DE2357749A1 - Verfahren zur herstellung von aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aminenInfo
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- C07C231/12—Preparation of carboxylic acid amides by reactions not involving the formation of carboxamide groups
Description
BASF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O0Z. 30 216 WB/Be
6700 Ludwigshafen, 15. 11. 1973 ·
Verfahren zur Herstellung von Aminen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminen
durch Umsetzung von Carbonsäureamiden mit Hypochloriten in Gegenwart von überschüssigem Alkalihydroxid und in Gegenwart von
Polymerisationsinhibitoren.
Zusatz zu Patent „. (Patentanmeldung P 23 28 757,2).
Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie,
Band Xl/l, Seiten 854 bis 862, bekannt, daß man Carbonsäureamide durch Hofmann-Abbau mit Brom oder Chlor und Alkali in
primäre Amine umsetzen kann; als allgemein anwendbare.Verfahrensweise
wird beschrieben, daß man zuerst aus 1 'Mol Brom und 4 Mol Alkali in Gestalt von Alkalilauge eine Alkalihypobromitlösung
herstellt und dann diese auf 1 Mol Carbonsäureamid einwirken
läßt, gegebenenfalls verwendet man einen Überschuß an Brom von ca. 10 %, In.den meisten Fällen gelingt der Hofmann-Abbau nur
mit Hypobromitlösungen zufriedenstellend, die teuer und weniger haltbar als Hypochloritlösungen sind. Die technische Verwertung
der Reaktion ist daher schon aus diesem Grunde auf spezielle Umsetzung mit aromatischen Carbonsäureamiden beschränkt geblieben.
Gegenstand des Hauptpatents. (Patentanmeldung
P 23 28 757.2) ist ein Verfahren zur Herstellung von Aminen
aus Carbonsäureamiden durch Umsetzung mit Hypohalogeniten in
wäßrigem Medium, wobei man das Carbonsäurearaid in Gegenwart von Brom, Jod und/oder Halogenamiden der Formel
X-N-R
worin R, eine Sulfonsäuregruppe, einen Sulfonatrest, eine
Sulfonamidgruppe bezeichnet, R2 ein Wasserstoffatom, einen
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O.Z. 50 216
aliphatischen Reso, ein Cnloratom oder Bromatom bedeutet,
X ein Chloratom, Bromatom oder Wasserstoffatom bezeichnet, R, und R2 darüber hinaus auch zusammen mit dem benachbarten
Stickstoffatom Glieder eines heterocyclischen Restes, der mindestens eine dem Stickstoffatom benachbarte Sulfongruppe oder
Phosphonylgruppe der Formel
0 -P-OR
worin
für ein Wasser
stoffatom oder ein Alkaliatom steht, enthält, bezeichnen können,
bedeuten
oder R, und
J-
zusammen auch den Rest -C-Ri1-C-
.
tt 4 It
0 0
können, worin R., für einen Alkylenrest, den Rest
-N-C-N-
I tt t
R5O R5
oder den Rest -N-
Rp- für ein Wasserstoffatom, ein Chloratom oder Bromatom und
Rg für einen aliphatischen .Rest stehen,\f und 41In Gegenwart von
einem Überschuß von ~ · als 0,2 Mol Alkalihydroxid, bezogen auf 1 Mol Ausgangscarbonsäureamid und Carbonamidgruppe am
Molekül, umsetzt.
Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren des Hauptpatents weiter ausgestalten läßt, wenn man anstelle der Halogenamide I
Polymerisationsinhibitoren verwendet.
Die Umsetzung läßt sich für den Fall der Verwendung von Benzo phenon-o-carbonsäureamid und von Natriumhypochlorit durch die
folgenden Formeln wiedergeben:
NH0 + NaOCl + NaOH
+ NaHCO, + NaCl,
Im Vergleich zu den bekannten Verfahren unter Verwendung von Hypobromit liefert das Verfahren nach der Erfindung Amine auf
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- 3 - O.Z. 30 2l6
einfacherem und wirtschaftIionerem Wege in teilweise besserer
Ausbeute und Reinheit und ermöglicht die Herstellung einer großen Zahl von Aminen mit Alkalihypochloritlösungen auch im
großtechnischen Maßstab. Da die alkalische Hypochloritlösung beständiger als die Hypobromitlösung ist und Ihr· Gehalt auch
nach Tagen kaum abnimmt, ist das er findlingsgemäße Verfahren betriebssicherer, störungsfreier und gerade auch für den industriellen
Betrieb geeignet. Im Vergleich zu den bekannten Verfahren, die Hypochloritlösungen-verwenden, z.B. für die Herstellung
aromatischer Amine, liefert es bessere Gesamtergebnisse mit Bezug auf Ausbeute oder Reinheit des Endstoffs bzw. geringeren
Verbrauch an Alkalilauge. In bestimmten Fällen, z.B. bei der Herstellung von.Anthranilsäure, braucht die insgesamt
benötigte Lauge erst im Verlauf der Reaktion, z.B. vor Abspaltung der Carboxylgruppe, zugegeben werden, was für Ausbeute und
Reinheit des Endstoffs vorteilhaft ist und bessere Steuerung der Reaktion ermöglicht.
