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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sammeln von Blut aus einer Körperhöhle eines Lebewesens in Form eines Tampons, welche das aufgenommene Blut nach ihrer Entfernung aus der Körperhöhle in sich zurückhält.
Um den Zustand eines Lebewesens, wie z. B. eines menschlichen Lebewesens oder eines Tieres zu untersuchen, ist es bekannt, etwas Blut aus dem Lebewesen zu entnehmen und auf eine Anzahl verschiedener Arten zu analysieren. Gegenwärtig wird das Blut aus dem Lebewesen mittels unangenehmer Verfahren entnommen. Beispielsweise ist es bekannt, in eine Fingerspitze, in ein Ohrläppchen od. dgl. zu stechen und zusätzlich ist es bekannt, Blut aus einer Arterie mit Hilfe einer geeigneten Spritze zu extrahieren.
Diese bekannten Verfahren haben grosse Nachteile, denn ein wesentlicher Teil davon setzt voraus, dass der Körper verletzt wird, was Schmerz und einen gewissen Grad an Trauma verursacht, und dass nicht nur Operationen unter Bedingungen höchster Hygiene und Sterilität nötig werden, um Infektionen zu vermeiden, sondern dass auch ein unvermeidliches Unbehagen während des Verheilens der für die Blutabnahme notwendigen Wunde entsteht.
Tampons wurden bisher nur zum Aufsaugen von Körperflüssigkeiten bzw. von Blut verwendet. So besteht ein Schutztampon gemäss der DE-PS Nr. 831745 aus einer saugfähigen Füllung mit einem mehrfach durchlöcherten Mantel aus Gummi oder Kunststoff. In der US-PS Nr. 3, 491, 758 ist ein einseitig offener Vaginaltampon beschrieben, bei dem ein röhrenförmiges Versteifungsstück aus nachgiebigem Material einen zentralen Hohlraum, welcher kein Auffangmittel für Körperflüssigkeiten enthält, umgibt.
Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zur Vermeidung der eingangs geschilderten Nachteile bei der Blutabnahme zu schaffen.
Im besonderen ist es ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, Blut zu extrahieren und zu analysieren, ohne das Lebewesen in irgendeiner Weise zu verletzen, um das Blut zu erhalten.
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, das aus irgendeinem Grund in einer Körperhöhle eines Lebewesens vorhandene Blut auszunutzen, um etwas von dem Blut zu extrahieren und es für eine Analyse zu verwenden.
Ein besonderes Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen, welche an jeder beliebigen Körperstelle eines Lebewesens, in der Blut vorhanden ist, verwendet werden kann, um etwas von diesem Blut zu extrahieren, so dass es anschliessend analysiert werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, wie oben beschrieben, zu schaffen, welche überhaupt kein Unbehagen verursacht und es so möglich macht, eine schmerzfreie Blutextraktion ohne die Möglichkeit einer Infektion im Zusammenhang mit der Blutextraktion zu schaffen, ohne irgendeinen Heilprozess in Verbindung mit der Blutextraktion notwendig zu machen.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs definierten Art dadurch gelöst, dass der Tampon als Träger eines oder mehrerer formstabiler Behälter ausgebildet ist, wobei die Behälterwände mindestens einen Einlass aufweisen und der bzw. die Behälter mit einem Auffangmittel für das Blut gefüllt ist/sind.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung, welche Blut aufnehmen und halten kann, wird in das Innere einer Körperhöhle eines Lebewesens eingeführt, wobei es sich um eine Körperhöhle handelt, in der Blut auf jeden Fall vorhanden ist. Die Vorrichtung wird aus der Körperhöhle entfernt, nachdem die Vorrichtung einen genügend langen Zeitraum zur Aufnahme und zum Halten des Blutes darin verblieben war, und das Blut wird sodann mit der Vorrichtung entfernt und wenigstens ein Teil des mit der Vorrichtung aus der Körperhöhle entfernten Blutes wird getestet.
Eine erfindungsgemässe Vorrichtung kann beispielsweise während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt werden.
