DE234793C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/08—Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Feeding, Discharge, Calcimining, Fusing, And Gas-Generation Devices (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 234793-KLASSE 12 ß. GRUPPE
JOH N ^GREGORY JON ES und PE DRO SUAREZ in LONDON.
.Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Juni 1910 ab.
»Das vorliegende Verfahren betrifft die Gewinnung
von Ammoniak durch Überleiten eines Luft -Wasserdampfgemisches über erhitzten . Torf oder andere Stickstoff und Kohlenstoff
enthaltende Materialien. Es ist bekannt, daß beim Überleiten eines Lüft-Wasserdampfgemisches
über erhitzten Torf bei einer 5000C.
nicht übersteigenden Temperatur Ammoniak in ^reichlichen Mengen ^entsteht. Da die Reakiion-eine
exothermische ist, :bei welcher Wärme frei wird, so; hat die Temperatur das Bestreben,
zu steigen und »durchzugehen«, so daß:der Torf;ins Glühen kommt, wobei ein
Teil .des gebildeten Ammoniaks dissoziiert wird.
Zur :Regelung der Temperatur benutzt -man den Wasserdampf, indem man bei zu hoher
Reaktionstemperatur.das Verhältnis,des Wasserdampfs ibzw. des .feinzerstäubten Wassers zur
.Luft : steigert, wodurch :die Temperatur >wiederum
sinkt. -Man hat weiter ^gefunden, -daß, wenn man ;einen Teil der :aus dem Ofen austretenden
Endgase nach .ihrer Befreiung von Teer, Ammoniak, Essigsäure .und anderen
Reaktionsprodukten, welche Ofengase im wesentliehen aus Kohlensäure, Stickstoff und Wasserdampf
nebst ganz geringen Mengen an Kohlenoxyd und Wasserstoff bestehen, zusammen
mit der Luft in den Reaktionsofen unterhalb der Reaktionszone, also unterhalb des Rostes einleitet, nicht nur bedeutend an
Wasserdampf gespart, sondern auch die Reaktionstemperatur besser geregelt werden kann.
Die Vornahme der Reaktion bei einer Temperatur unter 5000C. -hat den Übelstand,
daß man in einer bestimmten Zeiteinheit nur eine !gewisse Menge Torf .oxydieren kann.
Wenn es möglich wäre, die Temperatur entsprechend zu erhöhen, so würde die Oxydation
des Torfes bzw. anderer geeigneter kohlenstoffhaltiger Materialien schneller vor sich
gehen und demgemäß die Gesamtausbeute an Ammoniak wachsen. Bei meiner ^erhöhten
Reaktionstemperatur j liegt ^aber die Gefahr
vor, daß -eine Dissoziation des gebildeten.Ammoniaks
eintritt, und Versuche, welche in Verbindung ,mit dem Verfahren des deutschen
:Pätentes:i754oi angestellt wurden, zeigten, daß,
wenn man beim Überleiten eines Luft wasserdampfgemisches i.über erhitzten Torf u. dgl.
die Reaktionstemperatur über 5000C. ^steigert,
die Ausbeuten an Ammoniak so gering ^werden, daß das Verfahren keiner gewerblichen
Verwertung fähig ist.
Es ,wurde nun ^gefunden, daß man trotz
der !Erhöhung der Temperatur auf .600 bis 8oo° C. eine Dissoziation des Ammoniaks vermeiden
kann, wenn .· man dafür Sorge trägt, daß bei der Reaktion keine brennbaren Gase
entstehen, so daß in den ,Austrittsgasen keine brennbaren Gase .in nennenswerter. Menge vorhanden
sind. Diese Beobachtung bildet die Grundlage der vorliegenden Erfindung. Man kann dies dadurch erzielen, daß man einen
Teil der Austrittsgase, welche also im wesentlichen aus Stickstoff, Kohlensäure und Wasserdampf
bestehen, nur mit so viel Luft mischt,
daß der Sauerstoffgehalt des Gasdampf gemisches so gering ist, bzw. die Reaktionszone relativ
so niedrig erhalten bleibt, daß infolge der Verdünnung des Sauerstoffs keine brennbaren
Gase in der Reaktionszone gebildet werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß ein Gasgemisch,
welches im trockenen Zustande etwa 5 bis 14 Prozent Kohlensäure, 8 bis 12 Prozent
Sauerstoff und 1 bis 2 Prozent Kohlenoxyd
neben Stickstoff enthält, sich zur Einführung in den Ofen unterhalb des Rostes bzw. in die Reaktionszone sehr gut eignet,
indem durch Hinzufügen von fein zerstäubtem Wasser und die durch die Einführung dieses
fein zerstäubten Wassers in die Reaktionszone bedingte Volum Vermehrung der Sauerstoff des
Gasgemisches so verdünnt wird, daß trotz des Vorhandenseins einer Temperatur bis zu 800 °
in der Reaktionszone keine Bildung von brennbaren Gasen stattfindet.
