DE2352550C2 - Verbundbindemittel zum Verbinden zweier verbundunverträglicher Kunststoffkörper - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbundbindemittel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verbundbindemittels gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 9 sowie weiter auf ein Verfahren zum Verbinden zweier verbundunverträglicher Kunststoffträger gemäß

J5 dem Oberbegriff von Patentanspruch 15.

Bei einem Verbundteil, welches aus mehreren Kunststoffkörpern zusammengesetzt ist, ist die Erzielung einer festheftenden Verbindung der Kunststoffkörper untereinander dann problematisch, wenn sie zueinander verbundunverträglich sind. Dies trifft beispielsweise dann zu, wenn ein Kunststoffkörper aus Polymethylmethacryiat mit einem Kunststoffkörper aus Polyvinylchlorid verbunden werden soll, oder dann, wenn etwa eine Polypropylenfolie mit einem Halter aus Nylon verbunden werden soll.

Nach den üblichen Verfahren wird ein Verbundbauteil durch Kleben oder durch eine mechanische Verbindung hergestellt. Mit diesem Verfahren läßt sich jedoch häufig kein ausreichend fester Verbund der Teile verwirklichen. Bekannt ist es ferner, die Kunststoffkörper eines Verbundbauteils miteinander zu verschweißen, wozu die angrenzenden Bereiche der Kunststoffkörper auf Schmelztemperatur erhitzt und die Kunststoffkörper dann zum Zwecke des Verschweißens zusammengepreßt werden. Im Falle von verbundunverträglichen Kunststoffkörpern verhindern jedoch die unterschiedlichen Strukturen und Eigenschaften der Kunststoffe häufig eine zufriedenstellende Verbindungsschweißung. Häufig wird aber auch eine an sich verwendbare Schweißung der Kunststoffkörper durch eine spätere Schädigung der Schweißverbindung beispielsweise durch Temperatur- oder Oxidationseinflüsse, unwirksam.

Eine solche Verschweißung von Kunststoffkörpern, die auch häufig als Heißversiegelung bezeichnet wird, ist bekannt (US-PS 35 74 031). jedoch nur in Verbindung mit verbundverträglichen Kunststoffkörpern, die im wesentlichen chemisch übereinstimmen. Zum Zwecke des

Verbunds dieser Kunststoffkörper wird zwischen diesen eine Schicht eingebracht, in welcher Suszeptorteilchen fein verteilt eingebaut sind, welche nach Aufbringen einer indirekten Energie erwärmt werden und dadurch die Zwischenschicht sowie die angrenzenden Bereiche der Kunststoffkörper auf die Heißversiegelungstemperatur erwärmen. Die Praxis zeigt allerdings, daß eine für verbundverträgliche Kunststoffkörper geeignete Versiegelungsschicht nicht zur Erzielung eines fest haftenden Verbunds bei verbundunverträglichen Kunststoffkörpern ausreicht.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbundbindemittel zu schaffen, welches eine ausreichend feste und stabile Verbindung zweier verbundunverträglicher Kunststoffkörper ermöglicht

Feiner besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein geeignetes Herstellverfahren für das Verbundbindemittel und ein geeignetes Verfahren zum Verbinden zweier verbundunverträglicher Kunststoffkörper durch Heißversiegelung zu schaffen.

Für das Verbundbindemittel wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

Für das Herstellverfahren wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 9 enthaltenen Merkmale gelöst, wobei die Aufgabe für das Verbindungsverfahren gelöst wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 15 enthaltenen Merkmale.

Zweckmäßige Ausgestaltungen des Verbundbindemittels bzw. der Verfahren sind durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet.