Zweckmässig ist das Auffangmittel ein Körper aus Filamentmaterial, wobei das Filamentmaterial insbesondere Baumwolle ist bzw. nach einer andern Ausführungsform feinen Golddraht enthält.
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Die Behälterwand weist vorteilhaft eine Mehrzahl von Öffnungen auf. Vorzugsweise ist die Behälterwand aus einem Paar komplementärer Teile gebildet, welche mittels einer lösbaren Verbindung aneinander fixiert sind.
Die Behälter sind nach einer Ausführungsform wenigstens teilweise in dem Tampon eingebettet, nach einer andern Ausführungsform sind die Behälter vollständig in dem Tampon eingebettet, um nur Blut aufzunehmen, welches zuerst durch einen Teil des Tampons gedrungen ist.
Das Innere der Behälter enthält zweckmässig weiters ein Blutkonservierungsmittel, welches vorzugsweise Zitronensäure ist.
Die Erfindung wird nun an Hand von Beispielen in bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben. Fig. 1 ist eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung mit mehreren formstabilen Behältern. Fig. 2 ist ein vergrössert gezeigter Querschnitt durch eine Ausführungsform eines solchen Behälters. Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines formstabilen Behälters, Fig. 4 ist ein Schnitt durch wieder eine andere Ausführungsform eines formstabilen Behälters.
Erfindungsgemäss nutzt man die Tatsache aus, dass es möglich ist, Blutuntersuchungen durchzuführen, um die Verfassung eines Lebewesens, wie z. B. eines menschlichen Lebewesens zu prüfen, beispielsweise mit Blut, welches nicht durch solche Verfahren aus dem Körper entnommen zu werden braucht, welche es notwendig machen, dass die Haut des Körpers durchstochen wird.
Bisher wurden Blutuntersuchungen durchgeführt, indem Blut aus einer Arterie od. dgl. mittels einer subkutanen Spritze abgezogen wurde oder indem die Fingerspitze oder das Ohrläppchen mit einem spitzen Instrument durchstochen wurde und das Blut, welches aus der Wunde fliesst, abgezogen wurde. Es wurde gefunden, dass es möglich ist, jegliche gewünschte Information über den Zustand des Körpers eines menschlichen Lebewesens oder eines andern Lebewesens zu erhalten, indem man Blut untersucht, wie z. B. das Blut, welches während des normalen Menstruationszyklus fliesst, oder indem man Blut untersucht, welches in irgendeiner Körperhöhle vorhanden ist. Diese Höhle kann also die Vagina oder aber irgendeine andere Höhle sein, wie z.
B. eine Nebenhöhle, das Innere des Mundes, der Gehörgang, der anale Kanal od. dgl., so dass jede beliebige Körperhöhle, in welcher Blut vorgefunden wird, verwendet werden kann.
Aber auch Blut, welches als Ergebnis einer Operation fliesst, Blut, welches durch eine Verletzung in irgendeiner Körperhöhle vorhanden ist oder irgendein Blut, welches im Inneren des Körpers auf Grund irgendeiner Krankheit gefunden wird, kann mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung gesammelt werden. Das gesammelte Blut, welches nicht speziell zum Zweck einer Analyse aus dem Körper entnommen wird, kann mit gleichem Effekt wie jenes analysiert werden.
In Fig. 1 ist mit --30-- ein als Träger ausgebildeter Tampon bezeichnet. Es handelt sich dabei beispielsweise um einen Tampon, wie er normalerweise von weiblichen Lebewesen während des Menstruationszyklus verwendet wird. Der Tampon --30-- wird während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt und hat einen Faden --32--, welcher sich vom Tampon weg erstreckt, so dass er entfernt werden kann.
Dieser Tampon --30-- unterscheidet sich von einem konventionellen Tampon dadurch, dass im Körper des Tampons eine Mehrzahl von formstabilen Behältern --14-- vorhanden ist.
