Die Feststoff-Ausfällung aus dem Drittstufen-Eindampfer 274 wird daraus
über Leitung 278 abgenommen und in eine diese Fällung lösende Vorrichtung 280 eingeführt.
Die Feststoff-Ausfällung besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid,
das
mit gewissen Mengen Natriumcarbonat und Natriumsulfat verunreinigt ist.
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Die konzentrierte Weißlauge, die im Drittstufen-Eindampfer 274 anfällt
und die insbesondere einen herabgesetzten Natriumchlorid-Gehalt aufweist, wird über
Leitung 282 abgezogen, um zumindest einen Teil der Kochlauge zu liefern, die über
Leitung 214 in den Kocher 212 eingespeist wird. Die konzentrierte Weißlauge in Leitung
282 kann gewünschtenfalls mit Wasser oder "BPE" verdünnt werden, bevor sie dem Kocher
212 zugeführt wird. Das für die Verdünnung der konzentrierten Weißlauge benötigte
Wasser kann zumindest teilweise von den Wassermengen geliefert werden, die in den
Leitungen 258, 262 und 276 gewonnen werden.
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Es wird so die Weißlauge, die von der Rückgewinnungs-und Regenerier-Zone
230 zugeführt wird, in der Weißlaugen-Konzentrierungs- und Trenn-Zone 258 einer
Konzentrierung in einer Mehrzahl von Stufen unterworfen, um eine Weißlauge in Leitung
282 zu ergeben, die herabgesetzte Gehalte an Natriumchlorid und nicht-regenerierten
Aufschlußchemikalien aufweist. Darüber hinaus wird im wesentlichen reines Natriumchlorid
über Leitung 270 aus den Materialien abgenommen, die in der Weißlaugen-Konzentrierungsstufe
abgeschieden werden, und die Hauptmengen der nicht-regenerierten Aufschlußchemikalien,
die in der Weißlaugen-Konzentrierung abgeschieden werden, werden zu einer vor der
Ofenbehandlung liegenden Stufe der Rückgewinnungs- und Regenerier-Zone 250 über
Leitung 264 zurückgeführt.
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Der Löse-Vorrichtung 280, in der die Ausfällung in Lösung gebracht
wird, wird über Leitung 284 Wasser zugeführt, und
es gehen Natriumchlorid,
Natriumcarbonat und Natriumsulfat in Lösung. In Übereinstimmung mit der Arbeitsweise
der oben angeführten kanadischen Patentschrift 915. 562 bzw. der USA-Patentschrift
5 740 307 wird die wäßrige Lösung, die in der die Ausfällung lösenden Löse-Vorrichtung
280 in Leitung 286 anfällt, zur Griinlauge in Leitung 246 zurückgeführt. Die wäßrige
Lösung in Leitung 286 kann zum Schmelze-Löser 242 zurückgeführt werden, um sich
mit dem Wasser zu vereinen, das über Leitung 244 zugeführt wird, um so die Grünlauge
zu bilden. Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die wäßrige Lösung in Leitung
286 einer Lösung der Schmelze in Wasser, die aus dem Schmelze-Löser 242 austritt,
zugegeben werden. In jedem Fall ist die wäßrige Lösung in Leitung 286 in der Grünlauge
vorhanden, die der Kaustifiziervorrichtung 248 zugeführt wird.
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Auf diese Weise wird die Restmenge der nicht-regenerierten Koch- bzw.
Aurschlußchemikalien in die Zone 230 zurückgeführt, und zwar an einer vor der Behandlung
im Verbrennungsofen liegenden Stufe. Es ist vorteilhaft, die wäßrige Lösung in Leitung
286 in dieser Weise zurückzuführen, und zwar im Hinblick auf den Natriumchlorid-Gehalt
derselben und auf den Umstand, daß es erwünscht ist, die Menge Natriumchlorid, mit
welcher der Ofen beladen wird, zu begrenzen. Die Menge der Chemikalien, die in der
rückgeführten wäßrigen Lösung 286 unter Dauerzustands-Bedingungen vorhanden ist,
bleibt im wesentlichen konstant.
