DE2361143B2 - Röntgenkontrastmittel für die radiologische Untersuchung - Google Patents

Röntgenkontrastmittel für die radiologische Untersuchung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Röntgenkontrastmittel für die radiologische Untersuchung. Dieses ist zur Untersuchung des Verdauungstraktes und verschiedener ande- _>-, rer Organe besonders geeignet, welche künstlich opazifiziert werden, um eine medizinische Diagnose ermöglichendes, radiographisches Bild zu erhalten.
Es ist bekannt, daß die radiologische Untersuchung des Verdauungstraktes darin besteht, dem Patienten jo einen gegenüber Röntgenstrahlen opake Elemente enthaltenden Brei zuzuführen, abzuwarten, bis dieser Brei den zu untersuchenden Durchgangsabschnitt erreicht hat, und dann den den Röntgenstrahlen ausgesetzten Patienten auf die Durchlässigkeit der r> Röntgenstrahlen zu beobachten.
Der für solche radiologischen Untersuchungen im allgemeinen verwendete Brei wird durch Bariumsulfat in wäßriger Suspension, dem ein Stabilisator wie Gummiarabikum gegebenenfalls zugesetzt ist, gebildet, w Barium wird deshalb ausgewählt, da seine Atome mit einem großen Durchmesser die Röntgenstrahlen absorbieren.
Die Verwendung von Bariumsulfatbrei weist jedoch eine Anzahl von unvermeidbaren, bekannten Nachteilen γ, auf.
Zunächst weist der Bariumsulfatbrei eine schlechte Haftung an den Wänden des Verdauungstraktes auf.
Diese bleiben durch das Kontrastmittel nach seinem Durchtritt nicht ausreichend bedeckt, um wirklich -,n untersucht werden zu können. Daher muß die Untersuchung des interessierenden Teiles des Verdauungstraktes im Augenblick des Durchtrittes der Breimasse in diesem Teil selbst durchgeführt werden. In diesem Augenblick erzeugt die Bariumsulfatmasse ■-,·> jedoch eine vollständige Opazität, welche sich auf die direkt betrachtende oder aufzeichnende Prüfung mit einer Silhouette gleichförmiger Abdunklung überträgt, wodurch nur die Konturen des zu untersuchenden Organs gesehen werden können und die Veränderungen mi der inneren Oberfläche des Organs nicht in Erscheinung treten.
Eine Illustration für diesen Mangel an Haftung des Bariumsulfatbreis ist es, daß es besonders schwierig ist, Radiographien des Mündungsbereiches von Luftröhre hr> und Verdauungstrakt herzustellen. Talsächlich haben Patienten Schwierigkeiten, den Schluck des Breies in diesem Mündungsgebiet längere Zeit ohne Schlucken zu halten. Wenn sie schlucken, gleitet der Brei auf der Schleimhaut praktisch ohne sie bedeckt zu halten. Die Wände des Mundpharynxraumes und des Kehlkopfrachens sind häufig mit Speichel bedeckt, der die Haftung des Bariumsulfatbreies auf der Schleimhaut noch sehr merklich herabsetzt.
Hieraus ergibt sich, daß die radiologische Untersuchung dieses Mündungsbereiches schwierig und mühselig ist und zu mittelmäßigen Ergebnissen führt, welche keine sehr genaue Diagnose erlauben.
Darüber hinaus ist der Durchtritt des Bariumsulfatbreies durch die Gesamtheit des Verdauungstraktes immer sehr lang und kann mehrere Stunden dauern.
Die radiologische Untersuchung der Gesamtheit des Verdauungsapparates ist daher zwangsweise bruchstückhaft, wodurch eine Vervielfachung der Arbeitsvorgänge und beträchtliche Zeitverluste hervorgerufen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der vorbekannten Kontrastmittel zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wurde nun sowohl am Tier als auch am Menschen gefunden, daß die Verwendung eines Breies auf Grundlage von Bariumtitanat oder Bariumzirkonaten eine ausgezeichnete radiologische Untersuchung ermöglicht, ohne daß diese die oben beschriebenen Nachteile von Bariumsulfatbrei aufweisen.