Eine erfindungsgemässe Vorrichtung, welche klein genug ist, um in einer Körperhöhle bequem aufgenommen und darin gehalten zu werden, während sie gleichzeitig gross genug ist, um eine für eine nachfolgende Analyse ausreichende Menge Blut aufnehmen und halten zu können, wird in eine Körperhöhle eingeführt. Der formstabile Behälter --14-- umfasst gemäss Fig. 2 eine Be- hälterwand --16--, welche eine Mehrzahl von Einlässen --18-- aufweist. In Fig. 2 besteht die Wand --16-- aus einem Paar komplementärer Teile --16a und 16b--, welche mit zusammenpassenden Flanschen --17-- versehen sind, wo die Teile miteinander verbunden werden und lösbar durch Reibung oder gewünschtenfalls durch die Verwendung eines geeigneten Adhäsionsmittels miteinander in Verbindung gehalten werden.
Die Wand --16-- kann aus irgendeinem beliebigen Material, welches für den menschlichen Körper verträglich ist, bestehen, wie z. B. aus irgendeinem einer Anzahl verschiedener Metalle oder aus irgendeinem einer Anzahl verschiedener Kunststoffe, welche sich bei Körpertemperatur nicht erweichen oder schmelzen. Es ist daher möglich, für diesen Zweck Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol usw. zu verwenden. Die Anzahl
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der Einlässe --18-- ist gross genug, um für den freien Zutritt des Blutes in das Innere des Be- halters-14-- zou sorgen.
Im Behälter --14-- ist ein Auffangmittel --20-- angeordnet, welches fähig ist, das Blut, welches in das Innere des Behälters --14-- durch die Einlässe --18-- fliesst, aufzufangen. Dieses Auffangmittel hat vorzugsweise die Form eines Körpers aus Filamentmaterial, wie z. B. Watte od. dgl., welches Material ebenfalls für das Innere eines Körpers eines Lebewesens verträglich ist. An Stelle von Watte ist es auch möglich, ein Filamentmaterial, wie z. B. einen komprimierten Körper aus feinem Golddraht zu verwenden, da Gold bekanntlich für menschliche Lebewesen verträglich ist.
Auch wenn ein Metalldrahtfilament, welches keine absorbierenden Eigenschaften hat, verwendet wird, so wird die Oberflächenspannung des Blutes dazu führen, dass das Blut in den Zwischenräumen im Inneren des aus komprimiertem Draht gebildeten Körpers aufgefangen wird,
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materialien für das Auffangmittel --20-- verwendet werden, wie z. B. feine Monofilamente aus Kunststoff. Jeder Kunststoff, der für den menschlichen Körper verträglich ist, wie z. B. Nylon, Polyester u. dgl. ist in feiner Filamentform erhältlich, in welcher er zu einem innerhalb der Be- hälterwand --16-- gehaltenen Körper komprimiert werden kann, um so das Auffangmittel --20-- zu bilden.
Ein formstabiler Behälter muss jedoch nicht die spezifische, in Fig. 2 dargestellte Form haben. Zum Beispiel veranschaulicht Fig. 3 einen einfachen Behälter --14--, welcher aus irgendeinem der Materialien, welche für die Wand --22-- verwendet werden, bestehen kann und welcher die Form einer einfachen länglichen Röhre hat, welche an einem Ende offen ist und so mit einem Einlass --24-- versehen ist, durch welchen das Blut frei in das Innere des Behälters --14-- fliessen kann. Dieser Behälter --14-- hat in seinem Inneren gleichfalls ein Auffangmittel --26-in Form eines komprimierten Körpers aus Filamentmaterial, welches im Falle der Fig. 3 Watte sein kann.
In Fig. 4 ist ein gleicher mit dem Einlass --24-- versehener Behälter --14-- dargestellt, aber in diesem Fall befindet sich innerhalb der Wand --22-- ein Auffangmittel --28-- in Form von feinem Golddraht, der, wie dargestellt, komprimiert ist, so dass das Blut entlang der Oberfläche des Drahtes und an den Zwischenräumen im Körper des komprimierten Filamentmaterials aufgefangen wird. Diese Körper --26 und 28-- werden in den Behältern --14-- einfach nur durch Reibungsdruck gegen die innere Fläche der Wand --22-- gehalten.
