DE2353430A1 - Herstellung und verwendung von wasserloeslichen papiererzeugungshilfsmitteln auf polyaminoamidbasis - Google Patents
Herstellung und verwendung von wasserloeslichen papiererzeugungshilfsmitteln auf polyaminoamidbasisInfo
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Description
1. Biattan das Deuts ehe Patentamt, München
24, Oktober 1973
Herstellung und Verwendung von wasserlöslichen Papiererzeugungshilfsmitteln
auf Polyaminoamidbasis
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von als Retentionsmittel für Füllstoffe und Pigmente, als
Entwässerungsbeschleuniger und als Abwasseraufbereitungsmittel
bei der Papierherstellung geeigneten, mit polyfunktionellen
Verbindungen umsetzbaren basischen, lagerstabilen Polyaminoamiden.
Geeignete Verfahren zur Herstellung derartiger, als
Hilfsmittel für die.Papierherstellung verwendbaren Produkte
sind bereits bekannt.
So ist aus der USA-Patentschrift 3 320 215 zu entnehmen, daß man Aminocarbonsäuren bzw. deren Iactarne mit
Dicarbonsäuren und Polyalkylenpolyaminen polykondensieren und mit Epiehlorhydrin vernetzen kann.
Auch durch die britische Patentschrift 865 727 ist
ein Kondensat aus Polyalkylenpolyaminodicarbonsäuren
bekannt geworden, das mit Epiehlorhydrin umgesetzt worden ist. . ,' ■
Ebenfalls in der britischen Patentschrift 1 035 296
werden Umsetzungen zwischen Polyaminoamiden, die aus Di- .
carbonsäuren und Polyalkylenpolyaminen hergestellt worden sind, mit Epiehlorhydrin bekannt. Diese Produkte sind
bereits relativ lagerstabil. "
Schließlich ist aus der deutschen Auslegeschrift
1 771 814 die Verwendung von basischen Polyamiden zur Erhöhung der Retention von Füllstoffen und Pigmenten bei
der Papierherstellung, zur Beschleunigung der Entwässerung von Papierrohstoffsuspensionen und zur Aufarbeitung von
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Papiermaschinenabwässern durch filtration, Sedimentation
und Flotation durch Zusatz basischer Polyamide zu den Papierrohstoffsuspensionen und/oder Papiermaschinenabwässern
bekannt geworden, wobei man als basische Polyamide hochmolekulare, wasserlösliche Einwirkungsprodukte verwendet,
die durch Einwirkung von gegenüber Aminogruppen polyfunkt ioneil en Verbindungen auch in Yiasser gelöste
oder dispergierte basische Polyamide aus mehrwertigen Aminen, Dicarbonsäuren und mindestens drei Kohlenstoffatome
enthaltenden Aminocarbonsäuren oder deren Lactame erhalten wurden, und zu deren Herstellung auf 1 YaI der
in den basischen Polyamiden enthaltenen basischen Aminogruppen weniger als 1 VaI reaktive Gruppen in den polyfunktionellen
Verbindungen verwand wurden.
Alle durch den vorgenannten Stand der Technik bekannt gewordenen Produkte sind jedoch im basjtehen Medium nicht
ausreichend lagerstabil, noch ist ihre !Punktion als Retentionsmit-tel im oben angeführten Sinn zufriedenstellend.
Beim Einsatz dieser vernetzten Polyaminoamide in der
Papierindustrie zur Erhöhung der Retention von Füllstoffen, Pigmenten und Pasern sowie zur Entwässerungsbeschleunigung
von Papierrohstoffsuspensionen müssen diese Polyaminoamide mit den basischen Produkten auf Polyäthyleniminbasis, die
eine ähnliche Funktion besitzen und oft zugemischt werden, verträglich sein, d.h. in diesem basischen Medium eine
ausreichende Lagerstabilität besitzen. Ist dies wie bei ■den durch den vorgenannten Stand der Technik bekannt gewordenen
Produkten nicht der Fall, gelieren diese in Gegenwart alkalischer Polyäthyleniminlösungen aus, wodurch
bei der Papierherstellung Störungen aμftreten, da die
Papierbahn nicht ausreichend entwässert wird.
Hieraus ergibt sich zur Überwindung der vorgenannten 5160 S09818/10U - 3 -
Biattan das Deutsche Patentamt, München 303Waisrode-Bommz
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Nachteile die Aufgabe, ein,Retentionsmitt'eT zur schaffen,
das verfahrensbedingt so aufgebaut ist, daß es eine verbesserte
Retention und Entwässerungsbeschleunigungsleistung bei der Papierherstellung aufweist und außerdem in
alkalischem Medium beständig ist.
