DE237552C - - Google Patents
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Classifications
-
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 237552 KLASSE AOa. GRUPPE
Edelmetalle in üblicher Weise abgetrennt werden.
Es ist bekannt, daß bei einem reduzierenden Schmelzprozeß antimonhaltiger Edelmetallerze
elementares Antimon erhalten wird, in welchem sich die Edelmetalle aus dem Erz konzentriert
haben. Diese Konzentration ist aber eine sehr geringe. So wird z. B. in dem französischen
Patent 350013 ein Verfahren beschrieben, bei welchem Schwefelantimon mit elementarem
Antimon oder mit einem· entsprechenden Quantum von Antimonoxyd und Kohle oder
mit einem entsprechenden Quantum eines beliebigen anderen Materials, das die Fähigkeit
hat, durch Reaktion Antimonmetall zu bilden, benutzt wird. Bei dem beanspruchten Verfahren
wird dagegen Schwefelantimon mit elementarem Antimon und Antimonoxyd (zur Verschlackung)
oder mit Antimonoxyd (zur Verschlackung) und etwas Kohle zur Bildung von
mehr oder weniger Antimon, und zwar so, daß Antimonoxyd in großer Menge freibleibt
oder mit Antimonoxyd (zur Verschlackung) und irgendeinem Material, das durch Reaktion
Antimon ergibt, benutzt.
Laut vorliegendem Verfahren wird nun das Antimon zwecks weiterer Konzentration der
Edelmetalle einem nicht bis zu Ende geführten Röstprozeß unterworfen und die erhaltenen
Oxydmischungen mit Schwefelantimon verschmolzen, das durch Saigerung eines gewissen
Teiles des Erzes dargestellt worden ist. Hierbei geht der größte Teil des Antimons in die
Schlacke über, welche aus So2 S3 und
Sb2O3 besteht, während sich das Edelmetall in dem
restlichen kleineren Antimonquantum konzentriert. Die Schlacke wird auf reines Antimon
verarbeitet, während andererseits der Konzentrationsprozeß je nach Bedarf ein oder mehrere
Mal wiederholt werden kann.
Das wesentliche Merkmal des Verfahrens, welches in der Praxis auf verschiedene Weise
durchgeführt werden kann, besteht in der Bildung einer Schlacke durch Verschmelzen
von Sb2 S3 mit So2 O3, welche Schlacke beispielsweise
nur Spuren von in derselben gelöstem Gold enthält, während das Herrenschmidtsche
Verfahren nach dem französischen Patent 350013, bei welchem eine aus Sb2 S3
bestehende Schlacke erhalten wird — weil eben Sb2 S3 und das mit Gold oder Silber
angereicherte Antimon sich bis zu einem gewissen Grade gegenseitig auflösen, — mit beträchtlichen
Verlusten an Edelmetall verknüpft ist. Diese Tatsache ist durch Laboratorienversuche
wiederholt bestätigt worden.
Das neue Verfahren wird in der Praxis in folgender Weise durchgeführt.
Je nach der zu verarbeitenden Gangart wird entweder das ganze antimonhaltige Erz oder
ein Teil desselben, beispielsweise in einem Flammofen gesaigert, um Schwefelantimon
darzustellen.
Die Rückstände des Saigerprozesses werden zusammen mit dem restlichen Teil des Erzes
und dem Staub aus den Staubkammern durch
Schmelzen in einem beliebigen geeigneten Ofen in bekannter Weise auf elementares Antimon
verarbeitet. Hierbei konzentriert sich in dem reduzierten Antimon praktisch der ganze Edelmetallgehalt,
während in der Schlacke nur Spuren von Edelmetall zurückbleiben.
Das erhaltene Antimon wird sodann in Flamm- oder in Muffelöfen bei nicht hoher
Temperatur so geröstet, daß ein Teil desselben
ίο unoxydiert bleibt.
