DE2362264A1 - Verfahren zum herstellen von homogen dotierten siliciumeinkristallen mit n-leitfaehigkeit und einstellbarer dotierstoffkonzentration durch neutronenbestrahlung - Google Patents
Verfahren zum herstellen von homogen dotierten siliciumeinkristallen mit n-leitfaehigkeit und einstellbarer dotierstoffkonzentration durch neutronenbestrahlungInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT 8 München 2 1 4. DEZ. 1973
Berlin und München Witteisbacherplatz 2
73/1-250
Verfahren zum Herstellen von homogen dotierten Siliciumeinkristallen
mit η-Leitfähigkeit und einstellbarer Dotierstoff konzentrat ion durch Neutronenbestrahlung. ■- -_
Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verfahren zum
Herstellen von homogen dotierten Siliciumeinkristallen mit η-Leitfähigkeit und einstellbarer Dotierstoffkonzentration
durch Bestrahlung von Siliciuroeinkristallen mit Neutronen nach der Reaktion :
30 σ. ,'(Α- ν 31 o.- T?~' ^ 31
Si ( η, T) >l Si -ψ—ρ- ^1P,
bei dem von einem vordotierten p- oder η-leitenden Kristallmaterial
mit beliebiger KonzentrationsSchwankung in radialer und axialer Richtung ausgegangen wirdo
Die Dotierung von Siliciumkristallstäben erfolgt im allgemeinen beim Abscheiden des Siliciummaterials aus der Gasphase
mittels thermischer und/oder pyrolytischer Zersetzung einer gasförmigen Verbindung des Siliciums am erhitzten stabförmigen
Trägerkörper des gleichen Materials. Dabei werden Dotierstoffe den gasförmigen Verbindungen des Siliciums beigemischt und am Trägerkörper zersetzt. Die so hergestellten
Siliciumkristallstäbe sind polykristallin und müssen in einem anschließenden Zonenschmelzprozeß in den einkristallinen
Zustand übergeführt werden. Dabei ändert sich die Dotier—
Stoffkonzentration oft in unkontrollierbarer Weise„ Es können
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Edt/dd 2 r
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- vor allen Dingen "bei η-dotierten Siliciumkristallstäben Schwankungen
des radialen und axialen spezifischen Widerstandes, welche auf stark wachstumsbedingte Dotierstoffkonzentrat
ions Schwankungen im Mikrobereich des Kristalls zurückzuführen sind, auftreten. Diese Schwankungen des spezifischen
Widerstandes führen, insbesondere bei der Herstellung von hochsperrenden Leistungshalbleiterbauelementen, zu erheblichen
Schwierigkeiten.
Die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, homogen dotierte Siliciumeinkristalle mit n-Leitfähigkeit
und einstellbarer Dotierstoffkonzentration herzustellen, die diese DotierungsSchwankungen in radialer und axialer Richtung
nicht aufweisen, oder wenigstens stark vermindern.
Nun ist aus einem Aufsatz von Tanenbaum und Mills in der
Zeitschrift "J0 Electrochem. Soc." 1_08 (1961), Seiten 171
bis 176, zu entnehmen, daß Siliciumkristalle mit homogener η-Leitfähigkeit durch Bestrahlung mit thermischen Neutronen
hergestellt werden können. Dabei wird das im Silicium vorhandene natürliche Isotop Si unter Aufnahme eines thermischen
Neutrons und Abgabe von ö-Strahlung in das instabile
Isotop Si übergeführt, welches unter Aussendung von ß -Strahlung mit einer Halbwertszeit von 2,62 Stunden in
"51
das stabile P-Isotop übergeht.
das stabile P-Isotop übergeht.
Bei der sogenannten radiogenen Dotierung des Siliciums nach der Reaktion
50Si ( n, f ) 31Si -f* 31P
31
gilt unter der Voraussetzung, daß Si vollständig abge-
klungen und der Abbrand des Si vernachlässigbar klein ist,
folgender einfacher Zusammenhang:
Cp = 1.7 · 10 ~4 § - t
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2362254
P = Phosphorkonzentration in Atomen/cm , φ = thermischer
Neutronenfluß in Neutronen/cm see, t = Bestrahlungszeit
in Sekunden.