Diese Aufgabe wird- durch ein Verfahren gemäß der
Erfindung gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
zunächst eine polyfunktionelle Verbindung auf*tertiäres,*ein
einwertiges Amin einwirkt und die so gebildete Ammoniumverbindung mit einem basischen Polyaminoamid, das aus
einer Dicarbonsäure, einem Polyalkylenpolyamin und einer
Aminocarbonsäure bzw. deren Lactam polykondensiert ist,
vor oder nach dessen Umsetzung mit 0,15 - 0,19 Mol einer polyfunktionellen Verbindung pro Mol sekundärer Aminogruppen
des Polyaminoamids reagiert.
Durch die Einwirkung eines Umsetzungsproduktes aus
der polyfunktionellen Verbindung wie z.B. Epichlorhydrin
oder Dichlorhydrin und eines tertiären einwertigen Amins,
wie z.B. Trimethylamin, Iriäthylämin, Tripropylamin, Tributylamin,
Triäthanolamin, Dirnethylanilin und Dimethylcyclohexylamin,
wird der positive ladungscharakter des
basischen Polyaminoamids erhalten und aufrechterhalten, der eine Verbesserung der Retention, Entwässerungsbeschleunigung,
Sedimentation und Flotation von Papierrohstoffsuspensionen und/Oder Papiermaschinenabwässern bewirkt.
Darüber hinaus ist als weiterer Vorteil eine überraschend
gute lagerstabilität des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugten Produktes,insbesondere im basichen Medium,
zu beobachten. Es ist daher nicht mehr wie bisher erforderlich, am Schluß des Herstellungsverfahrens das erzielte
Produkt sauer zu stellen, damit es nicht vorzeitig geliert
oder sonstwie unverwendbar als Retentionsmlttel im vorgenannten Sinn wird. Die gleichen Vorteile ergeben sich,
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wenn man statt eines tertiären Amins mehrere der vorgenannten Amine mischt und dieses Gemisch mit polyfunktionellen
Verbindungen von der Art des Epichlorhydrins oder Dichlorhydrins
umsetzt, oder diese Produkte aufeinander einwirken läßt. Besonders bevorzugt ist ein Herstellungsverfahren,
bei dem als tertiäres, einwertiges Amin Trialkylamin verwendet
wird, das mit einem Moläquivalent der polyfunktionellen Verbindung behandelt wird und anschließend mit
einem basischen Polyaminoamid reagiert, das mit 0,16 - 0,18 Mol Epichlorhydrin pro Mol sekundärer Aminogruppen des
Polyaminoamids reagiert.
Derartige Produkte können besonders gut auch in alkalischem Medium gelagert werden oder mit Polyäthyleniminen
oder anderen basischen, bei der Papierherstellung verwendeten Stoffen vermischt werden, ohne daß eine Gelierung
oder sonstige nachteilige Veränderung auftritt. Sie zeigen darüber hinaus eine besonders hohe Retentionsleistung.
Die Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele erläutert, ist jedoch nicht auf diese beschränkt.
Erfindungsgemäßes Beispiel 1
Zur Herstellung des Umsetzungsproduktes aus Epichlorhydrin und Trimethylamin wurden in einem Stahlgefäß von
300 1 Inhalt mit eingebautem Rührwerk und Thermofühler 187,7 kg 33 gew.^iges Trimethylamin eingefüllt. Unter
Rühren und Kühlung wurden dann langsam aus einem Zulaufbehälter 97,0 kg Epichlorhydrin zugesetzt. Die Temperatur
stieg auf 650C an. Bei dieser Temperatur wurde das Umsetzungsprodukt
noch 2 Stunden unter Rühren belassen und dann die Reaktion durch Abkühlen beendet.
Es wurden 284,7 kg Endprodukt = 1.048,5 Mole erhalten.
Das abgespaltene Chlor, welches in der Lösung als Chlorid
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vorliegt, betrug 99,5 ?£ der Tlieorie, "bezogen auf Epichlorhydrin.
Der pH lag .bei 11,20.