Das erfindungsgemäß verwendete Bariumtitanat ist vorzugsweise reines Bariummonotitanat mit der Formel BaTiO3, auch als Metatitanat bezeichnet, welches in Form eines weißen, in Wasser unlöslichen Pulvers vorliegt.
Ferner wurde gefunden, daß Bariumtitanate, in denen das Verhältnis TiO2/BaO nicht gleich eins wie im reinen Bariummetatitanat ist, sondern oberhalb von eins liegt, z. B. 1,2 oder bis 2 und selbst bis 3 beträgt, dennoch die Vorteile des Metatitanats aufweisen und erfindungsgemäß verwendet werden können. Diese Bariumtitanate entsprechen den Anforderungen hinsichtlich Toxizität.
Die Erfindung betrifft daher ein Röntgenkontrastmittel für die radiologische Untersuchung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es als aktiven Bestandteil nur oder teilweise Bariumtitanat und/oder Bariumzirkonat in Form einer flüssigen Suspension enthält.
Ebenso wie das Bariummetatitanat weisen auch Bariumzirkonate und insbesondere das Zirkonat mit der Formel BaZrOj ebenfalls die überraschende Eigenschaft eines Haftens an den Wänden des Verdauungstraktes und der Beschleunigung des Durchtrittes des Kontrastbreies auf.
Reines Bariummonotitanat kann entweder durch Kalzinieren eines Gemisches von TiO2-GeI mit Bariumcarbonat oder eines Gemisches von trockenem TiO2 mit offiziellem Bariumoxid bei geeigneter Temperatur oder nach einer beliebigen anderen, geeigneten Verfahrensweise hergestellt werden. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von reinem Bariumtitanat besteht darin, das Doppeloxalat von Titan und Barium mit folgender Formel:
BaTiO(C2Ot)2 · 2 H2O
zu kalzinieren, welches z. B. durch Einwirkung eines Gemisches von Bariumchlorid und Titanoxychlorid auf eine Oxalsäurelösung hergestellt werden kann.
Ein Beispiel für die Herstellung von Bariumtitanat wird im folgenden gegeben:
1)4,8 1 einer Bariumchloridlösung, welche 494 g BaCI2 · 2 H2O enthält, werden mit 1,11 einer
Titanoxychioridlösung, welche 160 g Titan, ausgedrückt als TiO2, enthält, vermischt, wobei eine Lösung A erhalten wird.
2) In einen Reaktionsbehälter mit einem Nutzvolumen von 101, der mit einem Rührer ausgerüstet ist, gibt man 554 g Oxalsäuredihydrat in 3 I Wasser und erwärmt das Gemisch auf 80° C.
3) In denselben Behälter gibt man dann immer unter Rühren in einer Menge von 2 l/h die gesamte Lösung A ein, wobei die Temperatur auf 8O0C gehalten wird. Auf diese Weise bildet sich eine Verbindung der Formel
BaTiO(C2O4)2 · 2 H2O,
d. h. das Doppeloxalat von Titan und Barium.
4) Das Rühren wird abgestellt, und nach dem Abkühlen wird der Niederschlag filtriert und bis zum Verschwinden von Chloridionen in der Waschflüssigkeit gewaschen.
5) Das zentrifugierte und gewaschene Doppeloxalat von Titan und Barium wird bei 1200° C für 4 Stunden kalziniert, wobei man 445 g Bariummonotitanat bzw. Bariummetatitanat, BaTiO3, erhält, was bei einer theoretischen Ausbeute von 446,7 g eine Ausbeute von 95,8% entspricht. Die Analyse des Endproduktes ergab folgende Werte:
Freies BaO keines
% TiO2 34,7
°/o BaO (gebunden) 65,7
Fe 5 ppm
Bei einer Variante kann man von Doppeloxalat von Ti und K, welches ein industrielles Produkt ist, ausgehen, wobei man hiervon eine wäßrige Lösung herstellt, in welche man eine Bariumchloridlösung zur Ausfällung des Doppeloxalates von Titan und Barium einführt.
Nach dem Filtrieren und Waschen wird wie zuvor kalziniert, um das Bariumtitanat zu erhalten.
