DE2401568C3 - Herstellen von durch Bestrahlung mit Sonnenlicht zersetzbaren thermoplastischen Polymermassen - Google Patents

Herstellen von durch Bestrahlung mit Sonnenlicht zersetzbaren thermoplastischen Polymermassen

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DE2401568C3
DE2401568C3 DE19742401568 DE2401568A DE2401568C3 DE 2401568 C3 DE2401568 C3 DE 2401568C3 DE 19742401568 DE19742401568 DE 19742401568 DE 2401568 A DE2401568 A DE 2401568A DE 2401568 C3 DE2401568 C3 DE 2401568C3
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polymer
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Nicola Dr Monterotondo; Mazzei Marcello Mailand; Marconi Walter San Donato Milanese Mailand; Palladino (Italien)
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Description

Die Erfindung betrifft Polymermassen, die sich bei gewissen Umgebungsbedingungen, vor allem auch unter dem Einfluß von Sonnen- oder Tageslicht, zersetzen. Insbesondere handelt es sich dabei um thermoplastische Polymere.
Es ist bekannt, daß die Widerstandsfähigkeit von Kunststoffen gegen atmosphärische und mikrobiologische Einflüsse zwar einerseits die vielseitige Verwendung der Kunststoffe, insbesondere in der Verpakkungsindustrie, förderte, jedoch andererseits insofern ein Problem darstellt, als die entsprechenden Abfallprodukte in natürlicher Umgebung sehr beständig sind.
Es fehlt nicht an Vorschlägen zur Überwindung dieses Nachteiles; so hat man beispielsweise vorgeschlagen, grundsätzlich unstabile Polymerisate zu verwenden oder die üblichen stabileren Polymeren mit einem Zusatz'zu versehen, der ihre Zersetzung durch die ultravioletten Strahlen des Sonnenspektrums fördert bzw. verursacht.
Für begrenzte Anwendungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft wurde auch schon vorgeschlagen, PoIybuten-1 und seine Copolymere oder syndiotactisches Polybutadien-1,2 und dessen Copolymere zu verwenden.
Was die als Verpackungsmaterial verwendeten Kunststoffe, die gegenwärtig den größter. Anteil an Abfall stellen, betrifft, so beruhen die vorgeschlagenen Lösungen darauf, in die am meisten verwendeten Polymere entweder durch Copolymerisation oder durch Beimischung Grupnen einzuführen, die gegenüber Strahlen im ultravioletten Bereich photosensitiv sind und zu Oxidationsvorgängen unter Lichteinfiuß führen, wenn das Polymer der direkten Einwirkung des Sonnenlichts ausgesetzt ist. So wurde die Verwendung von Styrolcopolymerisaten mit Vinylketonen und Kohlenoxid oder von Copolymerisaten aus Äthylen und Kohlenoxid vorgeschlagen.
Als Zusätze wurden u.a. Eisendialkyldithiocarbamate oder andere Komplexe von Übergangsmetallen sowie Derivate von Gamma-Pyron, Alkyl-, Alkylaryl- und Arylketone und andere Systeme vorgeschlagen, die allgemein unter dem Einfluß des Sonnenlichtes als Wasserstoffakzeptoren wirken und daher eine beschleunigie Photooxidation des Polymers hervorrufen.
Der Nachteil derartiger Zusätze besteht in einer beträchtlichen Selbstverzögerung, und außerdem verlieren sie weitgehend ihre Wirksamkeit, wenn man sie um ihre Migration zu verhindern, alkyliert oder durch Propfpolymerisation mit dem Polymer verbindet.
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß man derartige Nachteile überwinden kann, wenn man den Polymermassen gewisse olefinisch ungesättigte Verbindungen zusetzt, die Ihre Zersetzung unter Normalbedingungen verursachen bzw. in einem einstellbaren Grad beschleunigen.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Verwendung von 1,6-Diphenylhexatrien oder 2,6-Dimethyl-2,4,6-octairien als bis zu 3 Gewichtsprozent der Gesamtmasse betragenden Zusatz bei der Herstellung von durch Einwirkung von Sonnenlicht zersetzbaren thermoplastischen Polymermassen.
Die genannten Zusätze werden bereits verwendet als Antioxidantien, Weichmacher, antistatische Mittel für Polymere oder zu anderen Zwecken.
Ohne daß auf den Reaktionsmechanismus 1 ■,.-. her eingegangen werden soll, ist doch anzunehmen, daß die erfindungsgemäß verwendeten Zusätze eine photosensitivierende Wirkung auf den molekularen Sauerstoff haben, der den Hauptfaktor für die beschleunigte Zersetzung der thermoplastischen Polymeren unter dem Einfluß des Sonnenlichtes darstellt.
Die Sensitivierung selbst erfolgt so, daß man dem Kunststoff, der gegebenenfalls handelsübliche Zusätze enthält, eine oder mehrere der obigen ungesättigten Verbindungen in einer Menge von bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 1 Gew.-%, zufügt. Die Verbindung wird dabei auf übliche Weise in das Polymer eingearbeitet, z. B. durch Vermischen der staubfein gemahlenen Bestandteile oder durch Mastifizierung.
