DE2405351A1 - Verfahren und vorrichtung zum frischen von roheisen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum frischen von roheisenInfo
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Description
Patentanwalt ' O / Π ζ T S
D-EQ23 /.unc'isn - Pullach
Wiensrslr.2,T.i..ffin.7930570,7931782
Wiensrslr.2,T.i..ffin.7930570,7931782
18.381 ' München-Pullach, 4. Februar 1974
Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke - Alpine Montan Aktiengesellschaft
in Wien
Verfahren und Vorrichtung zum Frischen, you Roheisen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Prischen von Roheisen mit technisch reinem Sauerstoff in
einem Konverter od.dgl. Gefäß, wobei der Sauerstoff dem Bad
gleichzeitig von oben und von unten zugeführt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, daß das als LD-Verfahren bekannt ge-
wordene Sauerstoffaufblas-Verfahren erstmals die Anwendung "
technisch reinen Sauerstoffs zum Frischen von Roheisen erlaubte und hohe Schrottzusätze:· zuließ. Es fand daher bald
starke Verbreitung.
Beim Obcrflächenblasen entsteht durch das -Auftroffen
des Sauerstoffes eine heftige Reaktion mit dem Kohlenstoff des
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Bades, welche eine tiefreichende Badbewegung ergibt. Durch
diese Badbewegung werden immer neue Teile des Bades an die Oberfläche gebracht, so daß die Frischreaktion aufrechterhalten
wird. Mit dem Absinken des C-Gehaltes des Bades auf 0,2 bis 0,05 % wird aber die Reaktion des'·
Sauerstoffes mit dem verminderten Kohlenstoff schwächer und damit die Badbewegung geringer. Die Zusammensetzung
des Bades in den verschiedenen Eöhenzonen wird ungleichmäßiger und die Reaktion geht langsamer vor sich, so daß
das OptiEum der Entkohlungsgeschwindigkext nicht mehr aufrechterhalten
werden kann.. Dadurch ergeben sich bei der Herstellung von weichen Stählen längere Frischzeiten und
relativ hohe Eisenoxidgehalte der 3chlacke.' Als ein weiterer
Nachteil- des Verfahrens wurde zunächst der entstehende rotbraune Rauch angesehen, der eine Entstaubung der Abgase
erforderte.
Es hat daher nicht an Vorschlägen gefehlt, die genannten Nachteile des Verfahrens zu vermeiden, Ein bekannt
gewordener Vorschlag (US-PS 3,030.203) ging dahin, das
Frischen durch Aufblasen des Sauerstoffs bei Erreichen von C-öehalten von 0,20 bis 0,05 /» abzubrechen, den
Konverter in nahezu horizontale Lage zu kippen und die Schmelze durch eine schräg in das Bad eingeführte Lanze
fertigzufrischen. Der Vorschlag fand offenbar deshalb keine praktische Anwendung, weil das Frischen mit einer
Tauchlanze bei umgelegtem Konvertsr und somit großer . Badoberfläche wieder nur eine örtlich eng begrenzte
Reaktion und daher verlängerte Frisehzeiten zur Folge
hatte.
Zwecks Vermeidung des rotbraunen Rauches wurde vorgeschlagen (GBiS 882.676), den Sauerstoff von oben in
das Bad mit Hilfe einer verbrauchbaren Doppelrohrlanze einzublasen, wobei der Sauerstoff durch das innere Rohr
zugeführt wird, wogegen durch den Ringspalt zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr ein anderes brennbares Gas
z.B. Kohlenwasserstoffe in das Bad eingeblasen werden, so daß das Mischen"der Gase erst außerhalb der Lanzen-
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mündung stattfinden kann. Das Mengenverhältnis wird so
gewählt, daß der Sauerstoff im Überschuß vorhanden ist.
