DE236731C

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Info

Publication number: DE236731C
Application number: DENDAT236731D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Pressen für Stroh, Heu und ähnliches Material, bei welchen das Preßgut durch Walzen zusammengedrückt und in Schlangenlinien,

d. h. plisseeartig in einen Preßraum hineingedrückt wird. Bei den bekannten Pressen dieser Art muß zur Erreichung der beabsichtigten Wirkung eine große Anzahl von Teilen, nämlich Zuführungsbänder, Walzen, Leitbretter

ίο u. dgl, vor der Öffnung des Preßraumes in auf und nieder gehende Bewegung versetzt werden, wobei für die Erzielung der betreffenden Bewegung ein Spindeltrieb benutzt wird. Die Erfindung besteht gegenüber dem Bekannten darin, daß die das Vorpressen besorgenden Walzen zwar gegeneinander nachstellbar, aber doch während der Arbeit unverrückbar, d. h. fest gelagert sind, während der Preßraum, in welchen das Preßgut plisseeartig hineingedrückt wird, eine schwingende Bewegung erhält. Diese schwingende Bewegung des Preßkastens bzw. Preßraumes kann dadurch herbeigeführt werden, daß der um Drehzapfen schwingende Preßkasten mittels Kurbeltriebes von einem der die Drehung der Preßwalzen vermittelnden Zahnräder angetrieben wird. Bei dieser neuen Ausbildung der Presse fallen die bisher erforderlichen, umständlichen Getriebe fort; denn statt der vielen Teile braucht nur ein einziger, nämlich der Füllrumpf in Bewegung gesetzt zu werden, ferner wird der Vorteil einer billigen Hestellung und eines billigen Betriebes der ganzen Presse erzielt. Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß gerade durch die schwingende Bewegung des Preßraumes die wichtige Bedingung erfüllt wird, daß die Bewegung außerordentlich schnell vor sich gehen kann, womit man in der Lage ist, die Leistungsfähigkeit der ganzen Presse zu -steigern. Die Presse kann im übrigen noch mit einem Bindeapparat beliebiger Art ausgerüstet werden, um das gepreßte Stroh, Heu ο. dgl. nach dem Pressen in einzelne Bunde zu schnüren. ■

Eine Ausführungsform der Presse ist auf der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 ist die Außenansicht; Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt, Fig. 3 die Vorderansicht und Fig. 4 die Oberansicht der Presse.

Auf einem mit Einfülltrichter 2 versehenen Gestell 1 sind die Preßwalzen 3 und 4 gelagert. Diese erhalten ihren Antrieb von einer Scheibe 5, auf deren Welle 6 ein Zahnrad 7 sich befindet, das in ein größeres Zahnrad 8 auf der Welle 9 der Walze 4 eingreift und damit diese dreht. Die andere Walze 3 wird dadurch angetrieben, daß auf der Welle 9 ein Zahnrad 10 aufgekeilt ist, das in ein anderes, darunter befindliches Zahnrad 11 eingreift. Das Zahnrad 11 kämmt mit einem Zahnrad 13, das in ein Zahnrad 14 auf der Walze 3 eingreift. Dadurch werden die Walzen 3 und 4 gegeneinander gedreht, sie fassen das Stroh oder Heu und pressen es zusammen. Die Walze 3 kann sich durch den gewählten Antrieb gegenüber der Walze 4 verstellen, also den Spielraum zwischen den Walzen 3 und 4 vergrößern oder verringern. Durch irgendwelche Mittel, z. B. an Hebeln sitzende Belastungsgewichte, wird diö Walze 3 gegen die Walze 4 gedrückt. Um das gepreßte Material in Schlangenlinien in den

Preßkasten hineinzulegen und dadurch auf einen kleinen Raum zu bringen, sind auf den kurzen Wellen 12 des Rades 13 Kurbelscheiben oder Kurbeln 15 angebracht, die mit Pleuelstangen 16 ausgerüstet sind, die bei 16'¹ an dem oberen Ende des um einen unteren Zapfen 17 schwingenden Preßkastens 18 angreifen. Durch die Drehung der Wellen 12 wird so der Preßkasten 18 um die Drehzapfen 17 geschwungen; er bewegt sich mit seinem oberen, kreisbogenförmig abgeschnittenen Ende an' dem Führungsblech 19 und dem Mundstück 20 vorbei und bewirkt so das Einlegen des gepreßten Materials in Schlangenlinien in den Preßkasten 18. Aus dem Preßkasten kann das gepreßte Material entweder durch eine gekrümmte Auslauf bahn 21 oder aber auf beliebige andere Weise herausgeführt und dem Verwendungsorte zugeführt werden. Das gepreßte Material bildet dann ein zusammengelegtes eckiges Bündel.

Claims

Patent-Anspruch :

Presse für Stroh, Heu und ähnliches Material, bei welcher das Preßgut durch Walzen in Schlangenform in' den Preßraum gedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßrumpf durch ein Getriebe (Kurbel o. dgl.) gegenüber den fest gelagerten Walzen in schwingende Bewegung gesetzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.