Vorrichtung zum Richten von Schussverziehungen oder Schussverschiebungen in Geweben Die bisher bekannten Schussrichter haben den Feh ler, dass bei ihrer Konstruktion die sehr schwer klar darzustellenden Arbeitsvorgänge der Ausrichtung eines aus Kette und Schuss bestehenden Gewebes nicht er kannt und berücksichtigt wurden.
Allen diesen Vorrichtungen haftet der Fehler an, dass sowohl der bedienende Arbeiter oder eine für die Schussverzug-Erfassung verwendete Apparatur erst nach dem Durchlaufen der Gewebe durch die Richtvorrich- tung erkennen können, ob durch die vorgenommene Einstellung der Richtwalzen das Gewebe ausgerichtet ist.
Eine Korrektur kann also nur rückläufig stattfinden, wenn bereits eine grössere Menge von Stoff durch die Richtvorrichtung gelaufen ist.
Man findet ebenfalls sehr oft falsche Umschlingungs- winkel oder eine nicht richtige Anordnung der einzelnen Richtwalzen, weil die Tatsache, dass die auftretenden Schussverzüge auf Grund von Verzerrungen oder Ver schiebungen entstanden sein können, nicht berücksich tigt wurde.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil aller bekannten Apparaturen besteht darin, dass eine Verstellung der Richtwalzen nur durch zeitlich begrenzte Steuerimpulse vorgenommen werden kann.
Wird die Kontrolle von Hand durch einen beob achtenden Arbeiter vorgenommen, so setzt dieser die Stellmotore der Richtwalzen nach seinem Gefühl und Gutdünken in Bewegung, bis er glaubt, die richtige Stel lung der Walzen gefunden zu haben.
Findet die Verstellung der Richtwalzen durch eine elektronische oder sonstige Apparatur statt, so geschieht dies durch zeitlich begrenzte aufeinanderfolgende Steuer impulse. Bis die Richtwalzen nach Angabe des Erfas sungsgerätes jedoch die richtige Stellung gefunden ha ben, braucht es aber immer, da Frequenz und Dauer der Steuerimpulse nie im Einklang zu den sich laufend verändernden Schussverzögen stehen, eine längere Zeit, bis diese Stellung gefunden ist.
Man hat schon versucht mit Hilfsmitteln, wie Tacho meterdynamos, von der Maschinengeschwindigkeit ab hängige Steuerspannungen zu erzeugen und durch diese Frequenz und Dauer der Steuerimpulse zu berichtigen.
Diese Hilfsmittel haben aber gezeigt, dass die bisher bekannten Vorrichtungen noch weit von einer vollkom menen Lösung des Schussrichterproblems entfernt sind.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zum Rich ten von Schussverziehungen und Schussverschiebungen in Geweben zu schaffen, welche es ermöglicht, Schräg- und Bogenverzüge zu korrigieren, unbekümmert darum, ob diese durch Verzerrungen oder Verschiebungen der Gewebestruktur entstanden sind.
Dabei können zum er sten Male alle Komponenten dieser so komplizierten Vorgänge erfasst, ausgewertet und den Steuerorganen ununterbrochen für die Verstellung der Richtwalzen für Schräg- und Bogenverzüge zur Grob- und Feinausrich tung zugeleitet werden, so dass sie in der gleichen Zeit spanne in ihrer Ausrichtstellung den gemessenen Schussverzügen kontinuierlich folgen können.
Es war hierzu folgendes zu beachten: Die vielseiti gen Komponenten des Schussausrichtevorganges ändern sich bei jedem Geweb , da ein solches ja aus allen mög lichen Natur- oder Kunstfasern bestehen kann. Beim fadengraden Annähen aufeinanderfolgender Stücke tritt ein Schussverzug nie schlagartig auf. Das kann nur ge schehen, wenn die Stücke nicht fadengerade aneinander- genäht sind.