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Um die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Betriebes in einem kontinuierlich
betriebenen System sicherzustellen, ist es empfehlenswert, aus dem System über Leitung
270
im wesentlichen die gleiche Menge Natriumchlorid zu entfernen,
wie sie in die Rückgewinnungs- und Regenerier-Zone 230 eingeführt worden ist.
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Figur 4 veranschaulicht eine besondere Modifikation der in Figur 2
dargestellten Ausführungsform. Gemäß der in Figur 4 wiedergegebenen Ausgestaltung
wird Weißlauge, die gelöste Mengen an Natriumchlorid und nieht-regenerierten Koch-Chemikalien
zusätzlich zu den aktiven Kochchemikalien Natriumsulfid und Natriumhydroxyd in einem
Konzentrationsbereich, wie er oben im Zuge der Beschreibung der Weißlauge in Leitung
156 in Figur 2 angegeben ist, enthält und die aus einer Schwarzlaugen-Rückgewinnungs-und
Regenerier-Zone, wie sie z.B. in Figur 2 als Zone 130 dargestellt ist, gewonnen
wurde, über Leitung 310 einer Erststufen-Eindampf-Kristallisier-Zone 312, die dem
Erststufen-Eindampf-Kristallisator 160 in Figur 2 äquivalent ist, zugeführt.
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In der Zone 312 wird die Weißlauge in einem Mehrstufen-Eindampfer
bei nacheinander ansteigenden Temperaturen eingedampft. Die Stufen betreffen das
Erhitzen in drei Verdampfern 314, 316 und 318, die von beliebiger Bauart sein können,
und das Eindampfen kann beispielsweise In einem Dreistufen-Eindampfer mit Flüssigkeitsführung
im Gegenstrom erfolgen.
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Im ersten Eindampfer 314 wird die Weißlauge einem Eindampfen unter
vermindertem Druck unterworfen, im typischen Fall bei einer Temperatur von annähernd
520C (1250F), wobei Wasserdampf entwickelt wird, der über Leitung 320 abgeführt
wird. Die Endampftemperatur im ersten Verdampfer 314 wird aufrecht erhalten mit
Hilfe des Wasserdampfes
in Leitung 322, der eine Temperatur von
rund 680C (155°F) aufweist.
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Die Weißlauge wird dann über Leitung 324 in einen zweiten Verdampfer
316 eingespeist, der üblicherweise bei einer Temperatur von etwa 820C (l800F) unter
vermindertem Druck betrieben wird. Der zweite Verdampfer )16 kann aus einem Zwangsumlaufverdampfer-Kristallisator
mit außen liegendem horizontalen Wärmeaustauscher bestehen. Das im Eindampfer 316
verdampfte Wasser wird über Leitung 322 im Wärmeaustausch mit dem ersten Verdampfer
514 geführt.
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Die Weißlauge wird nach dem Eindampfen im Verdampfer 316 über Leitung
326 dem dritten Verdampfer 318 zugeführt, der von gleicher Bauart wie der Verdampfer
316 ist und üblicherweise bei einer Temperatur von rund 1240C (2550F) betrieben
wird. Der Wasserdampf, der bei der Verdampfung im dritten Verdampfer 318 gebildet
wird und der normal er weise eine Temperatur von etwa 99°C (210°F) aufweist, wird
über Leitung 328 im Wärmeaustausch mit dem Verdampfer 516 zugeführt, um den Wärmebedarf
desselben zu decken.
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Der Wärmebedarf des Verdampfers 318 wird durch den Wasserdampf gedeckt,
der über die Leitungen 330 und 532 zugeführt wird.
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In der Erststufen-Eindampf-Kristallisations-Zone 312 werden aus der
Lauge nicht-regenerierte Aufschluß- bzw. Kochchemikalien ausgeschieden, hauptsächlich
Natriumcarbonat und Natriumsulfat. Das Eindampfen der Weißlauge wird in der Zone
312 vorzugsweise bis zu dem Punkt einer wesentlichen Sättigung der Weißlauge an
Natriumchlorid getrieben
wenngleich auch zugelassen werden kann,
daß untergeordnete Mengen von Natriumchlorid mitgefällt werden. Für gewöhnlich führt
dieses Eindampfen zu einer gelösten Menge von 26 bis 30 Gewichtsprozent NaOH plus
Na2S. Darüber hinaus kann das Eindampfen der Weißlauge in der Zone 312 auch bis
zu einem Punkt durchgeführt werden, an dem die Weißlauge in Bezug auf Natriumchlorid
untersättigt ist.
