DE2344027A1 - Verfahren zur herstellung von bolzen und schrauben mit hoher festigkeit - Google Patents

Verfahren zur herstellung von bolzen und schrauben mit hoher festigkeit

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DE2344027A1 DE19732344027 DE2344027A DE2344027A1 DE 2344027 A1 DE2344027 A1 DE 2344027A1 DE 19732344027 DE19732344027 DE 19732344027 DE 2344027 A DE2344027 A DE 2344027A DE 2344027 A1 DE2344027 A1 DE 2344027A1
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D8/00Modifying the physical properties by deformation combined with, or followed by, heat treatment
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Description

Dr.D.Thomsen PATENTANWALTSBÜRO
W. Weink
Dr.!. Ruch
W. Weinkauff Telefon :08i1)5C0211
530212
Telex 5-24303 topat
PATENTANWÄLTE
München: Frankfurt/M.:
Dr. rar. nat. D. Thomson Dipl.-Ing. W. Weinkauff
Dr. rer. nat J. Ruch (FudwhoN 71)
8000 München 2 Kalser-Ludwlg-Platz 6 31. August 1973
Kobe Steel, Ltd. Kobe/ Japan
Verfahren zur Herstellung von Bolzen und Schrauben mit hoher Festigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Bolzen und Schrauben mit hoher Festigkeit aus Kohlenstoffstahl bzw. unlegiertem Stahl oder einem niedriglegierten Stahlmaterial; bei diesem Verfahren handelt es sich darum,daß das betreffende Material im Wechsel einer Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Eereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von mehr als 1o % und
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einschließlich, schnellem Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 45o C bis zum A1-Umwandlungspunkt, Warmverformung zu einer bolzenförmigen Gestalt und Luftkühlung oder Kühlung bei einer solchen Kühlungsgeschwindigkeit unterworfen wird, die höher als diejenige der Luftkühlung ist. Das zur Anwendung gemäß der Erfindung geeignete Stahlmaterial ist beispielsweise ein solcher Stahl, der eine Perlit- oder Austenit-Struktur oder eine getemperte Martensit-Struktur hat, wobei insbesondere der Stahl mit der zuletzt genannten Struktur ausgezeichnete Resistenz gegenüber der verzögerten Brucherscheinung bei gleichzeitiger hoher Zug-
festigkeit von über Too kg/mm , insbesondere im Bereich
von 13o bis 14o kg/mm und darüber, bietet.
So bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit aus Kohlenstoffstahl bzw. unlegiertem Stahl oder einem niedriglegierten Stahlmaterial, das dem Heißwalzen, Normalisieren oder Anlassen bzw. Vergüten zur Bildung einer Ferrit-Aus tenit-Struk tür oder dem Härten und Tempern unterworfen worden ist, wobei eine getemperte Martensit-Struktur erhalten wird; insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren, wobei das betreffende Stahlmaterial im Wechsel der Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Durchschnitts verminderung bzw. Bereichsverminderung von über
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1o % und einschließlich, ferner schnellem Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 45o°C bis zum A..-Umwandlungspunkt, Warmverformen zu einer bolzenartigen Gestalt und Luftkühlung oder Kühlung bei einer Kühlgeschwindigkeit, die höher als diejenige der Luftkühlung ist, unterworfen wird, wobei man ein Bolzenmaterial von hoher Fe-
stigkeit und mit Zugfestigkeitswerten von über 7o kg/mm und einschließlich erhält. Die Bedeutung der Bezeichnung "Festigkeitsbehandlung", wie sie in diesem Zusammenhang benutzt wird, ist eine Kombination aus Bearbeitung und Wärmebehandlung, wobei ein Cyclus von Kaltbearbeitung, schnellem Erhitzen und schnellem Kühlen eingeschlossen ist.