Der Schrägverzug tritt allmählich durch überdeh- nung einer Gruppe von Kettfäden auf, weshalb die rich tige Schussfadenrichtung in winkelrechter Lage nur dann richtig erfolgen kann, wenn die weniger gedehnte Grup pe von Kettfäden in einem Stoffabschnitt - da ja ein Zusammenstauchen nicht mehr möglich ist - auf die entsprechende Länge gedehnt wird, während an den Stellen, an welcher.
auf Grund von Dehnungen im vor angegangenen Stofstück Stoffverschiebungen eingetre ten sind, diese durch den Lauf über Schrägrichterwalzen baseitigt werden.
in diesen Schrägwalzen wird die Differenz der Lä:,g--ndvhnung bei Annahme von nur Schrägverzug, gespeichert, da in einem langen Stoffstück mit genau rechtwinkligllii Enden bei Auftreten von Schussschrä- gen gedehnte Kettstellen auf der rechten und linken Seite abwechseln müssen.
In gleicher Weise erfolgt dies bei Auftreten von Bo- g--n:rerzügen durch die Anwendung von zwei Bogenwal zen, die gzgcnläuiig zu--inander v..rc-ciiwenktwerden kön nen, oder durch eine Bogenwalze, welche in entspre chender Stellung entweder die Mitte des Bogens bei rückläufigzm Bogen herausdrückt und bei vorlaufendem Bogen zurücknimmt.
Die besten Resultate wurden bisher erreicht, wenn di;. verzogene Ware zuerst durch einen Bogenausrichter und dann durch einen Schrägausrichter lief, da ja nach dem Ausrichten der Bogen, die niemals symmetrisch lieg, n, immer noch ein gewisser Schrägverzug übrig bleibt, der dann durch die Schrägverzu g-Ausrichtung gerichtet werden kann.
Dieser Schrägverzug kann aber je nach Lage des Bogens, wenn bereits ein gewisser anderer Schräg:rorzug vorhanden ist, diesem Verzug ent- gegOngesetzt wirken und dadurch sogenannte S-Ver- züge im Stoff hervorrufen, die noch schwerer zu ent fernen sind.
Der Schussrichter ist daher so aufzubauen, dass zu erst das au3zurichtende Gewebe durch ein Erfassungs gerät kontrolliert und dabei alle Schussverzüge fest gestellt werden. So kurz als möglich nach dem Erfas sungsgerät ist dann eine, Grobrichtung für Schrägverzug, darauf folgend die Richtvorrichtung für Bogenverzug und am Ende eine weitere Feinausrichtung für evsntuell noch vorhandenen Schrägverzug anzubringen.
Darauf muss ein zweites Erfassungsgerät feststellen, ob die vom ersten Gerät #"orgenomriienen Einstellungen der Richtwalzrii tatsächlich der Gewebecharakteristik entsprachen. Es ist Aufgabe des zweiten Erfassungs gerätes, die Fc,inrichtvorrichtung so einzustellen, dass eventuell noch vorhandene Verzüge korrigiert werden, und seine Messung so an ein Steuergerät zurückzugeben, dass die vom ersten Erfassungsgerät ermittelten Werte entsprechend korrigiert werden.
Um durch die Erfassungsgeräte sichere und genaue Anzzigün zu erhalten, ist es notwendig, dass die Waren ohne sJtlichcn Verlauf unter den Abtastgeräten vorbei geführt werden. Dies ist einfach, solange kein Schuss- verzug vorhanden und alle Richtwalzen in Nullstellung bleibwn, ändert sich aber sofort, wenn eine der Walzen in eine Richtstellung gebracht wird.
Ein Gewebe läuft stets im Winkel von 90 auf eine sich drehende Walze auf, und sobald eine Richtwalze in eine Schrägstellung g.-bracht wird, will das Gewebe in entsprechender Richtung verlaufen.
Um dieses seitliche Verlaufen der Gewebe nach Möglichkeit zu verhindern, ist es notwendig, dass sowohl die Umlenk- als auch die Richtwalzen in einem be stimmten Winkel von den auszurichtenden Stoffen um schlungen werden. Nach praktischen Versuchen ist eine Umschlingung von 90 und vorzugsweise bis zu l10 eine gute Voraussetzung für die Haltung der Mittellinie des Gewebes. Die Walzen selbst können auch in ihrer Konstruktion so gehalten werden, dass sie einem seitli chen Verlaufen des Gewebes entgegen wirken.
