DE2402329A1 - Verfahren und vorrichtung zum faerben von textilmaterial mit delave-effekten - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum faerben von textilmaterial mit delave-effekten

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DE2402329A1
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DE2402329A
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Erich Dr Feess
Christian Klopfstock
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B1/00Applying liquids, gases or vapours onto textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing or impregnating
    • D06B1/10Applying liquids, gases or vapours onto textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing or impregnating by contact with a member carrying the treating material

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Farbe, von Textilmaterial mit Delavé-Effekten Es ist bekannt, daß die Wertschätzung von Artikeln des täglichen Verbrauchs starken Schwankungen unterworfen ist. Dieses Phänomen wird gemeinhin als Mode bezeichnet. Es ist auf dem Textilsektor besonders ausgeprägt. So werden zeitweilig Artikel gefordert, die statt dem Gebauc gegenüber besonders vilderstandsfähig, also nach herkömmlicher Auffassung besonders echt, also Wertvoll, zu sein, im Gegenteil die Gebrauchsminderung durch die tägliche Abnutzung besonders stark erkennen lassen4 Allerrings soll die Veränderung des Artikels bei einem gewissen Grad dieser Veränderung stabilisiert werden, also nicht mehr weitergehen.
  • Es wurde nun ein Verfahren zum oberflächlichen Anfärben von Textilmaterial gefunden, bei den nan zuerst eine Hilfsbahn mit einer Flotte tränkt, die Farbstoffe, Fixiermittel oder Ätzchemikalien enthält und diese Hilfsbahn anschließend mit derä zu behandelnden Textilmaterial unter einem gewissen Anpreßdruck in Kontakt bringt.
  • Dieses Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß sich mit Hilfe von anderen Stoffbahnen durch längere Berührung oder Pressen ein flüssiges Medium auf eine zu behandelnde Stoffbahn mit variabler Eindringtiefe übertragen läßt. Je leichter die andere Stoffbahn ihren Flüssigkeitsgehalt abgibt und je dicker sie ist, desto mehr Flüssigkeit läßt sich von ihr auf das zu benandelnde Gut übertragen. Will man also nur ganz i-enig Flüssigkeit übertragen, so muß ein dünnes, dicht geschlarenes Gewebe aus saugfähigen, quellfähigen Fasern, bevorzugt also aus Baumwoll- oder Zellwollfasern, verwendet werden. Will man sehr viel Flotte übertrager, so verwendet man am besten eine gerauhte oder samtartige tare aus hydrophoben Fasern, bevorzugt aus Polyester-, Polyacrylnitril- oder Polyamidfasern.
  • Selbstverständlich kann man auch mit Hilfe von dünnen Geweben aus den letztgenannten Fasern geringe Flüssigkeitsmengen über tragen, da sie sich sehr fein ausspinnen und zu sehr leichten Geweben gleichmäßig verweben lassen. Der uebergang der Plüssigkeit erfolgt deshalb beim Übergang von Synthese- auf Zellulosefasern besonders leicht, weil die hydrophoben Fasern praktisch nur oberflächlich anhaftendes Wasser tragen, das von den hydrophilen Fasern begierig aufgesaugt und primär als Quellwasser festgehalten wird. Die hydrophoben Fasern werden, soweit sie mit hydrophilen Fasern in BerTihrung kommen, praktisch trocken. Der Vorgang wird naturgemäß durch einen Quetschvorgang oder ein längeres gemeinsames Führen beider Warenbahnen unterstützt.
  • Die übertragene Flüssigkeit enthalt erfindungsgemäß die Chemikalien, die der Differenzierung zwischen Oberfläche und Innerem der zu behandelnden Geweben dienen.
  • Diese wäßriger Lösungen können dabei sowohl die Farbstoffe, als auch Fixiermittel oder Ätzchemikalien enthalten. Die Konzentration dieser Chemikalien hangt dabei von der gewünschten Eindringtiefe dieser Chemikalien in das zu färbende Textilmaterial ab. Diese Durchdringung ist außerdem von den Material und der Oberflächenstruktur der benutzen Hilfsbahn abhängig. Die Randbedingungen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können daher in weiten Grenzen schwanken, doch bedarf es für den Fachmann nur einiger Vorversuche, uni die zur Erzielung eines bestimmten Effekts erforderlichen Voraussetzungen hinsichtlich der Menge der auf das Textilmaterial aufzubringenden Chemikalien, der Art der Hilfsbahn und der Kontaktzeit der Hilfsbahn mit dem Textilmaterial herauszufinden.