Bisher bestand die Arbeitsweise zur Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit darin, daß eine bolzenförmige Gestalt gebildet wurde, wobei Kalt- oder Warmbehandlung oder maschinelle Behandlung angewendet wird; darauf folgt eine Behandlung zum Raffinieren bzw. Vergüten, d.h. einschließlich Härten und Tempern, so daß man auf diese Weise die erwünschte Festigkeit und Zähig-' keit erhält.
Jedoch treten bei einem solchen Verfahren zur Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit üblicher-
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weise Probleme hinsichtlich der Qualitätssicherstellung bei den Produkten auf. Das übliche Verfahren schreibt notwendigerweise die Verwendung der Raffinier- und Vergütungsbehandlung bei erhöhter Temperatur vor, wie Härten und Tempern,nachdem die Ausformung zu einer Bolzengestalt stattgefunden hatte, so daß eine solche Raffinier- oder Vergütungsbehandlung dazu führt, daß die in einem Ofen zur Anwendung kommende Atmosphäre eng eingestellt und kontrolliert werden muß.Wenn ein solcher Luftofen nicht verwendet wird, ergeben sich Probleme hinsichtlich Oxydation und Dicarbonisierung auf der Oberfläche der Schicht des Bolzens; dies wiederum führt dann zu größeren Variationsbereichen hinsichtlich der Festigkeit, wobei man schließlich zu dem Nachteil kommt, daß bei den hergestellten Bolzen gleichbleibende Qualität nicht eingehalten werden kann.
Generell ist die Herstellung von Bolzen mit hoher
Festigkeit, die eine Zugfestigkeit über den Bereich von
2 2
12o kg /ram bis 13o kg/mm hinausgehend haben, als schwierig angesehen worden, da dann, wenn ein solcher Bolzen einer Spannung unter einer wesentlichen statischen Belastung während einer gewissen Zeitdauer unterworfen wird, die Neigung besteht, daß eine verzögerte Brucherscheinung auftritt, nämlich infolge plötzlichen Auftretens
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von Versprödung oäer von Brüchigwerden mit der weiteren Erscheinung, daß sich keine plastische Verformung mehr zeigt.
Demgemäß besteht ein Bedarf nach einem Verfahren zur Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit, die eine hohe Zugfestigkeit aufweisen, jedoch nicht die Erscheinung verzögerten Bruches infolge plötzlichen Auftretens von Versprödung oder Brüchigwerden verursachen·
So besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit, wobei die Anwendung einer Raffinier- oder Vergütungebehandlung unter einem Luftofen bzw. Atmosphärenofen ebenso wie eine Hitzebehandlung bei erhöhter Temperatur nicht erforderlich «ind, jedoch die Qualität gleich oder überlegen gegenüber derjenigen der Bolzen mit hoher Festigkeit gehalten wird, die unter Anwendung der üblichen Raffinier- und Vergütungsbehandlung hergestellt werden.