Nach Maßgabe der Erfindung wird zur Erzielung eines festen und stabilen Verbunds von unverträglichen Kunststoffkörpern ein Verbundbindemittel verwendet, welches zwei Schichten umfaßt, welche jeweils mit einem der Kunststoffkörper verbundverträglich sind. Zumindest eine dieser Schichten ist in an sich bekannter Weise (US-PS 35 74 031) so ausgebildet, daß sie durch indirekt aufgebrachte Energie auf Heißversiegelungstemperatur erwärmbar ist. Ferner umfaßt das Verbundmittel ein fasriges Gefüge zwischen den beiden Schichten, welches aus Fäden aufgebaut ist, die zumindest teilweise in den beiden Schichten eingebettet sind und so für eine Verstärkung des Verbunds sorgen. Ein derart aus zwei Schichten und einem dazwischen angeordneten fasrigen Gefüge aufgebautes Verbundbindemittel überwindet die für den Verbund der Kunststoffkörper mit Hinsicht auf die chemische Unverträglichkeit der Kunststoffkörper resultierenden Schwierigkeiten und gewährleistet eine außerordentlich feste Verbindung.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen in der Zeichnung erläutert. Darin zeigt

Fig. 1 eine Schnittansicht durch ein Verbundbauteil, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,

F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines teilweise geschnittenen Verbundbindemittels,

F i g. 3 einen vergrößerten Querschnitt längs der Linie HI-III der Fig. 1,

F i g. 4a und 4b Teilquerschnitte des in F i g. 1 dargestellten Verbundbauteils sowie

Fig.5 einen Teilschnitt einer anderen Ausführungsform für die Anwendung des Verbundbindemittels.

F i g. 1 zeigt den aus mehreren Kunststoffkörpern aufgebauten Gegenstand 10. Im einzelnen setzt sich dieser zusammen aus einer Folie 12 aus Polyproyplen und einem Halter 14 in Form einer Öse, der aus einem hochfesten Kunststoff, wie Nylon, besteht.

Wegen der Unterschiede in der Struktur und den Eigenschaften von Polypropylen und Ny'ion ist eine Verbindung zwischen den beiden Teilen mit der nötigen Festigkeit und unter Erhalt der Eigenschaften dieser Kunststoffe schwierig. Die Verbindung von Folie und Halter erfolgt mit einem Verbundbindemittel 20, welches im einzelnen in Fig.2 und 3 abgebildet ist Das Verbundbindemittel 20 hat eine Mehrschichtenstruktur. Nach den Abbildungen besteht die untere Schicht 22 aus einem thermoplastischen Material, das eine große

to Verbundunverträglichkeit mit dem Polypropylen der Folie 12 besitzt. Solche Verträglichkeit, besteht in gegenseitiger Vermischbarkeit, Ähnlichkeit in den Heißversiegelungstemperaturen und anderen ähnlichen Eigenschaften. Zum Beispiel kann die Schicht 22 aus einem Polyproyplen sein, das ähnliche oder dieselben Eigenschaften wie das der Folie 12 aufweist.

Die obere Schicht 24 des Verbundbindemittels 20 ist aus einem thermoplastischen Material hergestellt, das eine hohe Verbundverträglichkeit mit dem Nylon des Halters 14 besitzt. Beispielsweise kann die Schicht 24 aus einem Nylonmaterial gebildet sein, das ähnliche oder gleiche Eigenschaften wie das Materia! des Halters 14 aufweist.

Zwischen den Schichten 22 und 24 ist ein Haftmittel vorgesehen, welches aus einem offenen, nämlich fasrigen Gefüge 26 von hohen Zugfestigkeitseigenschaften in bezug auf die Schichten 22 und 24 besteht. Das Gefüge 26 ist aus Fäden 27 aus Glasfasern 29 hergestellt. Die Haftung zwischen den Schichten 22 und 24 und den Fäden 27 wird bewirkt durch die Einbettung der Fasern und Fäden des Gefüges 26 in den Schichten. An gewissen Stellen, wie den Kreuzungspunkten der Fäden 27 können diese vollständig in die Schichten eingebettet sein. Die Tiefe der Einbettung der Fäden in die Schichten hängt von vielen Faktoren ab, z. B. der Viskosität der Materialien zur Aufbringungszeit auf das Gefüge, der Oberflächenspannung und Kapillaraktivitäten der Materialien, der Anwesenheit von Netzmitteln auf den Fäden, von der Form, mit welcher die Materialien auf das Gefüge gebracht werden, von dem angewendeten Druck auf das Verbundbindemittel bei der Herstellung. Die Gewebeart, die Maschenweite zwischen den Fäden, die Dicke der Fäden im Vergleich zur Maschenweite und die zur Herstellung der Gefüge verwendete Technik bestimmen auch die Tiefe der Einbettung.