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Die nicht-regenerierten Kochchemikalien, die in der Zone 312 ausgeschieden
werden, und zwar hauptsächlich im zweiten und dritten Verdampfer 316 und 318, werden
aus der Zone 512 über die Leitung )34 abgezogen und in fester Form oder in Form
einer wäßrigen Lösung zurückgeführt, und zwar in eine vor der Ofenbehandlung liegenden
Stufe, wie es oben in Verbindung mit der Erläuterung der nichtregenerierten Aufschlußchemikalien
in Leitung 164 in Figur 2 beschrieben wurde.
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Eine Anschlämmung des Feststoffmaterials, das in irgendeinem Verdampfer
in der Erststufen-Eindampf-Kristallisations-Zone 312 abgeschieden wurde, kann innerhalb
des bestimmten Verdampfers zurückgeführt werden, um als Reinigungs- bzw. Spülmittel
zu wirken und so der Bildung von Verkrustungen entgegenzuwirken.
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Die in der Zone 312 gewonnene Weißlauge wird über die Leitung 376
einem Zweitstufen-Eindampf-Kristallisator 338 zugeführt, der dem Zweitstufen-Eindampf-Kristallisator
168 in Figur 2 technisch gleichwertig ist, worin die Weißlauge durch Eindampfen
konzentriert wird unter Abscheidung eines Gemisches aus Natriumchlorid und restlichen
Mengen von Natriumcarbonat und Natriumsulfat. Der Zweitstufen-Eindampf-Kristallisator
338 kann als Zwangsumlaufverdampfer mit
außenliegendem horizontalem
Wärmeaustauscher betrieben werden. Der Wärmeaustauscher ist kleiner als derjenige,
der zusammen mit den Verdampfern 516 und 518 verwendet wird. Das in dem Eindampf-Kristallisator
338 durch Verdampfung anfallende Wasser wird über Leitung 340 abgezogen. Der kondensierte
Wasserdampf kann dazu dienen, einen Teil des Wasserbedarfes des Systems zu decken
Die für das Zweitstufen-Eindampfen in dem bei etwa 750C (167°F) betriebenen Eindampf-Kristallisator
338 benötigte Wärme wird durch den über die Leitungen 530 und 542 zugeführten Wasserdampf
geliefert.
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Die konzentrierte Weißlauge wird nach dem Abtrennen des abgeschiedenen
Gemisches aus Natriumchlorid, Natriumsulfat und Natriumcarbonat mit ihrem reduzierten
Gehalt an gelöstem Natriumchlorid über Leitung 344 zum Kocher zurückgeführt, wie
es oben bezüglich der konzentrierten Weißlauge in Leitung 176 in Figur 2 beschrieben
wurde.
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Das aus der konzentrierten Weißlauge abgetrennte Feststoffgemisch
aus Natriumchlorid, Natriumsulfat und Natriumcarbonat gelangt über Leitung 346 in
eine Lösevorrichtung 348. Das Feststoffgemisch wird mit dem über Leitung 350 zugeführten
Wasser, das gekühlt sein kann, ausgelaugt, um den Natriumcarbonat- und Natriumsulfat-Gehalt
des Feststoffgemisches zusammen mit geringen Mengen Natriumchlorid herauszulösen,
und es hinterbleibt eine Feststoffmasse aus im wesentlichen reinem Natriumchlorid,
das über Leitung 352 gewonnen wird. Die über Leitung 552 abgenommene Menge Natriumchlorid
ist vorzugsweise im wesentlichen ebenso groß
wie die Menge Natriumchlorid,
die in das System eingeführt worden ist.