Die Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Zu handelsüblichem Polyäthylen von hoher Dichte das kleine Mengen an Antioxidantien, antistatischen Mitteln und sonstigen Bestandteilen enthielt, wurde auf übliche Weise 1,6-Diphenylhexatrien zugefügt, wobei die Zusatzmenge 0,1, 1,0 und 3,0 g je 100 g Polymer betrug.
Aus der bei 200"C eingeschmolzenen Polymermasse wurden Filme von etwa 0,02 cm Dicke gegossen, die mit einer Hochdruck-Xenonlampe bestrahlt wurden, deren Spektrum etwa demjenigen des Sonnenlichtes entsprach.
Die Zersetzungsgeschwindigkeit wurde bestimmt mit Hilfe der Infrarotspektroskopie durch Messen des Bereiches für die Banden von 5,65 bis 6, die charakteristisch sind für die Carboxylgruppen, deren Auftreten in dem Polymer ein Maß gibt für den Verlust an Physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Polymermasse. Zu diesem Zweck wurde eine Kalibrierungskurve aufgestellt, bei der als Standardprobe Stearon verwendet wurde: Hierbei wurde die CO-Anzahl je Gramm Polymer gegen das Verhältnis zwischen dem Bereich der Banden von 5,65 bis 6 und der Filmdicke aufgetragen.
Während der Belichtung des Films wurde die Temperatur bei 29 bis 32"C konstant gehalten. Aus der Tabelle sind die Resultate zu ersehen, die erhalten wurden bei Belichtung von sowohl behandeltem wie unbehandeltcm Polymer mit der Xenonlampe.
24 Ol
Co-Anzahl je g Polymer · 10" nach Belichtung
bei 29-32 C
Belichtungsdauer 28 60 in Sid.
0 1,2 2,2 90
Polyäthylen (PE) 0 2,6
ohne Zusatz
Polyäthylen
+ 1,6-Diphenylhexatrien
(DPHT) 3,4 9,1
0,1 % 0 6,0 11,4 9,2
1% 0 12,4 23 13,8
3% 1,2 23,2
23 (.0,9268), dem je 100g Polymer 1 g 1,6-Diphenylhexatrien zugefügt worden war, nach Belichtung unter der Xenonlampe.
Es wurde in diesem Fall die Zeit bestimmt, die notwendig war, um das Polymer spröde zu machen; der ermittelte Wert gibt ein Maß für die Zersetzungsgeschwindigkeit.
ίο l:'robe
15
Aus der Tabelle, geht hervor, daß die Zersetzung des Polymers durch den Zusatz von 1,6-Diphenylhexalrien wesentlich beschleunigt wird.
In der folgenden Aufstellung wird der MFI-Wert des Polymers mit und ohne erfindungsgeniäßen Zusatz verglichen. Wie ersichtlich, ist die Auswirkung des Zusatzes auf die Viskosität des geschmolzenen Produktes vernachlässigbar.
-
Proben ohne Zusatz Beispiel MFl-Wert bei 190 C 2
PE + 0,1 % DPHT 1,25
PE + 1 % DPHT 1,24
PE 1,50
Zu Polyäthylen von niedriger Dichte mit einem Gehalt an üblichen Stabilisatoren in kleinen Mengen wurde 1,6-Diphenylhexatrien zusegeben, wobei die Zusatzmengen 0,1, 1,0 und 3,0 Teile je 100 Teile Polymer betrugen. Gemäß Beispiel 1 wurden die Polymermassen zu Filmen vergossen, die mit einer Xenonlampe belichtet wurden, worauf die Zersetzungsgeschwindigkeit nach der oben beschriebenen M ethode bestimmt wurde.
Es ergaben sich folgende Werte: Zeit, innerhalb deren das Polymer spröde wurde
PE - VA ohne Zusatz > 350 h
PE-VA+1% 1,6-DPHT 220h
Aus der wesentlich kürzeren Zeitdauer, innerhalb deren das mit 1,6-Diphenylhexatrien versetzte Polymer spröde wurde, ergibt sich eine höhere Zerselzungsgeschwindigkeit.
Beispiel 4
Filme aus handelsüblichen Polypropylen (PP) mit und ohne Zusatz von 1,6-Diphenylhexatrien, die wie oben erhalten worden waren, wurden mit der Hochdruck-Xenonlampe belichtet.
Die Zersetzungsgeschwindigkeit wurde durch I.R.Spektroskopie bestimmt.
Gemäß Beispiel 1 wurde unter Verwendung von Stearon als Standardsubstanz eine Kalibrierungskurve aufgestellt.
Für die Zeit, innerhalb deren das Polymer spröde wurde, ergaben sich folgende Werte:
Probe
40 Zeit, innerhalb deren das Polymer spröde wurde
PE ohne Zusatz
PP+1% 1,6-DPHT
>110h 60 h
CO-Anzahl je g Polymer
bei 29-32 C
105 nach Belichtung
45
Belichtungsdauer in Std.
0 30 60 90 Wie aus der kürzeren Zeitdauer ersichtlich, ist die Zersetzungsgeschwindigkeit beim Zusatz von 1,6-Diphenylhexatrien höher.
Beispiel 5
Ein handelsübliches Polyäthylen niedriger Dichte wurde versetzt mit 1% 2,6-Dimethyl-2,4,6-octatrien und wie oben zu Filmen vergossen, die mit der Xenon- :55 lampe bestrahlt wurden. Die Zersetzungszeit wurde wie oben spektroskopisch bestimmt.
Es wurden folgende Werte erhalten:
Auch aus diesem Beispiel ist die schnellere Zer- CO-Anzahl je g Polymer · 105 nach Belichtung
setzung der Polymeren bei einem Gehalt an 1,6-Di- 6o ———
phenylhexatrien klar ersichtlich. Belichtungsdauer in Std.
PE ohne Zusatz - 1,4
PE + 0,1' % 1,6-DPHT 0 3,1 7,8 7,9
PE + ! % 1,6-DPHT 0 15,8 22,6 27,2
PE + 3% 1,6-DPHT 2,2 21 37,4 38,8
30
60 90
Beispiel 3
Das Beispiel zeigt das Verhalten eines handelsüblichen Äthyien-Vinylacetat-(VA)-Copolymers (2% Nominalgewicht, Schmelzindex etwa 1,1, Dichte bei
PE ohne Zusatz - — 1,4 1,6
PE + 1 % 2,6-Dimethyl- 4,2 6,1 10,5
2,4,6-octatrien

