DE2400980C2 - Mischung aus einem Düngemittel und einem Isektizid - Google Patents

Mischung aus einem Düngemittel und einem Isektizid

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DE2400980C2
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Deutsche ITT Industries GmbH
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    • A01N57/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds
    • A01N57/10Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-oxygen bonds or phosphorus-to-sulfur bonds
    • A01N57/16Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic phosphorus compounds having phosphorus-to-oxygen bonds or phosphorus-to-sulfur bonds containing heterocyclic radicals
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Description

CH
R1
in der Ri Alkyl-, Alkenyl-, Alkoxyalkyl- oder Alkylmercapto-alkyl-Reste, R2 Wasserstoff oder niedere Alkyl- bzw. Alkenyl-Reste, Rj und R4 niedere Alkyl-Reste, X Sauerstoff oder Schwefel und Y eine direkte Bindung oder Schwefel darstellen, enthält.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Insektizid o,o-Diäthyl-o-(2-isopropyI-4-melhyl-6-pyrimidiI)phosphorthioatist.
3. Mischung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als zusätzliche Düngemittel rvlonoammoniumphosphat und Kaliumsulfat enthält, die dem Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt vor der Kondensation desselben zugesetzt werden.
4. Mischung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aldehydkomponente in dem Harnsloff-Aldehyd-Kondensationsprodukt Formaldehyd ist, wobei das Verhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd 1 :1 bis 3 :1 beträgt.
Die Erfindung betrifft eine stabile Mischung aus einem Düngemittel und einem Insektizid.
Es ist häufig erwünscht, ein Insektizid mit einem Düngemittel in einem einzigen Ansatz zu kombinieren. In solchen Mischungen kann das Düngemittel eine zweifache Funktion ausüben, nämlich die einer Nährstoffquelle und die eines Trägers oder Verdünnungsmittels des Insektizides. Derartige Mischungen müssen jedoch chemisch verträglich sein. Ein weitverbreitetes und wirkungsvolles Insektizid, das man bislang als ungeeginet angesehen hat, in Verbindung mit einem Düngemittel benutzt zu werden, ist das unter seinem Handelsnamen »Diazinon« bekannte o.o-Diäthyl-o-(2-isopropyl-4-methyl-6-pyrimidyl)phosphorthioal. Aus nicht ganz verständlichen Gründen hat sich dieses Insektizid als instabil gezeigt, wenn es in Kombination mit Düngemittelansätzen benutzt wurde. Ansätze von Diazinon mit Düngemitteln haben zu einer schnellen Zersetzung des Diazinons geführt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Mischung aus einem Düngemittel und einem Insektizid anzugeben, die ausgezeichnete Stabilität und lange Haltbarkeit besitzt.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Ganz überraschend hat sich gezeigt, daß Diazinon-Insektizide mit Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukten verträglich sind, sofern bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Entweder sollte das Harnstoff-AI-dehyd-Kondensationsprodukt keine Zusätze oder andere Hiifsstoffe enthalten, oder für den Fall, daß Hilfsstoffe vorhanden sind, sollten sie entweder mit dem Insektizid verträglich sein, oder wenn sie unverträglich sind, sollten sie den Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukten vor der Kondensation derselben zugesetzt werden. Diese Feststellung kam ganz unerwartet, da Diazinon bis zur vorliegenden Erfindung allgemein als mit Düngemitteln unverträglich angesehen wurde.
Die Erfindung betrifft eine stabile Düngemittel-lnsektizid-Mischung, die zum einen eine wirkungsvolle Menge eines Esters einer Dialkoxyphosphorsäure der nachstehenden Formel als Insektizid enthält:
Formel I
CH3
OR3
X OR4
in der R, Alkyl-, Alkenyl-, Alkoxyalkyl- oder Alkylmercapto-alkyl-Reste, R2 Wasserstoff oder niedere Alkyl- bzw. Alkenyl-Reste, R3 und R4 niedere Alkyl-Reste, X Sauerstoff oder Schwefel und Y eine direkte Bindung oder Schwefel darstellen, und die zum anderen ein Düngemittel enthält, in dem die Stickstoffquelle aus einem Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt besteht.