Bevorzugte Carbonsäureamide sind solche der Formel
7 .
C-
-NH,
II,
und dementsprechend bevorzugte Amine solcher der Formel
III,
worin R„ einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Älkylrest
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, oder einen Alkylenrest", Alkenylrest
oder Alkenylenrest mit jeweils 3 bis 10 Kohlenstoffatomen,
einen cycloaliphatischen Rest, vorzugsweise einen Cyclohexylrest, einen araliphatischen Rest, vorzugsweise einen Aralkylrest
mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, einen aromatischen Rest, vorzugsweise einen Phenylrest, einen Benzoylphenylrest, einen
Phenylenrest oder einen Naphthylrest, einen heterocyclischen Rest, vorzugsweise einen 5- oder.β-gliedrigen heterocyclischen
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Ring, der ein oder 2 Stickstoffatome enthalten kann und an den
noch ein Benzolkern anelliert sein kann, bedeutet und η eine ganze Zahl, vorzugsweise 1 oder 2, bezeichnet. Die vorgenannten
Reste und Ringe können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen und/oder Atome, z.B. einen Benzolkern substituierende
Chloratome, Bromatome oder Carbalkoxygruppen mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen oder Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Benzoylgruppen,
Sulfonsäuregruppen, Nitrogruppen, substituiert sein.
Beispielsweise sind folgende Carbonsäureamide als Ausgangsstoffe II geeignet: Die Amide von Isobuttersäure, Caprylsäure,
a-Äthyl-capronsäure, Isovaleriansäure, Essigsäure, Propionsäure,
Adipinsäure, Glutarsäure, Buttersäure, Benzoesäure, Phthalsäure, p-Toluylsäure, Phenylessigsäure, o-, m-, p-Chlorbenzoesäure,
p-Nitrobenzoesäure, Phenylpropionsäure, Cyclohexancarbonsäure, Imidazol-4-carbonsäure, Nicotinsäure, Pyrazincarbonsäure,
Pyridin-o-carbonsäure, Chinolin-2-carbonsäure, Pyrrol-2-carbonsäure,
p-Sulfo-benzoesäure, o-, m-, p-Methoxy-benzoesäure,
o-Benzoylbenzoesäure, α-Naphthoesäure, ß-Naphthoesäure.
Als weitere Ausgangsstoffe verwendet man Hypochlorite in wäßrigem Medium, in der Regel in Gestalt von entsprechenden wäßrigen,
alkalischen Lösungen. Vorteilhaft gelangen wäßrige Suspensionen von 1 bis 50 Gew.% Ausgangscarbonsäureamid zur Anwendung. Die
wäßrigen Hypochloritlb'sungen enthalten im allgemeinen von 5 bis 15* vorzugsweise von 12 bis 14 Gew.% Hypochlorit und können zusätzlich
von 0,2 bis 2,5 Mol, vorzugsweise 1 bis 2,1 Mol Alkalihydroxid je Mol Hypochlorit enthalten. Bei dem Überschuß von
mehr als 0,2 Mol Alkalihydroxid wird das gegebenenfalls im Katalysator oder Hypochlorit enthaltene oder durch den Katalysator
gebundene Alkali nioht eingerechnet. Im Ausgangsgemisch beider Ausgangsstoffe kommen im allgemeinen Mengen von insgesamt
0,9 bis 1,5, vorzugsweise 0,95 bis 1,1 Mol Hypochlorit und zweckmäßig von insgesamt 0,2 bis 2,5 Mol, vorzugsweise 1 bis
2,1 Mol Alkalihydroxid (nicht eingerechnet das im Hypochlorit enthaltene Alkali), bezogen auf 1 Mol Ausgangscarbonsäureamid
und Carbonamidgruppe am Molekül, in Frage. Enthält die wäßrige
Hypochloritlösung kein freies Alkalihydroxid, so werden am
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Anfang oder im LaujTe der Umsetzung zweckmäßig von 0,2 bis 2,
vorzugsweise 1 bis 2 Mol Alkalihydroxid pro Mol Hypochlorit zugeführtο Bevorzugte A1kaiihypochlorite sind .das Natriumoder
das Kaliumsalz.