Hierbei hat es sich gezeigt, daß im Gefüge 26 vorhandene Lücken mit den Schichten unverbunden bleiben, während die Kreuzungspunkte der Fäden 27 in die Schichten eintauchen. Weiter hat es sich gezeigt, daß in vielen Verbundbindemitteln die Schichten nicht völlig das Gefüge durchdringen, sondern der A b b. 3 entsprechend angeordnet sind. Die Anordnungsweise hängt von den genannten Faktoren ab. In vielen Fällen ist die räumliche Anordnung der Schichten derart gestaltet, daß Abschnitte der Fäden 27, die nicht mit den Schichten 22 und 24 in Kontakt sind, sich frei biegen können, und damit das Verbundbindemittel 20 biegsam machen. Wegen der Biegsamkeit, die durch die ungebundenen Abschnitte der Fäden zwischen den Schichten verursacht wird, bewirkt eine Biegung des Materials keine übermäßige Spannung des Verbundbindemittels; dieses wird dadurch somit verstärkt. In anderen Fällen werden bevorzugt die Leerraume der Schichten 22 und 24 miteinander in Kontakt gebracht, um das Verbundbinde-

b5 mittel steifer zu machen und um eine zusätzliche Verstärkung der Verbindung zwischen den Schichten zu erhalten. Erwünschtenfalls können auch die Fäden 27 des Gefüges 26 mit dem Kunststoff der Schichten 22 und

24 vor dem Weben überzogen werden, um den Fluß der Schichten um das Gefüge zu erleichtern. Zum Beispiel kann vor der Herstellung des gewebeartigen Gefüges 26 der Schuß mit dem Polypropylen der Schicht 22 überzogen werden, während die Kette mit dem Nylon der Schicht 24 überzogen ist. Das Gefüge 26 wird nach dem Weben zwischen die Schichten 22 und 24 eingebracht.

Eine oder beide Schichten 22 und 24 sind so gebildet, daß sie durch indirekt aufgebrachte Energie auf Heißversiegeltemperatur erwärmbar ist. Der Ausdruck »indirekt aufgebracht« bedeutet, daß die für die Einführung der Wärme verantwortliche Energie nicht direkt, z. B. mit einer heißen Platte, übertragen wird, sondern durch ein elektrisches oder magnetisches Feld.

Hierzu wird in die indirekt erwärmhare Schicht ein is Suszeptor 28 in einer Menge eingebracht, die ausreicht, um die erwünschte Heizwirkung zu erreichen. Das sind vorzugsweise 10 bis 30 Gewichtsprozent bezüglich des Materials der Schicht oder Schichten; der Bereich kann sich aber von 3 bis 50 Gew.-% erstrecken. Spricht der Suszeptor 28 auf ein hochfrequentes Magnetwechselfeld an, so besteht der Suszeptor 28 dann aus feinen Teilchen eines Metalloxides, wie FejO4, Fe2Oj und CrO?. Besonders geeignet ist hierbei ;«-Fe2Oi. Die besondere Eignung der vorstehenden Suszeptormaterialien beruht auf deren Fähigkeit, auch noch in einer Korngröße im Submikronbereich Wärme zu entwickeln. Die Verwendung von so kleinen Teilchen erleichtert die Dispersion in den Materialschichten und ändert nicht wesentlich die anderen Eigenschaften der Materialschichten, wie deren Stärke oder die Bindeeigenschaften. Es sind Teilchengrößen bis zu 0,01 Mikrometer verwendet worden.

