DE2401332A1 - Verfahren zur herstellung von niedrigalkylestern von aromatischen carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von niedrigalkylestern von aromatischen carbonsaeurenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Niedrigalkylestern von aromatischen Carbonsäuren
(Priorität: 15.1.73, USA, Nr. 323 477)
Ester von aromatischen Carbonsäuren, beispielsweise der Phthalsäuren, sind wichtige technische Substanzen, die als
Weichmacher, als Film- und Faserzwischenprodukte und dergleichen verwendet werden. Es ist bereits bekannt, solche
Ester durch herkömmliche Veresterungsverfahren aus der entsprechenden Carbonsäure und dem entsprechenden Alkohol
unter Anwendung verschiedener Techniken herzustellen. Beispielsweise kann man die feste Säure mit dem Alkohol
in einem Wirbelschichtbett bei 280 bis 30O0C- umsetzen oder
eine Dampfphasenreaktion zwischen der aromatischen Dicarbonsäure (z.B. Terephthalsäure) und dem Alkohol bei 316
bis 4040C in Gegenwart eines festen Veresterungskatalysa-
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tors, der mit einem Alkalimetalloxid imprägniert ist, vornehmen. Von Interesse ist auch die Herstellung von Terephthalsäureester,
durch Umsetzung eines Monoalkali-Metallsal-. zes der Terephthalsäure (das sich von dem Dialkalimetallterephthalat
herleitet) mit Methanol in flüssiger Phase bei 80 bis 350 C und in Gegenwart eines Veresterungskatalysators.
Die obengenannten Verfahren erfordern alle die Verwendung der freien Phthalsäure, und zwar entweder für sich oder als
Zwischenprodukt für das Alkalimetall, das für die Umwandlung in den Ester verwendet wird. Somit sind solche Verfahren
einsetzbar, bei denen die Carbonsäure durch ein Verfahren erhalten wird, das direkt die Säure liefert. Beispiele
hierfür sind die in der flüssigen Phase erfolgende kobaltkatalysierte Oxidation von alkylaromatisphen Kohlenwasserstoffen
(z.B. Xylol) und das Henkel-Verfahren, bei welchem Alkalimetallcarboxylate umgelagert werden, um als Produkt
die freie Säure zu ergeben. Es sind jedoch Ammoxidierungsverfahren in der Dampfphase verfügbar, bei denen aromatische
Carbonsäuren durch Hydrolyse der entsprechenden, durch Ammoxidierung erhaltenen Nitrile hergestellt werden
können.
Bei solchen Verfahren ergibt die Nitrilhydrolyse Mono- und
Diammoniumsalze der Säuren, aus denen sodann die Säuren hergestellt werden. Es wird ersichtlich, daß ein erheblicher
technischer Fortschritt erzielt werden könnte, wenn es möglich wäre, die Carboxylatester direkt aus den Ammoniumcarboxylaten
herzustellen, da hierdurch die Notwendigkeit eliminiert würde, die Ammoniumsalze, die durch Hydrolyse
der entsprechenden Nitrile von den Ammoxidierungsreaktionen erhalten werden, in freie Säuren umzuwandeln.
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Diesei* Vorteil wird nun durch die vorliegende Erfindung
erreicht.
Gemäß der Erfindung werden Niedrigalkylester von aromatischen
Carbonsäuren in der Weise hergestellt, daß man ein Ammoniumsalz einer aromatischen Carbonsäure mit einem
dampfförmigen niedrigen Alkanol bei Temperaturen zwischen etwa 230 und etwa 300°C in Gegenwart eines alkalischen
Veresterungskatalysators in Berührung bringt.
Die.erfindungsgemäß erhältlichen Ester schließen vorzugsweise
diejenigen ein, die sich von den Carbonsäuresalzen der Benzol- und Naphthalinreihe ableiten. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist für Mono- und Polyammoniumcarboxylätsalze
anwendbar. Beispiele hierfür sind die Ammoniumsalze von Benzoesäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalincarbonsäuren,
Mono- und Polycarbonsäuren- und dergleichen. Naturgemäß kann der aromatische Ring mit inerten
Gruppen, z.B. Halogen, Alkyl, Aryl, Nitro, Alkoxy und dergleichen,
substituiert sein. Wenn zwei Carbonsäuresalzgruppen in dem aromatischen Ausgangsprodukt vorhanden sind,
die zueinander in ortho-Steilung stehen, dann kann naturgemäß
eine Imidbildung eintreten und die Esterausbeute wird niedrig. Andere Ammoniumcarboxylatgruppen in dem Ausgangsprodukt
werden wirksam in den Ester umgewandelt, doch herrscht im Falle von Phthalsäure- und 1,8-Naphthalincarbonsäuresalzen
die Imidbildung gegenüber der Esterbildung vor. Somit wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise
mit Ammoniumsalzen von aromatischen Säuren durchgeführt, die keine aneinandergrenzenden (ortho- oder peri-)
Carbonsäuregruppen besitzen. Die Alkylgrüppen der Estergruppe sind niedrige Alkylgrüppen, wie sie sich von den
als Ausgangsprodukt eingesetzten Alkoholen, z.B. Methanol, Äthanol, n- und Isopropanol, Butanolen und derglei-
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chen herleiten. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren mit den Mono- und Diammoniumsalzen von Iso- und
Terephthalsäure durchgeführt, wobei der Alkohol Methanol oder Äthanol ist.