Getrennt hiervon wurden in einem Stahlautoklaven
von 300 1 InM.t mit eingebautem Rührwerk, Thermofühler
und seitlich angebrachtem Kondensator 79,4 kS entsprechend
77 Mole Diäthylentriamin
103,1 kg = 706 Mole Adipinsäure
103,1 kg = 706 Mole Adipinsäure
15,98 kg = 140 Mole Caprolactam
unter Rühren eingefüllt. Dann wurde das Monomerengemisch
auf 1650C aufgeheizt, wodurch ein geringer Überdruck entstand.
Innerhalb von 2 Stunden wurden 20 kg Kondensationswasser aus dem Gremisch abdestilliert. Die Reaktionstemperatur
wurde dann auf 1850C erhöht und die Nachkondensation
unter Stickstoffdurchfluß von ca. 80 1/std noch 2 Stunden
fortgeführt. Insgesamt wurden 24,5 kg Wasser abdestilliert.
Fach dem Abkühlen des Polykondensate wurden 123 1 Wasser
zur Verdünnung zugesetzt.
Eine Zwischenanalyse zeigte folgende Werte;
Konzentration: 58,05 Gew.$
pH-Werti ., 11
Aminzahl: 278 mg KOH/lg Poiykondensat (PA)
Viskosität bei 200C: 200 cP
Anschließend wurde die gesamte Polykondensatlösung
in ein · 1.200 1 Stahlgefäß mit eingebautem Rührwerk und
Thermofühler überführt. Die mit Wasser auf 25 Gew.^ verdünnte
Lösung des Polyamids wurde dann auf 6Q0C aufgeheizt
und anschließend 41,82 kg = 0,200 Mole pro 1 Moläquivalent sekundärer Aminogruppen des oben"angeführten
Umsetzungsproduktes aus Trimethylamin und Epichlorhydrin
der Polykondensatlösung zugesetzt. Fach Ϊ Std."Reaktionsanlagerung wurde der erhöhte Feststoffanteil mit Wasser
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wiederum auf 25 Gew.$ eingestellt.
Schließlieh wurde das Umsetzungsprodukt mit 11,967 g
= 0,168 Mole pro 1 Moläquivalent sekundärer Aminogruppen
Epichlorhydrin vernetzt, wobei das Epichlorhydrin langsam der Lösung zugegeben wurde, wobei die Reaktionsmischung
ständig unter einer Rührleistung von 100 Umdrehungen pro Minute geführt wurde.
Hach einer Reaktionszeit von insgesamt 7,5 Stunden bei einer Reaktionstemperatur von 660C wurde das Produkt
einer Durchlauf zeitmessung nach DIK" A 53 211 mit Hilfe
eines Frikmer-Bechers unterworfen. Die Durchlaufzeit
betrug unter diesen Bedingungen 54 Sekunden.
Das so gemessene und fixierte Fertigprodukt wurde anschließend mit Wasser nochmals auf 20 Gew.$ verdünnt
und abgekühlt.
Die Abschlußanalyse des so erzielten Produktes ergab folgende Werte:
Konzentration in wäßriger Lösung; 2(J,25
pH-Wert: 9,0
Aminzahl: 153 mg KOH / 1g PA
Viskosität: 178 cP
Aussehen: schwach gelbe Lösung.
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Erfindungsgemäßes Beispiel 2
Das Polykondensät wurde wie in Beispiel 1 beschrieben, und
mit genau den gleichen Einsatzmengen-hergestellt. Die
Lösung wird ebenfalls mit Wasser auf 25 Gew.% verdünnt
und auf 6Ö°G aufgeheizt. Dann wurden 11.967 g
(=0,168 Mole / 1 Moläquivalent sek. Amingruppe) Epichlorhydrin
langsam unter den beschriebenen Rührbedingungen eingebracht. Nach einer Reaktionszeitvon 7 3/4 Stunden
bei 600C konnte eine Durchlaufzeit von 34,5 Sek. gemessen werden, die sich auch nach einer weiteren zusätzlichen
Reaktionsphase nicht veränderte. > ;
Es wurden nun 41,82 kg (=0,200: Mole / 1 Moläquivalent sek. Amingruppe) des Ümsetzungsproduktes gemäß Beispiel 1
in die viskose Lösung eingeführt. Nach einer Stunde Anlagerungszeit wurden mit dem Fri.kmer-Becher 32 Sek. Durchlauf
zeit ermittelt, die sich auch während einer zusätzlichen Reaktionszeit von 1 Stunde nicht veränderte. Das
Endprodukt wurde auf 20 Gew.% eingestellt*
Die Analyse ergab folgende ¥erte: :;
Konzentration: 20,15 Gew. %
pH-¥ert: ;;; 9,10 ■ :
Aminzahli . : 149 (mg KOH / 1g;PA)'
Viskosität (20?C): 172 cP
Aussehen: leicht gelbe, klare Lösung
Iia folgender Tabelle 1 sind nun weitere erfindungsgemäße
Beispiele aufgeführt, um die unterschiedlich eingesetzten Mengen des Umsetzungsproduktes aus Trimethylamin
und Epichlorhydrin gemäß Beispiel 1 darzustellen.