In Fällen, in denen das thermoplastische Material der Schichten 22 und 24 verschiedene Heißversiegelungstemperaturen aufweist, wird das Problem des Überhitzens des Materials mit der niedrigeren Heißversiegelungstemperatur dadurch gelöst, daß der Suszeptor 28 nur in dem Material mit der höheren Heißversiegelungstemperatur dispergiert wird. In dem vorstehend gegebenen Beispiel zeigt das Nylonmaterial der Schicht 24 eine höhere Versiegelungstemperatur als das Polypropylen der Schicht 22, so daß der Suszeptor 28 in der Schicht 24 dispergiert wird.

Um den Gegenstand 10 herzustellen, werden die Folie t2 und der Halter 14 so angeordnet, daß die zu verbindenden Oberflächen sich gegenüberliegen. Das beschriebene Verbundbindemittel 20 wird zwischen den gegenüberliegenden Oberflächen eingeschoben, wie es in Fig.4a angedeutet ist, wobei die Schicht 24 dem Halter 14 und die Schicht 22 der Folie 12 zugekehrt ist.

Die miteinander zu verbindenden Flächen der Folie 12 und des Halters 14 werden mit dem Verbundbindemittel 20 in Berührung gebracht. Dann wird eine Vorrichtung zum Anlegen eines Wechselstromfeldes in die Nachbarschaft des Verbundbindemittels gebracht. Diese Vorrichtung kann z. B. eine flache Spirale 30 (A b b. 4b) sein. Die Spirale 30 wird durch ein Hochfrequenzwechselstromfeld aus der Quelle 32 erregt Die Frequenz des magnetischen Feldes, das durch die Spule 30 aufgebaut wird, liegt im allgemeinen im Bereich zwisehen 0,4 und 6 Megahertz; eine brauchbare Wärmeentwicklung wird auch bei höheren Frequenzen bis zu 30 Megahertz für eine übliche Spule erreicht

Durch das Hochfrequenzmagnetfeld der Spule 30 wird der Suszeptor 28 erhitzt und damit die Schicht 24 und durch Wärmeleitung auch die Schicht 22. Das Erhitzen verursacht eine Temperaturerhöhung der Folie 12 und des Halters 14 im Bereich der Verbindungsflächen auf die Heißversiegelungstemperatur. Wenn die Folie 12 und der Halter 14 die Heißversiegelungstemperatur erreicht haben, erfolgt eine Bindung zwischen der Folie 12 und der Schicht 22 sowie zwischen dem Halter 14 und der Schicht 24. Diese Verbindung kann durch Druck unterstützt werden, der in Richtung des Pfeiles 34 gegen die beiden Kunststoffkörper ausgeübt wird (A b b. 4b).

Die Erhitzung des Suszeptors 28 kann schnell erfolgen; eine Zehntel Sekunde ist ausreichend, wenn beide Schichten 22 und 24 den Suszeptor 28 enthalten. Wenn der Suszeptor nur in einer der Schichten 22 oder 24 enthalten ist, benötigt die Erhitzung üblicherweise etwas länger, z. B. 2 Sekunden. Wenn die erwünschte Heißversiegelung erreicht ist, wird das magnetische Feld der Spule 30 durch Abschalten der Spule 30 von der Stromquelle oder durch Entfernen der Spule aus der Nachbarschaft des Verbundbindemittels 20 entfernt. Wegen der schnellen Erhitzung des Suszeptors 28 und der schnellen Bildung der Heißversiegelung bleiben die Folie 12 und der Halter 14 in ihrer Gesamtmasse kühl, was die Abkühlung des Verbundbindemittels und damit die Vervollständigung der Heißversiegelung unterstützt. Es ist auch möglich, ein Kühlmittel durch die Kühlanlage 36 in der Spule 30 umzuwälzen, um den Verbundbereich abzukühlen.