Das Bariumzirkonat, BaZrO}, kann auf folgende Weise hergestellt werden: In einem üblichen Mischer vermischt man 50 kg Zirkoniumoxid und 72 kg wasserfreies Bariumcarbonat.
Das Gemisch wird in einen Kalzinierofen eingeführt, wo es während 4 Stunden auf 1150° C gehalten wird. Nach dem Abkühlen und Zerkleinern erhält man 100 kg BaZrÜ3 in Form eines weißen Pulvers.
Die Untersuchung der aktuen Toxizität von auf oralem Weg appliziertem Bariumtitanat wurde an der Maus und an der Ratte durchgeführt.
Die Applikation einer wäßrigen Suspension mit verschiedenen Konzentrationen an Bariumtitanat an männlichen Charles River CDpMäusen von 24 bis 26 g mittels Schlundsonde ergab folgende Ergebnisse:
Zahl Bariumtitanat Mortalität nach 72 h
der Mäuse g/kg oral 4h 24 h 0
3 1 0 0 0
3 2 0 0 0
3 4 0 0 0
10 8 0 0 1
10 12 0 0 5
10 16 0 2
Die beoabachteten Werte sind aspezifisch, und das Produkt kann als nichttoxisch angesehen werden.
Ebenfalls wurde bei der Ratte kein Anzeichen einer spezifischen Toxizität beobachtet. Der DL50-Wert liegt in der Nähe von 3 g/kg. Hieraus ist zu schließen, daß das Bariumtitanat eine sehr geringe toxische Substanz ist, welche bei den verwendeten Dosiswerten für die radiologische Untersuchung des Verdauungstraktes
j überhaupt keine Toxizität aufweist.
Klinische Vergleichsversuche, welche hinsichtlich der Eigenschaften als Kontrastmittel an Bariumsulfat und Bariumtitanat durchgeführt wurden, zeigten eine bemerkenswerte Überlegenheit des Bariumtitanates.
in Das Bariumtitanat haftet in bemerkenswert guter Weise an den Wänden des Verdauungstraktes, welche sich nach dem Durchtritt des Breies in einem Zustand befinden, bei welchem sie gleichförmig und dünn überzogen sind. Die gute Haftung dieser Schichten
r, dauert etwa 10 bis 15 Minuten an, was zwei Vorteile besitzt:
Der erste Vorteil liegt darin, daß die Durchführung der radiologischen Untersuchung noch längere Zeit nach dem Einnehmen bzw. Einführen durchgeführt werden kann. Der zweite Vorteil ist ein sehr wesentlicher Einfluß auf die Genauigkeit der Diagnose. Tatsächlich ist es möglich, radiologisch unterschiedliche Teile des Verdauungstranktes sofort nach dem Durchtritt der opaken Masse von Kontrastmittel in dem
υ in Betracht gezogenen Teil durchzuführen, was mit Bariumsulfat nicht der Fall war. Diese Untersuchung der mit dünnen Schichten des Kontrastmittels bedeckten Wände gibt nicht nur den Umfang des betrachteten Organs wieder, sondern auch das innere Relief des
jo Organs. Das gesamte Schleimhautrelief des gesamten Verdauungstraktes, die morphologischen oder pathologischen, feinsten Veränderungen, selbst minimale Schädigungen wie Exulzerationen und selbstverständlich alle stärkeren Schädigungen wie Geschwüre,
η Hypertrophien usw. sind vollständig zu sehen, unabhängig davon, wo die Lokalisierung in dem Organ ist.
Aus der Verwendung der erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel ergibt sich daher eine beträchtliche Erweiterung des Feldes für medizinische Untersuchungen einerseits durch die Erzielung viel präziserer Abbildungen und andererseits durch die Möglichkeit der Untersuchung von Organen mit raschem Druchgang wie dem Mündungsgebiet von Luftröhre-Verdauungstrakt ohne Hast.