Die Ansatzmengen des Polykondensates entsprachen denen gemäß Beispiel 1. · .'_■■-
Die Modifizierung und Vernetzung wurde - wie aus Beispiel 1 ersichtlich - durchgeführt.
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Vergleichsbeispiel T (DAS 1.771.814)= Einwirkungsprodukt
a) In einem Reaktionskolben ml't eingebautem Rührer, Thermometer
und seitlich angebrachtem Kondensator werden 108 g (1,05 Mole) Diäthylentriamin, 146 g (1 Mol) Adipinsäure
und 57 g (0,5 Mole) Caprolactam unter Beimischung von 7 g (0,04 Mole) Adipinsäurehydrazid eingebracht. Das Monomerengemisch
wird unter ^-Durchfluß und Rühren innerhalb von 3 Stunden auf 1500C erhitzt, wobei ca. 35 g Wasser abdestilliert
werden. Unter Anlegung eines Vacuums von ca. 20 Torr wird die Reaktion so lange fortgeführt, bis'ca.
50 ml Destillat aufgefangen werden. Das Produkt wird auf
ca. 120°C abgekühlt und mit 270 g Wasser auf 50 Gew.%
verdünnt. ·
b) In einem weiteren Reaktionskolben mit Rückflußkühler werden 420 g dieser 50 %±gen Polykondensatlösung, mit
428 g Wasser und 16,8 g ( = 0,21 Mole/1 Moläquivalent sek.
Amingruppe) 1,2-Dichloräthan auf 850C erwärmt und so lange
bei dieser Temperatur gerührt, bis eine Viskosität der
Lösung von ca. 250 cP bei "8O0C (im Höppler-Viskosimeter
gemessen) erreicht wurde, was bei unserer Nacharbeitung erst nach über 12 Stunden der Fall war. Das Produkt wurde
wie beschrieben mit 150 g Wasser und.ca. 60 g konz. Salzsäure versetzt und abgekühlt. Der pH-Wert betrug 3,9
und die Konzentration 20,1 Gew.%. Die Höppler-Viskosität
zeigte bei 25°C 240 cP. Eine vor der Salzsäure-Zugabe
genommene Probe war nach 2 Stunden ausgeliert.
Vergleichsbeispiel 2 (US-PS 3.320.215) = Beispiel 1
93 g (0,9 Mole) Diäthylentriamin, 20 g: (0,136 Mole)
Triäthylentetramin und 50 g Wasser werden in .einem Rundkolben
mit Rührer, Thermometer und Kondensator eingefüllt. Zu dieser Lösung werden 20 g (0,177 Mole) Caprolactam
und 145 g (1 Mol) Adipinsäure zugesetzt. Danach wird das Monomerengemisch unter Rühren erhitzt und bei
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195°C über 3,5 h die theoretisch freiwerdende Wassermenge
abdestilliert-. Zusätzlich wird noch ein Vacuum über 1/2 Stunde bei 180 - 1900C angelegt, zur Vervollständigung
der Reaktion. Das Produkt wird abgekühlt,auf ca. 14O°C
und in Anteilen 385 g Wasser zugesetzt. Die nun verdünnte Lösung hat eine Konzentration von 36,85 Gew.%.
Von dieser Lösung wurden 91 g entnommen und mit 263 g Wasser vermischt und in einem Rundkolben unter Rühren
auf 50 C erwärmt. Tropfenweise werden nun I6.O g Epichlorhydrin
zugesetzt, wobei die Kondensatlösung auf 650C erwärmt
wird.
Nach einer Zeit von ca. 2,5 Stunden wurde die Gardner-Viskosität wie in US-PS Beispiel 1 ( = ca. 250 cP) erreicht,
eine Probe entnommen und das Produkt mit 150 g Wasser verdünnt, abgekühlt und mit konz. Salzsäure auf pH 4 eingestellt.
Die Konzentration betrug 10,5 Gew.?a. Die entnommene
Probe hatte einen pH-Wert von 6,8 und war nach 8 Tagen gelartig geworden.