In dem fertigen Verbundteil garantiert die Verbundverträglichkeit zwischen der Folie 12 und der Schicht 22 sowie zwischen dem Halter 14 und der Schicht 24 eine besondere Festigkeit zwischen diesen Teilen. Das Gefüge 26 verstärkt das Verbundbindemittel 20 und verleiht diesem selbst eine entsprechende Festigkeit.

Die Herstellung des Verbundbindemittels beginnt mit der Dispersion des Suszeptors 28 in einer oder in beiden Schichten 22 und 24. Diese Dispersion kann verschiedentlich erreicht werden. Zum Beispiel kann das trockene granulierte Schichtmaterial auf erwärmten Walzen mit dem Suszeptor 28 vermählen werden. Das Produkt kann dann auf den Walzen dünn in Schichtform ausgewalzt werden.

Bei einem anderen Verfahrensschritt kann das Schichtmateria! wie vorstehend hergestellt dann unterteilt und in einer Schneckenpresse mit vorgegebenen Mengen eines unbeladenen Materials vermischt werden, um das Material für die Schicht herzustellen.

Eine der Schichten 22 oder 24 kann dann auf den Erweichungspunkt erhitzt werden. Wenn die Schicht mit dem Suszeptor 28 erhitzt werden soll, so kann dies durch ein schwaches Magnetfeld erfolgen. Die Schicht kann auch durch eine Heizplatte oder auf andere Weise erwärmt werden.

Das Gefüge 26 wird auf die aufgeweichte Oberfläche der erhitzten Materialschicht aufgebracht. Das Gefüge 26 kann vorher mit den vorstehend genannten Materialschichten überzogen worden sein. Besteht das Gefüge aus Glasfasern, so kann die Verbindung des Schichtmaterials durch die Zugabe von Silan (Aminopropyletriathoxysilan) zu den Glasfasern erleichtert werden. Es wurde auch gefunden, daß die Verbindung des Gefüges 26 mit den Schichten durch das Aufrauhen der Gefügeoberfläche, z.B. mit Sandpapier, verbessert werden kann. Entsprechend dem Erweichungsgrad kann man das Gefüge 26 teilweise in die Schicht durch sein eigenes Gewicht einsinken lassen, um die erwünschte Verbindung mit der Schicht zu erreichen. Wenn die erwünschte Haftung auf diese Weise nicht erreicht wird, kann das Gefüge 26 in die Schicht durch Aufbringung eines gleichmäßigen Druckes auf die Oberfläche der Schicht gepreßt werden. ·

Die andere Schicht, ζ. B. die Schicht 24, wird dann auf die freie Fläche des Gefüges 26 aufgebracht. Dies kann auf dieselbe Weise geschehen wie die Aufbringung der Schicht 22 oder in irgendeiner anderen, mit den mechanischen und thermischen Eigenschaften der Materialschichten verträglichen Weise. Man kann ein Spritzoder Preßüberzugsverfahren anwenden. Auch ein Überziehen durch Anstreichen, durch Sprühen, u. dgl. ist möglich.

In Verbindung mit dem vorstehend beschriebenen Polypropylen-Nylon-Beispiel kann das Verbundbindemittel durch Erhitzen einer Polypropylenfolie und Aufpressen des Gefüges in die aufgeweichte Oberfläche hergestellt werden. Das Nylonmaterial kann dann geschmolzen werden und auf die freie Oberfläche des Gefüges aufgebracht werden. Das Nylonmaterial kann auch durch Behandlung der freien Oberfläche des Gefüges mit einer Lösung von Nylon in einem Lösungsmittel aufgebracht werden. Das letztere gewährt ein besseres Eindringen des Nylonmaterials in das Gefüge, aber die Festigkeit des resultierenden Verbundbindemittels ist nicht ganz so hoch, wie wenn das Nylonmaterial geschmolzen und dann auf das Gefüge aufgebracht wird.