  • Die Übertragung der Chemikalien erfolgt dabei stets durch Zusammenbringen der zu behandelnden Stoffbahnen mit zuvor präparierten, naßen Bahnen, bevorzugt oder vorwiegend aus synthetischen Fasern bestehender Flächengebilden.
  • Gegenüber der Methode des Aufbringens mit gravierten Walzen hat diese Methode den Vorteil, daß beispielsweise kein Verschleiß der Gravur - verbunden mit Veränderung des Effekts - und keine Rakelstreifen zu befürchten sind; außerdem kann die Behandlung ohne Schwierigkeiten von beiden Seiten beim gleichen Preßvorgang vorgenommen werden Eine Änderung der übertragenen Menge ist durch Austausch der abgebenden Faserbahn, die auch ein Faservließ sein kann, möglich.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in sehr vielen Varianten durchführen. So kann man die Hilfsbahn zuerst mit einer Xarbstofflösung tränken, die dann beim Kontakt mit einem ungefärbten Textilmaterial oberflächlich von diesem aufgenommen wird. Durch die fehlende Durchfärbung erreicht man eine Differenzierung zwischen gefärbter Oberfläche und den nicht oder nur schwach gefärbten tieferliegenden Schichten (Wash-off- oder Delavé Effekt).
  • Beim Tragen eines so gefärbten Textilmaterials nutzt sich die Oberfläche mit der Zeit ab, und an den Scheuerstellen werden die helleren, tieferliegenden Schichten sichtbar. Da diese Abnutzungen beim späteren Gebrauch im wesentlichen auf einer Bürst- bzw.
  • Scheuerwirkung bei allen Waschprozessen beruhen, wird der Einfluß dieses Prozesses um so früher und um so stärker deutlich, je größer der Farbtiefenunterschied zwischen der äußersten Faserschicht und den tieferliegenden Schichten ist.
  • Es ist aber auch möglich, dafür zu sorgen, daß die inneren Fasern tiefer gefärbt sind als die an der Oberfläche liegenden.
  • Färbt man beispielsweise Arbeitsköper nach herkömmlicher Methode mit blauen Azoic.Diazo Comp. 35, Ö.I. Nr. 37 255 oder C,I, Nr.
  • 37 240 gleichmäßig an, so kann man den Farbstoff an der Oberfläche mit Hilfe der oben beschriebenen Methode durch gemeinsames Pressen mit einem leichten Nylongewebe, das zuvor mit einer wäßrig alkalischen Lösung von Natriumdithionit getränkt und abgequetscht wurde, weitgehend aufhellen, wenn man die so behandelte Ware anschließend dämpft. Beim Scheuern brechen die helleren Faserenden ab, und die nicht angegriffenen, tiefer angefärbten Yasern gelangen zur Gewebeoberfläche. Eine Milderung des Kontrasts läßt sich dadurch bewerkstelligen, daß man die Grundfärbung aus zwei Farbstoffklassen herstellt, von denen nur die eine gegen eine solche Behandlung mit Ätzchemikalien widerstandsfhäig oder aber zerstörbar ist. Solche Kombinationen lassen sich durch richtige Wahl farbtongleicher Küpenfarbstoffe mit unterschiedlicher Chlorechtheit (z.B. Vat Blue 5, C.I. Nr. 73 065 und Vat Blue 25 C.I. Nr. 67 920) erzielen. Auch die Kombination von Indanthren-bzw. Küpen- oder Schwefel- oder Schwefelküpenfarbstoffe mit blauen Azoic Diazo Comp. (C.I. Nr. 37 240 oder 37 255) bzw. anderen Azoic Diazo Components lassen einen selektiven Angriff auf eine Komponente sowohl reduktiv als auch oxydativ, beispielsweise durch die Einwirkung von Chlor, zu.
  • Eine Milderung des oberflächlichen Aufhellungseffekts kann auch dadurch erzielt werden daß Inan der übertragenen Flotte Farbstoffe zusetzt, die in dieser Flotte beständig sind, bzw. durch diese Flotte fixiert werden. So kann man etwa der blinden Küpe, die Developing Dyestuffs (?Entwicklungsfarbstoffe) zerstört, Küpen- oder Schwefelfarbstoffe zusetzen.
