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Vorrichtung zum Richten von Schräg- und Bogenver-
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zügen einer Textilbahn Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Richten von Schräg- und Bogenverzügen einer Textilbahn und zum Zuführen dieser Textilbahn
zu einer Spannmaschine, mit wenigstens einer konkav und konvex einstellbaren, schwenkbar
gelagerten, zum Richten von Schräg- und Bogenverzügen dienenden, angetriebenen Richtwalze
sowie mit wenigstens zwei Breitstreckwalzen.
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Zum Richten von Schräg- bzw. Diagonal- und Bogenverzügen von ovalen
Bahnen ist bereits eine Vorrichtung bekannt (DE-PS 23 56 110), bei der innerhalb
eines Gestelles im Bereich zwischen zwei Umlenkwalzen eine konvex und konkav einstellbare,
schwenkbar gelagerte und angetriebene Bogenrichtwalze sowie eine schwenkbar gelagerte,
gesondert antreibbare Schrägrichtwalze angeordnet sind. Auf diese Weise bildet die
Bogenrichtwalze zugleich noch eine Schrägrichtwalze. Diese Vorrichtung gestattet
eine sehr gute Richtarbeit sowohl von Schräg- als auch von Bogenverzügen; sie ist
jedoch im allgemeinen in einem gesonderten Gestell angeordnet und läßt sich aufgrund
der gewählten Zusammenordnung der verschiedenen Umlenk- und Richtwalzen nicht ohne
weiteres im Einlaufteil einer Spannmaschine und schon gar nicht in einem verhältnismäßig
kompakten Einlaufteil einer solchen Spannmaschine vorsehen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art in der Weise weiterzuentwickeln, daß sie bei optimalen Ausrichtmöglichkeiten
verhältnismäßig einfach und äußerst kompakt aufgebaut ist, so daß sie auch in einem
relativ engen Einlauf teil einer Spannmaschine untergebracht werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies durch folgende Merkmale erreicht: a) Die
Richtwalze bildet zugleich die Einrichtung zum Zuführen der Textilbahn zur Spannmaschine;
b) die Richtwalze ist derart zwischen den Breitstreckwalzen angeordnet, daß sich
an der Richtwalze ein Textilbahnumschlingungswinkel von wenigstens 1500 ergibt.
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Während bei bekannten Ausführungsformen von Richtvorrichtungen innerhalb
des Einlaufteiles einer Spannmaschine eine.der ersten mit der einlaufenden Textilbahn
in Berührung kommenden Walzen eine sog.
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Zubringerwalze zum Zuführen der rextilbahn ist, wird es bei der vorliegenden
Erfindung vorgezogen, die konvex und konkav einstellbare, schwenkbar gelagerte Richtwalze
gleichzeitig als Textilbahn-Zuführeinrichtung und somit - im Vergleich zu bekannten
Vorrichtungen - gleichzeitig als Zubringerwalze zu verwenden. Hierdurch ergibt sich
eine ganz beträchtliche Raumeinsparung im Vergleich zum Stand der Technik.
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Um nun die gewünschte optimale Richtarbeit der Vorrichtung in jedem
Falle sicherzustellen, ist ein ausreichend großer Textilbahn-Umschlingungswinkel
für die Richtwalze erforderlich. Dies wird durch eine entsprechende Zuordnung von
Breitstreckwalzen erreicht, und zwar wird - in Transportrichtung der Textilbahn
betrachtet - eine Breitstreckwalze entsprechend vor und die zweite Breitstreckwalze
in entsprechender Weise hinter der Richtwalze angeordnet, so daß der genannte Umschlingungswinkel
wenigstens 1500 beträgt. Für die optimale Richtarbeit ist ferner von Bedeutung,
daß nicht einfach Umlenkwalzen vor und hinter der Richtwalze, sondern Breitstreckwalzen
vorgesehen werden, weil dadurch ausreichende Gewähr gegeben ist, daß die der Richtwalze
zugeführte und von dort ablaufende Textilbahn in vollkommen breitgehaltenem bzw.
