DE236908C - - Google Patents
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- DE236908C DE236908C DE1910236908D DE236908DA DE236908C DE 236908 C DE236908 C DE 236908C DE 1910236908 D DE1910236908 D DE 1910236908D DE 236908D A DE236908D A DE 236908DA DE 236908 C DE236908 C DE 236908C
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- DE
- Germany
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- milk
- known manner
- pyrophosphoric acid
- protein
- threads
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F4/00—Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- J\fi 236908 KLASSE
29 b. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1910 ab.
Das Bestreben, aus Eiweißkörpern seideähnliche Fäden herzustellen mit den den tierischen
Fasern eigenen Vorzügen, ist bisher wenig erfolgreich gewesen. Die umfassendsten
Versuche in dieser Richtung sind wohl mit Kasein und Kaseinpräparaten angestellt worden.
Das entstandene Produkt war aber stets hart und spröde, und man erhielt keinen feinen
Faden, wie er zur Erzeugung einer guten
ίο Seide nötig ist. Man konnte ihm wohl durch
chemische Zusätze, wie Glyzerin u. dgl., etwas Geschmeidigkeit verleihen, aber das geschah
wieder auf Kosten der Haltbarkeit. Es kamen also seither zur Erzeugung einer wirklich
seidenartigen Faser Kaseinprodukte nicht in Frage.
Demgegenüber ergibt das vorliegende Verfahren eine vollständig seidenartige Faser von
größter Feinheit und Festigkeit. Aus der Pa-
ao tentschrift 190838 ist bekannt, daß das Kasein
der Kuhmilch durch die Einwirkung pyrophosphorsaurer Salze zersetzt wird. Ein Teil
wird hierbei unlöslich abgeschieden. Der in Lösung verbleibende Teil bildet nun die Grundlage
für das neue Verfahren. Dieses Spaltungsprodukt, welches Ähnlichkeit mit dem
Kasein der Frauenmilch hat, kann durch solche Reagentien, die für die Fällung der
Kaseine und der Albuminate in Frage kommen, gefällt werden. Das entstandene Fällungsprodukt ist zur Herstellung feinster seidenartiger
Fäden vorzüglich geeignet, während der durch pyrophosphorsaure Salze unlöslich abgespaltene Körper zwar durch Ammoniak
und Alkalien gelöst und in Fadenform gebracht werden kann, aber nur dicke Fäden und ein vollständig hartes, sprödes und daher
unverwendbares Produkt ergibt. Die Abscheidung und Beseitigung dieses durch pyrophosphorsaure
Salze erhaltenen unlöslichen und festen Spaltungsproduktes aus den Eiweißstoffen
der Milch ist deshalb unbedingt erforderlich zur Erlangung eines elastischen Materials,
welches neben großer Festigkeit die erforderliche Zähigkeit und Ausziehbarkeit besitzt.
Der Gang des Verfahrens ist demnach folgender :
Zu Milch, am zweckmäßigsten Magermilch, wird eine Lösung von pyrophosphorsaurem
Salz langsam zugefügt, so daß auf 1 1 Milch wenigstens 3 g trockenes pyrophosphorsaures
Natron oder die äquivalente Menge eines anderen Pyrophosphates kommen. Die Milch
gerinnt hierbei und bildet anfangs eine Gallerte. Nach kurzem Stehen, besonders in der Wärme,
scheidet sich aber der feste Körper von den Molken genügend ab, so daß eine Trennung
beider möglich ist. Aus den Molken wird das in Lösung befindliche Eiweißspaltungsprodukt
durch verdünnte Säuren oder ein anderes der bekannten Fällungsmittel abgeschieden und
nach erfolgtem Abpressen der anhaftenden Flüssigkeit durch Zusatz geringer Mengen
Ammoniak oder Alkali in eine zähe plastische Masse übergeführt. Soll das Material zu Fäden
geformt werden, so wird der durch Säuren gefällte Eiweißkörper erst mit Wasser ausgewaschen,
in verdünnter Alkalilauge nochmals vollständig gelöst und nach dem Filtrieren der
Lösung durch verdünnte Säuren gefällt. Das so gereinigte Produkt wird durch Pressen von
Feuchtigkeit befreit und dann durch Zusatz
ίο geringer Mengen von Ammoniak oder Alkali
in die plastische Form übergeführt. Diese Masse, welche sich zu feinsten Fäden ausziehen
läßt, wird auf bekannte Weise geformt und durch Einwirkung von Formaldehyd oder durch ein anderes Mittel gehärtet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte Gebilde aus Milch, dadurch gekennzeichnet, daß die Eiweißkörper der Milch durch die Einwirkung pyrophosphorsaurer Salze in bekannter Weise zersetzt, hierauf in gleichfalls bekannter Weise das in Lösung verbliebene Eiweißspaltungsprodukt für sich ausgefällt, und daß dieses sodann entweder direkt oder nach nochmaliger Lösung und Fällung durch Zusatz von Ammoniak oder Alkali in die plastische Form übergeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE236908T | 1910-06-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE236908C true DE236908C (de) |
Family
ID=5902813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1910236908D Expired - Lifetime DE236908C (de) | 1910-06-23 | 1910-06-23 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE236908C (de) |
FR (1) | FR431052A (de) |
-
1910
- 1910-06-23 DE DE1910236908D patent/DE236908C/de not_active Expired - Lifetime
-
1911
- 1911-06-14 FR FR431052D patent/FR431052A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR431052A (fr) | 1911-10-31 |
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