Der bei dem Verfahren der Erfindung verwendete Katalysator kann einer der zahlreichen und bekannten alkalischen Veresterungskatalysatoren
sein. Beispiele hierfür sind die Oxide von Silizium, Titan, Aluminium, Zirkonium, Thorium
und dergleichen, die mit einem Alkalimetallhydroxid (z.B. NaOH, KOH etc.) behandelt worden sind und erhitzt worden
sind, so daß sie mindestens etwa 0,2 Gew.-% des Alkalimetalloxids enthalten. Solche Katalysatoren und ihre Herstellungsweise
sind bekannt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Ammoniumphthalatsalze mit den Dämpfen des Alkanols in Berührung gebracht und über ein Festbett oder Wirbelschichtbett
des Katalysators geleitet. Das Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man den Katalysator
und das Salz mit den Ammoniumdämpfen aufwirbelt, oder indem man einfacherweise den Alkanol und das Salz
durch eine Säule bzw. Kolonne des Katalysators leitet. Nach dem Austreten aus dem Reaktor werden die Esterprodukte
durch herkömmliche Methoden aufgetrennt, wozu entsprechend den physikalischen Eigenschaften des Produktes Filter,
Zyklone, Destillationsvorrichtungen und dergleichen verwendet werden können. Wenn der Diester das angestrebte
Produkt ist, dann kann naturgemäß in dem Produkt verbliebener Monoester abgetrennt und zur weiteren Umsetzung der
restlichen Ammoniumsalzgruppe mit dem Alkanol zurückge-, führt werden.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, ist das erfindungsge- " mäße Verfahren bei Nitrilhydrolysaten von besonderem Wert.
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Bekanntlich ergibt die Hydrolyse von Phthalonitrilen die Ammoniumsalze 4er entsprechenden Säuren, wobei jedoch·
unvollständig hydrolysierte Nebenprodukte, z.B. Phthalamate, Ammoniumsalze von Mononitrilverbindungen und dergleichen,
noch vorhanden sind. Es ist von besonderem Vorteil, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den Reaktor direkt solche Hydrolysate zusammen mit dem Alkanol eingeführt
werden können, wodurch eine Vervollständigung der Hydrolyse zu den Ammoniumsalzen in situ stattfindet, indem
Wasserdampf in das System eingeführt wird und gleichzeitig eine Umwandlung der Ammoniumsalze in die Ester erhalten
wird. Auf diese Weise können aufwendige Isolierungstechniken vermieden werden.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Beispiele 1 bis 8.
Bei den folgenden Beispielen werden verdampftes Diammonium- oder Monoammoniumterephthalat mit verdampften Alkoholen
bei den angegebenen Molverhältnissen und Temperaturen umgesetzt. Im Kontrollversuch wird Terephthalsäure bei
identischen Bedingungen eingesetzt. Als Katalysator wird basisches Kieselgel verwendet, das durch Eindampfen einer
äthanolischen Lösung von 1 Gewichtsteil KOH mit 100 Gewichtsteilen SiO2 erhalten wird.
