DE2356110B2 - Vorrichtung zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen bei Textilbahnen aller Art - Google Patents
Vorrichtung zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen bei Textilbahnen aller ArtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen bei Textilbahnen aller
Art, insbesondere bei Maschenware, enthaltend zwischen zwei Umlenkwalzen eine Einrichtung zur
Beseitigung von Bogenverzügen durch eine konvex und konkav einstellbare Bogenrichtwalze sowie eine Einrichtung zur Beseitigung von Schrägverzügen durch
zwei schwenkbar gelagerte, mit Abstand voneinander angeordnete und gesondert steuerbare Schrägrichtwalzen.
Bei einer aus CH-PS 4 73 934 bekannten Vorrichtung der erwähnten Art sind zwischen den beiden Umlenkwalzen drei Richtwalzen vorgesehen, bei denen es sich
um eine Bogenrichtwalze und um zwei Schrägrichtwalzen (eine Grob-Schrägrichtwalze und eine Fein-Schrägrichtwalze) handelt; keine dieser drei Richtwalzen wird angetrieben. Wenn mit einer solchen
Vorrichtung empfindliche Textilwaren, insbesondere Maschenwaren, gerichtet werden sollen, dann führt die
Anordnung von drei nicht-angetriebenen Richtwalzen zu unerwünschten Längsspannungen in den Textilbahnen.
In den genannten Textilbahnen treten jedoch neben
symmetrischen Verzügen auch unsymmetrische Verzüge auf. Zur Beseitigung unsymmetrischer Verzüge
müßten die Richtwalzen jedoch angetrieben werden, um unterschiedliche Spannungen auf den verschiedenen
Seiten der Textilbahnen erzeugen zu können. Da bei dieser bekannten Vorrichtung jedoch keine der
Richtwalzen angetrieben wird und außerdem eine Führung mit zwei Schlaufen und drei Richtstellen
vorgesehen ist, ist die Beseitigung von unsymmetrischen Verzügen in den Textilbahnen nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß auch unsymmetrische Verzüge beseitigt werden können, wobei die Vorrichtung auch für spannungsempfindliche Textilbahnen geeignet sein muß, d. h. es sollen
beim Richtvorgang möglichst geringe Längsspannungen beispielsweise in Maschenware erzeugt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Bogenrichtwalze schwenkbar gelagert ist und zugleich eine der beiden Schrägrichtwalzen bildet und
daß die beiden Richtwalzen gesondert antreibbar sind.
re Lagerung der Bogenrichtwalze kann diese Richtwalze nicht nur zum Ausrichten von Bogenverzügen
sondern zugleich auch zum Ausrichten von Schrägverzügen verwendet werden. Aufgrund dieser Doppelfunktion der Bogenrichtwalze kann — gegenüber der oben
erläuterten bekannten Ausführung — eine Schrägririrtwalze eingespart und die gesamte Richtarbeit innerhalb
einer Schlaufe ausgeführt werden. Auf diese Weise können dann die beiden Richtwalzen angetrieben
ίο werden, so daß eine Beseitigung aller Arten von
Verzügen ermöglicht isL Da ferner lediglich zwei angetriebene Richtwalzen vorhanden sind, führt dies zu
minimalen Längsspannungen in Textilbahnen, insbesondere in den empfindlichen Maschenwaren, und außer-
dem besitzt die ganze Vorrichtung einen relativ niedrigen konstruktiven Aufwand.
