AT53882B - Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte Gebilde aus Milsch. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte Gebilde aus Milsch.

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    Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte Gebilde aus Milch.   



   Das Bestreben, aus Eiweisskörpern seidenähnliche Fäden mit den den tierischen Fasern eigenen Vorzügen herzustellen, ist bisher wenig erfolgreich gewesen. Die umfassendsten Versuche in dieser Richtung sind wohl mit Kasein und   Kaseinpräparaton   angestellt worden. Das entstandene Produkt war aber stets hart und spröde und man erhielt keinen feinen Faden, wie er zur Erzeugung einer guten Seide nötig ist. Man konnte ihm wohl durch chemische Zusätze, wie Glyzerin und dgl., etwas Geschmeidigkeit verleihen, aber das geschah wieder auf Kosten der Haltbarkeit. Es kamen also seither zur Erzeugung einer wirklich seidenartigen Faser Kaseinprodukte nicht in Frage. 



   Demgegenüber ergibt das vorliegende Verfahren eine vollständig seidenartige Faser von grösster Feinheit und Festigkeit. Es ist bekannt, dass das Kasein der Kuhmilch durch die Einwirkung pyrophosphorsaurer Salze zersetzt wird. Ein Teil wird hiebei unlöslich abgeschieden. Der in Lösung verbleibende Teil bildet nun die Grundlage für das neue Verfahren. Dieses Spaltungsprodukt, welches Ähnlichkeit mit dem Kasein der Frauenmilch hat, kann durch solche Reagenzien, die für die Fällung der Kaseine und der Albuminate in Frage kommen, gefällt werden.

   Das entstandene Fällungsprodukt ist zur Herstellung feinster seidenartiger Fäden vorzüglich geeignet, während der durch   pyrophosphorsaure   Salze unlöslich abgespaltene Körper zwar durch Ammoniak und Alkalien gelöst und in Fadenform gebracht werden kann, aber nur dicke Fäden und ein vollständig hartes, sprödes und daher unverwendbares Produkt ergibt. Die Abscheidung und Beseitigung dieses durch   pyrophosphorsaure   Salze erhaltenen unlöslichen und festen Spaltungsproduktes aus den   Eiweissstojfen   der Milch ist deshalb unbedingt erforderlich zur Erlangung eines elastischen Materials, welches neben grosser Festigkeit die erforderliche Zähigkeit und Ausziehbarkeit besitzt. 



   Der Gang des Verfahrens ist demnach folgender :
Zu Milch, am zweckmässigste Magermilch, wird eine Lösung von pyrophosphorsaurem Salz langsam zugefügt, so dass auf 1 1 Milch wenigstens 3 g trockenes pyrophosphorsaures Natron oder die äquivalente Menge eines anderen Pyrophosphates kommen. Die Milch gerinnt hiebei und bildet anfangs eine Gallerte. Nach kurzem Stehen, besonders in der Wärme, scheidet sich aber der feste Körper   von Jen   Molken genügend ab, so dass eine Trennung beider möglich ist. Aus den Molken wird das in Lösung befindliche Eiweissspaltungsprodukt durch verdünnte Säuren oder ein anderes der bekannten   Fällungsmittel   abgeschieden und nach erfolgtem Abpressen der anhaftenden Flüssigkeit durch Zusatz geringer Mengen Ammoniak oder Alkali in eine zähe plastische Masse übergeführt.

   Soll das Material zu Fäden geformt werden, so wird der durch Säuren gefällte   Eiweisskörper   erst mit Wasser ausgewaschen, in verdünnter Alkalilauge nochmals vollständig gelöst und nach dem Filtrieren der Lösung durch verdünnte   Säuren gefällt.   Das so gereinigte Produkt wird durch Pressen von Feuchtigkeit befreit und dann durch Zusatz geringer Mengen von Ammoniak oder Alkali in die plastische Form   übergeführt.   Diese Masse, welche sich zu feinsten Fäden ausziehen lässt, wird auf bekannte Weise geformt und durch Einwirkung von Formaldehyd oder durch ein anderes Mittel gehärtet. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte (rebllde aus Milch, dadurch gekennzeichnet, dass die Eiweisskörper der Milch durch die Einwirkung pyrophosphorsaurer Salze in bekannter Weise zersetzt, hierauf in gleichfalls bekannter Weise das in Lösung verbliebene Eiweissspaltungsprodukt für sich ausgefällt, und dass dieses sodann entweder direkt oder nach nochmaliger Lösung und Fällung durch Zusatz von Ammoniak oder Alkali in die plastische Form übergeführt wird. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT53882D 1911-06-12 1911-06-12 Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse für künstliche Seide und sonstige geformte Gebilde aus Milsch. AT53882B (de)

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