Als Polymerisationsinhibitoren werden Stoffe, die die Polymerisation
von Monomeren verhindern bzw. stark verzögern und so in Bezug auf die Monomere als Stabilisatoren wirken, verwendet.
Die Stoffe können gasförmig, fest oder flüssig sein,,, bevorzugt
kommen solche, die die Polymerisation von Vinylverbindungen, und insbesondere solche, die die radikalische Polymerisation
inhibieren, in Frage. Vorteilhaft werden als Inhibitoren verwendet: Natriumnitrit oder anorganische Verbindungen des zweiwertigen
Schwefels, bevorzugt Schwefelwasserstoff, Alkalisulfide,
z.B. Natriumsulfid oder Kaliumsulfids Alkalihydrogensulfide,
z.B. Lithiumhydrogensulfid, Natriumhydrogensulfidj, Kaliumhydro=? ·
gensulfid, Ammoniumsulfid, Ammoni'umpolysulfids verwendet. Auch
Verbindungen die nur einen Teil des Schwefels im Molekül in zweiwertiger Form enthalten, wie Alkalithiosulfate, z.B. Natriumthiosulfat,
können verwendet werden. Weiterhin sind Phenol und Thiophenol zweckmäßige Katalysatoren.
Besonders vorteilhafte Katalysatoren der Reaktion sind unter den Polymerisationsinhibitoren Stickstoffverbindungen der Formel
R8
R10-N-R9 IV,
R10-N-R9 IV,
worin Rg einen aliphatischen Rest, vorzugsweise, einen Alkylrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen 6-gliedrigen, heterocycli- '
sehen Rest, der 3 Stickstoffatome enthält, insbesondere einen
durch Aminogruppen substituierten Triazinylrest, den Rest 0 0
It tt ,
-C-O-R1,, den Rest -C-R11, worin R11 für einen aliphatischen
Rest, insbesondere einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
OH
ti t
ti t
steht, den Rest -C-N-R12 , worin R12 für ein Wasserstoffatom
oder die Cyanogruppe steht, die Cyanogruppefi die Sulfonsäure- \
509822/1047 ·
- β - O.Z. 30 216
Chloridgruppe, die Sulfonsäuregruppe den Rest »
-?-Ri3 '
worin R1-, für einen aliphatischen Rest, insbesondere einen Alkylrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen araliphatischen Rest, insbesondere einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
eine Aminogruppe oder eine Cycloalkylaminogruppe, insbesondere eine Cyclohexylaminogruppe, steht, einen Sulfonatrest, insbesondere
einen Alkalisulfonatrest wie Natriumsulfonat oder Kaliumsulfonat, bedeutet, Rg einen aliphatischen Rest, vorzugsweise
einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Wasserstoff-
0 H
atom, den Rest n t
atom, den Rest n t
-C-N-R12 , worin R12 für ein Wasserstoffatom oder
die Cyanogruppe steht, einen Phenylrest oder einen Cyclohexylrest
bezeichnet, R10 einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Chloratom, ein Bromatom oder insbesondere ein Masserstoffatom bedeutet, Rg und R_
darüber hinaus auch zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom Glieder eines 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes,
der noch ein Sauerstoffatom oder eine Oxogruppe oder den Rest -C-N-C-CH0-C- oder den Rest -C-N-CH0-CH-C- enthalten kann,
OHOO OH Rl2j0
wobei R. 2, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
bezeichnen können, oder Rg, Rq und R10 darüber hinaus
auch zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom einen bicyclischen
oder tricyclischen Rest, der noch 1 bis 3 Stickstoffatome enthalten kann, vorzugsweise einen bicyclischen oder tricyclischen
Rest mit .2 bis 4 Stickstoffatomen und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten können. Die vorgenannten bevorzugten Ringe und
Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z;B. Alkylgruppen mit 1 bis J>
Kohlenstoffatomen, substituiert sein..Die Ringe können Doppelbindungen enthalten.
Die Stickstoffverbindungen können auch in Form ihrer Salze, z.B. p-Toluolsulfamid in Gestalt von Chloramin T, verwendet werden.