Die Erfindung macht sieh diese Erkenntnis zunutze und löst
die gestellte Aufgabe der homogenen und konzentrationsschwankungsfreien
Dotierstoffverteilung mit einer einstellbaren Dotierstoffkonzentration im Siliciumkristall dadurch,
daß die Siliciumeinkristalle entsprechend der gewünschten n-Dotierstoffkonzentration einer Neutronenbestrahlung in
dem Maße ausgesetzt werden, daß die dadurch stattfindende Erzeugung der zusätzlichen Phosphoratome im Silicium
mindestens um den Faktor 2 größer eingestellt wird, als es
der Fremdstoffkonzentration im Ausgangsmaterial entspricht, wenn von einem p-leitenden Material ausgegangen wird.
Es gilt also die Beziehung · 0PZ ^*^.'0A-D
wobei PZ = Konzentration des PhosphorZusatzes und
A-D ■=.Fremdstoffkonzentration (Akzeptoren - Donatoren) im
Ausgangsmaterial bedeuten.
Wird von einem η-leitenden Ausgangsmaterial ausgegangen, so
tritt immer eine Verminderung der Konzentrationsschwankungen
auf, wenn die gewünschte n-Dotierstoffkonzentration durch
Neutronenbestrahlung eingestellt wird.
Ganz allgemein gilt für das Verhältnis der Konzentrationsschwankungen:
C nach der Dotierung: C. nach der
Dotierung = Cmax vor der Dotierung + -GZvaatz ' Cmin vor
der Dotierung +
Das durch das Verfahren nach der Lehre -der Erfindung hergestellte
Konzentrationsprofil in axialer und radialer Richtung
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im Siliciumkristallstab, das dem axialen und radialen Widerstandsprofil
entspricht, wird also gebildet aus der Summe der elektrisch wirksamen Trägerkonzentration (Donatoren Akzeptoren)
des' Ausgangsstabes und der zusätzlichen Phosphorkohzentration
durch die Neutronenbestrahlung. TJm eine Verminderung der KonzentrationsSchwankungen und damit eine
Vergleichmäßigung der Widerstandsvariation bei gezielter Dotierung zu erhalten, ist es also Vorbedingung, daß der
Ausgangskristallstab bezüglich seines p- bzw. η-Pegels genau bestimmt wirdo
Gemäß einem besonders günstigen Ausführungsbeispiel nach der Lehre der Erfindung wird die durch die Neutronenbestrahlung erzeugte Phosphormenge im Silicium so bemessen, daß
sie um eine Zehnerpotenz größer ist, als es der ursprünglich gemessenen elektrisch wirksamen Donatorenkonzentration entspricht.
Dadurch kann beispielsweise eine Dotierstoffkonzentrat
ions Schwankung entsprechend ^ max _ 2,22 im Aus-
5 min gangsmaterial auf 1,09 vermindert werden.
Pig. 1 zeigt im logarithmischen Maßstab die gemessene Widerstandsverteilung
( Q-Wert) in einem zunächst unbestrahlten und dann bestrahlten Stab (axialer Verlauf)» Dabei entspricht'
die durchgezogene Kurve der Widerstandsverteilung im unbestrahlten Stab (Schwankung 90 - 200 Ohm.cm) und die gestrichelt
gezeichnete Kurve der Widerstandsverteilung des gleichen, aber bestrahlten Stabes (Schwankung 12,8 - 14 Ohm.cm)
Angestrebt war ein Widerstandswert von 13,5 Ohm.cm.
Die doppelpunkt-gestrichelt dargestellte Kurve entspricht der durch Bestrahlung erzeugten zusätzlichen Phosphorkonzentration
entsprechend einem spezifischen Widerstand von 15 Ohm.cm. Bei einem homogenen Fluß von 8o10 Neutronen/cm . see. betrug
die Bestrahlungszeit
t = 3°3·10 = 2,42 . 104 see = 6h 44'
1,7.10-^.8.10^
15 0hm.cm = 3,3 .1O14 Atome/cm·5 ,-
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In Pig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die
Verminderung der Dotierstoffkonzentrationsschwänkungen, d.h. der ρ-Schwankungen, in radialer Richtung zu ersehen ist.