Es wird nun das Gemisch aus Antimonoxyden, antimonsauren Salzen der Schwermetalle
und deren Oxyden mit dem früher dargestellten Schwefelantimon (Antimonsulfid) verschmolzen, wobei der beim Rösten nicht
oxydierte Teil des Antimons sich in den unteren Schichten des Schmelzgutes sammelt und
praktisch den ganzen Edelmetallgehalt der dem Schmelzprozeß unterworfenen Mischung
in sich konzentriert. Die über dem Metall befindliche Schlacke besteht aus Antimonglas
(Antimonblende) ■—■ einem Gemisch aus Sb2 S3
und Sb2 O3 — und aus Oxyden und Schwefelverbindungen
der Schwermetalle, ist leicht schmelzbar und in geschmolzenem Zustande sehr dünnflüssig und besitzt ein bedeutend
geringeres spezifisches Gewicht als das Antimon, so daß sie sich leicht von diesem abtrennen
läßt.
Das Verfahren kann auch in der Weise abgeändert werden, daß man das dem vorbeschriebenen
Schmelzprozeß vorangehende Rösten des Antimons bis zur vollständigen Oxydation des Antimons treibt, dann aber
beim konzentrierenden Schmelzprozeß die Schicht zweckmäßig mit einer gewissen Menge
eines Reduktionsmittels beschickt, um einen Teil des Antimons in metallischem Zustande
auszufällen.
Wird eine gute Gangart verarbeitet, oder eine solche, deren Beimengungen sich ohne
weiteres oder nach geringem Zuschlag (von Flußmitteln) leicht verschlacken lassen, so
kann, unter Wegfall der Saigerung und des Schmelzens auf Antimonmetall, direkt zum
Konzentrationsschmelzprozeß geschritten werden. In diesem Fall wird ein Teil des Erzes
geröstet und sodann mit rohem Erz und einem geringen Quantum eines Reduktionsmittels,
wie Kohle, metallisches Eisen, unter eventueller Beigabe eines die tote Gangart verschlackenden Flußmittels verschmolzen.
Der Schmelzprozeß wird bei allen Ausführungsformen nötigenfalls so lange wiederholt,
bis eine Konzentration erzielt ist, bei welcher das Ausscheiden des Edelmetalls aus dem
Antimon lohnend erscheint. Dies Ausscheiden der Edelmetalle wird durch ein verflüchtigendes
Rösten des angereicherten Gutes bei hoher Temperatur und beschränkter Luftzufuhr (j edenfalls
ohne Luftüberschuß) bewerkstelligt, wobei flüchtiges Sb2 O3 abgetrieben und in Kühlkammern
gesammelt wird, während das Edelmetall in den Rückständen verbleibt.
Das Abtrennen der Edelmetalle von dem Antimon kann aber auch in bekannter Weise
auf nassem Wege oder durch Elektrolyse oder durch Verschmelzen des angereicherten Antimons
mit Blei und darauf folgenden Treibprozeß usw. bewirkt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von Edelmetallen aus schwefel- und antimonhaltigen
Erzen unter Erzeugung eines mit Edelmetallen stark angereicherten Antimons, aus dem die Edelmetalle in üblicher Weise
abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das durch einen reduzierenden Schmelzprozeß
gebildete Antimon, in dem die Edelmetalle enthalten sind, einem nicht zu Ende geführten Röstprozeß unterworfen
wird, wonach ein Gemisch des Röstproduktes mit Antimonschwefel, welch letzteres durch Saigerung eines anderen Teiles des
Erzes erhalten worden ist, einem weiteren Schmelzprozeß unterzogen wird.
2. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem Erz gewonnene Antimon vollkommen ausgeröstet und beim darauf folgenden
konzentrierenden Schmelzprozeß der Schicht ein Reduktionsmittel beigegeben
wird.
3. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des Erzes geröstet und sodann in Mischung mit Roherz, einem Reduktionsmittel
und gegebenenfalls einem Flußmittel einem Schmelzprozeß unterzogen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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