Wenn auch nicht die Absicht besteht, die Erfindung durch irgendwelche theoretischen Überlegungen einzuschränken, so darf doch gesagt werden, daß zumindest eine teilweise Erklärung für die Instabilität des Diazinons in seiner Neigung zur Hydrolyse unter sauren Bedingungen liegt. Viele Düngemittel und/oder viele herkömmliche Düngemittelzusätze sind sauer, manche sogar stark sauer. Darüber hinaus besitzen bestimmte bekannte und weitverbreitete Düngemittelträger einschließlich Vermikulit und bestimmter Atapulgite lonenaustauscheingenschaften, und man hat festgestellt, daß sie die Insektizide abbauen, wenn sie in beträchtlichen Mengen benutzt werden. Phosphorquellen, häufig mit Sti. '- stoffquellen in Düngemittelansätzen kombiniert, sind gewöhnlich stark sauer und können zumindest als ein Grund für die Instabilität der Insektizide angesehen werden. Das haut ^ als Träger für Düngemittel benutzte Vermikulit kann als anderer Grund für die Instabilität der Insektizide angesehen werden.
In seiner bevorzugten Form soll das erfindungsgemäße Düngemittel demgemäß keine merklichen Mengen eines Hilfsstoffes enthalten, der nach der Kondensation des Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsproduktes zugesetzt wird und der einen pH-Wert unter 7 besitzt. Es muß jedoch gesagt werden, daß die Erfindung den nach der Kondensation stattfindenden Zusatz von geringen Mengen eines stark sauren Materials, das in manchen Fällen bei nur geringem Insektizidabbau zugesetzt werden kann, oder von größeren Mengen eines leicht sauren Materials nicht ausschließt. Der Grad, bis zu dem derartige saure Materialien toleriert werden können, ist abhängig von ihrer Unverträglichkeit mit dem Insektizid und der gewünschten Haltbarkeit. Zusätzlich dient das Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt als Trä-
ger in der Kombination nach der Erfindung, und ein weiterer Träger ist weder nötig noch erwünscht
Die Hirnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukte der Erfindung werden durch Raktion von Harnstoff mit einem Aldehyd wie z. B. Formaldehyd, Acetaldehyd oder Propionaldehyd hergestellt, wobei das Molverhältnis Harnstoff zu Aldehyd im Bereich von 1:1 bis 3 :1 liegt. Die Reaktion wird normalerweise in wäßriger Lösung unter alkalischen Bedingungen ausgeführt, um eine Lösung herzustellen, die einen vorherrschenden Anteil von Methylol-Harnstoffen enthält. An diesem Punkt werden Hilfsstoffe, die sauer sind oder auf andere Weise die Stabilität der Insektizide nachteilig beeinflussen wie z. B. saure Phosphor- oder Kaliumlieferanten, zugesetzt. Die Lösung mit den Zusätzen wird dann zu einem Harnstoff-Aldehyd-Kondensationsprodukt kondensiert Man nimmt an, daß der Zusatz von sauren Hilfsstoffen vor der Kondensation dazu führt, daß die sauren Stoffe in dem Düngemittelgranulat eingeschlossen werden und sie so im wesentlichen nicht mehr reaktionsfähig sind.