4') Darüber hinaus wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel und insbesondere Bariumtitanat über die zuvor beschriebenen Hafteigenschaften hinaus noch einen weiteren, unerwarteten Vorteil aufweisen. Es wurde gefunden, daß der Ersatz
jo von Bariumsulfat durch die erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel und insbesondere Bariumtitanat den Durchgang des Breies in dem Verdauungstrakt in einem solchen Ausmaß beschleunigt, daß eine Gesamtprüfung des letzteren in 1,5 Stunden durchgeführt werden kann.
Vi Eine Gesamtprüfung mit Bariumsulfat kann bis zu 8 Tage erfordern.
Die erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel werden in Form einer flüssigen Suspension, im allgemeinen einer wäßrigen und konzentrierten Suspension verwen-
bo det, welche jedoch beliebig verdünnbar ist. Vorteilhafterweise wird ein Stabilisatormittel wie ein Methyloder Äthylcellulose, Gummiarabikum, Gelatine oder Agar-Agar zu der Dispersion hinzugesetzt. Wegen seiner haftenden Eigenschaften können die erfindungs-
hr) gemäßen Röntgenkontrastmittel für Darstellungen der Magenschleimhaut in sehr viel geringeren Mengen verwendet werden als sie mit Bariumsulfat erforderlich waren, d. h. in etwa 3mal geringerer Menge.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein bestimmter Anteil von löslichen, mit Bariumtitanat oder Bariumzirkonat verträglichen Sulfaten zu der Röntgenkontrastmitteldispersion hinzugesetzt, um ihre Sicherheit bzw. Unscnädlichkeit zu verbessern.
Es ist bekannt, daß die eventuelle Toxizität von Produkten auf Grundlage von Bariumsalzen der Anwesenheit von löslichen Bariumionen zuzuschreiben ist.
Bariumiitanat und Bariumzirkonat enthalten keine löslichen, toxischen Bariumionen, wie durch das Fehlen einer Toxizität gezeigt wurde.
Es ist jedoch bekannt, daß Erdalkalititanate wie Bariumtitanate langsam in saurem Medium angegriffen werden und daß dieser Angriff um so rascher erfolgt, je saurer das Medium ist; in bestimmten Fällen könnte daher eine Magenübersäuerung diesen Angriff erleichtern.
Das Ziel der Zugabe von Sulfaten liegt darin, eine Masse für eine radiologische Untersuchung zu liefern, bei welcher die Freisetzung von Bariumionen im Verlauf eines anormal verlängerten Aufenthaltes in einem solchen Magenmedium nicht möglich ist.
Um mit Sicherheit einen eventuellen Angriff des Bariumtitanates und gegebenenfalls auch des Bariumzirkonates durch Magensalzsäure zu verhindern, wird dem Bariumtitanat bzw. Bariumzirkonat ein bestimmter Anteil eines löslichen, nichttoxischen Sulfates zugesetzt.
Wenn daher Bariumtitanat bzw. Bariumzirkonat langsam unter Freisetzung von löslichen Bariumionen zersetzt würde, würden letztere unmittelbar durch die vorhandenen SO4-Ionen unter Bildung von unlöslichem Bariumsulfat ausgefällt werden. Hierzu ist es erforderlich, daß das ausgewählte Sulfat eine höhere Löslichkeit als Bariumsulfat aufweist. Als anwendbare Sulfate können z. B. die Sulfate von Natrium, Kalium und Calcium genannt werden.
Bei einer solchen Sulfatzugabe setzt man vorteilhafterweise Calciumsulfat zu dem Bariumtitanat bzw. Bariumzirkonat in einem Anteil zu, der bis zu 10 bis 15% Sulfat reicht und vorzugsweise zwischen 0,1 und 4 Gew.-°/o, bezogen auf das Bariumtitanat oder Barkumzirkonat, beträgt.
Die Eigenschaften dieser Kontrastmittel mit Sulfatzusatz wurden ebenfalls erfolgreich untersucht, wobei gefunden wurde, daß die bei Gabe von wäßrigen Suspensionen dieser Kontrastmittel erhaltenen Radiographien ebenfalls wesentlich besser waren als die mit Suspensionen von Bariumsulfat erhaltenen Aufnahmen.