Es ist nun zwar bereits aus der US-PS 31 67 843 eine Vorrichtung bekannt, bei der mit Hilfe einer schwenkbar gelagerten Bogenrichtwalze sowohl Schräg- als
auch Bogenverzüge beseitigt werden können. Beim Richten von unsymmetrischen Bogenverzügen bleibt
hier jedoch ein Schrägverzug zurück, so daß sich also unsymmetrische Bogenverzüge mit dieser Vorrichtung
nicht beseitigen lassen. Würde man nun um auch den
beim Ausrichten unsymmetrischer Bogenverzüge übrigbleibenden Schrägverzug dadurch beseitigen wollen,
daß noch eine weitere Schrägverzugswalze am Auslaß der Vorrichtung angeordnet würde, dann bekäme man
durch die dazwischenliegende Umlenkwalze wiederum
μ zwei Schlaufen in Richtung der Textilbahn. Dies würde
jedoch wieder zu den weiter oben im Zusammenhang mit der CH-PS 4 73 934 geschilderten Nachteilen
führen. Bei der Vorrichtung gemäß dieser US-PS 31 67 843 ist im übrigen die schwenkbare Bogenricht
walze zur Behandlung von Webware bestimmt und
ebenfalls nicht angetrieben.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann die eine Schrägrichtwalze zugleich als Breitstreckwalze
ausgebildet sein. Hierdurch können die Richteffekte
noch beträchtlich gesteigert werden.
Durch eine geeignete Wahl und Steuerung der Geschwindigkeiten der Richtwalzen ist es selbstverständlich auch möglich, die ganze Vorrichtung den
besonderen Eigenschaften der zu richtenden Textilbah
nen anzupassen, so daß die Eigenspannung der
Textilbahn stets auf einem unschädlichen Minimum gehalten werden kann. Durch die Ausbildung der einen
Schrägrichtwalze gleichzeitig als Breitstreckwalze kann außerdem das Ausrollen der Kanten der Textilbahnen
so stark herabgemindert oder ganz vermieden werden.
Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigt
ansicht der Vorrichtung;
Fig.2 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Pfeil Il in Fig. 1;
Fig.3 Beispiele für die Stellungen der einen Richtwalze (Bogenrichtwalze) zum Richten von Schräg-
Verzügen;
Fig.4 einige Beispiele von Stellungen der einen Richtwalze (Bogenrichtwalze) in konkaver oder konvexer Form zum Richten von nicht-zentrischen Bogenverzügen;
F i g. 5 Beispiele von Verzügen, die in der Vorrichtung
ausgerichtet werden können.
Die in den F i g. I und 2 dargestellte Vorrichtung dient zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen von
empfindlichen Textilbahnen, insbesondere Maschenwaren.
In einem Gestell 1 sind Umlenkwalzen 2, 2' und 3 angeordnet, die allerdings dann entfallen können, wenn
diese Vorrichtung an oder in eine bereits vorhandene Behandlungsmaschine eingebaut wird und solche
Umlenkwalzen bereits vorhanden sind.
Diesen Umlenkwalzen sind in üblicher Weise Meßköpfe 4, 4' einer elektronischen Fehlererfassungsvorrichtung
bekannter Ausfahrung zugeordnet Diese Meßköpfe 4,4' können mit Hilfe bekannter Steuermittel
(z. B. Kantenabtastung) stets den gewünschten Textilbahn-Abschnitten
angepaßt werden.
Zwischen zwei der Umlenkwalzen, nämlich den Umlenkwalzen 2' und 3, ist eine Einrichtung zur
Beseitigung von Bogenverzügen vorgesehen, wobei diese Einrichtung eine in bekannter Weise konvex und
konkav einstellbare Bogenrichtwalze 5 sowie eine Schrägrichtwalze 12 enthält Die Bogenrichiwalze 5 ist
dabei in einem Schwenkrahmen 6 mit einer Verstellvorrichtung 7 in einem Gelenk 8 derart gelagert, daß sie alle
für das Ausrichten notwendigen Stellungen einnehmen kann. Die Bogenrichtwalze 5 bildet damit zugleich eine
zweite Schrägrichtwalze, wobei diese Bogenrichtwalze 5 mit Abstand von der Schrägrichtwalze 12 angeordnet
ist. Diese beiden Richtwalzen 5 und 12 sind — durch noch zu erläuternde Einrichtungen — ges mdert
steuerbar und antreibbar.