Beim erfindungsgemäflenVerfahren zur Herstellung von Bolzen »lit hoher Festigkeit aus einem Kohlenetoff stahl bzw, unlegierte» Stahl oder aus eine» niedriglegierten ßtahlwaterial wird zur Herstellung solcher Bolzen von hoher Festig keit mit einer Zugfestigkeit i» Bereich von loo bis 12o kg/nun2
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ein Stahldraht (Rundstab) in gewalzter oder in normalisierter bzw. vergüteter Form im Wechsel einer Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Durchschnittsverminderung bzw. Bereichsverminderung von über 1o % und einschleißlich, weiterhin Erhitzen bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von über 5o°C/Min. auf eine Temperatur im Bereich von 45o°C bis zum A^-Umwandlungspunkt, d.h. unter Anwendung von Erhitzungseinrichtungen, wie Widerstandsbeheizung unter der Luftatmosphäre, Hochfrequenzinduktionsbeheizung, Flammenbeheizung od.dgl., und dann einer Heiflverformung zu einer bolzenförmigen Gestalt unterworfen« worauf Luftkühlung oder Kühlung bei einer Kühlungsgeschwindigkeit folgen, die höher als diejenige der Luftkühlung ist. Für die Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit, die eine Zugfestigkeit von über Ho kg/mm haben, wird ein Kohlenstoffstahl bzw. unlegierter Stahl oder ein niedriglegiertes Stahlwaterial in Drahtform oder in Rundstabform im Wechsel einer Baffinier- bzw. Vergütungsbehandlung zum Härten und Tempern, einer Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Durchschnittsverminderung bzw. Bereicheverrainderung von über Io i und einschließlich und dann dem Erhitzen bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von über 5o°C/Min. auf eine temperatur im Bereich vor 45o°C bis su» A-j-üinwandlungspunkt, d.h. unter Anwendung der vorstehend genannten Beheizungseinrichtungen, weiterhin einer
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Warmverformung zur Ausbildung einer bolzenförmigen Gestalt und schließlich einer Luftkühlung oder einer Kühlung bei einer Kühlungsgeschwindigkeit unterworfen, die höher als diejenige der Luftkühlung ist. Zu berücksichtigen ist, daß der Wert der hier angegebenen Zugfestig-
2 keit nicht notwendigerweise auf Werte, die über 11o kg/mm
hinausgehen, begrenzt ist.
Bolzen von hoher Festigkeit, die aus Kohlenstoffstahl bzw. unlegiertem Stahl oder aus niedriglegiertem Stahlmaterial hergestellt bzw. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt worden sind und eine Zugfestigkeit von
über Ho kg/mm haben, bieten ausgezeichnete Resistenswerte gegenüber der Erscheinung des verzögerten Bruches infolge plötzlichen Auftretens von Versprödung oder Brüchigwerden; insbesondere erhält man auf diese Weise Bolzen, die
eine Zugfestigkeit im Bereich von 13o bis 14o kg/mm und darüber haben und ausgezeichnete Resistenzwerte bei der Erscheinung des verzögerten Bruches gewährleisten, d.h. im Vergleich mit üblichen Bolzen, die der Raffinier- oder Vergütungsbehandlung unterworfen worden sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher veranschaulicht. Es bedeuten: /
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Fig. 1 elektronenmikroskopische Aufnahmen bei 22 5oo χ der Struktur eines gewalzten Stahls A und andererseits der Struktur eines Stahls A, der 43 %igem Drahtziehern unterworfen wurde, worauf die Verfestigungsbehandlung bei 55o°C folgte;
Fig. 2 eine zeichnerische Darstellung zur Veranschaulichung der Relation der Temperatur, die bei der Heißverformung eines gewalzten Stahls A zu Bolzengestalt angewendet wurde, gegenüber der Härte eines Bolzens am Kopf und am Schaft des Bolzens;
Fig. 3 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Verteilung der Härte am Kopf und am Schaft eines Bolzens im Zusammenhang mit einem solchen Bolzen, wie er erfindüngsgemäß hergestellt wurde, und andererseits einem solchen Bolzen, wie er nach dem Stand der Technik (Kaltverformung) hergestellt wurde;
Fig. 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Verteilung der Härte am Kopf und am Schaft
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eines Bolzens bei solchen Bolzen, die aus dem raffinierten bzw. vergüteten Stahl C gemäß der Erfindung hergestellt worden waren.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Stahlarten sind vorzugsweise Kohlenstoffstähle mit einem Kohlenstoffgehalt von nicht mehr als or5o % oder niedriglegierte Stähle. .