Da zur Schrägausrichtung mindestens zwei Walzen, beispielsweise eine feststehende und eine schwenkbare, notwendig sind, und man, um grösste Richtwinkel bei kleinsten Verdrehungen zu erhalten, den Schwenkpunkt der beweglichen Walz;, genau in ihrer Mitte anordnet, ist es um die Mittellinie des Gewebes zu halten notwendig, dass die Schwenkachse der schwenkbaren Walze mit der Mittellinie der Ablaufkante der festen Walze überein stimmt.
Die Ausrichtung der Bogen verzüge kann durch zwei Bogenrichtwalzen oder eine Bogenrichtwalze erfolgen. Benutzt man zwei Walzen, so werden diese so angeord net, dass das Gewebe in bekannter Form diese Walzen S-förmig umläufft. So wird das Ergebnis des Gewebeum laufs um jede Walze, da ja letzteres immer bestrebt ist, senkrecht auf die Drehachse aufzulaufen, ein Ausbreit- eff:kt auf das Gewebe ausgeübt.
Durch die gegenläufige Verdrehung der beiden Bo- g,nrichtwalzen kann dabei eine unterschiedliche Weg stecke für die Lauflänge zwischen der Mitte und der Seite im positiven oder negativen Sinne erreicht werden, so dass also Schussbögen sowohl vor- als auch zurück gezogen werden können.
Wichtig ist dabei, dass die beiden Bogenrichtwalzen möglichst genau mittig zu ihrem Bogen umlaufen wer den, weil sich sonst aus der Querkraftkomponente des senkrecht auflaufen wollenden Gewebes ein seitliches Auswandern des letzteren und damit zusätzliche Bo- genverzüge ergeben.
Die Notwendigkeit, die Bogenrichtwalzen nach der ersten Grobrichtung für Schrägve: zug anzuordnen, er gibt sich aus der relativen Verschmälerung des Gewebes bei der Schrägausrichtung. Die dabei auftretenden Längs falten werden durch die in obiger Form angeordneten Bogenrichtwalzen in zweckmässigster Weise beseitigt. Somit erfüllen letzfLerz die Doppelfunktion der Ausbrei tung des Gewebes und des Richters des einfachen Schussbogens.
Die Ausrichtung von Bogenverzügen kann aber auch durch eine einzige Walze erreicht werden. Eine von ihrer Nullstellung als gerade, bis konkav oder kon vex verstellbare Walze ist in diesem Fall so anzuordnen, dass ihre Druckachse in einem Winkel von ca. 90 in der Nullage zum an der Walze vorbeilaufenden Gewebe steht. In der Nullstellung ist die Walze gerade und hat keinen Einfluss auf die Ausrichtung des Gewebes. Wird die Mitte dieser Walze zurückgeführt, so werden bei einem rücklaufenden Bogen im Gewebe die Seitenkan ten des Gewebes zurückgehalten, und die Mitte kann entsprechend vorlaufen, bis das Gewebe fadengerade ist.
Wird im entgegengesetzten Falle der Mittelpunkt der Walze vorgedrückt, so wird im vorbeilaufenden Gewebe die Mitte des vorlaufenden Bogens zurückgehalten und die Seiten können vorlaufen, bis der Bogen verschwin det.
Ob nun eine oder zwei Bogenrichtwalzen verwen det werden, ist es wichtig, dass das Gewebe nach Ab lauf von den Walzen noch eine ausreichend hohe Quer spannung besitzt, um die rela'ive Verschmälerung bei der nachkommenden Feinrichtwalze nicht mehr zur Wir kung kommen zu lassen. Dabei soll jedoch das Gewebe mechanisch nicht so beeinflusst werden, dass bei sehr elastischen Geweben deren Struktur verändert wird. Die der Feinausrichtung dienende Walze ist wie die Grobrichtwalze so angeordnet, dass ihre Mittelachse, um welche sie schwenkbar ist, in der Mittellinie des Ab laufpunktes der vorhergehenden Bogenrichtwalze liegt.