Eine erfindungsgemässe Vorrichtung wird in eine Körperhöhle, in welcher Blut vorgefunden wird, eingeführt. So wird, wie vorhin beschrieben, der Tampon --30-- während des Menstruationszyklus in die Vagina eingeführt. Es ist auch möglich, eine in Fig. 1 beispielsweise dargestellte Vorrichtung in eine Körperhöhle, wie z. B. den analen Kanal einzuführen, beispielsweise bei einem Lebewesen, welches an Hämorrhoiden leidet. Wenn bei einem menschlichen Lebewesen Zahnfleischbluten oder Bluten im Mund an irgendeiner Stelle gegeben ist, ist es auch möglich, eine Vorrichtung mit einem Behälter --14-- oder mit Behältern gemäss den Fig. 3 und 4 in die Mundhöhle einzuführen, wobei die Vorrichtung beispielsweise zwischen Zahnfleisch und Lippen eingeklemmt wird.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemässe Vorrichtung in das Ohr einzuführen, wenn Bluten im Ohr festgestellt wird. Es ist auch möglich, die Vorrichtung in ein Nasenloch oder in eine Nebenhöhle einzuführen, wenn dort Bluten festgestellt wird. Wo auch immer Blut in einer Körperhöhle vorgefunden wird, entweder als Ergebnis einer natürlichen Funktion eines gesunden menschlichen Lebewesens oder als Ergebnis einer Krankheit, einer Operation od. dgl. in irgendeiner Körperhöhle, ist es daher möglich, die erfindungsgemässe Vorrichtung zu verwenden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird in die Körperhöhle eingeführt und so lange in der Körperhöhle belassen, bis das Blut frei in das Innere des Behälters der Vorrichtung fliessen und von dem Auffangmittel darin aufgefangen werden kann. Danach wird die Vorrichtung aus dem Inneren der Körperhöhle genommen und das Blut in der Vorrichtung kann auf irgendeine konventionelle Art untersucht werden.
Beispielsweise werden die zwei Abschnitte --16a und 16b-- der Behälter --14-- voneinander gelöst und das Auffangmittel --20-- kann verwendet werden, um Objektträger zu bestreichen, welche unter dem Mikroskop untersucht werden können oder sie kann
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auf irgendeine geeignete Art komprimiert werden, damit das flüssige Blut aus dem Auffangmit- tel --20-- gedrückt und in irgendeinem geeigneten Behälter aufgenommen wird, in welchen, wie bekannt, zusätzliche Materialien für Versuchszwecke hinzugefügt werden.
Beispielsweise kann das Blut, welches aus dem Auffangmittel gedrückt wird, in ein Versuchsröhrchen aufgenommen werden, welches ein bekanntes Reagenz enthält, und solche Versuchsröhrchen können sodann in Blutanalysiermaschinen eingebracht werden, wie z. B. gut bekannte Maschinen, welche das Blut optisch analysieren.
Es ist daher offensichtlich, dass es bei Verwendung der Erfindung nicht nötig ist, ein Lebewesen zu verwunden, um sein Blut untersuchen zu können, sondern dass es möglich wird, Blut, welches auf jeden Fall in einer Körperhöhle vorhanden ist, für die Zwecke der Blutuntersuchung zu verwenden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Sammeln von Blut aus einer Körperhöhle eines Lebewesens in Form eines Tampons, welche das aufgenommene Blut nach ihrer Entfernung aus der Körperhöhle in sich zurückhält, dadurch gekennzeichnet, dass der Tampon (30) als Träger eines oder mehrerer formstabiler Behälter (14) ausgebildet ist, wobei die Behälterwände (16,22) mindestens einen Einlass (18,24) aufweisen und der bzw. die Behälter mit einem Auffangmittel (20,26, 28) für das Blut gefüllt ist/sind.