DE237213C

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Publication number: DE237213C
Application number: DENDAT237213D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind Verriegelungsvorrichtungen für Eisenbahnwagen bekannt, die durch Druckluft in Tätigkeit gesetzt werden. Auch ist es nicht mehr neu, die Druckluft durch eine von der Radachse aus angetriebene Luftpumpe zu erzeugen.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß in der Luftzuführungsleitung ein durch eine in bekannter Weise

ίο von der Achse angetriebene Luftpumpe gesteuertes Doppelkolben ventil derart eingebaut ist, daß der Ventilkolben der Druckluft bei Bewegung des Wagens den Weg zur Ver- ' riegelungsvorrichtung freigibt, während beim Stillstände des Wagens der Zuführungskanal abgesperrt wird und ein zweiter Kanal der Druckluft den Weg ins Freie öffnet, so daß eine Entriegelung der Türen erfolgen kann.

In den Fig. 1 bis 3 sind Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes dargestellt; Fig. 4 zeigt eine Gesamtanordnung.

In Fig. ι ist der Verriegelungapparat dargestellt, der sich aus dem Zylinder k und dem Kolben I mit dem Verriegelungsbolzen m zusammensetzt. Der Kolben I besitzt die konische Abdichtung I₁, damit ein Entweichen der Luft verhindert wird. Der Zylinder k wird in die Seitenwand r des Wagens eingebaut, so daß der Bolzen m durch die Tür- zarge r_x hindurchtritt.

Das in der Tür eingebaute Schloß p besitzt einen mit einer Rolle p₃ versehenen Riegel P₁, der unter der Wirkung einer Feder p₂ steht. Die abgerundete Fläche M₁ des Bolzens m hat den Zweck, ein Zuschlagen der Türen zu gestatten, falls sich der Bolzen m schon in der Verriegelungsstellung befindet. Um ein öffnen der Tür vermittels eines Schlüssels von außen nach erfolgter Verriegelung zu ermöglichen, ist ein Schlüsselloch p_i vorgesehen.

In dem mit den zwei konischen Ventilsitzen a_x und a₂ versehenen Ventilzylinder a werden die beiden Kolben b und c, die die konischen Dichtungsflächen \ und C₁ besitzen, geführt.

Zwischen den beiden Kolben b und c ist der Kanal h, der die Druckluftleitung e_s mit der Leitung d verbindet. Zwischen dem Doppelkolbenventil und der Druckluftleitung ist der Windkessel e_x mit dem Rückschlagventil e₂ eingebaut.

In die nach dem Verriegelungszylinder k führende Leitung d münden die Kanäle A₁ und d₂, während die Leitung i die auf der Radachse sitzende Luftpumpe mit dem Ventilzylinder verbindet.

Das auf der Achse S₁ sitzende Exzenter s₂ treibt die Luftpumpe mit den drei Zylindern t_lt t₂, t₃ an. Zwecks Bedienung des Ventils

kann auch an Stelle der Luftpumpe ein Ventilator, eine Flüssigkeitspumpe ο. dgl. Verwendung finden.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch die Luftpumpe t_x, t₂, t₃ wird bei Drehung der Radachse ein ständiger Luftstrom nach dem Ventilzylinder α geleitet. Die Luft drückt den Doppelkolben nach vorwärts, während die überschüssige Luft durch den im Zylinder α vorgesehenen Schlitz g entweicht und bei stärkerem Druck durch das Sicher-

heitsventil A₁ austreten kann. Hierdurch wird erreicht, daß die Kanäle d₂ und f geschlossen werden, während die Kanäle A₁ und e_i geöffnet und durch Kanal h miteinander in Verbindung gebracht werden.

In dem Luftbehälter C₁ befindet sich Druckluft, die aus der Bremsleitung e_s durch das Rückschlagventil e.₂ eingetreten ist. Diese Druckluft tritt nun durch die Leitungen e_x ,

ίο e_ä, e₄, h, ä_x hinter den Kolben I und drückt diesen nach vorn, so daß die Türen q verriegelt werden.

Hört die Bewegung des Rades s auf, so wird auch der auf den Kolben c wirkende Luftdruck unterbrochen, die noch vorhandene Druckluft hinter dem Kolben c entweicht durch den Schlitz g. Die Feder u drückt nun den Doppelkolben b, c zurück, so daß die Kanäle ä_x und e_i abgeschlossen werden. Die Kanäle d₂ und f werden durch h miteinander verbunden und gestatten ein Entweichen der hinter dem Kolben I befindlichen Druckluft. Durch die Feder u wird der Kolben I zurückgedrückt, so daß die Türen q entriegelt werden.

Von den in Fig. ι dargestellten Verriegelungsapparaten kann entweder für jede Tür oder auch für mehrere Türen ein Apparat Verwendung finden.

Claims

Patent-Anspruch:

Türverriegelungsvorrichtung für Eisenbahnwagen mittels Druckluft, bei der die Druckluft der Bremsleitung entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft den Türverschlüssen zugeführt wird vermittels eines Doppelventils, das durch eine in bekannter Weise von der Achse angetriebene Luftpumpe gesteuert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.