Die Herstellung der Kontrastmittel, welche Sulfat enthalten, kann auf trockenen Wegen durch Mischen und gegebenenfalls Zukleinern der beiden Bestandteile durchgeführt werden. Vorteilhafterweise erfolgt das Mischen und die Feinverkleinerung des Gemisches während einer halben Stunde.
Das Kontrastmittel selbst, z. B. das Gemisch von Bariummonotitanat und Calciumsulfat, ist ein weißes feines Pulver mit einer Reindichte von 4,8, welches in Wasser dispergierbar und inert ist.
Die folgenden Beispiele erläutern diese Verfahrensweise:
Beispiel 1
In einem Mischtrog mit horizontalem Arm werden 10 kg pulverförmiges Bariumtitanat und 300 g gemahlenes wasserfreies Natriumsulfat eingeführt. Man mischt eine halbe Stunde und zerkleinert das Gemisch sehr fein in einem Feinzerkleinerer. Man erhält ein feines weißes Pulver mit einer Reindichte von 4,8.
Dieses Pulver setzt nach der Überführung in Suspension in einem salzsauren Medium, wie es im ι Magen vorkommt, keine löslichen Bariumionen frei.
Beispiel 2
Bariumtitanat wird in Wasser, welches ausreichend Salzsäure zur Einstellung eines pH-Wertes in der Größenordnung von 2 enthält, in Suspension überführt. Es wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Zu dem Pulver gibt man in einen Knettrog 4 Gew.-%, bezogen auf das Bariumtitanat, entsprechende Menge von Calciumsulfat,
V> CaSO4-2 H2O,
hinzu. Dieses Gemisch wird zerkleinert. Die prozentuale Zusammensetzung des erhaltenen Pulvers ist folgende:
TiO2
BaO
CaSO4
33,4O/o
63,2%
3,io/o
Dieses Pulver setzt nach der Überführung in Suspension in salzsaurem Medium keine löslichen Bariumionen frei.
Das Röntgenbeugungsdiagramm dieses Produktes weist folgende charakteristischen Linien für BaTiOj auf:
1,634 A
1,642 A
!" 1,998 A
2,018 A
2,840 A
Beispiel 3
In 101 Wasser, die 200 g Gummiarabicum enthalten, werden 10 kg Bariumtitanat mit einem TiO2/Ba-Verhältnis von 3, ferner 100 g Calciumsulfat,
CaSO4 ■ 2 H2O,
eingeschüttet. Diese Dispersion wird in einem hochtourigen Scheibendisperser 20 Minuten zerkleinert. Die so erhaltene Masse ist für eine Applikation fertig. Die klinischen Untersuchungen wurden mit Suspensionen von Bariumtitanat durchgeführt, welche durch Vermischen von 2 bis 4 Volumina Titanat in 2 bis 20 Volumina Wasser, welches 2% Gummiarabicum enthielt, hergestellt worden waren.
Die klinischen Untersuchungen der erfindungsgemä-Ben Kontrastmittel aus Bariumtitanat und Calciumsulfat sowie der Bariumzirkonat enthaltenden Kontrastmittel zeigten, daß diese Kontrastmittel genau dieselben bzw. vergleichbaren Eigenschaften besaßen wie die lediglich Bariumtitanat als Kontrastsubstanz enthaltenden Mittel.
Die folgenden Beispiele zeigen die Leistungsfähigkeit der erfindungsgemäßen Kontrastmittel.
Beispiel 4
Dieses Beispiel betrifft die Darstellung des Rachenbo raumes. Das hierzu verwendete Kontrastmittel war pulverförmiges Bariumtitanat, welches in einer 2%igen
wäßrigen Lösung von Gummiarabicum verdünnt war. Die Lösung wurde für jede Untersuchung in
folgenden Anteilen hergestellt:
b5 2 Kaffeelöffel pulverförmiges Bariumtitanat und etwa 1,5 Kaffeelöffel der 2%igen Gummiarabicumlösung.
Die Homogenität dieses Breies wurde durch Umrühren mit Hilfe eines kleinen Löffels erreicht.