Ein speziell bei der Anwendung der vorliegenden Erfindung brauchbares Düngemittel ist ein langsam zerfallendes, granuliertes Düngemittel, in dem der Hauptbestandteil aus einem geschäumten Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt besteht, das als sein eigener Träger fungiert und deshalb keinen inerten Träger wie Vermikulit erfordert. Derariige Düngemittel, ihre Herstellungsverfahren und Beispiele geeigneter Ansätze mit anderen aktiven Bestandteilen als Harnstoff-Formaldehyd sind in dem US-PS 37 05 794 offenbart. Danach können derartige Düngemittel zusätzlich zu den Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten weitere Quellen für Stickstoff, Phosphor oder Kalium enthalten. Bezeichnenderweise wird Harnstoff als zusätzliche rasch wirkende Stickstoffquelle zugesetzt. Kalium und Phosphor enthaltende Stoffe werden der Methylol-Harnstoff-Lösung vor der Kondensation zugesetzt, und das muß dann geschehen, wenn sie sauer oder auf andere Weise mit dem Insektizid unverträglich sind. Geeignete Kaliumquellen sind Kaliumsulfat, Kaliumchlorid, Kaliumphosphat und Kaliumnitrat. Geeignete Phosphate, zusätzlich zum Kaliumphosphat, sind Stoffe, die als Monoammoniumphosphat, Diammoniumphosphat und Superphosphat bekannt sind, wobei letzteres ca. 20% verfügbares Phosphorpentoxyd (P2O5) aufweist. Viele andere bekannte Düngemittelquellen können verwendet werden, vorausgesetzt daß man sie in der angegebenen Weise dem Harnstoff-Aldehyd zusetzt.
Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Insektizide sind Phosphorsäureester der in Formel I angegebenen Art. Sie sind Gegenstand der US-PS 27 54 243, in der sie und ihre Herstellung beschrieben werden. Das bevorzugte Insektizid in den vorliegenden Kombinationen ist o.o-Diäthyl-o-(2-isopropyl-4-methyl-6-pyrimidyl)phosphorthioat, das in verschiedenen Formen als Insektizid unter dem Namen »Diazinon« im Handel ist.
Die erfindungsgemäßep Düngemittel-Insektizid-Kombinationen werden durch Zugabe des Insektizids in einer nach der gewünschten Insektiziden Aktivität bestimmten Menge zum Düngemittel hergestellt. Gewöhnlich ist dies eine Menge im Bereich von 1 bis 8 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung. Andere Hilfsstoffe wie Farben, Haft-, Sprüh- und Verdünnungsmittel und dergleichen können auch
(32-6-4) 6,29 kg
Technisches Diazinon 0,251 kg
Polyvis OSH 0,3 kg
zugesetzt werden vorausgesetzt daß sie mit dem Insektizid wie angegeben verträglich sind. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Mischung besteht darin, daß im Handel erhältliches Technisches Diazinon (87% Diazinon, 13% inerte Bestandteile) mit einem Verdünnungsmittel gemischt und die Lösung auf den Düngemittelträger gesprüht wird, während dieser gerührt wird.
Beispiel 1
Ein 32-6-4 Düngemittel aus Harnstoff-Formaldehyd, K2SO4 und Monoammoniumphosphat wurde gemäß Beispiel 1 der oben genannten US-PS 37 05 794 hergestellt Ein Ansatz, der zur Bedeckung einer Rasenfläche von 4645 m2 hergestellt ist enthielt die folgenden Bestandteilmengen:
Harnstoff-Formaldehyd-Düngemittel
(Polyvis OSH ist eine Verdünnungslösung, die von COSDEN OIL AND CHEMICAL CO. vertrieben wird.
Es ist ein Polybutenpolymer mit einer Dichte von 0,837, einer Viskosität von 65, einer Viskosität von 150 bei 37°C und von 42 bei 1000C.)
Der Polyvis-OSH-Verdünner wurde mit dem technischen Diazinin in de.i angegebenen Mengenverhältnissen gemischt. Diese Lösung wurde auf den festen Düngemittelträger gesprüht, während er in einem Mischer umgerührt wurde. Die Lösung kann zuvor auf 6O0C erhitzt werden, um das Abpumpen der Lösung zum Sprühen zu erleichtern. Dieser Ansatz ergibt 0,45 kg Stickstoff auf 929 m2 und 2,22 kg Diazinon auf 4046,8 m2.