  • Werden beispielsweise Reaktivfarbstoffe oder Schwefelfarbetoffe anstelle der oben beschriebenen Entwicklungsfarbstoffe als Grundfärbung verwendet, so genügt bei vielen von ihnen eine B=nwirkungszeit von einigen Sekunden oder Minuten, um übertragenes Chlor wirksam werden zu lassen. Hat man in solchen Fällen etwa ein Grün aus einem chlorechter. Küpenblau und einem unechten Reaktivgelb gefärbt, so erhält man einen Artikel, bei dessen Abnutzung der blaue Farbton an den Scheurstellen in einen grünnen übergeht.
  • Das neue Prinzip der oberflächlichen, dosierbaren Übertragung von Flotten läßt sich auch dadurch verwirklichen, daß man die Farbstoffe. nur auf der Oberfläche fixiert, wobei nach zwei Methoden gearbeitet werden kann. Einmalsetzt man der zu übertragenden Flotte den Farbstoff, z.B. Schwefelküpenfarbstoff Vat Blue 43, C.I. Nr. 53 630, in Gegenwart der notwendigen Fivierchemikalien direkt zu, wobei zweckmäßigerweise von beiden Seiten mit dünnem Synthetikgevv.ebe als übertragender Faserbahn gearbeitet wird. Man erhält dabei eine nicht angefärbte innere Zone, die durch Abnutzungserscheinungen beim Gebrauch der Ware zu harten Kontrasten fiihrt. Die zweite Methode sieht vor, daß das Gewebe zunächst mit Farbstoff in nicht faseraffiner Form, beispiels weise mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffpigmenten, geklotzt und getrocknet wird und in einem zweiten Arbeitsgang von einer oder von beiden Seiten die Fixierchemikalien in der erfindungsgemäßen Weise auf die zu behandelnde Ware gebracht werden. Bei nachfolgenden Beanspruchungen beim Gebrauch erscheinen die Kontraste weniger hart, weil der Ubergang von echt gefärbten zu ungefärbtern Material ohnehin sanfter ausfällt und zudem die inneren Anteile des Gewebes nicht weiß, sondern immerhin mit Farbstoff piguientiert sind, wobei diese Farbstoffpigmente durch Waschprozesse nur allmählich entfernt werden.
  • Das Prinzip des Kontrastes zwischen zwei Farbtönen an der. aber fläche und im Innern läßt sich durch die neue Methode besonders leicht realisieren. Farbtöne im Innern und an der Oberfläche können dabei auch mit derselben Farbstoffklasse erzeugt werden.
  • Färbt man etwa ein Gewebe mit einem Reaktivgelbfarbstoff und überklotzt anschließend mit einem Reaktivmarineblau in Abwesenheit von Fixierchemikalien, so erhält man bei der nachfolgenden Übertragung von Alkali mit einer Hilfsbahn und einem Fixierprozeß einen tiefgrün gefärbten Artikel, der an strapazierten Stellen gelb durchseneint. Der marineblaue Farbstoff kann dabei auch bei geeigneter Wahl des Alkalis dem übertragenen Chemikalienbad direkt zugesetzt werden.
  • Sinngemäß läßt sich das beschriebene Verfahren auch für den Nischgewebeartikel, insbesondere für t'fischungen aus PES- und BW-Faserin, anwenden, wobei bei den für den -Polyesteranteil bestimmten Farbstoffen deren reduktive Zerstörbarkeit vor der Fixierung besonders bedeutsam ist.
  • Durch Wahl von strukturierten, oberflächlich also inhomogen übertragenden Faserbahnen lassen sich Effekte erzielen, die als Abbildung der Oberflächenstruktur des abgebenden Gewebes auf die aufsaugende Warenbahn aufzufassen sind. In solchen Fällen ergibt sich von vornherein ein unegaler Aspekt der behandelten Ware, wie er sons-t nur durch Verweben von Melangen erzielt wird. Es lassen sich so auch ausgeprägte Köperstrukturen auf leinenbindigen Gewebebahnen abbilden.