Schon Mond hat in seinem bekannten Verfahren
(britisches Patent 3923/1883) vorgeschlagen, einen Teil der Ofengase mit dem
unter dem Rost eintretenden Luft-Wasserdampfgemisch zu mischen. Dies ist jedoch bei Mond praktisch nicht ausführbar, weil er
in seinem Generator das zu behandelnde kohlenstoffhaltige Material unter Gewinnung
von brennbaren Gasen vergast und wenn man diese brennbaren Gase mit Luft vermischt in
den Generator einführen wollte, so würde mit Sicherheit eine Explosion des Generators eintreten.
Man darf eben nicht (und hierdurch unterscheidet sich das vorliegende Verfahren von dem Mondschen Verfahren) die Reaktion
im Generator so leiten, daß brennbare Gase in den Austrittsgasen entstehen, weil es sonst
gar nicht möglich ist, die Temperatur in der Reaktionszone zu regeln. Die Versuche mit
dem Mondchen Verfahren zeigten, daß, wenn man eine gute Ausbeute an Ammoniak erhalt,
die Austrittsgase so minderwertig sind, daß sie sich für Kraftzwecke kaum eignen, wogegen,
wenn die Austrittsgase reich an brennbaren Bestandteilen sind, d. h. also, wenn die
Reaktion bei entsprechend hoher Temperatur stattgefunden hat, die Ausbeute an Ammoniak
sehr gering wird.
Das vorliegende Verfahren wird in der Praxis folgendermaßen ausgeführt. In einem
mit Rost versehenen Generator wird Torf mit einem Wassergehalt von 70 bis 80 Prozent
eingefüllt. Zur Einleitung der Reaktion wird
■ ■■· eine untere Schicht lufttrocknen Torfs entzündet
und die Verbrennung des Torfs durch Zuführung von Luft unterhalten. Nachdem in der Verbrennungszone eine Temperatur von
etwa 700 bis 800 ° (dunkle Rotglut) erreicht ist, wird Luft und Wasserdampf bzw. fein
zerstäubtes Wasser in geeignetem Mengenverhältnis unter den Rost geleitet. Wenn
die Reaktion regelmäßig vor sich geht, wird ein Teil der Austrittsgase, nachdem dieselben
durch Durchleiten durch einen Alkali- und Säureturm von Essigsäure, Ammoniak usw.
befreit sind, mit Luft vermengt, so daß das trockene Gasgemisch etwa die oben angegebene
Zusammensetzung hat. Dieses Gasgemisch wird beständig unter den Rost eingeblasen,
und es wurde gefunden, daß der Generator bei richtiger Zusammensetzung des Gasgemisches so regelmäßig arbeitet und die
Temperatur der Reaktionszone so konstant bei der gewünschten Reaktionstemperatur von
700 ° bleibt, die man eventuell auf 800 ° steigern kann, daß eine fernere Überwachung der
Temperatur sich erübrigt. Die Gegenwart der großen Mengen Kohlensäure und Stickstoff
verhindert eine zu heftige Einwirkung des Sauerstoffs auf den Torf, so daß zwar eine
Oxydation des darin enthaltenen Kohlenstoffs zu Kohlensäure vor sich geht, ohne daß eine
weitere Reduktion der Kohlensäure zu Kohlenoxyd oder eine Zersetzung des Wasserdampf?
zu Wasserstoff stattfindet, so daß in den 85 ■ Austrittsgasen keine brennbaren Gase . in
nennenswerter Menge enthalten sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak durch Überleiten von Luft und Wasserdampf über erhitzten Torf oder andere Stickstoff und Kohlenstoff enthaltende Stoffe, unter Einleiten eines Teiles der nach ihrer Befreiung von Teer, Ammoniak, Essigsäure und anderen Reaktionsprodukten bestellenden Austrittsgase in den Generator unterhalb der Reaktionszone im Gemisch mit Luft, dadurch gekennzeichnet, daß das Einleiten der Austrittsgase unter solchen Verhältnissen vorgenommen wird, daß der Sauerstoffgehalt des Gasgemisches so niedrig ist, daß eine Bildung von brennbaren Gasen nicht stattfindet, trotzdem man die Temperatur in der Reaktionszone auf 600 bis 800 ° C. erhöht, um auf diese Weise die Reaktion zu beschleunigen und in einer bestimmten Zeiteinheit eine entsprechend größere Menge Torf zu verbrennen. HO
Publications (1)
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