breitgestrichenem Zustand transportiert und gerichtet wird.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform wird es daß vorgezogen,
die konvexe und konkave Form der Richtwalze in an sich bekannter Weise durch einen
im wesentlichen aus einer Anzahl von flexiblen Leistenelementen gebildeten Umfangsmantel
einstellbar ist, wobei dessen Durchmesser im Längsbereich zwischen den Walzenstirnenden
veränderbar ist, während er an den Walzenstirnenden stets weitgehend unverändert
-bleibt. Aufgrund dieser Ausbildung kann der Umfangsmantel der Richtwalze von konkav
bis konvex und umgekehrt (einschließlich einer im wesentlichen zylindrischen Form)
verstellt werden, wobei noch zu
beachten ist, daß diese Richtwalze
wegen ihrer schwenkbaren Lagerung praktisch alle vorkommenden Schräg- bzw. Diagonal-
und Bogenverzüge richten kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Erfindung sei im folgenden anhand einiger in der Zeichnung veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. In der rein schematisch gehaltenen Zeichnung
zeigen Fig.1 eine Querschnittsansicht der Vorrichtung innerhalb des Einlaufteiles
einer Spannmaschine; Fig.2 eine stark vereinfachte Aufsicht lediglich auf die Richtwalze;
Fig.3 eine Teil-Stirnansicht (etwa entlang der Linie III-III in Fig.1) eines zweiten
Ausführungsbeispieles der Vorrichtung.
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Bei dem in Fig.1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel ist
die Vorrichtung zum Richten von Schräg-und Bogenverzügen einer Textilbahn 1 im Einlaufteil
2 einer ansonsten in üblicher Weise ausgebildeten Spannmaschine 3 untergebracht.
Die Textilbahn 1 wird in Richtung der Pfeile 4 der Spannmaschine zugeführt und durch
die Richtvorrichtung sowie durch diese hin Spannmaschine 3 durchtransportiert.
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Die zum Richten der Warenverzüge dienende Vorrichtung enthält - in
Transportrichtung (Pfeil 4) der Textilbahn 1 betrachtet - als wesentliche Teile
eine erste Breitstreckwalze 5, eine Richtwalze 6, eine zweite Breitstreckwalze 7
sowie eine Einzugswalze 8, wobei vor der ersten Breitstreckwalze 5 und zwischen
der zweiten Breitstreckwalze 7 und der Einzugswalze 8 noch je eine Umlenkwalze 9
bzw. 10 angeordnet sind, um bei allen Walzen einen ausreichenden Umschlingungswinkel
seitens der Textilbahn 1 gewährleisten zu können. Hinter der Einzugswalze 8 befinden
sich auf beide Textilbahn-Längsränder einstellbare, üblich ausgeführte Fingerausroller
11 oder ähnliches und unmittelbar danach übliche Aufnadeleinrichtungen 12, mit deren
Hilfe die Textilbahn 1 - wie allgemein bekannt- auf diedel ketten 13 ausgebildeten
Transportketten aufgenadelt wird (im Einlauf feld des hiermit gebildeten Spannrahmens).
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Ein wichtiges Element dieser Richtvorrichtung stellt die Richtwalze
6 dar, die in Fig.1 im schematischen Querschnitt und in Fig.2 in vereinfachter Aufsicht
dargestellt ist. Diese Richtwalze 6 weist in an sich bekannter Weise einen Umfangsmantel
14 auf, der - vgl. Fig.1 - im wesentlichen aus einer Anzahl von flexiblen Leistenelementen
15 gebildet ist, die im Bereich der Walzenstirnenden 6a, 6b auf Scheibenele-.
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menten befestigt sein können; diese Leistenelemente erstrecken sich
in Walzenlängsrichtung sowie - in der zylindrischen Form der Richtwalze 6 - parallel
zur Walzenachse 6c. Die flexiblen Leistenelemente 15
können in
bekannter Weise und daher mit nicht näher veranschaulichten Mitteln nach innen oder
außen gebogen werden, so daß derWalzendurchmesser im Längsbereich zwischen den Walzenstirnenden
6a und 6b verändert, d.h. vergrößert oder verkleinert werden kann, während der Manteldurchmesser
an den Walzenstirnenden stets weitgehend unverändert bleibt.
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Auf diese Weise kann die Richtwalze 6 bzw. deren Umfangsmantel 14
neben der zylindrischen Grundform (in Fig.2 in voll ausgezogenen Linien dargestellt)
eine konvexe Mantelform 14a (gestrichelte Linien) oder eine konkave Mantelform 14b
(strichpunktierte Linien) einnehmen. Diese konvexe und konkave Form des Umfangsmantels
14 läßt sich mit Hilfe einer Antriebseinrichtung verändern, die der Richtwalze 6
zugeordnet ist und ein Verstellgetriebe 16 mit einem Elektromotor 17 enthält. Diese
Antriebseinrichtung für die Veränderbarkeit des Manteldurchmessers ist ferner zweckmäßig
mit einer Fernsteuereinrichtung verbunden.