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Das Feststoffgemisch aus Natriumchlorid, Natriumsulfat und Natriumcarbonat
kann auch einer beliebigen anderen zweckmäßigen Prozedur unterworfen werden, um
im wesentlichen reines Natriumchlorid zu gewinnen, beispielsweise einer hydraulischen
Trennung, wie sie oben bei der Erläuterung der Figur 1 beschrieben wurde Die wäßrige
Lösung des Natriumsulfats, Natriumcarbonats und Natriumchlorids wird über Leitung
554 zur Weißlauge in Leitung 310 oder zu irgendeiner anderen Eindampfstufe in der
Zone 312 vor der Eindampf stufe im Verdampfer 318 zurückgeführt. Die Menge der gelösten
Komponenten in der rückgeführten Lösung in Leitung 354 ist unter Dauerzustands-Bedingungen
im wesentlichen konstant. Daher bleibt der Natriumchloridgehalt der Lösung in einer
geschlossenen Schleife in der Weißlaugen-Konzentrationszone.
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Die Natriumcarbonat- und Natriumsulfat-Gehalte bleiben auch im wesentlichen
konstant dank der Ausfällung von Natriumcarbonat und Natriumsulfat in der Erststufen-Eindampf-Kristallisations-Zone
512.
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Abweichend hiervon kann die wäßrige Lösung in Leitung 354 zur Grünlauge
gefördert werden; wie es oben in Verbindung mit der Erläuterung der wäßrigen Lösung
in Leitung 182 in Figur 2 beschrieben wurde.
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In der Figur 5 der beiliegenden Zeichnung ist eine Alternativmaßnahme
zu der in Figur 2 dargestellten Maßnahme für die Abtrennung von im wesentlichen
reinem Natriumchlorid veranschaulicht. Wie aus Figur 5 zu ersehen ist, wird
partiell
konzentrierte Weißlauge aus einer ErststuSen-Eindampf- und Kristallisier-Zone ähnlich
wie in Leitung 166 in Figur 2 oder Leitung 556 in Figur 4 nach Abtrennung des abgeschiedenen
Natriumcarbonats und Natriumsulfats über Leitung 410 einem Zweitstufen-Eindampf-Kristallisator
412 zugeführt, in dem die Weißlauge eingedampft wird, üblicherweise in der Siedehitze,
gewünsch tenfalls unter vermindertem Druck, und das verdampfte Wasser wird über
Leitung 414 abgezogen.
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Die entstandene Anschlämmung von konzentrierter Weißlauge, die festes
Natriumchlorid, Natriumcarbonat und -sulfat enthält, wird über Leitung 416 einer
Klassifizier- bzw.
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Siebvorrichtung 410 von beliebiger Bauart zugeführt, in welcher die
Natriumchloridkristalle vom Natriumcarbonat und Natriumsulfat im wesentlichen getrennt
werden, wenngleich geringe Mengen dieser letztgenannten Stoffe das abgetrennte Natriumchlorid,
das über Leitung 420 abgenommen wird, verunreinigen können. Die feste Masse in Leitung
420 wird zentrifugiert, um mitgerissene Weißlauge abzutrennen, die zur Klassifiziervorrichtung
418 zurückgeführt wird. Die Weißlauge, die geringe Mengen Natriumsulfat und Natriumcarbonat
enthält, gelangt über Leitung 422 zum Kocher, erforderlichenfalls nach zweckentsprechender
Verdünnung.
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Die Fest stoffe in Leitung 420 können teilweise zum Zweit-.stufen-Eindampf-Kristallisator
412 zurückgeführt werden, um die Größe der Natriumchloridkristalle zu erhöhen und
auf diese Weise die Abtrennung derselben in der Klassifiziervorrichtung 418 zu erleichtern.
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Die Feststoffmasse in Leitung 420 wird nach dem Zentrifugieren einer
Laugungs-Vorrichtung 424 zugeführt, in
welcher die Feststoffmasse
mit Wasser, das über die Leitung 426 eingespeist wird, in Kontakt gebracht wird,
um so die Natriumcarbonat- und Natriumsulfat-Gehalte au der Masse zusammen mit einer
geringen Menge Natriumchlorid herauszulösen und im wesentlichen reines Natriumchlorid
zu hinterlassen, das über Leitung 428 abgenommen wird. Das Natriumchlorid wird in
der Regel gewaschen, um mitgerissene Lauge daraus zu entfernen, und das beim letztgenannten
Vorgang anfallende Waschwasser wird zu dem Wasser in der Leitung 426 zurückgeführt.