Dadurch soll der rofbraune Hauch ohne übermäßige Kühlung des Bades unterdrückt werden. Auch dieser Vorschlag fand
keinen Eingang in die Praxis, weil der rofbraune Rauch nur zum Teil verhindert wird und so eine Entstaubung der
A"bgase weiterhin erforderlich ist. Er regte aber vielleicht zu dem weiteren Vorschlag an (FH.PS 1,450.718),
den Sauerstoff in der genannten Weise mit einem Doppelrohr durch den !Converterboden zuzuführen, also von unten in
die Schmelze einzuglasen, wobei gleichfalls der Sauerstoff durch das Innenrohr und ein Kohlenwasserstoff als
Zusatz- oder Mantelgas durch den Ringraum zwischen Innen- und Außenrohr zu-geführt wird. Diese Maßnahmen führten
gleichfalls nicht zu einem vollständigen Unterdrücken des rotbraunen Hauches im Abgas,ergaben aber eine gute
Turbulenz des Bades und erstmals eine annehmbare Haltbarkeit
des Konverteröodens mit den Zufuhrdüsen für
reinen Sauerstoff und Zusatzgas, so daß dieser Vorschl'ag
bereits praktische Anwendung fand. Als wesentliche Nachteile sind aber die Tatsachen anzusehen, daß bei Erreichen
geringerer Kohlenstοffgehalte und Nachlassen
der CG-Entwickl&ng das Bad mit Wasserstoff angereichert
wird, der nachträglich durch zusätzliche Maßnahmen wieder entfernt werden waß9 daß weiters auch äie Abgase hohe
Vasserstoffgehaite habens die bei der Entstaubung stören
und daß die auf dem Bad schwimmende Schlacke relativ kalt
ist und leicht fest" wird, so daß mit starkem Auswurf zu rechnen ist. Der Auswurf kann nur durch Einblasen von
Kalk mit dem Sauerstoffstrom vermindert werden, was wegen
der erforderlichen größeren Anzahl von Düsen einen hohen Aufwand erfordert.
Zur Sicherstellung der nötigen Turbulenz des Bades und zur Unterdrückung des rotbraunen Rauches ist auch
schon vorgeschlagen worden (US-PS 3*259.484), den Sauerstoff-
dem Bad gleichzeitig von oben und von unten zuzu-
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führen, und zwar soll die Hauptmenge des für das Frischen
benötigten Sauerstoffes nach diesem Vorschlag durch die Poren eines porös hergestellten Konverterbodens in das
Bad eingeführt werden. Durch die weitgehende Aufteilung des Sauerstoffstromes sollen hiebei örtliche Überhitzungen
vermieden werden, so daß die Unterdrückung des rotbraunen Rauches und eine gute Bodenhaltbarkeit gewährleistet ist.
Der von oben eingeführte Sauerstoff soll nach dem Vorschlag mit Kalk für die Schlackenbildung beladen sein
und durch eine in das Bad getauchte Lanze zugeführt werden. Die Kühlung der Reaktionsstelle durch Kalk und die Verlegung
der Reaktionsstelle unter die Badoberfläche soll ebenfalls die Entstehung des rotbraunen Rauches verhindern. Dieser
Vorschlag hat keine praktische Verbreitung erfahren, in . der Hauptsache wohl deshalb, weil keine annehmbaren Boden Haltbarkeiten
erreicht werden konnten und die Entstehung des rotbraunen Rauches auch bei diesem Verfahren, wie bei
allen Frischverfahren, die mit reinem Sauerstoff arbeiten, nicht soweit unterdrückt werden kann, daß sich eine nachträgliche
Entstaubung der Abgase erübrigt.
Erfindungsgemäß sollen die genannten Nachteile,
soweit sie vermeidbar sind, vermieden werden. Dies erfolgt bei den eingangs erwähnten und zuletzt beschriebenen
Verfahren dadurch, daß die Sauerstoffzufuhr zum Bad von oben durch Aufblasen und die Sauerstoffzufuhr zum Bad yon
unten durch einen Strahl erfolgt, in dessen Nähe Kohlenwasserstoffe,
insbesondere höher—molekulare Kohlenwasserstoffe, in gasförmigem oder flüssigem Zustand in das Bad
eingeführt werden. Die Erfindung besteht demnach aus einer Kombination zweier an sich bekannter Maßnahmen bzw. Verfahren,
die jedes für sich bereits in die Praxis Eingang gefunden haben, aber bisher als einander konkurrenzierende
Verfahren gegolten haben. In an sich bekannter Weise ist vorzugsweise der von unten eingeleitete Sauerstoffstrahl
durch Verwendung einer Mantelgasdüse von einem Mantel aus Kohlenwasserstoffgas umhüllt.