Zum Erreichen dieser Aufgaben ist die erfindungs- gemässe Vorrichtung zum Richten von Schussverzie- hungen oder Schussverschiebungen in Geweben mit Er fassungsgeräten, schwenkbaren Schrägrichtwalzen und mindestens einer Bogenrichtwalze versehen und gekenn zeichnet durch Mittel, welche das auszurichtende Gewe be an einem ersten Erfassungsgerät vorbeiführen, das die zu richtenden Schussverziehungen oder Schussver- schiebungen feststellt, sodann über mindestens eine Schrägrichtwalze,
mindestens eine Bogenrichtwalze und mindestens eine Feinschrägrichtwalze führen, und schliesslich an einem zweiten Erfassungsgerät vorbei führen, das gegebenenfalls noch vorhandene Schussver- ziehungen oder Schussverschiebungen feststellt, die we sentlich kleiner als die anfänglich vorhandenen sind, wo bei die Schrägrichtwalzen derart ausgebildet sind, dass ihr Schwenkpunkt in ihrem Zentrum liegt und mit der Mitte der Ablaufkanten von den schwenkbaren Walzen vorgelagerten Walzen übereinstimmt, sowie gekenn zeichnet durch Steuermittel, welche auf von den Er fassungsgeräten gegebene Signale derart ansprechen und die Richtwalzen steuern,
dass letztere kontinuierlich in einer solchen korrigierenden Stellung gehalten werden, die stets den von den beiden Erfassungsgeräten ge messenen Schussverziehungen oder Schussverschiebun- gen entspricht, wobei in einer Zeitspanne, die von der Gewebegeschwindigkeit abhängt, sowohl die auszurich tenden Schussverziehungen oder Schussverschiebungen von den Erfassungsgeräten festgestellt wie auch die ent sprechenden Korrektursteuerungen durch die Steuermit tel durchgeführt werden.
Vorzugsweise besitzt diese Vorrichtung ein elektro nisches Steuergerät mit integrierten Schaltkreisen, wel ches Steuergerät auf Messwerte anspricht, die in Form von Spannungen aus dem am Ausgang der Vorrichtung angeordneten zweiten Erfassungsgerät . kommen, und welches die Einstellung der Feinschrägrichtwalze steuert und die Stellung der ersten Schrägrichtwalze und der Bogenrichtwalze derart korrigiert, dass das Gewebe be reits die Bogenrichtwalze in ausgerichtetem Zustand verlässt.
Zweckmässig besitzt die Vorrichtung ferner elektro nische Erfassungsgeräte mit Messköpfen und ein elek tronisches Steuergerät sowie elektromagnetische, elek trohydraulische oder pneumatische Umwandler, wobei diese Erfassungsgeräte, das Steuergerät und die Um- wandler so ausgebildet und miteinander verbunden sind, dass von den Messköpfen abgegebene Spannungen, de ren Grösse und Polarität den zu richtenden Schussver- ziehungen oder Schussverschiebungen entspricht, in in tegrierten Schaltkreisen umgerechnet und als Steuer spannungen auf die Umwandler gegeben werden, wel che die Stellung der Richtwalzen entsprechend den ge messenen Werten korrigieren.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn die schwenkbaren Schrägrichtwalzen auf ihrer Oberfläche mit Führungen versehen sind, in welchen dehnbare Bänder oder Profile angeordnet sind, die an beiden Enden an schräg verstell baren Flanschen befestigt sind, die so durch Führun gen gehalten sind, dass bei Verschwenken der Walzen um ihren Mittelpunkt sich die Schräglage der Flan sche im gleichen Winkel zur Achse einstellt,
so dass auf das die Walze umlaufende Gewebe durch die dehnbaren Bänder eine seitliche Kraft ausgeübt wird und damit bei einem durch die Walzenverschwenkung herbeigeführten schrägen Stoffabzug keine seitliche Verschiebung des Gewebes eintritt.
Es ist auch zweckmässig, wenn die das Gewebe führenden Mittel und die Richtwalzen so ausgebildet und angeordnet sind, dass das Gewebe die einzelnen Richtwalzen mit einem Winkel bis zu 110 , vorzugs weise bis zu 90 , umschlingt.
Man kann beispielsweise eine einzige biegsame Bo- genrichtwalze vorsehen, welche durch die Steuermittel konkav bzw. konvex einstellbar ist.