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Die Richtwalze 6 ist darüber hinaus in einem Rahmen 18 gelagert, der
gemäß Doppelpfeil 19 in horizontaler Richtung - mitsamt der Richtwalze 6 - geschwenkt
werden kann, wie es in Fig.1 durch die gestrichelt angedeuteten Extremstellungen
6' bzw. 6" der Richtwalze 6 angedeutet ist. In Fig.2 ist diese Verschwenkbarkeit
der Richtwalze 6 ferner noch durch zwei sich kreuzende, strichpunktierte Linien
6c' und 6c" veranschaulicht, die die Schrägstellungsmöglichkeiten der Walzenachse
6c und somit der Richtwalze 6 für die horizontale Schwenkbarkeit
(Doppelpfeil
19) andeuten.
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Die Richtwalze 6 kann somit nicht nur zum Richten von Bogenverzügen
(durch konvexe oder konkave Veränderbarkeit des Umfangsmantels 14), sondern auch
zum Richten von Schrägverzügen (durch horizontales Schrägverschwenken mittels des
Rahmens 18 in Richtung des Doppelpfeiles 19) verwendet werden.
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Diese Richtwalze 6 bildet jedoch zugleich auch noch die eigentliche
Einrichtung zum Zuführen der Textilbahn 1 zur Spannmaschine 3, d.h. wie bei bekannten
Spannmaschinen bzw. Richtvorrichtungen ist die Richtwalze 6 auch gleichzeitig die
Zubringerwalze.
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Wie bereits weiter oben angedeutet worden ist, befindet sich die Richtwalze
6 - in Textilbahn-Transportrichtung (Pfeil 4) betrachtet - zwischen den beiden Breitstreckwalzen
5 und 7, wobei die Zusammenordnung dieser drei Walzen so gewählt ist, daß sich an
der Richtwalze 6 e in ein Textilbahn-Umschlingungswinkel OL' von wenigstens 1500
ergibt; im Beispiel der Fig.1 ist jedoch ein Umschlingungswinkel dJ von etwas größer
als 180° gewählt. Dieser verhältnismäßig große Umschlingungswinkel oL trägt dazu
bei, daß ein äußerst zuverlässiger Transport sowie ein optimales Richten von jeglichen
Warenverzügen der Textilbahn 1 gewährleistet ist. Diese Richtarbeit wird in äußerst
vorteilhafter Weise noch durch die vor und hinter der Richtwalze 6 angeordneten
Breitstreckwalzen 5 und 7 unterstützt, da hierdurch die Textilbahn 1 stets
vollkommen
ausgebreitet transportiert wird.
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Die beiden Breitstreckwalzen 5 und 7 können in herkömmlicher Weise
eine Mantelumfangsfläche aufweisen, die von der Walzenmitte aus nach beiden Stirnenden
l f dGeggenliåudf gefil bild b it t Die beiden Breitstreckwalzen sind außerdem zweckmäßig
gemeinsam oder gesondert angetrieben, und zwar können beide Breitstreckwalzen entgegen
der Textilbahn-Transportrichtung angetrieben werden.
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Eine Möglichkeit, die Richtarbeit der Richtwalze 6 noch zu unterstützen,
besteht darin, die ihr in Textilbahn-Transportrichtung (Pfeil 4) nachgeordnete zweite
Breitstreckwalze 7 gegenüber der Textilbahn 1 schräg einstellbar zu lagern. Zu diesem
Zweck kann diese zweite Breitstreckwalze 7 - wie bei 20 gestrichelt angedeutet -
in einem Rahmen gez.B.
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lagert sein, der in ähnlicher Weise wie der Rahmen 18 für die Rich-twalze
6 horizontal verschwenkt werden kann, um die zweite Breitstreckwalze zum Richten
von Schräg- bzw. Diagonalverzügen entsprechend verstellen zu können.
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Die horizontale Verschwenkbarkeit der Richtwalze 6 im Rahmen 18 kann
mit Hilfe eines am Rahmen 18 angreifenden und vorzugsweise hydraulisch oder motorisch
antreibbaren Stellantrieb 21 (Fig.2) herbeigeführt werden (eine ähnliche Verstellmöglichkeit
bietet sich auch für den Rahmen 20, falls die zweite Breitstreckwalze 7 darin gelagert
ist).
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Die zweite Breitstreckwalze 7 kann bei der Verstellbar-]eit in Textilbahn-Transportrichtung
(Pfeil 4) drehen.
