DE2405497B2 - Vorrichtung zur Aufnahme von Blut im Inneren einer Körperhöhle eines Lebewesens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auffangen von Blut Sie betrifft insbesondere eine Vorrichtung, die Blut aufnehmen und zurückhalten kann, welche in das Innere einer Körperhöhle, in der Blut vorhanden ist, eingebracht-wid und nach einem zur Aufnahme und zur Zurückhaltung des Bluts ausreichenden Verbleib in der Körperhöhle wieder aus ihr entfernt wird. Anschließend wird mindestens ein Teil des hiermit entfernten Bluts untersucht. Die Vorrichtung besteht aus einer äußeren Haltevorrichtung, die mit einem Eingang versehen ist, durch den das Blut frei in das Innere der Haltevorrichtung fließen kann und innerhalb der Haltevorrichtung befindet sich eine Struktur, wie z. B. ein Körper aus faserigem Material, der das Blut im Inneren der Haltevorrichtung zurückhalten kann. Diese Vorrichtung kann in einen Tampon, der zum Auffangen von Blut während der Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt wird, eingearbeitet sein.

Es ist bekannt, daß man Menschen oder Tieren zur Untersuchung ihres Zustandes etwas Blut entnimmt und es auf verschiedene Weisen analysiert. Zur Zeit wird dem Lebewesen das Blut auf unbefriedigende Weise entnommen. Beispielsweise ist es bekannt, die Fingerspitze, ein Ohrläppchen oder dergleichen anzustechen und weiterhin ist es bekannt, mit einer geeigneten Spritze Blut aus einer Arterie zu entnehmen. Diese bekannten Verfahren sind insofern von großem Nachteil, als sie teilweise den Körper verwunden, Schmerz und Angst hervorrufen und zur Vermeidung von Infektionen nicht nur hohe Anforderungen an Hygiene und Sterilität stellen, sondern auch ein unvermeidbares Unbehagen während der Heilung der bei der Entnahme des Bluts entstehenden Wunde hervorrufen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet; insbesondere soll eine Vorrichtung geschaffen werden, mit der Blut zwecks Analyse entnommen werden kann, ohne das Lebewesen bei der Entnahme des Bluts in irgendeiner Weise zu verletzen. Die Vorrichtung soll auch so ausgebildet sein, daß sie in jedem Körperteil eines Lebewesens, in dem Blut vorhanden ist, verwendet werden kann und sie soll keinerlei Beschwerden hervorrufen, so daß eine schmerzlose Blutentnahme 5 ohne Infektionsgefahr möglich ist

Die Vorrichtung, die Blut aufnehmen und zurückhalten kann, wird in das Innere einer Körperhöhle eines Lebewesens, welches Blut enthält, eingeführt Die Vorrichtung wird dann nach einer zur Aufnahme und

ι υ zum Zurückhalten des Blutes ausreichenden Zeit aus der Höhe entfernt und anschließend wird mindestens ein Teil dieses Bluts, das mit der Vorrichtung aus der Körperhöhle entfernt wurde, untersucht

Die Vorrichtung besteht aus einer äußeren Haltevorrichtung, die mit wenigstens einer Eintrittsvorrichtung versehen ist durch die Blut in das Innere der Haltevorrichtung fließen kann und im Inneren der Haltevorrichtung befindet sich eine Zurückhaltevorrichtung, die das Blut zurückhalten und festhalten kann.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann diese Vorrichtung in einen Tampon, der während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt ist eingearbeitet sein.

Die Erfindung wird beispielhaft in den Zeichnungen erläutert. Hierin bedeuten

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die sich in einer Körperhöhle befindet;

F i g. 2 einen Längsschnitt der Vorrichtung von F i g. 1 entlang der Linie 2-2 gemäß F i g. 1 in Pfeilrichtung in vergrößertem Maßstab;

F i g. 3 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

F i g. 4 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und

Fig.5 einen schematischen Querschnitt, der zeigt, wie mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen in einen Tampon eingearbeitet sein können.

Man macht sich die Tatsache zunutze, daß man Blutuntersuchungen zur Bestimmung des Zustands eines Lebewesens, wie beispielsweise eines Menschen, mit Blut durchführen kann, das nicht aus dem Körper nach Verfahren, die ein Durchstechen durch die Körperhaut erfordern, entnommen sein muß. So hat man bis heute Blutuntersuchungen durchgeführt, indem man mit einer Injektionsspritze für subkutane Injektionen Blut aus einer Arterie entnommen hat oder indem man die Fingerspitze oder das Ohrläppchen mit einem scharfen Instrument angestochen hat und das aus der Wunde

so fließende Blut entnommen hat. Es wurde festgestellt, daß man bezüglich des körperlichen Zustands eines Menschen oder eines anderen Lebewesens alle gewünschten Informationen dadurch erhalten kann, daß man Blut, das während des normen Menstruationszyklus fließt, das in irgendeiner Körperhöhle vorhanden ist, das aufgrund einer Operation fließt, das aufgrund einer Verletzung in einer Höhle enthalten ist, oder das als Ergebnis einer Erkrankung im Körperinneren auftritt, untersucht. Blut des letzteren Typs, das dem Körper nicht zu Analysezwecken entnommen wird, kann auch mit gleichem Erfolg untersucht werden.