Es ist möglich, dass die Steuermittel so ausgebildet sind, dass die vom ersten Erfassungsgerät kommenden Signale nur die erste Schrägrichtwalze und die Bogen- richtwalze steuern, während die vom zweiten Erfas sungsgerät kommenden Signale nur die Feinschrägricht- walze steuern.
Anhand der beiliegenden Zeichnung werden nach folgend Ausführungsformen der Erfindung beispiels weise beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des Aufbaus der Vorrichtung; Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Auf baus der Vorrichtung; Fig. 3a und b zeigt eine Ausführungsform der Schrägrichtwalzen; Fig. 4 zeigt schematisch den Aufbau einer elektroni schen Steuervorrichtung.
Gemäss Fig. 1 ist in einem Rahmengehäuse 1 eine feststehende Walze 2 und unter dieser in einem schwenk baren Rahmen 3 eine Schrägrichtwalze 4 für Grob- Schrägausrichtung so eingebaut, dass die Drehachse der schwenkbaren Walze 4 genau in der Achse der Mittel linie des von der festen Walze 2 ablaufenden Gewebes 5 liegt.
Zwei Bogenrichtwalzen 6 und 7 sind in bekannter Weise im Gehäuse 1 angeordnet. Zwischen der Bogen- richtwalze 7 und einer Umlenkwalze 8 ist eine in einen Rahmen 9 eingebaute Feinschrägrichtwalze 10 ange ordnet, die um eine durch ihre Mitte gehende Achse verschwenkbar ist. Diese Schwenkachse liegt in der mit tigen Ablaufachse der Bogenrichtwalze 7.
Die Verstellung der Richtwalzen 4, 6, 7 und 10 er folgt durch hydraulische oder pneumatische Druckzy linder 11, 12 bzw. 13 oder auch durch elektromagne tische Mittel von bekannter Art.
Vor der Walze 2 ist ein erstes Erfassungsgerät 14 und nach der Walze 8 ein zweites Erfassungsgerät 15 angeordnet. Diese Erfassungsgeräte können beispiels weise gemäss dem schweizerischen Patent 418 004 als elektronische Fehlerdetektoren ausgebildet sein. Zu die sem Zweck weisen sie bekannte Messköpfe auf. Mit den Erfassungsgeräten 14 und 15 können bekannte elektro nische Steuervorrichtungen kombiniert sein, welche auf die Zylinder 11, 12 und 13 wirken.
Der Aufbau der Vorrichtung nach Fig. 2 ist ähnlich dem Aufbau nach Fig. 1, jedoch wird zur Bogenaus richtung nur eine einzige Bogenausrichtwalze verwen det. In einem Rahmengehäuse 21 ist eine feste Walze 22 und eine verschwenkbare Walze 23 für die Grobschräg ausrichtung eingebaut.
Anschliessend folgen eine einzige Bogenrichtwalze 24, eine Feinschrägrichtwalze 25 und eine gerade Walze 26. Die Schwenkachse der Schrägrichtwalzen 23 stimmt wiederum mit der Mitte der Ablaufkante der vorgela gerten Walze 22 überein.
Die Betätigung der Richtwalzen erfolgt analog zu Fig. 1 mittels Zylinder-Kolben-Antrieben 27, 28 bzw. 29 oder äquivalenten elektromechanischen Mitteln.
Die beiden Erfassungsgeräte 14 und 15 sind gleich wie diejenigen gemäss Fig. 1.
Die Bogenrichtwalze 24 besteht aus einer biegsamen Welle, beispielsweise einem starken Drahtseil, auf wel chem Kugellager angeordnet sind, die eine in der Mitte der Walze geteilte starkwandige Gummihülle tragen, und besitzt eine in der Walzenmitte angebrachte Verstell vorrichtung.
Die in den Fig. 1 und 2 für die Richtwalzen ge strichelt eingezeichneten Endlagen deuten die extremen Stellungen der Enden der Schrägrichtwalzen bzw. der Mitte der Bogenrichrivalze an.
