DE2348770B2 - Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in Temperaturgradientöfen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in TemperaturgradientöfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung
in Temperaturgradientöfen, durch Aufteilung der Heizwicklung in mehrere Heizabschnitte und Zuordnung
jeweils eines eigenen Temperaturfühlers und Reglers zu den einzelnen Heizabschnitten, wobei die
Sollwerte dieser Regler durch eine Kompensationsschaltung vorgegeben werden.
Bei der Prüfung von Werkstoffen, wie z. B. keramischer Farbkörper, Glasuren oder Schmelzfarben, muß
häufig die Abhängigkeit verschiedener Stoffeigenschaften, wie beispielsweise Farbton oder Oberflächenfehler,
von der Brenntemperatur ermittelt werden. Rationellstes Hilfsmittel zur Bestimmung dieser Abhängigkeit ist
der Temperaturgradientofen, meist ein Röhrenofen, in dem die Temperatur längs des Heizrohres stetig
ansteigt
Bei den bisher bekannten Temperaturgradientöfen wird der Temperaturgradient längs des Heizrohres im
allgemeinen dadurch erreicht, daß die Wicklung des Widerstandsdrahtes auf dem Heizrohr nicht mit
konstanter, sondern mit einer stetig veränderten Steigung aufgebracht ist. Bei dieser Anordnung kann
aber der durch die Ofenwicklung einmal vorgegebene
ίο Temperaturgradient nur innerhalb enger Grenzen
willkürlich verändert werden und sich andererseits durch Alterung der Heizwicklung unerwünscht und
nicht korrigierbar von selbst ändern.
Es ist daher auch eine andere Ofenkonstruktion bekannt, bei der die mit gleichmäßiger Steigung auf das
Heizrohr aufgebrachte Heizwicklung in mehrere Abschnitte aufgeteilt ist (DE-GM 19 01850). Durch
Parallelschalten verschieden großer externer Widerstände zu den einzelnen Abschnitten der Heizwicklung
wird erreicht, daß die verschiedenen Ofenabschnitte verschieden stark aufgeheizt werden, wodurch sich ein
Temperaturgradient im Heizrohr einstellen läßt. Eine Änderung oder durch Alterung der Heizwicklung
erforderlich gewordene Nachjustierung des Temperaturgradienten ist bei diesem Ofentyp zwar möglich; sie
kann aber nur mit einem erheblichen Zeitaufwand durchgeführt werden.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltanordnung für die vollautomatische Regelung
der Temperaturverteilung in Temperaturgradientöfen zu finden, die eine Nachjustierung des Temperaturgradienten
erübrigt und eine Änderung des Temperaturgradienten in weiten Grenzen gestattet.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß die Heizwicklung des Ofens in mehrere Heizabschnitte aufgeteilt ist, die während der Aufheiz- und Haltephase des Heizstroms stets verschiedene, untereinander abgestimmte Temperaturwerte besitzen, wobei jedem Heizabschnitt ein eigener Temperaturfühler und ein
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß die Heizwicklung des Ofens in mehrere Heizabschnitte aufgeteilt ist, die während der Aufheiz- und Haltephase des Heizstroms stets verschiedene, untereinander abgestimmte Temperaturwerte besitzen, wobei jedem Heizabschnitt ein eigener Temperaturfühler und ein
4i) eigener Regler zugeordnet sind und die Extremwerte,
d. h. die Temperaturen der jeweils kältesten und heißesten Zone vorgegeben werden, wobei erfindungsgemäß
die Sollwerte dieser Regler durch eine Kompensationsschaltung vorgegeben werden, die so
v> aufgebaut ist, daß die Vorgabe der Extremwerte in an sich bekannter Weise an entsprechenden Anzeigesystemen
erfolgt und die Sollwerte der dazwischenliegenden Heizzonen sich durch eine Spannungsteilerschaltung
automatisch ergeben.