Die Untersuchung wurde wie folgt durchgeführt:
Dem Patienten wurde im allgemeinen nur ein einziger Kaffeelöffel des Breies gegeben, und er schluckte einmal.
Es war nur selten erforderlich, dem Kranken den Rest der hergestellten Lösung einzuflößen, d. h. maximal 3 Kaffeelöffel, wobei der Rest des Mittels stark an dem zu seiner Präparation verwendeten Behälter haftete.
Die Ergebnisse sind praktisch immer ausgezeichnet, gleichgültig ob es sich um einen Patienten mit großem Speichelfluß, um einen normalen Mündungsbereich der Luftröhre und des Verdauungstraktes, um einen Tumor oder um eine nachradiotherapeutischer Untersuchung einer Epithelzellengeschwulst oder auch um einen die Aufforderung zu Schlucken nicht beachtenden Kranken handelt.
In praktisch konstanter Weise wird die Gesamtheit der Strukturen standardisiert: Die Unterfläche der Zunge, der Kehldeckel, die Vallecula epiblottidis, Falten, der Recessus piriformis und selbst das Schleimhautrelief des zervikalen Oesophagus, dessen Schwierigkeiten bei der Untersuchung bekannt sind.
Aus diesen Ergebnissen folgt daher, daß das unvergleichliche Haften des Produktes an der Schleimhaut eine vollständige Bedeckung ergibt, welche dauerhaft ist. Im allgemeinen kann der Arzt seine Zeit vollständig darauf verwenden, die für eine vollständige Untersuchung erforderlichen, verschiedenen Einfallswinkel und ide verschiedenen, funktionellen Betätigungen vorzunehmen.
Es ist nicht selten, daß man nach der Entwicklung der ersten Abzüge neue Einfallswinkel einstellen kann, da das »klebende« Bariumtitanat ungefähr 12 Minuten auf der Schleimhaut verbleibt.
Die Untersuchung ist verläßtlich und leicht im Zeitablauf mit denselben Ergebnissen reproduzierbar.
Im Falle von immer möglichen, falschen Wegen hat man nur ganz ausnahmesweise eine Bronchieninfundation beobachtet, da die Menge gering ist und der durchgetretene Brei durch Aufbruch an den Trachealwänden haftet, ohne in den mittleren Trachealbereich durchzutreten und ohne die Lungenalveolen zu erreichen.
Beispiel 5
Im folgenden Beispiel wurde die Radiographie des Magens durchgeführt. Es wurde das Bild eines mit Bariumsulfat gefüllten Magens mit demjenigen eines mit Bariumtitanat gefüllten Magens verglichen. Die erste Aufnahme war eine mittelmäßige Mikrographie mit dichter Opazität, von den Röntgenstrahlen mit Spannung im Kilovoltbereich schlecht durchleuchtet und zeigte lediglich die Konturen des Organs. Die zweite Aufnahme zeigte vor allem vollkommen das Schleimhautrelief des Organs.
Die Haftung der erfindgngsgemäßen Röntgenkontrastmittel, welche zusätzlich Sulfat enthalten oder auf Grundlage von Bariumzirkonat aufgebaut sind, ist ebenso wie diejenige von nur Bariumtitanat enthaltenden Röntgenkontrastmittel sehr ausgeprägt und ermöglicht die Herstellung von äußerst genauen Radiographien von allen Teilen des Verdauungstraktes.
Die Suspensionen der ein Sulfat enthaltenden Röntgenkontrastmittel werden dadurch hergestellt, daß 2 bis 4 Volumina der das Röntgenkontrastmittel und Calciumsulfat enthaltenden Zusammensetzung mit 2 bis 20 Volumina Wasser, welches ungefähr 2% eines Stabilisators wie Gummiarabicum enthält, vermischt werden.
Die mit solchen Suspensionen hergestellten Magenradiographien besitzen ebenfalls eine viel bessere Qualität als diejenigen, welche mit Bariumsulfat hergestellt wurden, insbesondere zeigen sie genau das Schleimhautrelief des Organs.
Beispiel 6
In diesem Beispiel wird ein Kontrastmittelbrei aus Bariumtitanat und Calciumsulfat zur radiologischen ι r> Untersuchung des Mundrachenraumes verwendet.