Die wäßrige Lösung des Natriumchlorids, Natriumcarbonats und Natriumsulfats, die
aus der Laugungs-Vorrichtung über Leitung 450 gewonnen wird, kann zur Weißlauge,
die dem Erststufen-Eindampfen unterworfen wird, oder zur Grünlauge zurückgeführt
werden.
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Beispiel 1 Es wurden synthetische Weißlaugen hergestellt, um die
Löslichkeiten von Natriumchlorid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat in wechselnden
Konzentrationen von NaOH plus Na2S sowohl beim Sieden als auch bei 750C (1670F)
zu bestimmen. Es wurden weitere synthetische Weißlaugen hergestellt, um die Löslichkeiten
von Natriumchlorid und Natriumcarbonat in wechselnden Konzentrationen von Natriumhydroxydlösung
beim Sieden und bei 75 0C (1670F) zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle zusammengestellt.
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Tabelle Gew.-% Gew.-% Gew-% Gew-% Gew-% Gew-% Temperatur NaOH °C
(°F) + Na2S NaOH Na2S NaCl Na2CO3 Na2SO4 26,09 19,76 6,33 8,40 1,56 0,42 Sieden
27,82 20,76 7,06 7,41 1,36 0,36 Sieden 29,41 22,16 7,25 6,23 1,66 0,36 Sieden 32,63
24,69 7,94 5,83 0,91 0,32 Sieden 33,36 25,00 8,36 3,53 1,00 0,23 75 (167) 35,07
26,62 8,45 2,92 0,77 0,18 75 (167) 37,21 28,20 9,01 2,29 0,63 0,16 75 (167) 40,14
33,23 6,91 1,95 0,65 0,16 75 (167) 25,95 25,95 ° 8,42 1,09 0 Sieden 27,73 27,72
0 8,05 1,38 0 Sieden 30,69 30,69 0 6,99 0,94 0 Sieden 31,71 31,71 0 6,91 1,14 0
Sieden 33,72 33,72 0 3,70 0,87 0 75 (167) 36,05 36,05 0 2,95 0,708 0 75 (167) 36,05
36,05 0 2,95 0,708 0 75 (167) 38,19 38,19 0 2,96 1,01 0 75 (167) 39,66 39,66 0 2,66
1,49 0 75 (167) Beispiel 2 Gestützt auf diese experimentell ermittelten Löslichkeitswerte
wurde die folgende Massenbilanz für ein System gemäß der in Figur 2 dargestellten
Ausführungsform für eine typische Zellstoffabrik mit einer Zellstoffproduktion von
500 t/Tag berechnet.
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Es wird ausgegangen von 75 500 kg/Std. (160,000 lbs/hr) Weißlauge
in Leitung 156, die 12 930 kg/Std. (28,48G lbs/hr) gelöste Feststoffe enthält, einschließlich
8 648 kg/Std.
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(19,050 lbs/hr) NaOH plus Na2S, 2 379 kg/Std. (5,240 lbs/hr) Na2CO5,
209 kg/Std. (460 lbs/hr) Na2S04 und 1 707 kg/Std.
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(3,760 lbs/hr) NaCl. Aus der Weißlauge werden 45 225 kg/Std.
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(99,620 lbs/hr) Wasser bei Temperaturen bis zu 1250C (2570F) in einem
Erststufen-Eindampfer 160 verdampft, was eine Abscheidung von 2 379 kg/Std. (5,240
lbs/hr) Feststoffen zur Folge hat, die aus 2 210 kg/Std. (4,870 lbs/hr) Na2CO) und
168 kg/Std. (370 lbs/hr) Na2S04 bestehen. Dieses feste Material wird nach der Abtrennung
von der Mutterlauge in Leitung 164 an einer gewünschten Stelle in den Betrieb eingeführt
Die Mutterlauge in Leitung 166, die in diesem Erststufen-Verdampfer bei einer Temperatur
von etwa 1250C (2570F) anfällt, besteht aus 29 792 kg/Std. (65,600 lbs/hr) einer
Lauge, die 8 648 kg/Std. (19,050 lbs/hr) NaOH plus Na2S, 417 kg/Std. (920 lbs/hr)
Na2CO3, 115 kg/Std. (250 lbs/hr) Na2S04 und 2 025 kg/Std. (4,460 lbs/hr)NaCl enthält,
und diese Stoffe sättigen im wesentlichen die Lösung, in der sie gelöst sind.