- 7 509822/1047
- 7 - O.Z. JO
Bevorzugte Katalysatoren der Reaktion sind insbesondere
CH2-CH2
22 Di-aza-bicyclo[2,2,2~]octan N-CHg-CH2^N , Natriumthiosulfat,
OO
N-C Phenol, Thiophenol, Melamin H3N-C g , Harnstoff,
11
Cyanharnstoff H0N-C-NH-CN , Trimethylamin, Ν,Ν'-Bicyclohexyl-
sulfamid CgH11-NH-SO2-NH-CgH11 , Natriumhydrogensulfid,
J S
Thymin HN |] , Acetanilid, Athylurethan
n-Propylaminosulfochlorid, Biuret NH2-CO-NH-CO-NH2 ,
Isopropylaminosulfonsaure (CH-,)2CH-NH-S0J3 , Urotropin,
Cyanamid H3N-C=N , p-Toluolsulfamid, Pyrrolidon,
Barbitursäure O=/ ) ,· N-Äthylacetamid, Morpholin, Piperidin,
Triäthylamin, n-Butylsulfamid, Methansulfonsäureamid,
Chloramin T CH-j—ZQ/—s02"NH N ' Natriumnitrit.
Als Katalysatoren kommen die Polymerisationsinhibitoren im allgemeinen in einer Menge von 0,0001 bis 0,1, vorzugsweise von
0,001 bis 0,05 Mol Katalysator je Mol Ausgangscarbonsäureamid in Betracht.
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Man setzt in der Kegel bei einer Temperatur zwischen -200C und
+1000C, vorteilhaft zwischen -100C und +1000C, vorzugsweise
zwischen -10 und 85°C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich um. Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt
werden: Einem Gemisch von Ausgangscarbonsaureamid, Katalysator, Wasser wird eine wäßrige Lösung des Hypohalogenits zugeführt
und das Gemisch während 1 bis 4 000 Sekunden bei der R.eaktionstemperatur gehalten. Dann wird im Falle von Phthalamidsäure
wäßrige Alkalilauge zugeführt und das Gemisch eine Sekunde bis zu 3 Stunden bei der Reaktionstemperatur, gegebenenfalls
unter Erwärmen gehalten. Bei anderen Carbonsäureamiden wird man zweckmäßig das Alkali von Anfang an mit dem Ausgangsgemisch
vereinen und während einer Sekunde bis zu 3 Stunden die Umsetzung durchführen. Nun wird der Endstoff in üblicher Weise,
z.B. durch Neutralisation des Reaktionsgemischs mit einer geeigneten
Säure wie Schwefelsäure und Filtration oder durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel wie Benzol oder
chlorierten Kohlenwasserstoffen wie Trichloräthylen oder durch Wasserdampfdestillation, isoliert. Um Trennung und Reinigung zu
erleichtern, kann der Endstoff auch acyliert, z.B. mit Benzoylchlorid, und so in eine gut kristallisierbare Form gebracht
werden.
Man kann den Katalysator, zweckmäßig im Gemisch mit Wasser, auch dem Ausgangsgemisch getrennt oder zusammen mit dem Hypohalogenit
zusetzen. Je höher man die Reaktionstemperatur wählt, desto kürzer hält man zweckmäßig die Reaktionszeit bis zur Zugabe der
Alkalilauge. In einer bevorzugten Ausführungsform, die gleichzeitig
den besonders einfachen und vorteilhaften Betrieb von Anlagen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren illustriert, wird
das Ausgangscarbonsaureamid, z.B. Phthalamidsäure, zuerst aus
Carbonsäureanhydrid, Ammoniak und gegebenenfalls Alkalihydroxid bei einer Temperatur von in der Regel 20 bis 800C hergestellt
und das so gebildete Reaktionsgemisch ohne Isolierung des Reaktionsproduktes
direkt als Ausgangsstoff nach dem erfindungsge-' mäßen Verfahren umgesetzt.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Parb-
— Q _
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- 9 - " O.Z. 30 216
stoffen, Pflanzenschutzmitteln und Riechstoffen. Bezüglich der Verwendung wird auf Ullmanns Encyklopädie der technischen ·
Chemie, Band 3> Seiten 310 und 465 ff und Band-19, Seiten 300 ff,
verwiesenο
Die in den folgenden Beispielen angeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
Sie verhalten sich zu den Volumenteilen wie Kilogramm zu Liter.
a) In ein 250C warmes Gemisch von 84 Volumenteilen Wasser und
60,5 Volumenteilen 25-gewichtsprozentiger, wäßriger Ammoniaklösung werden 60,2 Teile Phthalsäureanhydrid zugegeben. Die
Lösung (pH 7*5 bis 8,0) wird bei 4O0C gehalten und weitere
6o,2 Teile Phthalsäureanhydrid.werden zusammen mit 68 Volumeh-■
teilen 35-gewichtsprozentiger, wäßriger Natronlauge zugesetzt. Die Temperatur steigt auf 75 C und man erhält eine klare
Lösung.