Der Grund dafür, daß der Kohlenstoffgehalt bei nicht mehr bei of5o % liegen soll, ist folgender: Obwohl Bolzen mit hoher Festigkeit, die Zugfestigkeitswerte von 1oo bis 12o kg/ram haben, aus gewalzten oder getemperten Stählen hergestellt werden können, ist doch die Verwendung von niedriggekohlten. Stählen oder Stählen mit mittlerem Kohlenstoffgehalt eher als von solchen Stählen mit hohem Kohlenstoffgehalt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren am besten geeignet und vorteilhaft, wenn man die Festigkeitsbehandlung aus dem Gesichtspunkt der Zugfestigkeit und der Zähigkeit anwendet. Der Kohlenstoff ist eine wesentliche Komponente für ein Material zur Verv/endung bei der Herstellung von Bolzen mit hoher Festigkeit, die
Zugfestigkeitswerte von über 11o kg/mm haben, d.h. zum Zweck der Anwendung der Raffinier- oder Vergütungsbehand-
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lung des Härten und Temperas ebenso wie zur Erzielung der gewünschten Härtbarkeit und Festigkeit. Jedoch soll vom Standpunkt der Erscheinung des verzögerten Bruches der Kohlenstoffgehalt vorzugsweise nicht mehr als o,5o % betragen .
Obwohl der Gehalt an anderen Elementen, die man hinzugeben kann, nicht speziell begrenzt ist, wird bevorzugt, daß eine kleine Menge solcher Elemente, wie Al, N, Ti, Nb etc. hinzugefügt werden kann, nämlich zur Erzielung feinerer Korngrößen bei den Austenit-Kristallen.
Das Stahlmaterial, woraus die Bolzen mit hoher Festigkeit, die eine Zugfestigkeit von über Ho kg/mm haben, hergestellt werden, hat eine getemperte Martensit-Struktur, die Härtungs- und Vergütungsbehandlungen unterworfen worden ist. In dieser Beziehung ist zu berücksichtigen, daß das auszuführende Tempern von der erwünschten Festigkeit und Zähigkeit des Stahls abhängt, ferner von der Ausführbarkeit der anschließenden Bearbeitungsstufen des Stahlmaterials; zu berücksichtigen ist weiterhin, daß die Härtungsbehandlung zur Erzielung der erwünschten Resistenz gegenüber der Erscheinung verzögerten Bruches von wirksamem Einfluß ist, wenn eine Korngröße des Austenit-Kristails über ASTM-NO.1ο erhalten wird, nämlich unter Anwendung
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schnellen Erhitzens zur Erzielung einer feineren Korngröße zusätzlich zur üblichen Wärmebehandlung.
Der Grund, weshalb die prozentuale Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung der Kaltbearbeitung oberhalb von 1o % liegen soll, liegt darin, da0 die Steigerung in der Festigkeit eines Bolzenschaftteils, der warmbearbeitet worden ist, aus der schnellen Erhitzung unter Anwendung von Luft-Atmosphären-Widerstandsbeheizung und Hochfrequenzinduktionsbeheizung während der betreffenden Warmbehandlung erwartet werden kann, während die Festigkeit im Bolzenkopfteil infolge der vorstehend genannten Warmbearbeitung vermindert wird; infolgedessen ist zum Ausgleich solcher Gegensätzlichkeiten die prozentuale Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von über 1o % und einschließlich zur Erzielung von Gleichförmigkeit in der Bolzenfestigkeit erforderlich. Weiterhin ist, obwohl die Wirksamkeit der Verfestigungsbehandlung gemäß der Erfindung von den zu bearbeitenden Materialtypen abhängig ist, die Zunahme der Festigkeit eines Bolzens geringer im Fall einer prozentualen Bereichsverminderung oder Durch-
Schnittsverminderung unterhalb 1o %, während die Bearbei-' tung bei der prozentualen Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von über 4o % schwierig auf einen Martensit-Stahl angewendet werden kann. Aus diesen Gründen
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ist eine prozentuale Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung bei der Kaltbearbeitung von über 1o % für gewalztes Stahlmaterial oder normalisiertes Stahlmaterial geeignet, während eine prozentuale Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung bei der Kaltbearbeitung von 1o % bis , 4o % für gehärteten und getemperten Stahl geeignet ist. Bei der praktischen Ausführung soll das hier angewendete Kaltbearbeiten vorzugsweise kaltes Ziehen (Drahtziehen) sein; die Arbeitsweise ist jedoch nicht darauf beschränkt. Beispielsweise kann das Kaltbearbeiten, wie es hier ausgeführt wird, Walzenstempelbearbeitung sein.