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Es versteht sich von selbst, daß alle Einstell-bzw. Verstellmöglichkeiten
für die Richtarbeit automatisch (und dabei vor allem fernsteuerbar) oder ggf. auch
manuell über bekannte Steuerungseinrichtungen geschehen können.
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Hinsichtlich der Richtwalze 6 sei noch erwähnt, daß diese zweckmäßig
an dem der Antriebseinrichtung (16, 17) für die Mantelverstellung entgegengesetzten
Ende von einem gesonderten Antrieb 22 - ggf. variabel -angetrieben wird. Dieser
Antrieb 22 kann dabei so ausgelegt sein, daß die Richtwalze 6 in ihrer Umfangsgeschwindigkeit
der Geschwindigkeit der Nadelketten 13 oder der Einzugswalze 8 angepaßt ist, damit
auch das Aufnadeln der Textilbahn 1 auf die Nadelketten 13 im Bedarfsfalle in Falten
erfolgen kann (hierbei läuft die Textilbahn 1 dann schneller den Aufnadeleinrichtungen
12 zu als die Nadelketten 13 laufen).
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Im vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist davon ausgegangen worden,
däß die Einzugswalze 8 einfach und mit durchgehendem Mantel ausgebildet ist, sie
also nicht zur eigentlichen Richtarbeit beiträgt.
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Anhand Fig.3 sei nun ein zweites Ausführungsbeispiel der Richtvorrichtung
beschrieben, bei der als wesentliche Änderung die Einzugswalze 108 in axialer Richtung
in drei Walzenteile 108a, 108b und 108c unterteilt ist. Die - in Textilbahn-Transportrichtung
(Pfeil 4) betrachtet - vor der Einzugswalze 108
liegenden Walzen
und Vorrichtungsteile sind ansonsten in gleicher-Ausbildung und Anordnung vorgesehen,
wie es anhand der Fig.1 und 2 geschildert ist, so daß in Fig.3 für die unverändert
beibehaltenen Walzen und Vorrichtungsteile, die denen der Fig.1 entsprechen, dieselben
Bezugszeichen verwendet werden und deren. nochmalige genaue Erläuterung somit nicht
erforderlich ist. Die Anordnung aller Vorrichtungsteile (einschließlich Einzugswalze)
im Einlaufteil 2 der Spannmaschine 3 kann ansonsten ebenfalls der in Fig.1 dargestellten
Anordnung entsprechen.
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Den Walzenteilen 108a, 108b und 108c der Einzugswalze 108 sind gesonderte
Antriebe 108a', 108b' bzw. 108c' zugeordnet, so daß jeder Walzenteil 108a bis 108c
gesondert und mit veränderbarer Drehzahl (durch veränderbare Getriebe) angetrieben
werden können. Es versteht sich, daß in ähnlicher Weise auch mehr als drei Walzenteile
für die Einzugswalze 108 vorgesehen sein können.
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Bei dieser Ausführungsform werden zweckmäßig die Antriebe 108a', 108b'
und 108c' der drei Einzugswalzenteile 108a bis 108c mit den Antriebseinrichtungen
16, 17, 21 (vgl. auch Fig.2) für die Verstellungen der Richtwalze 6 gekoppelt.
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Die so ausgebildete und in ihren Walzenteilen 108a bis 108c gesondert
antreibbare Einzugswalze 108 kann somit im Hinblick auf die Richtarbeit in äußerst
vorteilhafter Weise mit der Richtwalze 6 kombiniert werden. Diese Ausbildung bietet
sich besonders dann
an, wenn mit sehr extremen Warenverzügen, insbesondere
Bogenverzügen zu rechnen ist. Hier kann bei der Richtarbeit von Bogenverzügen die
gewählte Kombination besondere Vorteile bringen, um zurückhängende Bögen gerade
ausgerichtet in das Einlauffeld der Nadelketten 13 zu bringen.
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Schließlich sei noch erwähnt, daß im allgemeinen bei der Richtvorrichtung
die Verwendung einer einzigen Richtwalze 6 vollkommen ausreicht; lediglich in Ausnahmefällen
könnte es zweckms.ßig sein, zumindest eine weitere solche Richtwalze vorzusehen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, den Textilbahn-Umschlingungswinkel iw (Fig.1)
zu verändern, z.B. durch ein entsprechendes Verschwenken der beiden Breitstreckwalzen
5, 7 in Richtung der Doppelpfeile 23. Ein Umschlingungswinkel g von ca. 1800 oder
etwas größer wird als besonders günstig angesehen.
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