-6-409829/ 1079
* 1 |
Tabelle I | 3 | Beispiel 4 5 |
0,3 | 6 | 7 | 8 | |
0,3 | 2 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,2 | 0,1 | (0,3 TPA) |
|
DAT* (Mol) | 0,0 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 4,8 | 0,0 | 0,2 | 0,0 |
MAT+ (Mol) | 1,2 | 0,0 | 1,2 | 4,8 | 0,0 | 0,0 | 4,8 | 4,8 |
CH3OH (Mol) | 0,0 | 4,8 | 0,0 | 0,0 | 290 | 1,6 | 0,0 | 0,0 |
EtOH (Mol) | (°C)250 | 0,0 | 250 | 253 | 1,3 | 240 | 255 | 255 |
Temperatur | 1,7 | 255 | 1,6 | 1,8 | 67 | 1,5 | 1,7 | 1,7 |
Kontaktzeit (see) |
54 | 1,7 | 46 | 55 | 68 | 63 | 37 | |
Ausbeute an Ester |
71 | |||||||
* Diammoniumterephthalat
+ Monoammoniumterephthalat
+ Monoammoniumterephthalat
Der Vergleich der Beispiele 1 und 2 ergibt, daß ein höheres Verhältnis von Alkohol zu Salz eine höhere Esterausbeute
ergibt. Der Vergleich der Beispiele 3 und 4 zeigt eine ähnliche Zunahme hinsichtlich der Ausbeute. Der Vergleich der
Beispiele 1 und ? und der Vergleich der Beispiele 2 und zeigt, daß das während der Veresterung freigesetzte Ammoniak
die katalytische Aktivität des Kieselgels steigert, was sich durch die höhere Ausbeute an Dimethylterephthalat
anzeigt. Die Beispiele 5 und 6 beschreiben den einsetzbaren Temperaturbereich von 230 bis 3000C und eine bevorzugte
Reaktionstemperatür von etwa 2500C. Das Beispiel 7
zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Gemisch von DAT und MAT anwendbar ist.
Das Vergleichsbeispiel (8) mit Terephthalsäure zeigt beim
Vergleich mit Beispiel 2 die erheblich verbesserte Ausbeute, die gemäß der Erfindung durch Anwendung der Ammoniumsalze
erhalten wird.
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-7-
2Λ01332
Diammoniumisopnthalat (0,2 Mol) wird mit Methanol (1,6
Mol) an einem basischen Silikagelkatalysator (der mit
NaOH, wie oben beschrieben, behandelt worden ist) bei 255°C unter Anwendung einer Kontaktzeit von 1,8 see umgesetzt.
Nach Umkristallisation aus Methanol wird das Dime thylisophthalat in einer Ausbeute von 59% erhalten.
Dieses Beispiel zeigt die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bei aromatischen Carbonsäuren, die sich von
Nitrilen herleiten. Bei diesem Beispiel wird ein Gleichgewichts-Hydrolysat von TPN, das Amide und Ammoniumsalze
enthält, hergestellt, worauf nach der Isolierung eines trockenen gepulverten Hydrolysats das Gemisch mit hoher
Ausbeute zu Dimethylterephthalat verestert wird.
Terephthalonitril (0,5 Mol) wird in 500 ml Wasser aufgeschlämmt
und 5 min auf 3000C erhitzt. Das Hydrolysat ist
nach dem Eindampfen bei 1000C ein trockenes Pulver, das
aus Diammoniumterephthalat (29%), Monoammoniumterephthalat
(21%) und Ammoniumterephthalamat (50%) besteht. Das Gemisch (0,5 Mol TPA-Äquivalente) wird mit Methanol (4,0
Mol) an einem Aluminiumoxidkatalysator, der 0,5% KOH enthält, bei 255°C und unter Anwendung einer Kontaktzeit
von 1,9 see umgesetzt. Dabei werden Dimethylterephthalat (40%) und Methylterephthalamat (23%) sowie nicht-umgesetzte
Hydrolyse-Zwischenprodukte, die zurückgeführt werden, erhalten.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 9 ergibt das Diammoniüm-
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salz von Naphthalin-2,6-dicart>onsäure Dimethylnaphthalin-2,6-dicarboxylat
in guter Ausbeute.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Niedrigalkylestern von aromatischen Carbonsäuren durch Veresterung eines
Carbonsäuresalzes mit einem Alkohol bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart eines Veresterungskatalysators,
dadurch gekennzeichnet , daß man ein
Ammoniumsalz einer-aromatischen Carbonsäure mit einem
dampfförmigen niedrigen Alkanol bei etwa 230 bis etwa 3Q0°C in Gegenwart eines alkalischen Veresterungskatalysators
in Berührung bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkanol Methanol verwendet.
3. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man als Ammoniumsalz der
Carbonsäure Diammoniumisophthalat, Diammoniumterephthalat,
Monoammoniumterephthalat oder das Diammoniumsalζ der
Naphthalin-2,6-dicarbonsäure verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der
Niedrigalkylester einer Phthalsäure ein Ammoniurophthalatsalz
verwendet, das als Nitrilhydrolyseprodukt erhalten
worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß man als Ammoniumphthalat das
Hydrolyseprodukt von Terephthalonitril oder das Hydrolyseprodukt
von Isophthalonitril verwendet.
409829/1073
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß man zur Herstellung der
Niedrigalkylester von Naphthalin-2,6-dicar"bonsäure ein
Ammoniumsalz von Naphthalin-2,6~dicarbonsäure verwendet,
das als Nitrilhydrolyseprodukt erhalten worden ist.
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