Der gewünschte Abstand der Schichten zueinander kann auf verschiedene Weise kontrolliert werden. Mit festem Schichtmaterial kann der Einbettungsgrad des Gefüges 26, durch die Temperatur, auf die das Schichtmaterial erhitzt wird, reguliert werden, sowie durch den angewendeten Druck, um das Gefüge in die Materialschicht zu pressen, und durch andere Verfahrenskriterien. Mit flüssigen Schichtmaterialien kann der Durchdringungsgrad durch die Viskosität derselben oder durch die Art des Gefüges usw. kontrolliert werden.

Wenn das erhaltene Verbundbindemittel 20 zu dick ist oder die Hohlräume in den Schichten größer als erwünscht sind, kann das Verbundbindemittel auf eine geringere und gleichmäßigere Dicke heiß gepreßt werden. Das fertige Verbundbindemittel 20 wird dann in die gewünschte Form geschnitten (Rechtecke der A b b. 1 und 4).

Um die Bindung der Schichten 22 und 24 mit der Folie 12 bzw. Halter 14 zu verstärken, sollten die Fäden 27 nicht die Außenfläche des Verbundbindemittels 20 durchdringen. Beide Außenflächen des Verbundbindemittels 20 sollten frei vom Gefüge 26 sein.

Die genaue Formulierung der Schichten 22 und 24 kann entsprechend den verschiedenen Verbundanwendungen gewählt werden. Die Formulierung kann unter anderem verschiedene Kombinationen des ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), von Acetalen, von Acrylharzen, Allylharzen und -monomeren, von Zellulose, von chlorierten Polyäthern, von fluorierten Kunststoffen, Nylon, Polycarbonaten, Polyestern, Polyäthylen, Polytetrafluorethylen, Polypropylen, Polyurethanen, Polybutylen, und Vinylpolymeren und Copolymeren enthalten.

Bei gewissen Anwendungen ist es wünschenswert, ein Gefüge 26 zu verwenden, das aus einer Mehrzahl von unverwobenen, parallel laufenden und sich überlappenden Fäden besteht, z. B. aus einem vorgesponnenen oder gewirkten Material, statt eines gewebten Gefüges ω 26.

Eine oder beide Schichten 22 und 24 können so eingefärbt sein, daB das Verbundbindemittel dieselbe Farbe wie die zu verbindenden Werkstücke hat oder die Verbundstelle durch ihre Farbe von den zu verbindenden Kunststoffkörpern unterschieden werden kann. Das Einfärben einer oder beider Schichten 22 und 24 kann als Anzeige für die Orientierung der Schichten und ihre Verbundverträglichkeitseigenschaften dienen.

In gewissen Fallen ist es vorteilhaft, einen dielektrisch aufheizbaren Suszeptor zu verwenden. Zu diesem Zweck wird ein Material gewählt mit hohen dielektrischen Verlusten z. B. Polymere und Kopolymere des Vinylchlorides, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid und Vinylidenfluorid. Polyvinylchlorid ist in dieser Hinsicht besonders zu bevorzugen.

Um das elektrische Wechselstromfeld zu erzeugen, das die Wärme in dem dielektrisch aufheizbaren Suszeptor, der sich im Verbundbindemittel befindet, entwickelt, kann zwischen zwei plattenähnlichen Elektroden 40 eine Hochfrequenzquelle 42 angeschlossen werden (Abb. 5).