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Durch die Erfindung wird zwar nicht erreicht, daß eine Entstaubung der Abgase überflüssig wird, doch ergeben
sich viele Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren. Im Vergleich zum reinen Aufblasverfahren ergeben sich kürzere
Frischzeiten, Ermöglichung etwas höherer Schrott- oder Erzzusätze und durch die verbesserte Turbulenz geringere
Eisenoxidgehalte in der Schlacke bei der Herstellung von niedrig gekohlten Stählen. Gegentiber den reinen bodenblasenden mit Mantelgasdüsen arbeitenden Verfahren ergibt
sich die verbesserte Schlackenbildung durch die heiße
Badoberfläche und eine vereinfachte Kalkbeladung des Blassauerstoffes9
weil die Kalkbeladung bei dem durch die Lanze zugeführten Sauerstoff erfolgen kann. Damit verbunden ergibt
sich ein geringerer Konverterauswurf, sowie ein verbessertes Ausbringen. Außerdem enthält das Abgas weniger
Wasserstoff und erhöhte Wasserstoffgehalte des erzeugten"-Stahles
sind nieht mehr zu befürchte^ weil zunäelast überhaupt weniger ICohlenwasserstoffgas "benötigt wird und der
aus ösn Bodenflüsea aufgenommene Wasserstoff durch das reiae9
aus Frischen τοπ oben stammende Kohlenmonoxid wieder .ausgo«
spült wirdc Yeiters wird der Aufwand für die Sauerstoff=
lanze durch die Verringerung der Zahl der'erforderlichem
Bodendüsen einschließlich! der zugehörigen Armaturen ungefähr aufgewog-en. Bei kleineren Konvertern kommt man sogar mit
einer einzigen Bodendüse aus. Weil das Frischen zum großen Teil von oben erfolgt und daher weniger Bodendüsen erforderlich
sind, bzw. diese weniger beaufschlagt oder während kürzerer Zeit voll beaufschlagt werden müssen, ist
es überdies möglich, die Bodenhaltbarkeit der Haltbarkeit
der übrigen Konverterzustellung leicht anzupassen, ohne den Boden übermäßig dick ausbilden zu müssen. In weiterer
Ausbildung.der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, zu Beginn
des Frischprozesses den Druck des von unten zugeführten Sauerstoffes so zu bemessen, daß lediglich das Eindringen
von Roheisen in die Düsen mit Sicherheit verhindert wird, und den Druck erst während des Prozesses zu erhöhen.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur
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Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bestehend
aus einem Konverter und" einer durch die Konvertermündimg von
oben absenkbaren Sauerstofflanze zum Aufblasen des Sauerstoffs, wobei der Konverterboden eine oder mehrere Mantelgasdüsen
zur Zufuhr von Sauerstoff und Kohlenwasserstoffgas als Mantelgas enthält.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt. Das Gefäß, ein Konverter 1, ist mit einer Sauerstoff auf blaslanze 2 ausgestattet, die durch die Konvertermündung
3 abgesenkt werden kann. Der Konverterboden 4 enthält eine Hantelgasdüse 5» die aus zwei konzentrischen,
ineinandergeschobenen Rohren S und 9 besteht. Das innere Rohr dient zur Zufuhr von Sauerstoff, während durch, den
Ringspalt zwischen dem Innenrohr 8 und dem Außsiirchr 9
ein Kohlenwasserstoffgas, beispielsweise Erdgas angeführt
wird. Bei größeren Konvertern werden mehrere Mantelgasdüsen 5 vorgesehen. Der Verfahrensablauf erfolgt vorzugsweise folgendermaßen:
Zuerst wird ,der Konverter 1 etwas gerippt Und Schrott
eingefüllt. Hierauf wird durch beide Zuleitungen 10 und 11 zur
Düse 5 Stickstoff in den Konverter geblasen,. Roäoisen 6 eingefüllt
und der Konverter aufgerichtet. Hierauf wird die