Die Richtwalze 5 kann mit Hilfe von Druckzylindern 9 und 10 gesteuert werden, und zwar entsprechend den
von der elektronischen Fehlererfassungsvorrichtung kommenden Steuersignalen. Auf diese Weise kann die
Richtwalze 5 Ausrichtstellungen einnehmen, wie sie beispielsweise in den F i g. 3 und 4 gezeigt sind. Danach
sind Verstellungen in Richtung ab (F i g. I und 3), cd
(F i g. I), e-f (F i g. 1), g-h und /A: (F i g. 4) möglich.
Die Richtwalze 5 kann von einem Motor 11 unter Zwischenschaltung einer ein- und ausschaltbaren
Kupplung (nicht dargestellt) angetrieben werden.
Auch die gleichzeitig als Breitstreckwalze ausgebildete Schrägrichtwalze 12 ist in einem Schwenkrahmen 13
gelagert; sie kann dabei so gesteuert werden, daß sie frei, synchron mit der Rieht walze 5 oder auch schneller
oder langsamer als diese laufen kain. Die Richtwalze 12
kann dabei — wie schematisch durch einen Winkelhebel 14 angedeutet ist — durch Steuermittel ein- und
auskuppelbar mit der Richtwalze 5 in Verbindung stehen. Hierdurch kann die Ausrichtmoglichkeit einer
Textilbahn erheblich gesteigert werden. ίο Durch eine der Charakteristik der zu richtenden
Textilbahnen entsprechende Veränderung zwischen der Geschwindigkeit der Richtwalzen 5 und 12 kann auch
das Ausrollen der Warenkanten vermieden oder zumindest stark herabgesetzt werden, was insbesondere
bei Maschenwaren von Bedeutung ist.
Bei einer Textilbahn, die beispielsweise einen Schrägverzug von 6 Grad besitzt, genügt eine
entsprechende Verstellung der Richtwalzen 5 und 12 um je 3 Grad. Auf diese Weise wird automatisch die zum
Ausrichten notwendige Spannung in den Textilbahnen
um die Hälfte vermindert und ein seitliches Verlaufen der, Bahnen vermieden. Das Feststellen der Verzüge
geschieht in bekannter Weise mit den Meßköpfen 4 und 4'.
Bei der in der Zeichnung veranschaulichten Vorrichtung
gibt der Meßkopf 4 über seine elektronische Einrichtung den festgestellten Fehlern entsprechende
Signale an — nicht dargestellte — Steuermittel, die die Druckzylinder 9 und 10 steuern. Diese bringen die
Richtwalze 5 und die entsprechend gekuppelte Richtwalze 12 in die erforderliche Korrekturstellung. Der
nachgeschaltete Meßkopf 4' stellt fest, ob tatsächlich alle Fehler korrigiert sind. Sollte dies nicht der Fall sein,
so erfolgt über diesen Meßkopf 4' eine Rückkopplung auf die weiter oben genannten Steuermittel.
In Fig.5 sind einige Beispiele von Ausrichtmöglichkeiten
veranschaulicht. Schrägverzüge sind im Abschnitt 5a, zentrische Bogenverzüge im Abschnitt 5b
und nicht-zentrische Bogenverzüge in den Abschnitten ScundSddargestellt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen bei Textilbahnen aller Art, insbesondere bei Maschenware, enthaltend zwischen zwei
Umlenkwalzen eine Einrichtung zur Beseitigung von Bogenverzügen durch eine konvex und konkav
einstellbare Bogenrichtwalze sowie eine Einrichtung zur Beseitigung von Schrägverzügen durch zwei
schwenkbar gelagerte, mit Abstand voneinander angeordnete und gesondert steuerbare Schrägrichtwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bogenrichtwalze (S) schwenkbar gelagert ist und zugleich eine der beiden Schrägrichtwalzen bildet
und daß die beiden Richtwalzen (5, 12) gesondert antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Schrägrichtwalze (12) zugleich
als Breitstreckwalze ausgebildet ist.
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