Um bei gewissen Arbeitsprozessen in der Textil industrie einen absolut glatten Gewebeverlauf zu er zielen, verwendet man Schrägrichtwalzen gemäss Fig. 3, deren Oberfläche nicht glatt ist, sondern aus dehn baren Bändern 31 oder andern Profilen bestehen. Diese sind an schräg auf den Wellen 32 aufgesetzten Flan schen 33 befestigt. Bei Schwenkung der Walzen um eine senkrecht auf der Zeichenebene stehende Achse durch den Mittelpunkt M werden die Bänder 31, welche in folge ihrer Befestigung an den Flanschen 33 deren Taumelbewegungen folgen, abwechselnd ausgedehnt und wieder zusammengezogen.
Die über die Walze laufenden Gewebe werden in Richtung der Ausdehnung der Bänder 31 mitgezogen, und wenn zwei solcher Walzen vorhanden sind, von denen die eine nach rechts, die andere nach links ver- schwenkt wird, läuft das die Walzen umschlingende Gewebe einmal nach rechts und einmal nach links, je doch mit gleichen Kräften verzogen genau gerade.
Werden die Walzen 4 und 10 (Fig. 1) und 22 und 25 (Fig. 2) so wie die vorstehend beschriebene Walze ge- mäss Fig. 3 konstruiert, so werden die in ihrer Schräg lage verstellbaren Flansche 33 durch nicht dargestellte Führungen so gehalten, dass beim Verschwenken der Walze um ihren Mittelpunkt M um einen Winkel a die Schräglage des Flansches 31 den gleichen Winkel a zur Walzenachse bildet.
Dadurch wird auf das die Wal zen umlaufende Gewebe durch die dehnbaren Bänder 31, auf denen es aufliegt, eine seitliche Kraft ausgeübt, so dass bei einem durch die Walzenverschwenkung her beigeführten schrägen Stoffabzug keine seitliche Ver schiebung des Gewebes eintritt. Man sieht, dass der Flansch 33a senkrecht zur Walzenachse bleibt.
Fig. 4 zeigt schematisch den mit bekannten Bautei len ausgeführten Aufbau eines elektronischen Erfas- sungs- und Steuergerätes.
Die Schussfehlererfassung erfolgt mit Messköpfen, beispielsweise mit solchen gemäss dem schweizerischen Patent Nr. 418 004. Zweckmässig werden mindestens zwei, vorzugsweise jedoch sechs Messköpfe verwendet.
Die Messköpfe 41, 42, 43, 44, 45 und 46 geben ihre Signale auf zugehörige Verstärker 47, 48, 49, 50, 51 bzw. 52. Die Verstärker 47, 48 und 49 sind mit einer integrierten Schaltung 53, die Verstärker 50, 51 und 52 mit einer integrierten Schaltung 54 verbunden. Die Schal tungen 53 und 54 sind je mit zwei parallel geschalteten integrierten Schaltungen 55 und 56 verbunden.
Zwischen den Schaltungen 55 und 56 sind Hilfsrelais 57, 58, 59, 60, 61 und 62 angeordnet, von welchen die Ausgangs leitungen 65, 66 und 67 mit den Steuerbefehlen zu den Betätigungsmitteln für die Grobschrägricht-, Bogenricht- und Feinschrägrichtwalzengehen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 1 ist folgende: Das Gewebe 5 läuft unter dem Erfassungsgerät 14 durch auf die feste Walze 2 und dann auf die ver- schwenkbare Schrägausrichtwalze 4 über die Bogen- richtwalzen 6 und 7, über die Feinschrägrichtwalze 10 um die feste Umlenkwalze 8 und schliesslich unter dem zweiten Erfassungsgerät 15 aus der Vorrichtung heraus.
Im Erfassungsgerät 14. tasten die Messköpfe 41 bis 43 und 44-46, einzeln oder in Gruppen zusammenge- fasst, eine möglichst grosse gut verteilte Fläche des Ge webes 5 ab und stellen die Schussverzüge fest. Ist ein solcher nicht vorhanden und das Gewebe fadengerade, so sind alle aus den Messköpfen 41-46 kommenden Spannungen Null.
Alle Bewegungen und Verstellungen der Richtwal zen sollen kontinuierlich und stossfrei erfolgen und in ihrer Verstellgeschwindigkeit genau der Verzerr- oder Verschiebungsgeschwindigkeit des Gewebes entsprechen.