Vergleichsbeispiel 3 (= dem Beispiel 1 der US-PS 3.086.961)
Es wurden 146 g (1 Mol) Adipinsäure und 103,2 g (1 Mol)
Diäthylentriamin in einem Rundkolben mit Kondensator, Thermometer und Rührer vermischt und unter N^-Durchfluß
auf 165°C erhitzt, dabei unter Rühren so lange belassen, bis 35 ml Wasser abdestilliert wurden, was nach 2,5 Stunden der
Fall war. Anschließend wurde die Lösung abgekühlt. Die PoIykondensatlösung
wurde mit Wasser auf 30 Gew.% verdünnt und auf 6O0C erwärmt. Dann wurden 10 Mol% Epichlorhydrin
(=0,100 Mole/1 sek. Amingruppe = 9,25 g Epichlorhydrin)
der Polykondensatlösung zugesetzt. Nach 2, 4, 6, 8 und
10 Stunden wurde die Viskosität gemessen; da jedoch in allen Fällen keine Veränderung der Anfangsviskosität erhalten
werden konnte, wurde die Reaktion nach 10 Stunden abgebrochen und das Produkt abgekühlt. Die nail Höppler gemessene
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Viskosität betrug bei 2O0C nur 45 cP und die Konzentration
30,4 Gew.%. .";■'■"."
Wie aus vorstehendem Vergleichsbeispiel ersichtlich,
wurde auch gemäß Beispiel 3 der o.va, US-PS"die ebenso
hergestellte Polykondensatlösung auf 30 Gew.?<6 mit Wasser
verdünnt und auf 6O0G erwärmt. Es wurden nun 20 Mol?o
Epichlorhydr-in (= 0,200 Mole/1 sek. Amingruppe = 18,50 g
Epichlörhydrin) der Polyamidlösung zugesetzt. Nach.
2,5 Stunden unter Rühren wurde eine Viskosität von 160 cP
(Höppler 20°C) = ca. Gardner-Holdt G gemessen. Das Pro- dukt vmrde sofort mit konz. Salzsäure auf/einen pH-Wert
von 4 eingestellt und abgekühlt. Eine vor der Salzsäurezugabe entnommene Probe gelierte nach 1 Stunde aus.
Das mit Salzsäure eingestellte, Endprodukt hatte- eine
Konzentration von 30,8 Gew.% und .eine Gardner-Holdt-Viskosität zwischen F und G= 150 cP (2O0C) im Höppler-Viskosimeter
gemessen.
Vergleichsbeispiel 4 (= Beispiel 6 der GB-PS 1.035.296)
In einem Rundkolben (gemäß der anderen Beispiele) wurden
183 g (1,25 Mole) Triäthylentetramin und 183 g (1,35 Mole)
Adipinsäure vermischt, unter Rühren und l·^-*Durchfluß auf
150°C erhitzt und 2 Stunden kondensieren gelassen.
Die Lösung wurde nach Abkühlung auf 35 Gew.^ mit
Wasser verdünnt und wieder auf 8O0C erwärmt. Dann wurden
14 g Epichlörhydrin zugesetzt und ca. 90 Minuten unter
Rühren bei 8O0C belassen. Zusätzlich kamen noch (gemäß
Beispiel 6 der GB-PS 1.035.296 und Beispiel 1 der '
US-PS 3.086.961) umgerechnetΛ3,20 g Epichlörhydrin in ■
die Lösung, entsprechend dem beschriebenen Verhältnis von 0,09 Mol Epichiorhydrin/sek.-Amingruppe. .
Die Reaktion wurde noch 2 Stunden fortgeführt; da
jedoch kein Anstieg der Viskosität ersichtlich und
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meßbar war, wurde das Produkt abgekühlt und wie beschrieben mit Salzsäure auf pH 4 eingestellt.
Es zeigte sich also, daß sich die Viskosität vor Zugabe der Epichlorhydrinmenge und nach der beschriebenen
Reaktionsphase nicht (wie auch zu erwarten war) verändert hatte.
Verwendungsbeispiel 1
Die aufgeführten Produkte aus den erfindungsgemäß hergestellten
Beispielen und den Vergleichsbeispielen wurden wie folgt auf ihre Entwässerungsleistung getestet. Es
wurde die Entwässerungsdauer mit dem Schopper-Riegler-Gerät
nach dem Merkblatt V/7/61 (Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure) bestimmt.