Die Temperatur, wie sie zum Erhitzen gemäß der Erfindung angewendet wird,fällt in den Bereich von 45o°C bis zum A1-Umwandlungspunkt. Dies erfolgt deswegen, weil die Erhitzungstemperatür eines Bereiches von 449°C bis 25o°C zu der Neigung, führt, daß Risse im Kopfteil des Bolzens auftreten, da eine solche Erhitzungstemperatur im Bereich der Blaubruchtemperaturen liegt, während die Erhitzungstemperatur oberhalb des A,.-Umwandlungspunktes zu einem geringen Verfestigungseffekt führt. Man versteht unter der Erhitzungstemperatur eine solche Temperatur, die unter Anwendung von elektrischen Widerstandsbeheizungseinrichtungen erhalten wird, ferner durch HochfrequenzinduktionsbeheiZungseinrichtungen etc.
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Andererseits kann in einem solchen Fall, daß die Festigkeit eines so erzeugten Bolzens nicht ausreichend den gewünschten Werten entspricht, der Bolzen in einem Salzbad, Bleibad, Luftatmosphärenofen od.dgl. schnell erhitzt werden, wobei eine Temperatur im Bereich von 45o°C bis 7oo°C eingehalten wird; dabei wird darin für nicht mehr als 5 Minuten eingetaucht, worauf Kühlung an der Luft oder Kühlung unter einer Kühlungsgeschwindigkeit folgen, die höher als diejenige der betreffenden Luftkühlung ist, wodurch der erwünschte Verfestigungseffekt erzielt wird.-
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Anwendung von Wärmebehandlung bei erhöhter Temperatur überwinden kann, beispielsweise Härtung und Tempern, nachdem eine Bolzenform in der üblichen Weise ausgebildet worden ist. Außerdem können, da die Temperatur für Warmverformung und Wiedererhitzungsbehandlung auf 7oo°C begrenzt ist, d.h. eine viel niedrigere Temperatur als die Härtungstemperatur, Verbesserungen in der Oberfläche ebenso wie in der Dimensionsgenauigkeit bei den betreffenden Bolzen erzielt werden, nämlich ohne Gefahr einer möglichen Oxydation oder Decarbonisierung, so daß insgesamt die Herstellung von Bolzen mit übereinstimmend hoher Qualität ermöglicht ist.
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Die Erfindung wird nachstehend im einzelnen anhand einiger Beispiele näher beschrieben.
Tabelle I zeigt die chemische Zusammensetzung der getesteten Stahldrähte.
Tabelle I Chemische Zusammensetzung der Proben
A
1o24-Stahl
C 22 O Si Mn 55 P ο S Cr MO B
AISI B
1o4o-Stahl
o, 38 O ,28 1, 75 ο,ο21 ο ,ο2ο - - -
AISI C
1o27-Stahl
o, 25 O ,23 ο, 51 ο,ο22 ο ,ο16 - -
AISI D
1o35-Stahl
o, 35 O ,23 1, 84 ο,ο17 ο ,ο15 _ _ -
AISI E
414o-Stahl
o, 37 O ,24 ο, 76 ο,ο16 ο ,ο24 ο,13 ο,23 ο,οο16
AISI ,26 ο, ο,ο14 ,ο2ο 1,ο7 ο, 2ο -
In der vorstehenden Tabelle I bedeuten die Stähle A und B diejenigen Proben, die im Wechsel dem kalten Drahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von 5 bis 43 %, Erhitzen bei Geschwindigkeiten von
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4o°C/Sek. unter Anwendung von elektrischen Beheizungsmitteln, Wannverformung zu M 1o-Bolzen (Schaft: 48 L) und unmittelbar danach Abschrecken in Wasser unterworfen wurden. Außerdem wurden die so hergestellten Bolzen wiederum in ein Salzbad eingebracht, das auf eine Temperatur von 55o°C erhitzt worden war; die Bolzen wurden darin 2o Sekunden lang gehalten, worauf Abschrecken bzw. Abkühlen mit Wasser folgte.