  • Nach der Ubertragung der die Chemikalien enthaltenden Flotte muß das Gut einer sinngemäßen Weiterbehandlung unterworfen werden beispielsweise beim Übertragen von Küpenfarbstofflösungen oder blinder Küpe einem Däpmfprozeß von etwa 60 Sek. Dauer bei etwa 102°C.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist also ein Verfahren zum lediglich oberflächlichen Anfärben -von Textilbahnen aus vorzugsweise hydrophilen Fasermaterialien, wie z.B. natürlichen und halbsynthetischen Cellulosefasern und deren Mischungen mit Synthesefasern (PES PAC, FA), durch Farbübertrag mit Hilfe von geklotzten Warenbahnen aus vorzugsweise hydrophoben Synthesefasern. Dabei können die Egalität der Oberflächenfärbung und die Durchf jr bung sowohl durch die vorbeschriebenen Variationsmöglichkeiten der Hilfsmittel für die Farbstoff-Fixierung als auch durch Vcwendung von ätzmittel fnr eine mehr oder weniger starke Farbdurch stoffzerstörung sowie die Oberflächenstruktur der Hilfsbahn beeinflußt werden.
  • Je nach anzufärbendem Substrat kommen alle praxisüblichen Farbstoffe in Betracht, von denen in erster Linie Indigo, Küpenfarbstoffe, Schwefel- und Schwefelküpenfarbstoffe, Reaktiv- und Entwicklungsfarbstoffe (Naphtole) sowie Dispersionsfarbstoffe für den Synthesefaseranteil in Fasermischungen von Interesse sind.
  • Als Grundkörper solcher organischer Farbstoffe eignen sich besonders solche aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe, die sowohl me-talliert als auch metallfrei sein können. Als Reaktivfarbstoffe kommen sowohl solche in Betracht, die erst im alkalischen Medium reaktionsfähige Gruppen bilden, als auch Farbstoffe, die bereits reaktionsfähige, leicht abspaltbare Substituenten besitzen.
  • Als Fixiermittel kommen die üblicherweise für die jeweilige Farbstoffklasse verwendeten Chemikalien in Betracht. Für Reaktivfarbstoffe seien nur die üblichen Alkalien, wie Natriurnbikarbonat, Soda, Pottasche, Wasserglas, Natronlauge oder auch trichloressigsaures Natrium genannt, für Küpenfarbstoffe beispielsweise Natriumdithionit, Natriumhydrosulfit oder formaldehydsulfoxylsaures Natrium in Verbindung mit dem zur reduktiven Umwandlung in die wasserlösliche Form nötigen Alkali, für Schwefel - oder Schwefelküpenfarbstoffe u.a. Reduktionsmitteln Alkalimetallsulfide, Alkalisalze der Sulfinsäure, Sulfhydrate oder auch Glukose in mehr oder weniger alkalischen Druckpasten bzw Klotzflotten.
  • Als Ätzmittel für eine mehr oder weniger starke, auch partielle Zerstörung der aufgebrachten Farbstoffe eignen sich sowohl reduktiv als auch oxydativ wirksame Chemikalien.. In diesem Zusammenhang sei besonders auf Natriumhydrosulfit, formaldehydsulfoxylsaures Natrium, aber auch Kaliumpermanganat, Natriumhypochlorit und Natriumchlorit hingewiesen. Die anzuwendenden Mengen richten sich nach dem beabsichtigten Aufhellungseffekt und können zwischen 50 - 3OO g/kg Druckfarbe bzw. zwischen 1 - 10 g/l Klotzflotte liegen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen iind in dcn Figuren 1 bis 3 dargestellt. Bei der Vorrichtung nach Figur 1 läuft die zu färbende Ware (1) senkrecht von unten nach oben in ein Quetschwerk (2) ein. Unterhalb dieses Quetschwerkes sind an beiden Seiten der Ware je eine Walze (3) angebracht.
  • Über jede dieser Walzen läuft ein mit der Färbeflotte imprägniertes Hilfsband (4) und durch die jeweiligen Walzen (3) werden diese Hilfsbänder an beiden Seiten mit der zu färbenden Warenbahn (I) in Kontakt gebracht, wobei die Färbeflotte von der Hilfsbahn auf die Ware (1) übergeht. Beide Hilfsbänder passieren zusammen mit der Warenbahn (1) das Quetschwerk (2) und werden anschließend getrennt. Die Ware (1) läuft zur veiterbehandlung i die entsprechenden Trocken- und Fixiervorrichtungen. Die beiden Hilfsbänder (4) laufen über Spannwalzen (5) und Walzen zur Richtungsgebung (5a) in ein Chassis (6), in dem sie mit der Färbeflotte getränkt werden. In dem Walzenpaar (7) wird die üterschüssige Flotte von den Hilfsbändern abgequetscht und diese laufen dann erneut über die Walzen (5), wo sie erneut mit der Warenbahn (1) in Kontakt treten.