Um die Stabilität der vorliegenden Mischungen mit Kombinationen von im Handel befindlichen Düngemitteln und Diazinon zu vergleichen, wurden beschleunigte Stabilitätsuntersuchungen durchgeführt. Die Ansätze wurden so /orbereitet, daß die Insektizidmenge 2,22 kg pro 4046,8 m2 betrug. Sie wurden dann in offenen Schalen in einem Ofen bei 50°C für eine Dauer von fünf Wochen gehalten. Zur Bestimmung des auf den ursprünglichen Diazinongehalt bezogenen prozentualen Verlustes an Diazinon in dem genannten Zeitabstand wurden am Anfang sowie in wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Intervallen Analysen du/chgeführt Alle geprüften Düngemittel enthielte,1 Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumquellen. Die Mischungen 1 und 2 standen in Einklang mit der Erfindung. Die Kombinationen 3 bis 9 enthielten Vermikulit oder saure Phosphoroder Kaliumquellen, zugesetzt nach der Harnstoff-Formaldehyd-Kondensation, oder sie enthielten keinen Harnstoff-Aldehyd-Dünger und lagen dadurch außerhalb des Erfindungsbereiches. Folgende Düngemittel wurden getestet (die Kombinationen entsprachen denen der handelsüblichen Produkte):
1. 32-6-4-Harnstoff-Formaldehyd (Beispiel 1).
2. 32-6-4-Harnstoff-Formaldehyd (ähnlich Beispiel 1, aber mit einer emulgierbaren Menge an Diazinon).
3. 23-7-7-Hamstoff-Formaldehyd, KCl, Monoammoniumphosphat und Vermikulit.
4. 24-4-8-Harnstoff, Harnstoff-Formaldehyd, Triplesuperphosphat und Vermikulit.
5. 10-6-4-Harnstoff-Formaldehyd, KCI (mit Phosphorquelle).
6. 18-5-9-Harnstoff-Formaldehyd, K2SO4 (plus Phosphorquelle).
Ί. 23-7-7-Harnstoff, K2SO4, Maiskolben (Plus Phosphorquelle).
8. 10-6-4-(NH4J2SO4, Superphosphate KCl.
9. 20-10-5-Harnsioff, Diammoniumphosphat, KCL
Die Ergebnisse der Tests mit den obigen neun Düngemittel-Diazinon-Mischungen lauteten wie folgu
Kombination pH-Wert Prozentualer Diazinonwert 3 Wochen 5 Wochen
.1 Woche 1,4 3,2
1 5,3 0 6,6 9,4
2 5,9 4,2 11,0 22,3
3 6,2 0 6,3 19,5
4 5,6 0 16,2 24,9
5 4,95 6,4 12,1 19,4
6 6,1 0,04 6,4 9,4
7 7,5 0 19,4 32,7
8 5,1 2,3 14,8 28,2
9 6,15 0
Man erkennt, daß die Mischung 7 die einzige Kombination ist, die eine den erfindungsgemäßen Mischungen 1 und 2 vergleichbare Haltbarkeit aufweist. Die Mischung 7 besitzt einen relativ hohen pH-Wert, und dies wird als Grund für ihre relativ hohe Stabilität angenommen. Jedoch werden mit Ausnahme der Mischungen 1 und 2 keine der Mischungen mit sauren pH-Werten als stabil angesehen. Obgleich die Düngemittel der vorliegenden Mischungen die gleiche relative Acidität wie die handelsüblichen Düngemittel besitzen, zeigen die genannten Ergebnisse, daß die Mischungen nach der Erfindung mit dem Insektizid merklich verträglicher sind. Fünf Wochen unter beschleunigten Lagerungsbedingungen in dem Ofen bei einem geringen Verlust wird allgemein als Zeichen der Stabilität des Produkts anerkannt. Somit ergibt sich eine relativ lange Lagerungsdauer und ausgezeichnete Stabilität für die erfindungsgemäßen Insektizid-Düngemittel-Mischungen.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Mischung aus einem Düngemittel und einem Insektizid, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Düngemittel ein Harnstoff-Aldehyd-Kondcnsationsprodukt und als Insektizid eine Verbindung der Formel
DE2400980A 1973-01-15 1974-01-10 Mischung aus einem Düngemittel und einem Isektizid Expired DE2400980C2 (de)

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