Hierzu wurden 15 g Bariumtitanat-Calciumsulfat mit 10 g Wasser zu einer Paste angemacht. Diese relativ dicke Paste wird oral appliziert, wobei eine gute Untersuchung des Mundrachenraumes ermöglicht wird.
Beispiel 7
Für eine Magenuntersuchung werden dem Patienten 85 g Bariumtitanat-Calciumsulfat, die in 280 ml Wasser, welche 30 g zuvor aufgelöstes Gummiarabicum enthielten, dispergiert waren, eingeflößt. Die Mengen an Bariumtitanat oder des Gemisches BaTiOa + Sulfat, welches für eine Untersuchung von Rachenraum, jo Oesophagus, Magen und Darm verwendet werden, liegen im allgemeinen zwischen 8 und 150 g.
Beispiel 8
In einem Behälter wurden zu 28 ml Wasser 72 g Bariumtitanat hinzugegeben. Es wurde gründlich vermischt, und von diesem Gemisch wurden einem Patienten 1 bis 3 Kaffeelöffel eingeflößt. Als Folge der guten Hafteigenschaften dieses Röntgenkontrastmittels auf den Oberflächen ergaben sich ausgezeichnete Röntgenaufnahmen des Rachenraumes.
Bei vergleichenden Röntgenaufnahmen der Speiseröhre während des Schluckvorganges unter Verwen-
v> dung des Bariumsulfat enthaltenden Röntgenkontrastmittels des Standes der Technik einerseits und eines erfindungsgemäßen, Bariumzirkonat enthaltenden Röntgenkontrastmittels andererseits an ein und demselben Patienten fehlte bei Verwendung des Bariumsulfat-Röntgenkontrastmittels die Abbildung der unteren Mulde vollständig, während die Speiseröhre bei Verwendung des erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittels einige Minuten nach dem Schluckvorgang vollständig opazifiert war. Weiter ergab sich bei dem
π Bariumsulfat-Röntgenkontrastmittel, daß die in Abständen von 2 bis 3 Sekunden aufgenommenen Bilder bei diesem raschen Aufnahmerhythmus nicht gleich bleiben während mit dem erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel wegen der einige Minuten dauernden
ho Opazifierung ein Vergleich der Speiseröhrendynamik möglich war. Weiterhin wurde gefunden, daß selbst 15 Minuten nach dem Schlucken bei dem erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel noch eine ausgezeichnete Darstellung des Organs möglich war, wobei insbesonde-
H5 re die Falten im unteren Drittel der Speiseröhre hervortraten. Mit dem erfindungsgemäßen Röntgenkontrastmittel sind daher verzögerte Aufnahmen möglich.
9 10
Während mit dem erfindungsgemäßen Röntgenkon- Speiseröhre nicht dargestellt werden, da bereits nach
trastmittel daher eine ausgezeichnete Haftung auf der einigen Sekunden nur mehr eine geringe Menge des
untersuchten Speiseröhre möglich ist, kann bei Verwen- Röntgenkontrastmittels in der lichten Weite der
dung eines Bariumsulfat enthaltenden Röntgenkontrast- Speiseröhre im mittleren Drittel bis unteren Drittel
mittels gemäß Stand der Technik die Gesamtheit der "> vorhanden ist.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Röntgenkontrastmittel für die radiologische Untersuchung, dadurch gekennzeichnet, ΐ daß es als aktiven Bestandteil nur oder teilweise Bariumtitanat und/oder Bariumzirkonat in Form einer flüssigen Suspension enthält.
    2. Röntgenkontrastmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es außer dem Bariumtita- in nat und/oder Bariumzirkonat ein nichttoxisches Alkalisulfat oder Erdalkalisulfat enthält, dessen Löslichkeit in Wasser größer als diejenige von Bariumsulfat ist.
    3. Röntgenkontrastmittel nach Anspruch 2, da- π durch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 4 Gew.-°/o nichttoxisches Alkalisulfat oder Erdalkalisulfat, bezogen auf Bariumtitanat und/oder Bariumzirkonat, enthält.
    21)
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