  • ei der Vorrichtung nach Figur 2 wird die überschüssige Färbeflotte nicht wie in Figur 1 durch ein Walzenpaar abgequetscht, sondern durch eine Absaugvorrichtung (8) abgesaugt. Die beiden Hilfsbahnen laufen dann zusammen über mehrere Umlenkrollen (9), wodurch ein guter Kontakt gewährleistet ist. Das Walzenpaar (7)-aus Figur 1 kann dann entfallen. Die iibrigen Symbole haben die gleiche Bedeutung wie in Pigur 1.
  • Bei der Vorrichtung nach Figur 2 tritt die Ware (1j von der Seite her über zwei Schwerter üblicher Bauart (10) in die Vorrichtung ein. Die Hilf sbänder laufen hier durch ein gemeinsames Chassis mit der Flotte (6) und werden gemeinsam in einem Walzenpaar (7) abgequetscht. Sie laufen dann getrennt über die Umlenkrollen (9) und werden gemeinsam mit der Warenbah (1) in ein Quetschwerk (2) geführt, wo durch den engen Kontakt zwischen der Ware (1) und den Hilfsbändern (4) die Färbeflotte auf die Ware (1) übergeht und diese oberflächlich angefärbt wird. Die übrigen Symbole haben die gleiche Bedeutung wie in Figur 1.
  • Die folgenden Beispiele sollen ebenfalls das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern, ohne es darauf einzuschränken. Die in den Beispielen für die verwendeten Farbstoffe angegebenen Colour-Index-Nummern wurden der 3. Auflage von 1971 entnommen.
  • Beispiel 1 Ein Baumwoll-köpergewebe wird mit einer wässrigen Dispersion, die 5 % seines Gewichts mit Vat Blue 5, C.I. Nr. 73 065 (Indigo) sowie 1 g/1 eines Anlagerungsproduktes von Äthylenoxyd an Oktadecylalkohol enthält, pigmentiert und getrocknet. Hernach wird es zwischen 2 Walzen im Sandwich zwischen 2 Polyamid-Toile-Geweben, die zuvor mit 100 g/l Formaldehydsulfoxylsaurem Natrium und 100 g/l Soda imprägniert und abgequetscht oder abgesaugt worden waren, hindurchgeführt und getrocknet. IIernach wird es im Sattdampf von 1000C 5 Minuten gedämpft. Man erhält ein äußerlich einheitlich, aber schlecht durchgefärbtes Gewebe, dessen innere Teile durch Indigopulver graublau getönt sind, und das deshalb an besonders beanspruchten Stellen bald den Effekt des Alterns in Form heller, unscheinbarer Stellen zeigt.
  • Beispiel 2 Ein Baumwollgewebe in dicht geschlagener leinenbindung wird zunächst wie in Beispiel 1 behandelt. Die zur Übertragung der Fixierchemikalien bestimmten Polyamidbahnen bestehen aber aus satinbindigem Gewebe, zeigen also Köpercharakter. Sie werden vor dem Zusammenführen mit dem Baumwollgewebe in Hydrosulfit/Natronlauge/Wassermischung im Verhältnis 7,5 zu 7,5 zu 85 getaucht und abgequetscht und hernach erneut diesem Bade zugeleitet. Die Baumwollware selbst wird sofort einem Dämpfprozeß von 20 Sek.
  • Dauer bei 1000C unterworfen. Außer der gewünschten schlechten Durchfärbung der 'Mare erzielt man ein deutliches Abbild der Köperstruktur des Polyamidtwills.
