DE2353461B2 - Flüssigkeits-Reibungskupplung - Google Patents
Flüssigkeits-ReibungskupplungInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Rüssigkeits-Reibungskupplung
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie sie beispielsweise aus der DE-OS 20 09 268 als bekannt
hervorgeht
Derartige Scherreibungskupplungen werden vor allem zum geregelten Antrieb von Lüfterrädern von
Motorkühlern verwendet Bei diesem AnwendungJall ist oberhalb einer bestimmten Drehzahl des Motors, bei
der in der Regel die Fahrgeschwindigkeit groß ist und der Fahrtwind für die Kühlzwecke ausreicht und
oberhalb der eine starre Ankopplung des Lüfterrades nur unnötig Leistung schlucken würde, eine Trennung
der Kupplung erwünscht Dieses Trennen der Kupplung soll z. B. durch eine fliehkraftabhängige Schaltung, w
nämlich Absperrung der Durchlässe in der Wand zwischen dem zulaufseitigen und dem ablaufseitigen
Raum bewirkt werden, so daß zulaufseitig das Arbeitsmedium durch die Förderwirkung des Arbeitsspaltes weggefördert wird und sich im ablaufseitigen «
Raum sammelt, so daß schließlich der Arbeitsspalt ganz von Arbeitsmedium entleert wird. Diese Möglichkeit
der Kupplungstrennung brachte aber bei ihrer praktischen Durchführung den Nachteil, daß sich am
ablaufseitigen Ende des Arbeitsspaltes ein Stau von &o
Arbeitsmedium bildete, der aufgrund der Fliehkraft eine
der zentripetalen Förderwirkung des Arbeitsspaltes entgegenwirkende zentrifugal gerichtete Kraft entgegenstellte
und der somit ein völliges Entleeren des Arbeitsspaltes von Arbeitsmedium verhinderte. Im
Ergebnis gibt dies nicht nur ein relativ hohes Leerlaufmoment, sondern auch aufgrund der relativ
hohen antreibsseitigen Drehzahlen eine hohe Schlupfdrehzahl und somit eine hohe mit der dritten Pozenz der
Schlupfdrehzahl wachsende, das Arbeitsmedium und die Kupplung erwärmende Verlustleistung. Trotz intensiver
Kühlung der Kupplung traten Temperaturen um 230°C auf, die nur mit sehr teueren synthetischen ölsorten
beherrschbar waren.
Aufgabe der Erfindung ist es, die zugrunde gelegte Kupplung so zu gestalten, daß eine gute Entleerung des
Arbeitsspaltes möglich ist und dementsprechend das Leerlaufdrehmoment der Kupplung und infolgedessen
die Verlustleistung und die Temperaturentwicklung sehr klein sind, so daß herkömmliche billige Ölsorten als
Arbeitsmedium verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst;
d. h. der ablaufseitige Vorratsraum wird innerhalb des
Fliehkraftfeldes auf ein geringeres Potential als das des Übertrittes vom Arbeitsspalt in den Vorratsraum
verlegt Aufgrund dessen kann sich am Arbeitsspaltaustritt kein die Förderwirkung behindernder Stau mehr
bilden. Der Arbeitsspalt kann sich also behinderungsfrei entleeren. Dadurch sinkt das Leerlaufmoment der
Kupplung ganz beträchtlich ab und Verlustleistung und die demgemäß auftretende Leerlauftemperatur liegen
noch im Zulässigkeitsbereich herkömmlicher hochviskoser Ölsorten.
Zwar geht aus der DE-OS 19 61 Ί07 eine Scherreibungskupplung
als bekannt hervor, bei der ein einheitlich durch abtriebsseitig mitrotierende Wände
gebildeter Vorratsraum radial außerhalb des Ablaufes aus dem Arbeitsspalt vorgesehen ist Diese Kupplung ist
jedoch nicht mit der hier gattungsmäßig zugrunde gelegten und auch nicht mit der erfindungsgemäßen
Kupplung vergleichbar, weil bei der weiteren vorbekannten Kupplung ein gesondertes von außen in das
Innere der Kupplung hineinragendes vorzugsweise als Schöpfrohr ausgebildetes Rückförderorgan für einen
Flüssigkeitsrücklauf von dem sekundärseitigen Vorratsraum in den Arbeitsspalt sorgt, der fliehkraftgleich
radial von innen nach au3en durchströmt wird. Die Füllung des Arbeitsspaltes dieser Kupplung wird von
außen bestimmt durch die Intensität der Rückforderung
des Schöpfrohres. Ein Vorratsraum an der Zulaufseite des Arbeitsspaltes fehlt völlig, ebenso wie im Innern der
Kupplung angeordnete selbsttätig wirksame Steuerungsmittel zur Regelung des Durchflusses von
Arbeitsmedium durch die Kupplung. Wegen des fliehkraftgleichen Durchströmes des Arbeitsmediums
durch den Arbeitsspalt stellt sich hier das Problem einer vollständigen Entleerung des Arbeitsspaltes überhaupt
nicht Es braucht lediglich das Schöpfrohr radial nach innen zurückgezogen zu werden, so daß sich der
Arbeitsspalt selbsttätig durch Fliehkrafteinfluß völlig entleeren kann. Wegen dieser unterschiedlichen Merkmale
und Wirkungsweise im Vergleich zu der gattungsgemäß zugrunde gelegten und im Vergleich zu
der erfindungsgemäßen Kupplung vermochte diese weitere vorbekannte Kupplung keinerlei Anregung in
Richtung auf die vorliegende Erfindung zu geben.