Temperaturgradientöfen, die mit einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ausgestattet sind, können
verhältnismäßig einfach, mit wenigen Handgriffen, in ihren Temperaturgradienten in weiten Grenzen verändert
werden. Eine Alterung der Heizwicklung hat keinen Einfluß auf den Temperaturgradienten. Außerdem
sind auch die Aufheiz- und Abkühlphase des Ofens geregelt, und zwar derart, daß auch während des
Aufheiz- und Abkühlvorgangs der Temperaturgradient längs des Heizrohres aufrechterhalten wird. Aufheiz-
wi und Abkühlgeschwindigkeit sind in weiten Grenzen frei
wählbar und werden durch die erfindungsgemäße Regelung exakt eingehalten.
Die Heizwicklung des Temperaturgradientofens ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt, wobei die einzelnen
6r> Abschnitte sowohl galvanisch getrennt, als auch, was oft
ofenbautechnisch günstiger ist, miteinander in Art einer Reihenschaltung verbunden sein können.
Bei galvanisch getrennten Heizwicklungen ist ein
direkter Netzbetrieb möglich, wobei jeder einzelne Wickelabschnitt direkt mit Netzspannung versorgt
wird. Aus Leistungsanpassungsgründen setzt man jedoch zweckmäßigerweise einen Anpassungstransformator
ein.
Bei einer Heizrohrkonstruktion, bei der die einzelnen Wickelabschnitte leitend miteinander verbunden sind,
ist prinzipiell ein Transformator erforderlich, wobei für jeden Abschnitt eine eigene, von den anderen
galvanisch getrennte Transformatorwicklung vorzusehen ist.
Durch elektronische oder elektromechanische Schütze werden die einzelnen Heizwicklungen während des
Regelungsvorgangs im Betriebszustand ein- und ausgeschaltet. Die Temperatur im Heizrohr wird mit Fühlern,
wie z. B. Thermoelementen, gemessen, und zwar wird jedem Rohrabschnitt, der einen Abschnitt der Heizwicklung
trägt, ein solcher Thermofühler zugeordnet.
Zweckmäßigerweise baut man diese Thermoelemente so auf, daß für alle Elemente eine gemeinsame
TemperaturvergleichssteUe (Tvcrgi.) vorgesehen ist.
Außerdem sollte man aus Genauigkeitsgründen darauf achten, daß der Thermodraht für sämtliche Thermoelemente
von derselben Drahtrolle fortlaufend entnommen wird.
Prinzipiell könnte man den Temperaturgradienten im Heizrohr dadurch einstellen, daß man für jeden
Heizabschnitt einen Regler mit eigenem Sollwerteinsteller vorsieht. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß
an diese Regler extrem hohe Genauigkeitsanforderungen gestellt werden müssen. So müßten beispielsweise
bei einem Gradienten von 1000 bis 10500C und einer
Anordnung von sechs Heizzonen die einzelnen Regler auf 1000, 1010 usw. bis 10500C eingestellt weiden. Bei
einem Fehler von 10% im Gradienten darf z.B. der zweite Regler nur eine Fehlerbreite von 1009 bis
1011°C, also von ± l%o aufweisen. Mit der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung lassen sich diese Regelungsanfordemngen erfüllen: Zur Regelung der einzelnen
Heizungsabschnitte werden Regler verwendet, die bei Eingangsspannung Null schalten. Sie sind eingangsseitig
zwischen den Thermoelementanschluß, der zu dem jeweiligen Heizabschnitt gehört, und einem
entsprechenden Anschluß einer Kompensationsschaltung angeschlossen. Diese Kompensationsschaltung
gibt die Sollwerte der Temperaturen der einzelnen Heizzonen während der Aufheiz-, der Halte- und der
Abkühlphase des Ofens in Form elektrischer Spannungen vor, entsprechend der Spannungstemperaturkurve
der Thermoelemente.