Die Schaftteile der M 1o-Bolzen wurden bis zu einem Durchmesser, von 8,0 j/ bearbeitet und dann einem No. 4-Zugtest, wie er bei Bolzen angewendet wird, unterworfen. Die Ergebnisse dieses Tests sind in der nachstehenden Tabelle II veranschaulicht.
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- 16 Tabelle II
Prozentuale Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung beim Kaltdrahtziehen gegenüber mechanischen
Eigenschaften
Stahl
art
Bedingun
gen bei
der Her
stellung
3ereichsver
Hinderung
(%) beim
Saltdraht
ziehen (%)
Fließ
grenze,
(kg/mm )
Zug
festig
keit
(kg/mm )
Deh
nung
(%)
endgülti
ge Bereichs
verminderung
(%)
Warmver- -
formung
(55O0C)
5 64,7
64,3
72.6
72,8
28.0
29,0
64,2
64; 9
10 69,6
69,6
77,2
79,0
27,0
26,0
62.3 '
63,8
A Warmver
formung
(55O°C)
und Wicaer-
erhitzungs-
oehandlung
(55O°C)
20 74,6
75,6
84,6
86,5
25,5
25,0
60,9
62,0
AISI Warmver
formung
(55O0C)
30 76,0
76,5
86;5
87,0
24,5
24,0
60,7
61,5
1024 Warmver-
formunq
(55O°C)
und Yiieder-
erhitzungs-
behandlung
(55O°C
43 ' 77,6
77,2
90,3
92,5
22,6
21,9
59,2
58,8
5 65,7
66,7
74,0
75,6
29,5
28,0
64,3
64,2
10 74,6
74,8
81,6
81,0
26,5
25,5
60,3
62,0
20 77,8
77,8
87,5
86,5
25,0
23,8
59,5
58,7
30 77,5
78,0
86,0
87; 6
24,0
23,5
59,3
59,0
B
AISI
5 67,3
65,8
75,8
76; 8
23,5
24,5
45,9
46,3
1040 . 10 69,6
67,6
81,8
80,0
18,0
21.0
42,7
44,7
20 77,8
76,1
90,9
88,8
16,0
18,0
40,9
40,4
30 77,5
79,9
89,1
91,2
17,5
17; 1
40,2
39,6
5 67,1
68,0
77,8
77,8
20,0
19,0
45,0
45,5
10 70,6
7k,4
82,0
83j6
18,0
18,5
43,7
41,5
20 77,2
76,8
90,9
91,5
15,0
17,0
38,6
33,8
30 78,8 >
79,9
93,6
92,1
16,3
17,0
38,3
38,8
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Wie aus der Tabelle II ersichtlich, übt das Kaltdrahtziehen vor der Warmverformung einen großen Effekt auf die mechanischen Eigenschaften der Bolzen aus, die auf diese Weise warmverformt worden sind. Die Zugfestigkeit und die Streckgrenze zeigen die entsprechende Zunahme mit der Steigerung der prozentualen Bereichsverminderung bzw. Durchschnitts verminderung beim Kaltbearbeiten, d.h. trotz des Erhitzens, das zum Zweck der Warmverformung ausgeführt wurde. Andererseits zeigen die Dehnung und die Zähigkeit, die für die endgültige prozentuale Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung erforderlich sind, eine Neigung zum leichten Abfallen mit der Zunahme der Festigkeit. Eine andere Tatsache ist, daß Bolzen, die wiedererhitzt worden sind, verbesserte Festigkeit bieten, nämlich im Vergleich mit denjenigen, die einer solchen Wiedererhitzungsbehandlung nicht unterworfen worden sind.