  • Beispiel 3 Ein Polyester-Zellwoll-Mischgewebe wird in üblicher Weise mit einer Farbstoffmischung aus je 15 g/l Dispersionsfarbstoff der Konstitution und Reactive Blue 19, C.I. Nr. 51 200, und Zusatz von 3 g/l Mononatriumphosphat geklotzt und getrocknet. Ein dünner Polyamidbatist wird mit 100 g/l Natronlauge 38°Bé Imprägniert abgequetscht und in Skizze 2 beschriebener Weise durch längeres gemeinsames Führen über Walzen, jedoch ohne Quetschen zwischen Gummiwalzen, als übertragendes mittel für Fixierchemikalien benützt. Nach einem kurzen Dämpfprozeß von 20 Sek. wird das Misch gewebe kurz in 5%iger Phosphorsäure getaucht und getrocknet. Es zeigt jetzt einen pH-Wert von ca. 6. Nach einer Thermosolierung von 40 Sek. bei 22000 zeigt das hernach noch gewaschene Substrat ein blaues, etwas mehliges Aussehen, das bei Strapazierung an den besonders beanspruchten Stellen einem homogenen tiefblauen Ton weicht.
  • Beispiel 4 Ein Baumwollköper wird in bekannter Weise, mit 0,5 % Vat Blue 21, C.I. Nr. 67 920, hellblau gefärbt. Hernach wird durch ein dünnes Baumwollbatistgewebe beidseitig eine geringe Menge Flotte übertragen, die- 80 g/l Reaktivfarbstoff folgender Konstitution und 20 g/l Natriumbikarbonat enthalt. Nach gemeinsamem Abquetschen wird das Baumwollgewebe getrocknet und 2 Minuten gedämpft, während die Polyestergewebe dem Imprägnierprozeß erneut zugeführt, also im Kreis geführt werden. Bei Scheuervorgangen entstehen an den besonders exponIerten Stellen die gewünschten, modischen Abnutsungserscheinungen.
  • Beispiel 5 Ein Zellwollgewebe wird mit 20 g/l Reactive Orange 16, C.I. Nr.
  • 17 757, und 15 g/l natriumbikarbonät geklotzt und getrocknet.
  • Hierauf wird es beidseitig dem Kontakt mit zwei zuvor mit 60 g/l Reactive Violett 5, C.I. Nr. 18 097, und 20 g/l Natriumkarbonat imprägnierten und abgequetschten oder abgesaugten Polyamidtoilegeweben ausgesetzt., Nach diesem Kontakt wird ohne zu trocknen 2 Minuten bei 100-1200C gedämpft. Das möglich braungefärbte Gewebe wird an Scheuerstellen orange. Das Polyamidgewebe wird im Kreis geführt, wie dies in Figur 2 beschrieben.
  • Beispiel 6 Ein mit Azoic Coupl.Comp. 2, C.I. Nr. 37 505, und Azoic Diazo Comp. 5, C.I. Nr. 37 125, dunkelrot gefärbtes Gewebe wird in oben beschriebener Weise oberflächlich beidseitig mit einer konzentrierten Küpe von Vat Green 1, C.I. Nr. 59 825, versorgt.
  • Nach dem Dämpfen und Jaschen erhält man ein Gewebe in je nach Abnützungsgrad einem Schokoladebraunen, blaurötlichem und schließlich dunkelrotem Farbton. Der bläuliche Zwischenton entsteht an der Grenze beider Farbtöne, weil dort weder der Küpenfarbstoff fixiert, noch der Entwicklungs-Farbstoff restlos zerstört wird.
  • Der letztere wird vielmehr nur zu einer blauen Hydrazostufe reduziert, die stabil ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zum oberflächlichen Anfärben von Textilmaterial aus Cellulosefasern dadurch gekennzeichnet,-daß man eine HilSsbahn mit einer Flotte imprägniert, die Farbstoffe, Fixiermittel oder Ätzchemikalien enthält, und diese Hilf sbahn anschließend mit dem zu behandelnden Textilmaterial unter Anpressen in Kontakt bringt.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend im wesentlichen aus zwei Chassis mit einem Walzenpaar zum Abquetschen, Umlenkrollen zum Andrücken der Hilfsbahn an die zu färbende Warenbahn und einem Quetschwerk zum gemeinsamen Abquetschen von Warenbahn und Hilfsbahnen.
    L e e r s e i t e
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2527658A1 (fr) * 1982-05-28 1983-12-02 Ugine Kuhlmann Procede de teinture continue de substrats textiles
DE3638357A1 (de) * 1986-08-21 1988-03-10 Klaus Sievers Verfahren und vorrichtung zum auftragen von flotte auf laufende warenbahnen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2527658A1 (fr) * 1982-05-28 1983-12-02 Ugine Kuhlmann Procede de teinture continue de substrats textiles
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