Arbeitsprinzip:
Der hintere Auslaufstutzen des Schopper-Riegler-Gerätes wird mit einem Stopfen verschlossen. Es werden 3,0 g trokkener
Paserstoff, die in einem Stoff-Wasser-Volumen von 1.000 ml gleichmäßig verteilt sind (bei 20°), aus dem
Behälter des Gerätes durch Öffnen des'Bodenventils auf das Sieb entleert, wobei das Stoff-Wasser-Gemisch mehr oder
weniger schnell entwässert.
Das abfließende Wasser tritt durch den seitlichen Auslauf aus. Ermittelt wird die Zeit in Sekunden, während
der die 700 ml Wasser aus dem seitlichen Auslauf austreten, gemessen vom Augenblick des Abhebens des Bodenventils.
Als Faserstoff wurde Zeitungspapier von gleicher Konsistenz, mechanisch zerkleinert, verwendet. Da in der Papierproduktion
üblicherweise 0,1 - 0,3 Gew.$ Zusätze (bezogen auf trockene Paser) von Retentions- und Entwässerungshilfsmitteln
eingesetzt werden, wurden diese Zugabemengen auch
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bei dieser Testreihe zugrunde gelegt.
In folgender Tabelle II sind die Ergebnisse aller
getesteten Produkte zusammengefaßt.
Von den nach den erfindungsgemäßen und den Vergleichsbeispielen hergestellten Produkten wurden 0,2 Gew.%ige
Lösungen angefertigt. Bevor das Faserstoff-Wasser-Volumen
in den Auslaufbecher gegeben wurde, .erfolgte entsprechend
die Zugabe von
1 ml = 0,1 Gew.%
2 ml = 0,2 Gew.%
3 ml = 0,3 Gew.%
der hergestellten Lösungen als Entwässerungshilfsmittel.
Tabelle II zeigt eindeutig die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Produkte bezüglich der Entwässerungsleistung gegenüber den in den Vergleichsbeispielen nachgearbeiteten
Produkten.
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Biattan das Deutsche Patentamt, Mühchen 303Waisrode-Bomntz
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Verwendungsbeispiel 2
Auf einer Produktionspapiermaschine wurde aus gemahlenem
Altpapier ohne pH-Wert beeinflussende Zusätze sogenannter
"Wellenstoff" gefertigt. Es wurde in einem geschlossenen
Wasserkreislauf im neutralen Bereich gearbeitet. Als Entwässerungs-
und Retentionshilfsmittel wurde durch eine Dosierpumpenanlage mit einer Leistung von 100 Hub/min ein bekanntes
Handelsprodukt vom. Typ "Polyäthylenimin" bei einer
Zusatzmenge von 0,3 Gew*% bezogen auf trockenen Stoff vor dem ■
Stoffauflauf zugesetzt. Die Papiermaschinengeschwindigkeit
betrug 227 m/min; das Siebwasser hatte eine Temperatur von
40° C und einen pH-Wert von 6.
Unter diesen Maschinenbedingungen wurde nun von dem Handelsprodukt auf das in dem erfindüngsgemäßen Beispiel 1 hergestellte Entwässerungs- und Retentionshilfsmittel bei gleicher
Dosierung umgestellt. Fach einer Produktionsfahrdauer von 3 h
wurden keinerlei negative Veränderungen an der Maschine festgestellt.
Von dem trockenen Wellenstoff wurde eine Probe-zur
Aschebestimmung sowie aus dem Abwasser eine Probe zur Ermittlung
der Retentionswirkung genommen.
Analog dieser Fahrweise wurden auch die übrigen erfindungsgemäßen Produkte aus Beispiel 1 - 5 sowie die Produkte aus den
Vergleichsbeispielen 1 - 4 auf dieser Papiermaschine getestet
und entsprechende Proben genommen.
Mit den Produkten aus den Vergleichsbeispielen 3 (Example 1)
und 4 jedoch-, mußte der Einsätz auf-der Papiermaschine schon
nach kurzer Zeit Unterbrochen werden, weil die Entwässerung der Produkte sowie die Retention so schlecht wurde, daß
eine Unterbrechung der Produktion unvermeidlich gewesen wäre.
5160 - 16 -
B09818/10T4
Biattandas Deutsche Patentamt, München
24. Oktober 1973
Daher konnten diese 2 Vergleichsprodukte nicht für die Ermittlung der Retentionswirkung auf der Papiermaschine herangezogen
werden. Von den genannten erfindungsgemäß eingesetzten Produkten und den restlichen Vergleichsprodukten
erhaltenen Papiermuster wurde eine AschebeStimmung durchgeführt.