Vorgegeben ist ein η-leitender Siliciumstab mit einem Stabdurchmesser von 30 mm und einer Stablänge von 22 cm. Der Stab
wurde an beiden Enden abgesägt und die beiden Schnittflächen
wurden mit einem Viersondenmeßgerät mit Fellkopf auf ihren radialen Wi&rstandsverlauf untersucht* Dabei ergab sich die
in der Figur eingezeichnete durchgezogene Kurve·. Als Abszisse ist dabei der Stabdurchraesser aufgetragen, als Ordinate das
Verhältnis Q. /p
Jf j> min ·"■"
Die strichpunktierte Linie zeigt die Stabmitte (Scheibenmitte) an. .
Das Widerstandsprofil soll von 320 Ohm.cm auf ungefähr '
63 Ohm.cm, also um den Paktor 5» abgesenkt werden. Dabei ergibt
sich eine Verminderung der «^—Schwankungen in radialer
Richtung, wie aus den eingezeichneten Kurven zu entnehmen ist,
von 420 auf 65 ( S max) T also um den Paktor 2,5.
304 5g e min
Dxe gestrichelt-gezeichnete Kurve entspricht wieder der gemessenen
Widerstandsverteilung des bestrahlten Materials. Bei einem Zielwert von €. von 60 Ohm.cm, das entspricht
8,5.10 Atome/cm , muß eine zusätzliche Dotierung von
A'Z "Z
6,75.10 Atome/cm mittels Neutronenbestrahlung eingestellt
werden, wenn die Donatorkonzentration vor der Bestrahlung 1,75.1O15 Atome/cm betrüge
In einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß bei Verwendung eines p-leitenden Ausgangsmaterials
die durch Neutronenbestrahlung erzeugte Phosphormenge so bemessen wird, daß zunächst Kompensation erfolgt und dann die gewünschte
n-Dotierstoffkonzentration durch eine entsprechend
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erhöhte Neutronendotierung eingestellt wird. So wird beispielsweise
von einem p-Siliciumeinkristall'mit einem
spezifischen Widerstand von P~1400 Ohm.cm ausgegangen
(C. f^s 9,5.10 Akzeptoren/cm"^), und zur Erzielung von
A
n-Silicium mit einem O-Wert von 180 Ohm.cm (Cp <v 2,9.101^ Phosphoratome/cm5 ) eine Phosphorkonzentration· durch Neutronendotierung von cpZus# = (2f9+0*95).10 = 3,85.101^ Phosphoratome/cm-^ erzeugt. Bei einem homogenen Fluß von 8.10 Neutronen/cm »see entstehen je Minute 8.16.10 Atome Phosphor/cm^ .' Die Bestrahlungsdauer für
n-Silicium mit einem O-Wert von 180 Ohm.cm (Cp <v 2,9.101^ Phosphoratome/cm5 ) eine Phosphorkonzentration· durch Neutronendotierung von cpZus# = (2f9+0*95).10 = 3,85.101^ Phosphoratome/cm-^ erzeugt. Bei einem homogenen Fluß von 8.10 Neutronen/cm »see entstehen je Minute 8.16.10 Atome Phosphor/cm^ .' Die Bestrahlungsdauer für
3,85.1015 Phosphor/cm5 beträgt bei diesem Fluß
atome
3.85.1013 ■ ■ ■
t = ft Λ (■ in.11 =47 min
O. ID. IU
Allgemein gilt
Ein kleines ^ % η , also eine gleichmäßige n-Dotierung,
—Jir-
erreicht man am sichersten, wenn man einerseits von einer nicht zu stark variierenden p-Dotierung ausgeht (
und β-Werte anstrebt, die um einen Faktor 3 und mehr unter
dem ursprünglichen Q -Wert liegen (__£n_/ 1) bzw. wenn man mit C -Y/erten des Ausgangsstabes arbeitet, die mindestens
dreimal höher als die angestrebten ^ -Werte sind.
Man wird nun womöglich daran denken, den P -Wert des Ausgangsstabes
durch eine größere Anzahl von Zonenzügen beim tiegelfreien Zonenschmelzen möglichst zu erhöhen. Dagegen bestehen
aber erhebliche Bedenken. Die Akzeptoren im p-Silicium sind im .allgemeinen Bor, das einen Verteilungskoeffizienten
k = 0,9 & 1 hat.