Die im Anspruch erwähnte antriebsseitige Anordnung des Vorratsraumes ist zweckmäßiger gegenüber
einer an sich auch möglichen abtriebseitigen Anordnung, weil die Antriebsseite schneller als die Abtriebsseite umläuft und somit der FliehkrafteinfluD auf das
austretende in den Vorratsraum laufende öl bei einer solchen antriebsseitigen Anordnung höher als bei einer
abtriebsseitigen Vorratsraumanordnung ist.
Arbeitsspaltes ist es zweckmäßig, wenn dieser eckenfrei, vorzugsweise wenn er geradlinig, insbesondere wenn er
konisch verläuft An den Ecksteilen kann sich nämlich aufgrund der schlechteren Förderwirkung an solchen
Stellen nicht nur ein Stau von Arbeitsmedium sondern auch eine Ansammlung von Schmutz bilden. Beides
setzt einer völligen Arbeitsspaltentleerung Hindernisse in den Weg. Bei eäier konischen Gestalt des
Arbeitsspaltes kann trotz geringem Radiusunterschied am Ein- gegenüber dem Austritt eine gro&e Arbeits- ι ο
Spaltfläche untergebracht, d. h. ein großes Arbeitsmoment
übertragen werden.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher
erläutert; die Figur zeigt eine radiale Schnitt-Ansicht is
der erfindungsgemäßen Scherreibungskupplung.
Bei der dargestellten Kupplung ist die mit einem Kupplungsflansch 1 versehene angetriebene Welle mit 2
und das ebenfalls mit einem Flansch 3 versehene Kupplungsgehäuse, welches mittels des Wälzlagers 4
auf der Antriebswelle fliegend gelagert und abgedichtet (Dichtung 5) ist, mit 6 bezeichnet; das Kupplungsgehäuse
ist der abtriebsseitige Teil der Kupplung. Auf der Antriebswelle 2 ist im Kupplungsinnern die Treibscheibe
7 verdrehfest angeordnet die außer der Nabe 8 aus der als Trennwand dienenden Radscheibe 9 und dem
konischen antriebsseitigen Reibflansch 10 besteht an dessen Außenseite die konische primärseitige Reibfläche
11 mit einer eingearbeiteten Fördergewinderille 12 angebracht ist Das Gehäuse 6 weist an der entsprechen- Jo
den Stelle eine parallel zur Reibfläche 11 verlaufende weitere abtriebsseitige Reibfläche 13 auf. Das Gehäuse
6 mit der Reibfläche 13 ist in einer solchen Axialposition auf der Welle 1 bzw. gegenüber der Treibscheibe 7 mit
der anderen Reibfläche 11 gelagert, daß sich zwischen
den parallel verlaufenden Reibflächen ein Scherreibungs- bzw. Arbeitsspalt 11/13 von definierter Spaltweite, z. B. Vio mm bildet Etwaiges axiales Spiel im
Lager 4 und axiale temperaturbedingte Dehnungen wirken sich wegen der Konizität des Spaltes zwar auf ■»«
die Spaltweite aus. Zum einen sind aber diese Axialbewegungen absolut gesehen recht klein — die
axiale Bauhöhe der Kupplung ist je ebenfalls gering —, zum weiteren wirken sich diese Axialbewegungen nur
zu einem Bruchteil — dem Sinus des Kegelwinkels, im « dargestellten Beispiel zu etwa ein Viertel — auf die
Spaltweite aus und im übrigen sind geringe Spaltweitenänderungen im Größenordnungsbereich der Spaltweite
selber und darunter funktionell vernachlässigba.·, da erst
Spalterweiterungen von sehr viel größerem Außmaß so
einen spürbaren Einfluß haben. Zwischen dem Gehäusedeckel 14 und der Radscheibe 9 der Treibscheibe 7 ist
ein scheibenförmiger Raum, der zulaufseitjge Raum (5, gebildet Die Fördergewinderille 12 ist so eingearbeitet,
daß bei der Arbeitsdrehrichtung der Kupplung bzw. bei der Arbeits-Relativdrehrichtung der treibenden Reibfläche
U gegenüber der anderen getriebenen Reibfläche 13 eine das Arbeitsmedium vom Raum 15 in den
Arbeitsspalt hineinziehende, durch ihn hindurch und in den ablaufseitig zwischen Gehäuse 6 und Treibscheibe 7