Abbildung I zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine solche erfindungsgemäße Schaltung für
einen Ofen mit sechs Heizabschnitten Wi bis Ht. Die
Solltemperatur, auf die der Regler Re\ den Heizabschnitt Hi während der Haltephase regeln soll, wird in
Form einer Kompensationsspannung U\ für das Thermoelement Γι, ζ. Β. durch ein Potentiometer Pi,
vorgegeben. Zweckmäßigerweise betreibt man dieses und auch die weiteren Potentiometer mit Spannungen
von der Größenordnung Volt und erzeugt dann die niedrigeren Thermo-Kompensationsspannungen durch
Spannungsteilung. Diese Spannungsteiler sind in Abbildung I aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Der Wert dieser Spannung, und damit die Solltemperatur des Reglers Re\ während der Haltephase, wird an
Instrument 11 λ abgelesen. Anstelledes Potentiometers P\
können auch digitale Widerstands/Schalterkombinationen verwendet werden.
Die Solltemperatur, auf die der Regler Rct den Heizabschnitt Ht während der Haltephase regeln soll,
wird in ähnlicher Weise durch das Potentiometer Ph vorgegeben und am Instrument Ua abgelesen. Für die
■; übrigen Regler Rei bis Re$ wird die Kompensationsspannung durch eine Spannungsteilerschaltung zwischen
Pi und Pt eingestellt Bei untereinander gleich
großen Spannungsteilerwiderständen R\ bis Ri erreicht
man so auf einfache Weise einen linearen Temperatur-Mi gradienten im Heizrohr. Selbstverständlich sind bei
geeigneter Wahl der Widerstände andere Kurvenverläufe möglich.
Zur Regelung der Aufheiz- und Abkühlphase des Ofens wird die beschriebene Schaltung um eine
Spannungsquelle mit zeitlich veränderlicher Ausgangsspannung Uo erweitert, beispielsweise durch eine
Festspannung mit einem Motorpotentiometer P0. Dabei wird diese Spannung so zugeschaltet, daß sie den
Spannungen U\ bis Ut entgegengerichtet ist.
>() Dadurch stellen die Spannungen U\ — U0 bis
Ut-Uo die »momentanen Sollwerte« der Regler
Re\ bis Ret dar.
Der momentane Sollwert des Reglers Re\ kann am Instrument Iia der des Reglers Ret am Instrument Kn
r> abgelesen werden.
Ein Temperaturzyklus läuft beispielsweise wie folgt ab: Die Temperatur, die sich später während der
Haltephase in der Heizzone H\ einregeln soll, wird am Potentiometer Pi eingestellt und am Instrument li,\
in abgelesen; entsprechend wird die Temperatur, die sich
während der Haltephase in der Heizzone Ht einregeln soll, mittels Potentiometer Pt und Instrument Im
eingestellt.
Zu Beginn der Aufheizphase stellt man das Motorpo-
r> tentiometer Po von Hand ζ. B. so ein, daß der momentane Sollwert Ut-Ua = O ist; Instrument 16«
zeigt dann Null. Während der Aufheizphase wird die Spannung Ua in der Regel zeitlinear verringert,
beispielsweise durch den Synchron- oder Schrittmotor
ίο der sechs Regler zeitlinear, und untereinander nach
Maßgabe des Spannungsteilers zwischen P, und Pb auch
räumlich linear verteilt, exakt und definiert an. Die Anstiegsgeschwindigkeit kann z. B. dadurch variiert
werden, daß man ein Motorpotenitometer mit umschalt-
■n barem Getriebe vorsieht. Eine einfachere und dabei
genaue Einstellmöglichkeit erhält man, wenn man das Motorpotentiometer über einen Zeittaktschalter betreibt,
dessen Ein/Aus-Zeitverhältnis variabel ist.
Sobald Uo = 0 wird, was durch den Schaltverstärker
Sobald Uo = 0 wird, was durch den Schaltverstärker
ίο Vo signalisiert wird, beginnt die Haltephase. Vo schaltet
7. B. eine Schaltuhr ein, die die Dauer der Haltephase bestimmt.
Nach Ablauf der Schaltuhr beginnt die Abkühlphase, während der — durch Rückwärtslauf des Motorpoten-
Vi tiometers — Uo wieder ansteigt, so daß sich die
momentanen Sollwerte zeitlinear verringern. Sobald z.B. der Sollwert Ut-U0 den Wert Null erreicht hat,
spricht der Verstärker Ve an und schaltet die gesamte
Anlage aus.
w) Die beschriebene Schaltungsanordnung hat den
Vorteil, daß sie einen vollautomatischen Ofenbetrieb ermöglicht, daß sich die maximale Haltetemperatur, die
Haltezeit, der Temperaturgradient, die Aufheizgeschwindigkeit und die Abkühlgeschwindigkeit exakt,
η ; reproduzierbar und vor allem einfach einstellen lassen.