Gleichzeitig wurden die parallel dazu genommenen Abwasser (Siebwasser) -Proben auf den Feststoffgehalt (Trockenrückstand)
untersucht. Beide Bestimmungen sind ein Maß für die Retentionswirkung. In folgender Tabelle III sind die Ergebnisse
zusammengefaßt.
Vergleichsweise wurde auch das üblicherweise eingesetzte Retentions- und Entwässerungshilfsmittel in der Produktion
- Tydex 16 - von der Fa. Dow Chemical (Polyäthylenimin) untersucht
und in die Tabelle III mit einbezogen.
5160 - 17 -
509818/1014
1/7. Blattandas Deutsche Patentamt, München
303 Walarode-Bomlitz
24. Oktober 1973
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5160
509818/101A
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Blattandas Deutsche Patentamt, München
303 Walsrode-Bomlltz
24. Oktober 1973
.Verwendungsbeispiel 3
In diesem·Beispiel soll gezeigt werden, daß die basischen erfindungsgemäß
hergestellten Produkte auch über einen längeren Zeitraum lagerstabil sind und ihr Viskositätszustand sich
nicht verändert. In einem Abstand von 2 Wochen wurde die Durchlaufzeit im bereits genannten Frikmer-Becher bei 20° C
über 12 Wochen geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengefaßt.
Tabelle IV | Gemessene Durchlaufzeit in nach: 2 4 6 8 |
38 | 38,4 | 38,4 | Sekunden 10 |
(20° C) 12 Wochen |
Produkt aus erfindungsgemä ßem Beispiel Nr. |
38 | 37,8 | 37,9 | 37,9 | 38,4 | 38,4 |
1 | 37,5 | 34,2 | 34,2 | 34,2 | 37,9 | 37,9 |
2 | 34 | 39,5 | 39,5 | 39,5 | 34,2 | 34,2 |
3 | 39,2 | 38,2 | 38,4 | 38,4 | 39,5 | 39,5 |
4 | 38,2 | 38,4 | 38,4 | |||
5 | ||||||
Verwendungsbeispiel 4
In diesem Beispiel soll die einwandfreie Verträglichkeit und LagerStabilität der erfindungsgemäß hergestellten
Produkte, mit den bekannten basischen handelsüblichen PoIyäthylenimin,
dargestellt werden.
Die nach dem Stand der Technik nachgearbeiteten sauren Vergleichsprodukte
wurden ebenfalls in den Test mit einbezogen.
Es wurden folgende Polyäthylenimine (Handelsprodukte) für die Vermischung herangezogen:
5160 5098 18/101 A - 19
Blattendes Deutsche Patentamt, München
ta 24. Oktober 1973
Tydex 16 von der DOW Chemical
Polymin SN ' von der BASF .-..'■-..■
Die Polyäthylenimine wurden in 75 Gewv^ und 25 Gew.% Anteilen
mit den in Tabelle V aufgeführten Produkten vermischt. Es
wurde dann wieder über einen Zeitraum von 12 Wochen in 2 Wochenabständen die Durchlaufzeit in einem Frikmer-Becher gemessen.
Da mit den in den Vergleichsbeispielen 3 (Example 1) und
hergestellten Produkten kein Viskositätsanstieg erhalten wurde,
sind diese in der Tabelle V nicht berücksichtigt worden.
5160 ,-."■.■.., - 20 -
5D98 187101A
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5160
5O9818/10U
- 21 -
2fi. Blatt an das Deutsche Patentamt, München 303Waisrode-Bomiitz
24. Oktober 1973
Wenn man im Rahmen des vorgenannten erfindungsgemäßen Verfahrens
Trialkylenamin mit einem Moläquivalent einer polyfunkti-onellen
Verbindung umsetzt bzw. ein Moläquivalent einer polyfunktionellen Verbindung zur Einwirkung bringt
und dieses Umsetzungsprodukt mit einem basischen Polyaminoamid
reagieren läßt, das vor oder nach dieser Reaktion mit 0,16 - 0,18 Mol Epichlorhydrin pro Mol sekundärer Aminogruppe
des Polyalkylenpolyamids vernetzt wurde, erhält man
ein besonders wertvolles Produkt, weil die oben angegebene Vernetzermenge zu Produkten mit besonders guter Retentionswirkung
und besonders guter Lagerstabilität im basischen Medium führt. Wird nämlich wesentlich mehr als die vorgenannte
optimale Vernetzermenge verwendet, dann steigt die Lösungsviskosität des Produktes in seiner Lösung nach einer
gewissen Induktionsperiode spontan an. Selbst wenn man nur« etwas über der oben angeführten Vernetzermenge arbeitet,
steigt die Lösungsviskosität des Produktes im basischen Medium ständig weiter an. In beiden Fällen kann diese durch
Lösungsviskositätsanstieg angezeigte Reaktionsfortsetzung
nur durch Zugabe von Säuren wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Essigsäure, Ameisensäure usw. abgestoppt werden.
Wird dagegen weniger als die optimale Vernetzermenge zugesetzt,
dann tritt weder eine merkliche Viskositätserhöhung
ein noch besitzt das Produkt optimale Retentionswirkungsfunktionen.
Nur bei Zugabe der oben angeführten optimalen Vernetzermenge erreicht man nach 2 bis 10 Stunden eine Lösungsviskosität,
die sich nicht mehr verändert, so daß die wäßrige Lösung des Produktes im alkalischen Medium lagerstabil
bleibt. : :■-"
Nachträglieh wurde festgestellt, daß die optimale Retentionswirkung
des Produktes vermutlich auf den "erfindungsgemäßen Verfahrensschritt der Umsetzung von Epichlorhydrin
5160 - 22 -
50 9S18/nan 4
Blatt an das Deutsche Patentamt, München
24. Oktober 1973
mit Trimethylamin oder einem anderen Trialkylamin mit anschließender
Anlagerung an das vernetzte oder unvernetzte basische Polyaminoamid zurückzuführen ist, weil das hierdurch
erzielte Produkt eine positive Ladung aufweist, die vermutlich wegen des negativen Zetapotentials der
Pasern und Pigmente, die in Papi erfa ser stoff brei" zurückgehalten
werden sollen, entsprechend vorteilhaft anzuwenden ist.
Der Aufbau der wasserlöslichen basischen aus Polyalkylenpolyaminen,
Dicarbonsäuren und Diaminen polykondensierten PoIyaminoamideist
nicht Gegenstand dieser Erfindung, er ist in der deutschen Offenlegungsschrift 2 209 242 ausführlich
beschrieben.
5160 .-23 -
50 98 18/101 A
Claims (6)
- Verfahren, zur Herstellung von als Eetentionsmittel für Füllstoffe und Pigmente, als Entwässerungsbeschleuniger und-als Abwasseraufbereitungsmittel bei der Papierherstellung geeigneten, mit polyfunktionellen Verbindungen umsetzbaren basischen lagerstabilen Polyaminoamiden, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine polyfunktionelle Verbindung auf ein tertiäres einwertiges Amin einwirkt und die so gebildete Ammoniumverbindung mit einem basischen Polyaminoamid, das aus einer Diearbonsäure, einem Polyalkylenpolyamin und einer Aminocarbonsäure bzw. deren Laktäin polykondensiert ist, vor oder nach dessen Umsetzung mit 0,15 0,19 Mol einer polyfunktionellen Verbindung pro Mol sekundärer Aminogruppe des Polyaminoamids reagiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als tertiäres einwertiges Amin Trimethylamin, Tripropylamin, Tributylamin, Triäthanolamin, Dimethylanilin, Dimethylcyclohexylamin entweder für sich allein oder in beliebiger Abmischung miteinander auf die polyfunktionelle Verbindung einwirkt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als polyfunktionelle Verbindung Epiehlorhydrin und/oder Dichlorhydrin verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß. das tertiäre einwertige Amin vor seiner Anlagerung an das basische Polyamid mit^einem Moläquivalent der polyfunktionellen Verbindung behandelt wird.5160 . 50 9 8/18/101 4£. Blatt an das Deutsche Patentamt, München 303waisrode-Bomiitz. 24. Oktober 1973•ΛΤ,
- 5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das basische Polyamid mit O,16 - 0,18 Mol einer polyfunktionellen Verbindung pro Mol sekundärer Aminogruppe des Polyamids reagiert.
- 6. Verwendung der nach Anspruch 1-5 hergestellten basischen Polyaminoamide als Mittel zur Erhöhung der Retention von Fasern, Füllstoffen und Pigmenten, zur Beschleunigung der Entwässerung und zur Aufarbeitung von Abwässern bei der Papierherstellung.509818/1014
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