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Aus der Mutterlauge werden in einem Zweitstufen-Eindampfer 168 3 990
kg/Std. (8,800 lbs/hr) Wasser verdampft, während die Temperatur auf 750C (1670F)
gesenkt wird, was eine Abscheidung von 1 720 kg/Std. (3,800 lbs/hr) einer Feststoffmasse
zur Folge hat, die aus 1 403 kg/Std. (3,090 lbs/hr) NaCl, 249 kg/Std. (550 lbs/hr)
Na2CO3 und 72,6 kg/Std.
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(160 lbs/hr) Na2SO4 besteht, und daneben die Bildung von 24 000 kg/Std.
(53,000 lbs/hr) einer konzentrierten Weißlauge in Leitung 176 zur Folge hat, die
9 479 kg/Std.
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(20,880 lbs/hr) gelöste Feststoffe enthält, die ihrerseits bestehen
aus 8 648 kg/Std. (19,050 lbs/hr) NaOH plus Na2S, 168 kg/Std. (370 lbs/hr) Na2CO5,
40,8 kg/Std.
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(90 lbs/hr) Na2S04 und 622 kg/Std. (1,370 lbs/hr) NaCl.
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Die abgeschiedenen Feststoffe werden von der konzentrierten Weißlauge
abgetrennt und über Leitung 172 einer Lauge gungsvorrichtung 174 zugeführt, der
1 571 kg/Std.
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(3,020 lbs/hr) Wasser mit einer Temperatur von 200C (680F) zugesetzt
werden, was eine Feststoffphase ergibt, die besteht aus 1 071 kg/Std. (2,360 lbs/hr)
NaCl, was 47,2 kg (104 lbs) NaCl pro Tonne Zellstoff äquivalent ist, und daneben
2 024 kg/Std. (4460 lbs/hr) einer Rückführungslösung in Leitung 182, die 654 kg/Std.
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(1,440 lbs/hr) gelöste Feststoffe enthält, die ihrerseits bestehen
aus 249 kg/Std. (550 lbs/hr) Na2CO5, 72,& kg/Std. (160 lbs/hr) Na2SO4 und 331
kg/Std.
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(730 lbs/hr) NaCl.
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Beispiel 7 Gestützt auf die experimentell ermittelten Löslichkeitswerte
des Beispiels 1 wurde die folgende Massenbilanz für eine Zellstoffabrik mit einer
Tagesproduktion von 500 t bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 berechnet.
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Es wird ausgegangen von 75 300 kg/Std. (166,000 lbs/hr) einer Weißlauge
in Leitung 256, die 12 930 kg/Std.
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(28,480 lbs/hr) insgesamt gelöste Feststoffe enthält, die bestehen
aus 8 648 kg/Std. (19,050 lbs/hr) NaOH plus Na2S, 2 579 kg/Std. (5,240 lbs/hr) Na2CO5,
209 kg/Std.
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(460 lbs/hr) Na2S04 und 1 144 kg/Std. (2,520 lbs/hr) NaCl, und sie
wird in einem Erststufen-Eindampfer 260 bei Temperaturen
bis zu
125°C (2570F) eingedampft. Es werden 47 467 kg/Std. (104,554 lbs/hr) Wasser verdampft
und 2 379 kg/Std. (5,240 lbs/hr) einer Feststoffmasse, die aus 2 211 kg/Std. (4,870
lbs/hr) Na CO und 171 kg/Std.
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(376 lbs/hr) Na2SO4 besteht, abgeschieden und über Leitung 264 abgenommen.
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Die entstehenden 27 o58 kg/Std. (59,600 lbs/hr) Mutterlauge weisen
einen Gehalt an gelösten Feststoffen von 10 580 kg/Std. (23,320 lbs/hr) auf, die
ihrerseits bestehen aus 8 648 kg/Std. (19,050 lbs/hr) NaOH plus Na2S, 295 kg/Std.