In F i g. 1 ist ein Teil 10 eines Körpers, z. B. eines menschlichen Körpers, schematisch dargestellt, wobei dieser Teil eine innere Höhle 12 aufweist. Diese Höhle kann eine Vagina oder irgendeine andere Höhle, wie ein Nebenhöhlengang, das Innere des Mundes, der Gehörgang, der Analgang oder dergleichen sein, so daß jede interne Körperhöhle, in der Blut auftritt, für die Zwecke

der vorliegenden Erfindung geeignet ist In diese Höhle wird eine Vorrichtung 14 eingeführt, die so klein ist, daß sie bequem in der Körperhöhle aufgenommen und darin zurückgehalten werden kann, während sie gleichzeitig groß genug ist, um eine für die folgende Analyse ausreichende Blutmenge aufzunehmen und zurückzuhalten. So schließt die Vorrichtung 14 eine äußere Haltevorrichtung 16 in Form einer Wand ein, die mit einer Einlaßvorrichtung in Form einer Vielzahl von Einlassen oder öffnungen 18 im erläuterten Beispiel (F i g. 2) vorliegt Im erläuterten Beispiel gemäß F i g. 1 und 2 besteht die Haltevorrichtung 16 aus einem Paar komlementärer Teile 16a und 166, die an der Stelle, an der sie miteinander verbunden sind und an der sie miteinander durch Reibung oder gegebenenfalls durch Verwendung eines geeigneten Klebstoffs trennbar miteinander verbunden sind, mit Verbindungsflanschen 18 versehen sind. Die Haltevorrichtung 16 kann aus irgendeinem für den menschlichen Körper verträglichen Material, z. B. irgendeinem Metall o&er Kunststoff, der bei Körpertemperatur nicht erweicht oder schmilzt, bestehen. Für diesen Zweck kann man Polyäthylen, Polypropylen, Polyvniylchlorid, Polystyrol und dergleichen verwenden. Die Anzahl an öffnungen 18 wird groß genug gehalten, um den freien Eintritt des Bluts in das Innere der Haltevorrichtung 16 vorzusehen.

Innerhalb der Haltevorrichtung 16 befindet sich eine Zurückhaltevorrichtung 20, die das Blut, das durch die Einlaßvorrichtungen 18 in das Innere der Haltevorrichtung 16 fließt, zurückhalten kann. Diese Zurückhaltevorrichtung 20 liegt vorzugsweise in Form eines Körpers aus Fasermaterial vor, wie z. B. eine Baumwolleiniage oder dergleichen, der auch mit dem Körperinneren verträglich ist Anstelle der Baumwolleinlage kann man als faserförmiges Material auch einen zusammengepreßten Körper aus feinem Golddraht verwenden, da Gold bekanntlich mit dem menschlichen Körper verträglich ist. Obgleich ein Metalldrahtfaden verwendet wird, dei- keine absorbierenden Eigenschaften besitzt, bewirkt die Oberflächenspannung im Blut, daß das Blut in den Zwischenräumen, die im Inneren des Körpers aus zusammengepreßtem Draht gebildet sind, zurückgehalten wird und es ist weiterhin zu erwähnen, daß man Kombinationen von faserförmigem Material, wie beispielsweise Golddraht und Baumwolle verwenden kann. Auch andere fasermörmige Materialien können verwendet werden, um die Zurückhaltevorrichtung 20 zu bilden, wie beispielsweise feine Endlosfäden aus Kunststoff. So ist jeder Kunststoff, der mit dem menschlichen Körper verträglich ist, wie Polyester und dergleichen in feiner faserartigen Form verwendbar, in der er zu einem Körper zusammengepreßt werden kann, der in der Haltevorrichtung 16 gehalten wird und die Zurückhaltevorrichtung 20 bildet.

Jedoch muß die Vorrichtung nicht die spezifischen Formen gemäß F i g. 1 und 2 annehmen. So zeigt beispielsweise F i g. 3 einen einfachen Behälter 22, der aus irgendeinem der Materialien, die für die Haltevorrichtung 16 verwendet werden, hergestellt sein kann und der die Form eines einfachen verlängerten Rohrs besitzt, das an einem Ende offen ist, so daß es mit einer Einlaßvorrichtung 24 versehen sein kann, durch die das Blut frei in das Innere des Behälters 22 fließen kann. Dieser Behälter 22 besitzt auch in seinem Inneren eine Zurückhaltevorrichtung 26 in Form eines zusammengepreßten Körpers aus faserartigem Material, das im Beispiel gemäß Fig.3 aus einer Baumwolleinlage bestehen kann.