In einigen Fällen können sich die Materialschichten 22 und 24 selbst aufheizen, wenn sie indirekt angewendeter Energie ausgesetzt werden. Dies macht die Verteilung eines getrennten Suszeptors in den Schichten überflüssig. Zum Beispiel kann eine der Schichten, wenn sie aus den vorstehend genannten Vinyl- oder Vinylidenverbindungen besteht, durch ein elektrisches Wechselfeld erhitzt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (15)

Patentansprüche:

1. Verbundbindemittel zum Verbinden zweier verbundunverträglicher Kunststoffkörper durch Heißversiegelung, gekennzeichnet durch zwei Schichten (22,24), welche jeweils mit einem der Körper (12,14) verbundverträglich sind, von denen zumindest eine Schicht in an sich bekannter Weise durch indirekt aufgebrachte Energie auf Heißversiegelungstemperatur erwärmbar ist, und durch ein fasriges Gefüge (26) aus Fäden (27) zwischen den beiden Schichten, wobei die Fäden zumindest teilweise in den beiden Schichten eingebettet sind.

2. Verbundbindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbettung derart ist, daß die Schichten mit Abstand voneinander angeordnet sind.

3. Verbundbindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das fasrige Gefüge (26) aus einem Gewebe besteht.

4. Verbundbindemittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das fasrige Gefüge (26) zumindest aus einem Paar von wiederholt ineinandergreifenden Fäden besteht, von denen einer mit dem Material der ersten Schicht (22) und der andere mit dem Material der zweiten Schicht (24) überzogen ist.

5. Verbundbindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens eine der beiden Schichten (22, 24) auf Heißversiegelungstemperatur erhitzbar ist, wenn sie einem magnetischen oder elektrischen Wechselfeld ausgesetzt wird.

6. Verbundbindemittel nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens eine der beiden Schichten (22, 24) einen aus Teilchen bestehenden Suszeptor (28) in Dispersion enthält, der durch indirekt aufgebrachte Energie erhitzbar ist.

7. Verbundbindemittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,daß der Suszeptor (28) aus ferromagnetischen Teilchen wie /-Fe2Oj, FejO.), und OO2, besteht.

8. Verbundbindemittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Suszeptor (28) aus Polymeren und Copolymeren des Vinylchlorides, Vinylfluorides, Vinylidenchlorides und Vinylidenfluorides besteht.

9. Verfahren zur Herstellung des Verbundbindemittels gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung eines fasrigen Gefüges aus Fäden, bei welchem an gegenüberliegenden Flächen zumindest Abschnitte der Fäden freiliegen, Aufbringung der einen Schicht auf das Gefüge derart, daß die Fäden zumindest teilweise in der Schicht eingebettet sind und Aufbringen der anderen Schicht auf das Gefüge derart, daß die Fäden zumindest teilweise in dieser Schicht eingebettet sind.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflegen der Schichten auf das fasrige Gefüge derart erfolgt, daß die Schichten miteinander in Verbindung stehen.

11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflegen der Schichten derart erfolgt, daß zumindestens eine der Schichten in flüssiger Form aufgebracht wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Festlegung des Eindringgrades der flüssigen Schicht in das fasrige Gefüge zusätzlich die Viskosität der flüssigen Schicht kontrolliert wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schichten in flüssiger Form aufgebracht werden.

14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Fäden mit dem Material der ersten Schicht und ein anderer Teil der Fäden mit dem Material der zweiten Schicht überzogen wird, und die Fäden dann zu einem Gefüge verwebt werden.

15. Verfahren zum Verbinden zweier verbundunverträglicher Kunststoffkörper durch Heißversiegelung, gekennzeichnet durch Anordnen der Kunststoffkörper derart, daß die zu verbindender^Abschnitte einander gegenüberliegen. Einfügen des Verbundbindemittels gemäß Anspruch 1 zwischen die Körper derart, daß die thermoplastischen Schichten zu den Körpern benachbart sind, mit denen sie verbundverträglich sind, indirekte Energieaufbringung auf das Verbundbindemittel zum Erhitzen der Kunststoffschichten und der angrenzenden Teile der Körper auf Heißversiegelungstemperaturen sowie Zusammenbringen der beiden Kunststoffkörper mit dem Verbundbindemittel zur Heißversiegelung mit den entsprechenden Schichten.