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Es ist seit langem bekannt, daß bei einem k-^Wert so dicht
bei 1 der.Reinigungseffekt des Zonenziehens sehr gering ist. Eine wesentliche Erhöhung vom Q -Wert ist deshalb
nicht zu erwarten; wohl aber ist aus dem Buch "Zone Melting" von Pfann bekannt, daß schon nach einigen Zonenzügen eine
anfangs gleichförmige (> -Verteilung recht steil wird. Z.B.
wird Λ (ξ ρ schon nach fünf Zügen
Or, 1 - 1 .
)p max - ?p min = "0773 T727 ^1.370 - 0.787 = 0.583
Dieser Wert ist dann mit dem Beweglichkeitsverhältnis /u^ =3
/V
zu multiplizieren, bringt also A
> η zunächst einmal in
die Größenordnung von 1,8. Wenn man hiermit um eine Größenordnung
herunterkommen wollte, müßte man ? η = 1
machen, also den Stab nicht nur von ρ auf η umkompensieren,
sondern sehr stark überkompensieren und den absoluten Widerstandswert
eben um eine Größenordnung herabdrücken.
In Fig. 3 sind im logarithmischen Maßstab die Widerstandswerte im Ausgangsstab (unbestrahlt) wieder in einer durch
gezogenen Kurve dargestellt. Dabei liegt der Z -Wert am
Keimkristallende bei 30o000 0hm.cm und am Einspannende bei
1O0OOO 0hm.cm. Das Verhältnis >max beträgt also 3. Die
gestrichelt dargestellte Kurvenscjb.SJnzeigt den Widerstandsverlauf
des gleichen Stabes nach dem Einstrahlen.verschiedener Phosphorkonzentrationen: Die Kurve I entspricht einer
erzeugten Phosphormenge von 1s9.10 Phosphoratomen/cm ,
die Kurve II entspricht einer Menge von 4«10 Phosphoratomen/
cm und die Kurve III einer Menge von 696„10 Phosphoratomen/
cm ο Die Konzentration der elektrisch wirksamen, die n-Leitung
verursachenden Phosphoratome ergibt sich aus der Differenz Ο-,, - C. ο Dies führt zu den eingezeichneten Kurven. Wie aus
den Kurven I, II und III zu ersehen ist, wird die Homogenität "
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der η-Dotierung sehr stark verbessert, wenn ^ max <
3
t min
ist und die Bedingung Cp„ /* 2 C._-p. eingehalten wird
3 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
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Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von homogen dotierten Silicium--"":."
einkristallen mit η-Leitfähigkeit und einstellbarer Dotierstoff konzentrat ion durch Bestrahlung von Siliciumeinkristallen
mit Neutronen nach der Reaktion
30Si ■(», <r ) 31Si -£*■ 'V
bei dem von einem vordotierten p- oder η-leitenden Kristallmaterial
mit beliebiger Konzentrationsschwankung in radialer und axialer Richtung ausgegangen wird, dadurch
gekennze ich net, daß die Siliciumeinkristalle entsprechend der gewünschten nrDotierstoffkonzentration
einer Neutronenbestrahlung in dem Maße ausgesetzt werden, daß die dadurch stattfindende Erzeugung der zusätzlichen
Phosphoratome im Silicium mindestens um den Paktor 2 größer
eingestellt, wird, als es der Fremdstoffkonzentration im
Ausgangsmaterial entspricht, wenn von einem p-leitenden Material ausgegangen wird»
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c'h g e k e η η «-· "
ζ e i c h η et, daß die durch Neutronenbestrahlung erzeugte
Phosphormenge so bemessen wird, daß sie um eine Zehnerpotenz größer ist, als es der ursprünglich gemessenen
elektrisch wirksamen Donatorkonzentration entspricht.
3ο Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge-.
kenn ze ichne t, daß bei Verwendung eines p-leitenden
Ausgangsmaterial die durch Neutronenbestrahlung erzeugte Phosphormenge so bemessen wird, daß zunächst Kompensation
erfolgt und dann die gewünschte η-Dotierstoffkonzentration
durch eine entsprechend bemessene Heutronendotierung eingestellt
wird ο
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Γ η O Q O K / Π Pi S ft
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |