DE2357487C2 - Verfahren zur Herstellung von Brenn- oder Synthesegas aus rohem Kokereigas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Brenn- oder Synthesegas aus rohem KokereigasInfo
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Description
Brenn- und Synthesegase müssen den Anforderungen der Technik genügen und sie dürfen keine Verunreinigungen
enthalten, die ihren Transport über große Entfernungen und ihre Verwendung erschweren oder
gar unmöglich machen, indem sie z. B. an Ventilen oder in Rohrleitungen Beläge und Ansätze absetzen, das
Material solcher Armaturen angreifen und zerstören oder Katalysatoren vergiften und in ihrer Aktivität
beeinträchtigen.
Durch absorptive und adsorptive Behandlung mit flüssigen Waschmitteln und festen Stoffen, sowie durch
Kühlung und Kondensation unter Sättigung mit Wasserdampf kann in den Nebenprodukte-Gewinnungsanlagen
rohes Kokereigas von solchen störenden Stoffen befreit werden. Jedoch verbleiben dabei immer
noch geringe Mengen solcher Stoffe im Gas, die z. B. mit ungesättigten Kohlenwasserstoffen Stoffe bilden, die zu
den vorstehend geschilderten Unzuträglichkeiten führen. Es sei in diesem Zusammenhang an die aus
Stickoxiden und ungesättigten aliphatischen und cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffen sich bildenden Harze erinnert. Nach der aufwendigen Aufarbeitung des
rohen Kokereigases in einer solchen Anlage zur Gewinnung von Nebenprodukten verbleibt jedoch
immer noch ein Gasgemisch, das für viele Zwecke als Brenngas zu kalorienreich ist und das aus zu vielen
Komponenten besteht, als daß es ohne weitere Aufarbeitung, z. B. als Synthesegas Verwendung finden
könnte.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Aufarbeitung des rohen Kokereigases zu Brenn- und
Synthesegasen einfacher und damit weniger aufwendig zu gestalten, insbesondere die Abscheidung der vielen
Nebenprodukte zu umgehen, für die häufig zeitweise oder anhaltend kein Markt vorhanden ist Hier sind vor
allem Benzole, Naphthalin, Ammoniak und Blausäure zu nennen.
So ist z. B. ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak-Synthesegas aus Vergasungs- und Entgasungsgasen
von Kohlen durch katalytische Spaltung
ίο unter Zusatz von Wasserdampf und sauerstoffhaltigen
Gasen bei hohen Temperaturen bekannt bei dem die nicht gekühlten, heißen Gase in zwei Stufen gespalten
werden, nämlich in der ersten Stufe thermisch und bzw. oder katalytisch unter Zumischung von Dampf und
indirekter Zuführung von Wärme bei 800 bis 12000C und in der zweiten Stufe unter Zumischung von Luft und
Wasserdampf katalytisch unter partieller Oxydation bei 900 bis 12000C(DE-AS '.2 33 372).
Dieses Verfahren erfordert eine zweistufige Spaltbehandlung des Kokereigases, und es ist danach lediglich
zu Ammoniak-Synthesegas aufzuarbeiten. Ein marktgerechtes Brenngas mit einem angemessenen kalorischen
Wert (ca. 2500 kcal/Nm3) oder ein Kohlenoxid enthaltendes
Synthesegas ist daraus nicht herstellbar.
2ϊ Weiterhin ist ein Verfahren zur thermischen oder
thermisch-katalytischen Umwandlung organische Schwefelverbindungen enthaltender, flüssiger oder
gasförmiger Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf, Sauerstoff, Luft oder anderen sauerstoffhaltigen Gasen
J» in im wesentlichen aus Methan, Kohlenmonoxyd und
Wasserstoff bestehenden Gase bekannt, bei dem die Ausgangskohlenwasserstoffe, flüssige, vorzugsweise
verdampft, gemeinsam mit Wasserstoff oder/und wasserstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von 400
J5 bis 5000C über Katalysatoren aus reinen oder
gemischten, bei Reaktionstemperatur nicht reduzierbaren, wasserbeständigen oxydischen Verbindung der
Elemente der 11., 111. und IV. Gruppe des Periodischen
Systems allein oder in Mischung miteinander geleitet, die erhaltenen schwefelwasserstoffhaltigen Kohlenwasserstoffe
mit dem Wasserdampf oder/und dem Sauerstoff ein Teil des fertigen Endgases, gegebenenfalls
nachdem das aus der Umwandlung kommende heiße Gas zwecks Befreiung von Ruß gemeinsam mit
Sauerstoff oder/und sauerstoffhaltigen Gasen oder/und Wasserdampf bei Temperaturen von 900 bis 10000C
über Verbrennungskatalysatoren geleitet wurden, in den Umwandlungsraum zurückgeführt, zweckmäßig
den Ausgangskohlenwasserstoffen als wasserstoffhaltiges
Gas beigemischt wird (DE-PS 10 80 726).
Bei diesem Verfahren wird die Gasausbeute durch Rußbildung gemindert.
Aus der Zeitschrift »Chaleur et Industrie«, Nr. 298 (1950) S. 115 bis 119, ist ein Verfahren zur Herstellung
von Ammoniak-Synthesegas aus Erdgas bekannt, bei dem in einer ersten Stufe die Umsetzung der
Ausgangskohlenwasserstoffe im Gemisch mit Sauerstoff und Wasserdampf an Nickelkatalysatoren bei etwa
750°C und in der zweiten Stufe mit Luft bei 850 bis 9000C durchgeführt wird. Als Ausgangsstoffe für dieses
Verfahren sollen auch Heizöle einsetzbar sein. Jedoch ist in diesem Falle eine Regenerierung des Katalysators
nicht nur mit Wasserdampf, sondern auch mit Luft (Abbrennen) notwendig. (La rivista dei combustibili,
Bd. VII (1953), S. 196 bis 220).
Alle diese bekannten Verfahren zur restlosen Umwandlung der Kohlenwasserstoffe in Kohlenoxid
und Wasserstoff sind zweistufig und daher aufwendig.
Zum Teil benötigen sie noch eine besondere nachgeschallete
Konvertierungsstufe. Außerdem wird die Gasausbeute durch Rußbildung vermindert, und es ist
eine mehr oder weniger zeitaufwendige Regenerierung des Katalysators notwendig. Darüber hinaus werden bei
einem Teil dieser bekannten Verfahren Gase erhalten, die in erster Linie für die Ammoniaksynthese Verwendung
finden.
Weiterhin ist ein einstufiges katalytisches Verfahren zur Erzeugung von an Wasserstoff und Kohlenoxid
reichen Gasen durch katalytische Spaltung von Kohlendesiillationsgasen in Anwesenheit von Wasserdampf
und gegebenenfalls sauerstoffhaltigen Gasen bekannt, bei dem die rohen, die Vorlage des Koksofens
verlassenden Gase gekühlt und die dabei flüssig anfallenden Kohlenwasserstoffe und das Kondensatwasser
abgetrennt und die Gase anschließend in mehreren Stufen auf einen Druck von 1,5 bis 30 ata
komprimiert und bei Temperaturen zwischen 250 bis 7000C katalytisch hydriert werden, worauf man aus dem
Gas den Schwefelwasserstoff weitgehend entfernt und das Gas nach Zugabe von Wasserdampf und gegebenenfalls
Sauerstoff oder Luft bei Temperaturen zwischen 600 und 12000C katalytisch kontinuierlich zu
einem an Wasserstoff und Kohlenoxyd reichen Gas umsetzt (DE-OS 15 67 728).
Bei diesem katalytischen einstufigen Verfahren ist es notwendig, den Schwefelwasserstoff und u. U. auch
andere Verunreinigungen des Gases vor der katalytischen Umsetzung abzutrennen und darüber hinaus
handelt es sich um ein Umsetzungsverfahren, das unter Druck durchzuführen ist und die Komprimierung der
Gase erforderlich macht. Durch die Installation von Kompressoren, dazu noch mehrstufigen, erhöht sich der
apparative Aufwand für das Verfahren. Das Verfahren wird als geeignet bezeichnet für die allgemeine
Herstellung von Gasen, die reich an Wasserstoff und Kohlenoxid sind.
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrundeliegt, besteht darin, der Technik ein neues Verfahren zur Herstellung
von Brenn- oder Synthesegas aus rohem Kokereigas anzubieten, bei dem keine Aufwendungen für adsorptives
und absortives Entfernen bzw. Abscheiden der sogenannten Nebenprodukte notwendig sind und das in
seiner Ausführung einfacher als die bisher bekannten Verfahren ist und bei dem keine Rußbildung stattfindet
und keine periodische Regenerierung des Katalysators notwendig ist und das für den Fall geeignet ist, daß die
Teere aus den den Steigerohren der Verkokungsöfen entströmenden rohen Kokereigasen abgeschieden und
gewonnen werden sollen.
Dementsprechend betrifft das neue Verfahren die Herstellung von Kohlenoxid enthaltendem Brenn- oder
Synthesegas aus rohem Kokereigas, das in einem Kühlkreislauf durch Kondensation unter Sättigung mit
Wasserdampf von Teer befreit und bei dem Kohlewasser in einem Ammoniakabtreiber dampfbehandelt wird,
durch katalytische Spaltung unter Zusatz von Wasserdampf und sauerstoffhaltigen Gasen, wie Luft, mit
Sauerstoff angereicherter Luft und Sauerstoff, bei hohen Temperaturen.
Gekennzeichnet ist das neue Verfahren dadurch, daß die rohen Kokereigase mit den Dampfschwaden eines
Ammoniakabtreibers vermischt werden, in dem aus dem Kohlewasser freies Ammonaik, Schwefelwasserstoff
und Cyanwasserstoff abgetrieben und danach das abgetriebene Kohlewasser aus dem Verfahren ausgeschleust
wird und die katalytische Spaltung in einer Stufe vorgenommen wird.
Bei dem katalytischen Spalt- und Umsetzungsprozeß ist Wasserdampf beteiligt und er wird dabei umgesetzt.
Es ist aber erfindungsgemaß nicht noiwendig, deswegen
ί den umzusetzenden Gasen Wasserdampf zuzusetzen.
Das aus der Vorlage ausströmende Gas wird dort abgekühlt, mit Wasserdampf gesättigt und von der aus
Teer und Wasser bestehenden flüssigen Phase getrennt.
Erfindungsgemäß kann das Verfahren nun so
ic betrieben werden, daß etwa 50—60% des Kohlewassers,
d. i. das Wasser, das der Kokskohle als Feuchtigkeit anhaftet sowie das Wasser, das bei der Verkokung durch
chemische Reaktionen gebildet wird, mit dem rohen Kokereigas als Wasserdampfgehalt übergehen. Um die
ι". Menge des Gaskühlwassers im Kreislauf konstant zu halten, wird nach der Erfindung eine Wassermenge, die
40—50% der Kohlewassermenge entspricht, aus dem Gaskühlkreislauf abgeschieden und einem Ammoniakabtreiber
zugeführt, in dem mittels Dampf freies Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff
daraus abgetrieben werden, ehe es als Abwasser, das das gesamte produzierte Ammonclorid enthält aus dem
Verfahren ausgeschleust wird. Im Vergleich zu bekannten Verfahren, bei denen das gesamte Kohlewasser
>■> dampfbehandelt wird, kann gemäß der Erfindung der
Ammoniakabtreiber geringere apparative Abmessungen erhalten und zu seinem Betrieb sind wegen der
geringerer aufzuarbeitenden Wassermengen auch nur geringere Dampfmengen erforderlich.
in Dabei wird vorteilnaft der Gaskühl- und Sättigungskreislauf von der Gasvorlage der Kokerei über einen
Teerscheider und zurück zur Gasvorlage geführt, und das für den Ammoniakabtrieb bestimmte überschüssige
Kohlewasser wird aus der Rückführung des Wassers
ü vom Teerscheider zur Gasvorlage entnommen, weil auf
diese Weise ein ruhiger und gleichmäßiger Betrieb des Teerscheiders irreicht wird. Das von dem Abtreiber
ablaufende Abwasser ist frei von freiem Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff. Diese sind
abgetrieben und mit den Dämpfen des Abtreibers zusammen den zu spaltenden Gasen zugernischt
worden.
Für die Umsetzung der Gase hat sich besonders ein Chrom-Nickelkatalysator bei Reaktionstemperaturen
•15 von 1000 bis 12000C, insbesondere bei 1100°C bewährt.
Regenerierungen des Katalysators sind unter diesen Temperaturbedingungen nur selten notwendig (s. auch
DE-PS 12 23 818).
Den bekannten Verfahren gegenüber hat das erfindungsgemäße den Vorteil, daß es ohne Druckerhöhung
auskommt und dabei einstufig und deswegen weniger aufwendig in der Erstellung der Anlage und
seiner Durchführung ist. Außerdem findet keine Rußbildung statt und es ist daher auch keine periodische
« Katalysatorregenerierung notwendig wie bei den bekannten Verfahren.
Anschließend an die erfindungsgemäße Behandlung ist es nur noch notwendig, eine Entschwefelung
durchzuführen, die sich jedoch auf die Entfernung von Schwefelwasserstoff beschränken kann, da alle Schwefelverbindungen
zu Schwefelwasserstoff umgesetzt worden sind. Danach ist eine umweltfreundliche Verbrennung des erfindungsgemäß erhaltenen Brenngases
möglich, wenn es nicht einer Synthese, z. B. einer Methanolsynthese als Ausgangsstoff dienen soll.
Es richtet sich nun u. a. danach, welcher Heizwert des Brenngases gewünscht wird, ob man Luft, ein Sauerstoff-Luftgemisch
oder reinen Sauerstoff in der
Spaltstufe verwendet. Bei Anwendung von Luft wird ein Gas von etwa 1200kcal/NmJ und bei Anwendung von
reinem Sauerstoff ein solches von etwa 2500 kcal/Nm5
erhalten. Für die Herstellung von Synthesegas wird sich in den meisten Fällen die Anwendung von Sauerstoff
empfehlen, damit die Verdünnung des Gases mit Stickstoff nicht zu groß wird.
Aus dem abgeschiedenen bzw. ausgewaschenen Schwefelwasserstoff kann natürlich in bekannter Weise
reiner elementarer Schwefel hergestellt werden.
Nach der Spaltung hat das Gas eine Temperatur von 1000 bis 12000C und vorzugsweise wird sie so
durchgeführt, daß das den Reaktor verlassende Gas eine Temperatur von 1100°C besitzt. Seine fühlbare Wärme
wird ihm in Abhitzekesseln entzogen, die hochgespannten Dampf erzeugen, der zum Antrieb von Turbinen
verwendet werden kann.
Wenn kein geeigneter Abdampf zur Verfugung steht, kann man daneben auch noch eine geringe Menge
Niederdruckdampf erzeugen, der dann als Prozeßdampf in den Reaktor eingeführt wird.
Auch die bei der Spaltung verwendeten sauerstoffhaltigen Gase können mit der fühlbaren Wärme des
Spaltgases vorgewärmt werden, und es muß dazu nicht anderweitig Wärme aufgewendet werden. Wenn Luft
angewendet wird, ist eine Vorwärmung auf 600 bis 8000C vorteilhaft und erreichbar.
Bevor das erfindungsgemäß erhaltene Gas einem Gassauger übergeben wird, ist noch eine Abkühlung und
Kondensation notwendig. Das dabei anfallende Wasser kann in den Kühlkreislauf der Gasvorlage der Kokerei
wieder mit eingesetzt werden, so weit das Gleichgewicht des Wasserhaushaltes es zuläßt. Es wird
zweckmäßig in den Wasserrücklauf zur Gasvorlage zugegeben. Das Wasser ist im übrigen sehr rein und der
Überschuß kann gefahrlos dem Abwassersystem übergeben werden.
Die Erfindung wird durch die Figur und das folgende Beispiel erläutert.
In der Vorlage 1 sammeln sich die flüchtigen Destillationsprodukte von 2900 tato feuchter Kohle,
und sie werden hier zum Teil kondensiert. Die gasförmigen Anteile werden mit Wasserdampf gesättigt.
Dazu werden sie durch Leitung 12 und 7 und Verteileinrichtung 8 mit 497 mVh Kreislaufwasser von
800C, das vom Teerscheider 2 abläuft, berieselt. Durch
Leitung 9 ziehen 480 mVh flüssige und 4300 NmVh gasförmige Produkte, die 33 t Wasserdampf enthalten,
ab. Die flüssigen Produkte gelangen durch Leitung 10 in den Teerscheider 2 und werden dort in teerige und
wäßrige Anteile geschieden. Durch Leitung 11 werden
4 t/h Rohteer abgezogen und der Weiterverarbeitung zugeführt, während durch Leitung 12 das Wasser
abgezogen wird. Leitung 12 ist mit Leitung 7 verbunden. Von dem Wasserfluß in Leitung 12 werden 6 mVh durch
Leitung 13 dem Abtreiber 3 zugeführt. Der Abtreiber 3 erhält außerdem 2,5 t/h Dampf von 5 atü aus den
Leitungen 22 und 23. Die Abtreiberdämpfe, die das freie Ammoniak, Kohlensäure, etwas Zyanwasserstoff und
κι Schwefelwasserstoff enthalten, entweichen durch Leitung
14 und sie werden mit den rohen Gasen in Leitung 16 vereinigt und gelangen in den Brenner 17 des
Reaktors 4, der einen Chrom-Nickel-Katalysator enthält. Der Brenner 17 erhält außerdem 52 500 NmVh
Luft aus den Leitungen 18, 18a, die in dem Wärmetauschersystem 4a des Reaktors 4 auf 600°C
vorgewärmt worden sind. Das Spaltgas verläßt den Reaktor 4 mit 1100°C. Durch Leitung 19 wird dem
Wärmetauschersystem 4a vorgewärmtes Kesselspeisewasser von 1000C zugeführt und durch Leitung 20
werden 49 t/h überhitzter Wasserdampf von 40 atü und 4500C abgenommen. Außerdem geht Kesselspeisewasser
durch Leitung 21 in das Wärmeaustauschersystem 4a und durch Leitung 22 werden 2,5 t/h Dampf von 4 atü
abgenommen und in Leitung 23 zur Beheizung des Abtreibers 3 eingespeist.
Das Spaltgas verläßt das Wärmeaustauschersystem 4a durch Leitung 24 und tritt in den Kühler und
Kondensator 5 ein, in dem 27 mVh Kondensatwasser
3d anfallen, die durch Leitung 25 abgezogen werden.
4 mVh davon werden durch Leitung 28 mit dem Abwasser in Leitung 15 vereinigt und mit ihm
zusammen ausgeschleust. 23 mVh werden in Leitung 12 eingespeist und gelangen somit zurück in den Kühl- und
Säitigungskreislauf (9, 2, 12, 7) der Gasvorlage 1. Den Kühler und Kondensator 5 verläßt das Gas durch
Leitung 26, und es wird dem Gassauger 6 zugeführt, von dem es durch Leitung 27 der weiteren Aufarbeitung,
z. B. der Entschwefelung, zugeführt wird. Danach werden 112 000 NmVh Gas erhalten von der folgenden
Zusammensetzung:
H2 | 42,0 Vol.-% | Der untere Heizwert |
45 CO | 11,8 Vol.-% | beträgt 1420 kcal/Nm3 |
CO2 | 5,3 Vol.-% | Die Katalysator |
belastung | ||
CH4 | 0,1 Vol.-% | 200 bis 400 Nm3 |
N2 | 40,8 Vol.-% | CO+ H2AnVh. |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenoxid enthaltendem Brenn- oder Synthesegas aus rohem
Kokereigas, das durch Kondensation in einem Kühlkreislauf unter Sättigung mit Wasserdampf von
Teer befreit und bei dem Kohlewasser in einem Ammoniakabtreiber dampfbehandelt wird, durch
katalytische Spaltung unter Zusatz von Wasserdampf und sauerstoffhaltigen Gasen, wie Luft, mit
Sauerstoff angereicherter Luft oder Sauerstoff, bei hohen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohen Kokereigase mit den Dampfschwaden eines Ammoniakabtreibers vermischt
werden, in dem aus dem Kohlewasser freies Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Cyanwasserstoff
abgetrieben und danach das abgetriebene Kchlewasser aus dem Verfahrei. ausgeschleust wird
und die katalytische Spaltung in einer Stufe vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abtreiber etwa 40 bis 50% des
Kohlewassers zugeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das für den Ammoniakabtrieb
bestimmte überschüssige Kohlewasser aus der Rückführung des Kreislaufwassers vom Teerscheider
zur Gasvorlage entnommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltung an einem Chrom-Nickel-Katalysator
bei 1000° bis 12000C, insbesondere bei 11000C, durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2357487A DE2357487C2 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Verfahren zur Herstellung von Brenn- oder Synthesegas aus rohem Kokereigas |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2357487A DE2357487C2 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Verfahren zur Herstellung von Brenn- oder Synthesegas aus rohem Kokereigas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2357487A1 DE2357487A1 (de) | 1975-05-28 |
DE2357487C2 true DE2357487C2 (de) | 1982-04-08 |
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ID=5898388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2357487A Expired DE2357487C2 (de) | 1973-11-17 | 1973-11-17 | Verfahren zur Herstellung von Brenn- oder Synthesegas aus rohem Kokereigas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2357487C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
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DE1567728B2 (de) * | 1965-06-22 | 1973-04-12 | Dr. C. Otto & Co Gmbh, 4630 Bochum | Verfahren zur erzeugung eines an wasserstoff und kohlenstoff reichen gases aus kohlendestillationsgasen |
-
1973
- 1973-11-17 DE DE2357487A patent/DE2357487C2/de not_active Expired
Also Published As
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---|---|
DE2357487A1 (de) | 1975-05-28 |
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