DE239524C

DE239524C -

Info

Publication number: DE239524C
Application number: DENDAT239524D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 239524 — KLASSE 5 a. GRUPPE

CONSTANTIN CANTILLI in BUKAREST.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1909 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Erweiterungsbohrer mit ausschwingbar angelenkten Werkzeugen. Das neue Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Werkzeuge nicht durch besondere Mittel auswärts bewegt werden, sondern unter dem Einfluß der Fliehkraft nach außen schwingen und dadurch die Weite des herzustellenden Bohrloches vergrößern oder dieses in größerem Durchmesser als das Bohrrohr selbst niederbringen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt.

Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch die Achse einer Bohrvorrichtung, während in den Fig. 2 bis 9 Einzelheiten aus Fig. 1 dargestellt sind.

Die Bohrvorrichtung besteht aus dem oberen Metallrohr α, das oben spitzbogenförmig bei b geschlossen ist und an der Spitze eine öse e trägt, mit der die' Bohrvorrichtung an einem Tau befestigt ist.. In das Rohr α ist ein Elektromotor g eingesetzt, dem der Strom durch die Leitung i zugeführt wird. Unten ist das Rohr α durch einen Boden a¹ abgeschlossen, der einen Durchlaß für die Motorwelle g¹ besitzt. An das Rohr α ist ein zweites Rohr j angeschraubt, welches unten bei j¹ konisch erweitert ist. Im Innern des Rohres j ist ein Lager I zur Führung der Bohrspindel m eingesetzt, das von einem Querbalken Z¹ gehalten wird.

Das Bohrwerkzeug besteht aus der Bohrspindel m und dem Werkzeughalter n, der die einzelnen Bohrwerkzeuge aufnimmt. Die Bohrspindel m hat an ihrem oberen Ende eine Muffe m¹, welche mittels der Klemmschrauben m² an der Motorwelle g¹ befestigt wird. Am unteren Ende der Bohrspindel m ist der in Fig. 5 in Draufsicht gezeichnete Werkzeughalter η befestigt. Er hat zwei senkrechte Öffnungen n¹, in welchen die meißeiförmigen Schneidwerkzeuge f (Fig. 6 und 6a) eingesetzt werden, ferner eine mittlere, mit Muttergewinde versehene senkrechte Bohrung n², in welche der in Fig. 7 abgebildete Bohrer 0 eingeschraubt wird, und wagerechte rechtwinklige Ausschnitte n^s, in welchen die in Fig. 8 und 9 abgebildeten Erweiterungsschneiden q gelenkig befestigt sind.

Der Bohrer 0 und die meißeiförmigen Schneidwerkzeuge p sind in den Werkzeughalter fest eingespannt, während die Erweiterungsschneiden q um Querbolzen q¹ schwingen können, die durch Bohrungen q² der Lappen des Werkzeughalters η und entsprechende Bohrungen q³ in den Erweiterungsschneiden q hindurchgesteckt sind. Infolgedessen können letztere über den Durchmesser des Rohres j bzw. der konischen Erweiterung j¹ hinaus die Sohle des Bohrloches bearbeiten und dadurch ein Nachsinken des Bohrrohres ermöglichen.

Um die Bohrspindel m herum verläuft in dem Rohre j eine Schraubenfläche r, damit einesteils die Spindel geführt und andererseits das erbohrte Erdreich hinaufbefördert wird.

Die Arbeitsweise der beschriebenen Bohrvorrichtung ist folgende:

Mittels eines an der Öse e befestigten Taues wird die Vorrichtung auf die Sohle des Bohrloches hinabgelassen, wobei infolge ihrer Schwere die Bohrwerkzeuge in den Boden

60

eingedrückt werden. Beim Anlassen des Mo- | tors fängt die Bohrspindel mit den Werk- j zeugen an sich zu drehen, wobei die gelenkig j befestigten Werkzeuge q infolge der Fliehkraft auswärts schwingen und das Erdreich unter dem Rande des Rohres j wegholen.

Claims

Patent-Anspruch : Erweiterungsbohrer mit ausschwingbar angelenkten Werkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge unter dem Einfluß der Fliehkraft nach außen schwingen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDBUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.