Sauerstofflanze 2 durch die Konverternnindung 3 abgesenkt und
Sauerstoff, der mit Kalkstaufo beladen.ists auf das ßad 6
aufgeblasen. Hierauf wird dxireh Umstellen nicht dargestellter
Ventile in den Zuleitungen 10 und Ii zu den Büsenrohrcn 8
und 9 dem Düsenrohr 8 Sauerstoff und dem Düsenrohr 9 Erdgas zxigeführt. Der Druck der beiden Gase wird zunächst so
bemessen, daß ein Eindringen von Roheisen in die Düseu sicher verhindert wird. Durch den Kalkstaub bildet siel: infolge
der hohen Temperatur der Badoberfläche die Schlackenschiclit
7 und das Roheisen 6 wird rasch gefrischt. Sobald die Frischwiriding nachzulassen beginnt, wird der Druck des
Sauerstoffs in de · Zuleitung 10 zue Rohr S der Manteldüse 5
erhöht und der Druck in tier Zuleitung zur Lanze 2 etwas vermindert,
so daß der Anteil der FrischT/irkung durch den Sauer-
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stoff der Bodendüse 5 an der Gesamtfrischwirkung größer
wird und etwa 50 % erreicht. Sobald der gewünschte Kohlenstoffgehalt
erreicht ist, wird die Gaszufuhr zur Bodendüse wieder auf Stickstoff umgestellt und die Lanze 2 hochgefahren,
wobei auch die Sauerstoffzufuhr zur Lanze 2 ganz eingestellt wird, worauf die gefrischte Schmelze in eine
Gießpfanne mit den erforderlichen Zusätzen gekippt wird.
Es ist.dem Fachmaan klar, daß erforderlichenfalls
Abweichungen vom Ausführungsbeispiel erfolgen können. Es
kann während des Prozesses abgeschlackt werden -und es
können aucli Vorkehrungen getroffen werden, daß es möglich
ist, zwecks anderer metallurgischer Effekte zeitweise der Bodendüse 5 andere Gase z.B. Argon sur Entgasung zuzuführen.
Die als Mantelgas verwendeten Kohlenwasserstoffe
können beispielsweise ι ,-SröplKohlenwasserstoffe, insbesondere
solche mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen im Molekül sein; Das leicht erliältlicha Erdgas ist 'der "bevorzugt verwendete
Kohlenwasserstoff j, jeäocin kann aucli Heizöl verw endet
werden j, <äas -aater dem Einfluß der hohen Arbeits'temperaturen
zu einem ;nieärigiaol©loi3^r@ Bestandteile enthaltenden Gas
gekrackt wird» ··
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Claims (4)
1. Verfahren zum Frischen von Roheisen mit technisch reinem Sauerstoff in einem Konverter od.dgl. Gefäß, wobei
der Sauerstoff dem Bad gleichzeitig von oben und von unten zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstoffzufuhr
zum Bad von oben durch Aufblasen auf die Badoberfläche und die Sauerstoffzufuhr zum Bad von unten durch
einen Sauerstoffstrahl erfolgt, in dessen unmittelbarer Nähe
Kohlenwasserstoffe, insbesondere höhermolekulare Kohlenwasserstoffe in gasförmigem oder flüssigem Zustand in das Bad eingeführt
werden. '
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von unten eingeleitete Sauerstoffstrahl durch Verwendung
einer Manteldüse von einem Mantel aus Kohlenwasserstoffgas umhüllt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn des Frischprozesses der Druck des von
unten zugeführten Sauerstoffes so bemessen wird, daß das Eindringen von Roheisen in die Düse oder Düsen verhindert wird,
und daß der Druck während des Prozesses erhöht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 bestehend aus einem Konverter und einer
durch die Konvertermündung von oben absenkbaren Sauerstofflanze, dadurch gekennzeichnet, daß der Konverterboden (4) ein oder
mehrere Mantelgasdüsen (5) enthält.
409835/0693
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