Claims (2)

24 Ol Patentansprüche:
1. Verwendung von 1,6-Diphenylhexatrien oder 2,6-Dirnethyl-2,4,6-octatrien als bis zu 3 Gewichtsprozent der Gesamtmasse betragenden Zusatz bei der Herstellung von durch Einwirkung von Sonnenlicht zersetzbaren thermoplastischen Polymermassen.
2. Verwendung von 1,6-Diphenylhexatrien oder 2,6-Dimethyl-2,4,6-octatrien a!s Zusatz bei der Herstellung von durch Einwirkung von Sonnenlicht zersetzbaren Folien oder Platten aus Polyäthylen, Polypropylen oder einem Äthylen-Vinylacetat-Copolymer. '5
DE19742401568 1973-01-15 1974-01-14 Herstellen von durch Bestrahlung mit Sonnenlicht zersetzbaren thermoplastischen Polymermassen Expired DE2401568C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT19199/73A IT978147B (it) 1973-01-15 1973-01-15 Procedimento per rendere degrada bili i polimeri e polimeri cosi ottenuti
IT1919973 1973-01-15

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2401568A1 DE2401568A1 (de) 1974-08-01
DE2401568B2 DE2401568B2 (de) 1977-05-18
DE2401568C3 true DE2401568C3 (de) 1977-12-29

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