Im Beispiel gemäß F i g. 4 ist ebenfall ein Behälter 22, versehen mit einer Einlaßvorrichtung 24, dargestellt, jedoch befindet sich hier im Inneren der Haltevorrichtung 22 eine Zurückhaltevorrichtung 28 in Form eines, wie erläutert zusammengepreßten feinen Golddrahts, so daß das Blut auf der Oberfläche des Drahts und in den im Körper des gepreßten fadenförmigen Materials gebildeten Zwischenräumen zurückgehalten wird. Diese Körper 26 und 28 werden in den Haltevorrichtungen 22 einfach durch Reibungsdruck gegen die innere Oberfläche der Haltevorrichtung 22 zurückgehalten.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung, kann ein Tampon 30 verwendet werden, wie in Fig.5 gezeigt Es handelt sich hierbei um einen Tampon, der bei Frauen während des Menstruationszyklus gebräuchlichist So wird der Tampon 30 während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt und weist eine Schnur 32 auf, die sich vom Tampon weg erstreckt, so daß er entfernt werden kann.

Dieser Tampon 30 unterscheidet sich von einem gebräuchlichen Tampon dadurch, daß in den Tamponkörper eine Vielzahl von in den F i g. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen 14 eingearbeitet ist.

Darüber hinaus kann man bei jeder der oben beschriebenen Vorrichtungen in die Zurückhaltevorrichtung 16, 22 ein geeignetes Mittel zur Blutkonservierung einbringen, beispielsweise Zitronensäure.

Zur Entnahme des Bluts wird die Vorrichtung in eine Körperhöhle, in der sich Blut befindet, eingeführt. So wird wie oben ausgeführt, der Tampon 30 während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt Jedoch kann man irgendeine der Vorrichtungen gemäß F i g. 1 bis 4 in eine Höhle, wie den Analgang einer Person, die beispielsweise an Hämorrhoiden leidet einführen. Auch wenn bei einem Menschen Zahnfleischbluten oder eine irgendwie bedingte Blutung im Mund auftritt, kann man eine Vorrichtung, wie die Vorrichtung 14 oder die Vorrichtungen gemäß Fig.3 und 4 im Inneren des Mundes, beispielsweise zwischen Zahnfleisch und Lippen gedrückt, anordnen. Man kann die Vorrichtung in das Ohr einführen, wenn eine Ohrenblutung auftritt. Man kann auch die Vorrichtung in ein Nasenloch oder in eine Nebenhöhle einführen, wo eine Blutung auftritt. So kann man die Vorrichtung überall dort verwenden, wo Blut in einer Körperhöhle auftritt, entweder infolge eines natürlichen Vorgangs bei einem gesunden Menschen, wie dies bei dem Tampon 30 gemäß F i g. 5 der Fall ist, oder infolge einer Krankheit, einer Operation oder dergleichen. So bringt man die Vorrichtung in die Körperhöhle ein und läßt sie während eines Zeitraums in der Körperhöhle verbleiben, der ausreicht, daß das Blut frei in das Innere der Haltevorrichtung der Vorrichtung hineinfließt und dort durch die Zurückhaltevorrichtungen zurückgehalten wird. Danach entfernt man die Vorrichtung aus dem Inneren der Körperhöhle und das Blut in der Vorrichtung kann auf jede gebräuchliche Weise untersucht werden. Beispielsweise werden die zwei Teilstücke 16a und 166 der Vorrichtung 14 voneinander getrennt und die Vorrichtung 20 kann dazu verwendet werden, um Objektträger zu bestreichen, die unter dem Mikroskop untersucht werden könnnen. Aus der Zurückhaltevorrichtung 20 kann das flüssige Blut auf irfcandeine geeignete Weise herausgepreßt und in einem geeigneten Behälter aufgefangen werden, wobei bekanntermaßen zusätzliche Materialien zu Untersuchungszwecken zugesetzt werden können. Beispielsweise kann das Blut, das aus der Zurückhaltevorrichtune

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ausgepreßt ist in einem Reagenzglas aufgenommen ^{Es ist} offensichtlich, daß man eine Person, deren Blut

werden, das ein bekanntes Reagens enthält und solche untersucht werden soll, bei Anwendung der vorliegen-

Reagenzgläser können dann in Blutuntersuchungsappa- ^den Erfindung nicht verletzen muß und es ist möglich,

rate, wie die bekannten Apparate zur optischen Analyse ^zur Β·"*"" tersuchung Blut zu verwenden, das sowieso in

des Bluts, eingebracht werden. ^r> einer Körperhöhle vorliegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Aufnahme von Blut im Inneren einer Körperhöhle eines Lebewesens, gekennzeichnet durch eine äußere Haltevorrichtung (16) mit wenigstens einer Einlaßöffnung (18, 24), durch die Blut in das Innere der Haltevorrichtung fließen kann, und einer in der Haltevorrichtung befindlichen Vorrichtung (20), die das durch die Einlaßöffnung eingetretene Blut zurückhält.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zurückhaltevorrichtung (20) einen Körper aus faserartigem Material darstellt

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das faserförmige Material Baumwolle ist

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß das faserförmige Material feinen Golddraht einschließt.

5. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4 in Vaginal-Tampons.