Stellt beispielsweise das Erfassungsgerät 14 einen links voreilenden Schrägverzug von 5 fest, so wird in der gleichen Zeitspanne, in welcher der Verzug festge stellt wurde, die Walze 4 durch die hydraulische Ver- stellvorrichtung 11 in eine diesem Verzug entgegenge setzte Stellung von 5 nach rechts gebracht.
Hierzu werden die von den Messköpfen kommenden, den Ver zug anzeigenden Signalspannungen verstärkt den inte grierten Schaltungen 53 und 54 zugeleitet, wo die ein zelnen Signalspannungen, die positiver oder negativer Polarität sein können, so bestimmt werden, dass die nach 55 und 56 gehenden Spannungen in ihrer Grösse und Polarität der Grösse und Art des festgestellten und gemessenen Verzuges im Gesamtbild der gemessenen Gewebeoberfläche entsprechen.
In der Schaltung 55 werden die von 53 und 54 kommenden Spannungen so integriert, dass die Polari tät der Ausgangsspannungen der Art des gemessenen Schussverzuges entspricht. Diese Spannungen schlies sen die entsprechenden Hilfsrelais 57 für vorlaufende Bogen, 58 für rücklaufende Bogen und 59 und 60 für Schrägverzug rechts bzw. links voreilend. In der Schal tung 56 wird aus den beiden von 53 und 54 kommenden Spannungen die Grösse des gemessenen Verzuges und damit auch die gewünschte Verstellgrösse der Richt walzen bestimmt.
Im gewählten Beispiel hat das Gewebe also bereits eine Stellung der Walze 4 vorgefunden, die der Korrek tur seines bei Einlaufen in die Vorrichtung festgestell ten Schussverzuges entspricht. Da keinBogenverzug fest gestellt wurde, bleiben die Walzen 6 und 7 in Null stellung. Ebenso bleibt die Feinrichtwalze 10 in Null stellung, wenn vom Erfassungsgerät 15 kein übrigge- bliebenerVerzug durch seine Messköpfe festgestelltwird.
Wäre aber durch das Erfassungsgerät 15 noch ein leichter Schussverzug festgestellt worden, so wäre durch die aus seinen Messköpfen kommenden Signale in den Schaltungen 53 bis 56 entsprechend integriert worden und über die Relais 61 und 62 durch den Ausgang 65 eine entsprechende Steuerspannung an den Betätiger 13 der Feinrichtwalze 10 gegangen, wodurch diese so ein gestellt worden wäre, dass der Verzug berichtigt wor den wäre.
Gleichzeitig wäre aber auch die Steuerspan- nung für den Ausgang 64 und falls notwendig auch für den Ausgang 63 so berichtigt worden, dass die verfei nerte Einstellung der Walzen 4, 6 und 7 im weiteren Verlaufe des Arbeitsprozesses so ist, dass das Gewebe 5 bereits nach Verlassen der Walze 7 fadengerade ist. Sobald das Gerät 15 keinen Verzug mehr anzeigt, ist die Walze 9 wieder in ihrer Nullstellung.
Stellt das Erfassungsgerät 14 einen rücklaufenden Bogen von 100 mm mit einem links voreilenden Schräg verzug von 5 fest, so werden in der gleichen Art wie oben beschrieben durch die von 63 und 64 kommenden Steuerspannungen die Walzen 4 um 5 rechts voreilend und die Walzen 6 und 7 in Bogenstellung um 100 mm vorlaufend verstellt. Stellt das Gerät 15 keinen Verzug mehr fest, so bleibt Walze 10 in Ruhestellung; an dernfalls findet die noch nötige kleine Korrektur wie vorher beschrieben, statt.
Eine besondere Beschreibung der Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 2 erübrigt sich, da sie genau so wie diejenige nach Fig. 1 arbeitet, mit dem einzigen Unterschied, dass nicht die beiden Bogenwalzen 6 und 7 (Fig. 1) gegenläufig verstellt, sondern nur die Mitte der verwandten Einzel-Bogenrichtwalze 24 (Fig. 2) vor- oder zurückgestellt wird.