(650 lbs/hr) Na2CO5, 77,1 kg/Std. (170 lbs/hr) Na2S04 und 1 040 kg/Std. (2,300 lbs/hr)
NaCl, und die Mutterlauge im wesentlichen sättigen, und sie wird über Leitung 266
einem Zweitstufen-Kristallisator 268 zugeführt, in dem 522 kg/Std. (1,150 lbs/hr)
Natriumchlorid, entsprechend 23,1 kg (51 lbs) pro Tonne Zellstoff, die mit 24,5
kg/Std. (54 lbs/hr) Na2CO5 verunreinigt sind, beim Abkühlen der Lauge auf 750C (1670F)
abgeschieden und über Leitung 270 entfernt werden.
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Die Mutterlauge aus dem Zweitstufen-Kristallisator 268 wird nach Entfernung
der abgeschiedenen Feststoffe über Leitung 272 einem Drittsufen-Eindampfer 274 zugeführt,
in dem 2 435 kg/Std. (5,364 lbs/hr) Wasser bei einer Tem peratur von 750C (1670F)
daraus verdampft werden, was die Abscheidung von 551 kg/Std. (1,236 lbs/hr) einer
Feststoffen masse zur Folge hat, die ihrerseits besteht aus 102,6 kg/Std.
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(226 lbs/hr) Na2CO3, 36,3 kg/Std. (80 lbs/hr) Na2SO4 und 422 kg/Std.
(930 lbs/hr) NaCl, und daneben die Erzeugung von 24 000 kg/Std. (53,000 lbs/hr)
einer konzentrierten Weißlauge in Leitung 282. Die abgeschiedene Feststoffmasse
wird
mit 1 505 kg/Std. (5,514 lbs/hr) Wasser zu einer wäßrigen Lösung verarbeitet für
das Zurückführen über Leitung 286 zur Weißlauge in Leitung 256 oder zur Grünlauge
in Leitung 246.
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Zusamiienfassend läßt sich sagen, daß die vorliegende Erfindung es
ermöglicht, die Konzentrierung der Weißlauge zu bewirken und inerte, verbrauchte
Bleichanlagen-Chemikalien daraus zu entfernen, die nicht-regenerierten Kochchemikalien,
die bei der Konzentrierung abgeschieden werden, zu der Rückgewinnungs- und Regenerierungs-Operation
für die gebrauchte Kochlauge zurückzuführen, und die Menge der inerten, verbrauchten
Bleichanlagen-Chemikalien, die gewonnen werden, in der Höhe der Einführung in die
Rückgewinnungs- und Regenerier-Operation einzuregulieren.
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Die vorliegende Erfindung kann daher im Gesamtverband eines Zeilstoffgewinnungssystems
dazu verwendet werden, um die Bleichanlagen-Ablauge zu eliminieren, während gleichzeitig
der Betrieb wirksam weitergeführt wird. Die Arbeitsstufen, die zur Verwirklichung
eines"ablaugenfreien" Zellstoffgewinnungsbetriebes, wie er mit Hilfe der vorliegenden
Erfindung praktisch zustandekommt, angewendet werden müssen, bestehen im einzelnen
aus: der Verwendung der Bleichanlagen-Ablauge zum Waschen des Braunstoff-Materials;
der Anwendung eines vollständigen bzw.
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geschlossenen Gegenstrom-Waschens in der Bleichanlage zwecks Verkleinerung
des Volumens der Ablauge; dem Ersatz von Chlor durch Chlordioxyd in der Chlorierungsstufe
der CEDED-Bleichstufenfolge zur Ermöglichung des Gegenstrom-Waschens unter Beibehaltung
der Bleichqualität des gebleichten Zellstoffs; der Anwendung einer Weißlaugen-Konzentrierung
zwecks
Gewinnung von Natriumchlorid aus dem Chemikalien-RückgewinnungszykLus und Begrenzung
der Konzentration des Natriumchlorids innerhalb dieses Zyklus; und der Anwendung
von Schwarzlaugen- und Weißlaugen-Verdampfer-Kondensate - zweckmäßig nach einer
geeigneten Reinigungzum Waschen des gebrauchten Zellstoffs.
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Selbstverständlich können Modifikationen, wie sie dem Fachmann geläufig
sind, vorgenommen werden, ohne daß hierdurch vom Prinzip der erfinderischen Lehre
und dem Umfang der Erfindung abgewichen wird.