b) Zu 363 Volumenteilen der so erhaltenen Lösung werden 3 Teile
Harnstoff gegeben und die Lösung auf -90C gekühlt. Dem Gemisch
werden 452 Volumentelle Chlorlauge (enthaltend 75 Teile
Natriumhypochlorit) von -90C rasch zugegeben. Die Temperatur
der Mischung steigt auf H0C. Dann werden auf einmal 105 Vo-
- lumenteile 50-gewichtsprozentiger, wäßriger Natronlauge zugegeben. Die Temperatur erhöht sich auf 77°C Die klare,
helle Lösung wird auf 20°C gekühlt und mit Schwefelsäure, auf einen pH-Wert von 4,3 eingestellt. Das Gemisch wird λ
filtriert, das Filtergut mit Wasser gewaschen und getrocknet.'
Man erhält 124,5 Teile (91 $> der Theorie) farblose Anthranilsäure
vom Pp 144 bis l45°C.
Beispiele 2 bis 13
Analog Beispiel 1 werden die in der folgenden Tabelle aufgeführten
Katalysatoren verwendet. In den Beispielen 12 und 13 wird der Katalysator der Chlorlauge zugesetzt.
- 10 -
509822/1047 '
Teile | - 10 - | 2357749 O.Z. ^O 216 |
|
2 | Tabelle | ||
Bei spiel |
CVJ | Katalysator | Ausbeute in % der Theorie |
2 | 3 | Di-aza-bieyclo m2, 2,2j -octan | 92 |
3 * | 3 | Natriumthiosulfat | 89 |
4 | 2 | Phenol | 85 |
VJl | 3 | Thiophenol | 86 |
6 | 5 | Thymin | 91 |
7 | 3 | Cyanharnstoff . . | 9.3 |
8 | 3 | Melamin | 94 |
9 | 3 | Trimethylamin | 89 |
10 | 4 | N,N-Di cyplohexylsulfamid | 90 |
11 | 5 | Natriumhydrogensulfid | 87 |
12 | Äthylurethan | 86 | |
n-Propylaminosulfochlorid | 89 | ||
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Claims (1)
- - 11 - O.Z. JO 216PatentanspruchWeitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung von Aminen aus Carbonsäureamiden durch Umsetzung mit Hypohalogeniten in wäßrigem Medium, wobei man das Carbonsäureamid in Gegenwart von Brom, Jod und/oder Halogenamiden der FormelR
X-N-R11 I.worin R, eine SuIfonsäuregruppe, einen Sulfonatrest, eine Sulfonamidgruppe bezeichnet, R2 ein Wasserstoffatom, einen aliphatischen Rest, ein Chloratom oder Bromatom bedeutet, X ein Chloratom, Bromatom oder Wasserstoffatom bezeichnet, R. und R2 darüber hinaus auch zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom Glieder eines heterocyclischen Restes, der mindestens eine dem Stickstoffatom benachbarte Sulfongruppe oder Phosphonylgruppe der Formel 0worin R, für ein Wasserstoffatom oder ein Alkaliatom steht, enthält, bezeichnen können, oder R, und R2 zusammen auch den Rest -C-R..-C- bedeuten können, worin Ri1 .für einen!I *t H "t0 0Alkylenrest, den Rest -N-C-N- oder den Rest —N rrC«Hl t ΓR,r RcO R,r
5 5Rj- für ein Wasserstoffatom, ein Chloratom oder Bromatom und Rg für einen aliphatischen Rest stehen, mit Alkalil/Önloriten und in Gegenwart von einem Überschuß von mehr als 0,2 Mol Alkalihydroxid, bezogen auf 1 Mol Ausgangscarbonsäureamid und Carbon amidgruppe am Molekül, umsetzt, nach Patent . ... ... (Patentanmeldung P 23 28 757.2), dadurch gekennzeichnet, daß man anstelle der Halogenamide I Polymerisationsinhibitoren verwendet.BASF Aktiengesellschaft609822/1047
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GB2492974A GB1467839A (en) | 1973-06-06 | 1974-06-05 | Process for the production of amines and/or substituted ureas |
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DE2357749A DE2357749A1 (de) | 1973-11-20 | 1973-11-20 | Verfahren zur herstellung von aminen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2357749A1 true DE2357749A1 (de) | 1975-05-28 |
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ID=5898546
Family Applications (1)
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DE2357749A Withdrawn DE2357749A1 (de) | 1973-06-06 | 1973-11-20 | Verfahren zur herstellung von aminen |
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---|---|
DE (1) | DE2357749A1 (de) |
Cited By (4)
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- 1973-11-20 DE DE2357749A patent/DE2357749A1/de not_active Withdrawn
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8141 | Disposal/no request for examination |