sich bildenden Raum 16 hineinfördernde Förderwirkung (Pfeilrichtung 17) ergibt Der Reibflansch läuft an der
einen Seite relativ spitz aus, so daß sich ein Übergang von sehr geringer radialer Höhe vom Arbeitsspaltende
in den ablaufseitigen Raum 16 ergibt Das radiale Niveau dieser Oberlaufkamte vom Arbeitsspalt 11/13 in
den ablaufseitigen Raum 16 ist durch die strichpunktierte Linie 18 angedeutet Radial außerhalb dieser
Niveaulinie ist ein Anteil 16' des ablaufseitigen Raumes 16 durch den Reibflansch 10 und durch die Radscheibe 9,
d.h. durch antriebsseitig und i'imgemäß schneller umlaufende Wandungen radial nach außen hin begrenzt;
dieser Raumanteil ist der eigentliche Vorratsraum für das Arbeitsöl. An der tiefsten, d. h. radial
äußersten Stelle des Vorratsraumes 16' sind steuerbare Durchlässe 19 angeordnet, die den Vorratsraum mit
dem zulaufseitigen Raum 15 verbinden und die durch einen fliehkraft- und/oder temperaturabhängig bewegbaren
Schieber 20 (an sich bekannte Einzelheiten hierzu sind nicht dargestellt) verschließbar sind. Der Vorratsraum ist, etwa bei vorgegebenem mittleren Arbeitsspaltdurchmesser
und Reibflächengröße, ζ. Β. aufgrund einer entsprechenden Steilheit des Arbeitsspaltkerns so
groß gestaltet daß er das ganze Volumen des Arbeitsmediums der Kupplung aufzunehmen vermag.
Bei geschlossenem Durchlaß 19 sammelt sich aufgrund der Förderwirkung des Arbeusspaites 11/13
nach einer gewissen Zeit das Arbeitsmedium in dem Vorratsraum 16'. Am Auslxittsende des Spaltes bildet
sich dank des schmalen Auslaufes des Reibflansches 10 zum Arbeitsspaltende hin und dank des radial außerhalb
d.s Überlaufniveaus 18 liegenden Vorratsraumes kein Stau von Arbeitsflüssigkeit, so daß sich der Arbeitsspalt
nach einer Absperrung des Durchlasses 19 behinderungsfrei
leerfördern kann. Es wird dann aufgrund der guten Spaltentleerung nur noch ein geringes Leerlaufmoment
an der Kupplung übertragen und die Leerlaufverluste und die Leerlauftemperaturen sind
dementsprechend ohne weiteres erträglich.
Claims (2)
1. Flüssigkeits-Reibungskupplung mit einem durch jeweils eine Wandung der treibenden und getriebenen
Kupplungshälfte gebildeten Arbeitsspalt, je einem zulaufseitig und einem ablaufseitig an dem
Arbeitsspalt angeordneten und jeweils mit ihm in Verbindung stehenden Raum, wobei der radial
äußerste Übergang des zulaufseitigen Raumes in den Arbeitsspalt radial einen größeren Abstand von der ι ο
Kupplungsachse aufweist als der radial äußerste Übergang vom Arbeitsspalt in den ablaufseitigen
Raum und wobei die beiden Räume durch eine mit steuerbaren Durchlässen versehene Wand voneinander
getrennt sind, sowie mit einem Fördergewinde : in einer der den Arbeitsspalt bildenden Wandungen
zum ständigen selbsttätigen Fördern des Arbeitsmediums durch den Arbeitsspalt hindurch in Richtung
zum ablaufseitigen Raum, dadurch gekennzeichnet,
daß der ablaufseitige Raum (16) einen radial außerhalb des Radius seines radial äußersten
Überganges in den Arbeitsspalt (11/13, Niveaulinie 18) liegenden, von gemeinsam miteinander umlaufenden
Wänden (9 und 10) der treibenden Kupplungshälfte (7) begrenzten Vorratsraum (16') aufweist,
dessen Rauminhalt zur Aufnahme wenigstens des überwiegenden Teiles des Volumens des
Arbeitsmediums ausreichL
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsspalt (11/13) eckenfrei,
vorzugsweise geradlinig, insbesondere konisch verläuft
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