Abbildung II zeigt den zeitlichen Temperaturverlauf in einem Temperaturgradientofen, der durch eine
erfindungsgemäße Schaltungsanordnung geregelt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in einem
Temperaturgradientenofen, bei dem die Heizwicklung des Ofens in mehrere Heizabschnitte aufgeteilt
ist, die während der Aufheiz- und Haltephase des Heizstroms stets verschiedene, untereinander abgestimmte
Temperaturwerte besitzen, wobei jedem Heizabschnitt ein eigener Temperaturfühler und ein
eigener Regler zugeordnet sind und die Extremwerte, d. h. die Temperaturen der jeweils kältesten und
heißesten Zone vorgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwerte dieser
Regler vorgegeben werden durch eine Kompensationsschaltung, die so aufgebaut ist, daß die Vorgabe
der Extremwerte in an sich bekanntet Weise an entsprechenden Anzeigesystemcn erfoigt und die
Sollwerte der dazwischenliegenden Heizzonen sich durch eine Spannungsteilerschaltung automatisch
ergeben.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Anzeigesysteme geeichte
Potentiometer, digitale Widerstands/Schalterkombinationen und/oder den Einstellpotentiometern parallel
geschaltete Anzeigeinstrumente verwendet werden.
3. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen auch
in der Aufheiz- und/oder Abkühlphase geregelt betrieben wird, indem eine zusätzliche, zeitlich
veränderliche Spannungsquelle derart zu den Kompensationsspannungen für die Haltephase zugeschaltet
wird, daß beide einander entgegengeschaltet sind.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Haltezeit eine Zeitsteuerung vorgesehen ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung der zeitlich veränderlichen Gegenspannung eine Festspannung, kombiniert mit Motorpotentiometer,
vorgesehen ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur
einfachen genauen Variation der Änderungsgeschwindigkeit der Gegenspannung vor den Antriebsmotor
des Motorpotentiometers ein Zeittaktschalter geschaltet wird, dessen Ein/Aus-Zeitverhältnis
verstellbar ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2348770A DE2348770C3 (de) | 1973-09-28 | 1973-09-28 | Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in Temperaturgradientöfen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2348770A DE2348770C3 (de) | 1973-09-28 | 1973-09-28 | Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in Temperaturgradientöfen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2348770A1 DE2348770A1 (de) | 1975-08-21 |
DE2348770B2 true DE2348770B2 (de) | 1978-09-14 |
DE2348770C3 DE2348770C3 (de) | 1979-05-17 |
Family
ID=5893933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2348770A Expired DE2348770C3 (de) | 1973-09-28 | 1973-09-28 | Schaltungsanordnung zur vollautomatischen Regelung der Temperaturverteilung in Temperaturgradientöfen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2348770C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997017583A1 (en) * | 1995-11-07 | 1997-05-15 | Sandvik Aktiebolag (Publ) | Power control for furnace |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0768590A1 (de) * | 1995-10-13 | 1997-04-16 | OFFICINE MECCANICHE RIVA S.r.l. | Methode und Vorrichtung zur Regelung der Temperatur von Öfen einer Texturiermaschine |
-
1973
- 1973-09-28 DE DE2348770A patent/DE2348770C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5870423A (en) * | 1995-11-06 | 1999-02-09 | Sandvik Ab | Individual heating element power control for a furnace |
WO1997017583A1 (en) * | 1995-11-07 | 1997-05-15 | Sandvik Aktiebolag (Publ) | Power control for furnace |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2348770A1 (de) | 1975-08-21 |
DE2348770C3 (de) | 1979-05-17 |
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