Fig. 1 veranschaulicht die Relation der mechanischen Eigenschaften und der elektronenmikroskopischen Bilder von Materialien, die bei gewalztem Stahl von der Probe "A" gemacht worden sind und die 43 %igem Kaltdrahtziehen unterworfen v/urden. Die Kaltbearbeitung bricht den Cementit, der im Austenit bzw. Perlit eingeschlossen ist, in Stückchen? solches gebrochenes Cementit kann infolge der Anwendung eines thermischen Cyclus schnellen Erhitzens und schnellen Kühlens
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v/eich geglüht bzw. gekörnt werden. Hierdurch erklärt sich, daß der Stahldraht, der der Verfestigungsbehandlung unterworfen worden ist, größere Dehnungswerte zusammen mit verbesserter Festigkeit ergibt, nämlich im Vergleich mit kalt" bearbeitetem Stahl. So kommt man auch zu der vorstehend erwähnten Tatsache, daß sich ein Einfluß auf die Zunahme der Festigkeit der Bolzen ergibt, da der Schaftteil eines Bolzens nicht dem Einfluß durch Warmverformung unterliegt und daher die verbesserten Eigenschaften beibehält, die durch die Verfestigungsbehandlung gemäß der Erfindung erteilt werden.
Andererseits wurden die Stahldrähte "B" gemäß Tabelle I mit Durchmessern von 1o,8 ^ bzw. 9,68 ^" bei einer prozentualen Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung von 2o % dann einer schnellen Erhitzung auf eine Temperatur von 55o°C bei Erhitzungsgeschwindigkeiten von 5 C/Min, bis 12o°C/Sek. unterworfen, zu M 1o-Bolzen warmverformt und dann in Wasser abgekühlt bzw. abgeschreckt, so daß auf diese Weise der Einfluß der Erhitzungsgeschwindigkeit geprüft wurde. Die nachstehende Tabelle III veranschaulicht die Ergebnisse eines Zugtests bei Bolzen No.4, ausgeführt an M 1o-Bolzen, deren Schaftteile auf einen Durchmesser von 8 tf bearbeitet worden waren, nachdem Warmverformung bei verschiedenen Erhitzungsgeschwindigkeiten ausgeführt worden war.
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Tabelle III
Erhitzungsgeschwindigkeit gegen die mechanischen Eigenschaften
Stahlart Erhitzungs-
geschwin
digkeit
Fließ
grenze
(kg/mm2)
Zug
festig
keit
(kg/mm )
Dehnung
4\A"
(%)
end
gültige
Bereichs-
verminde
rung (%)
12o°C/Sek. 83,7
83,3
97,3
96,5
21,0
21,3
42,0
42,3
4o°C/Sek. 83.0
82*8
97,0
96,3
21,0
21,5
41,8
42,5
Stahl B 24o°C/Min. 82,0
83,5
95,5
96,0
21,3
21,8
42,0
41,6
(AISI-
1o4o-
Stahl)
18o°C/Min. 78,0
80,8
92,3
94,0
22,0
21,0
42,3
41,8
1oo°C/Min. 77,5
76,8
90,1
87,8
21,8
22,2
43,1
43,8
5o°C/Min. 69,6
68,5
79,3
80,0
22,3
' 22,5
44,7
43,5
5°C/Min. 65,3
65,8 j
72,6 ·
73,8 j
23,8
22,0
45,7
46.0
Fig. 2 veranschaulicht die Relation einer Warmverforinungstemperatur gegen die Härte der Kopfteile und der Schaftteile von Bolzen, die dadurch hergestellt wurden, daß Stahl A im Wechsel dem Kaltdrahtziehen bei einer Bereichsverminde rung von 2o %, schnellem Erhitzen bei einer Erhitzungsgeschwin·
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digkeit von 4o°C/Sek. und Verformung zu M 1o-Bolzen mit anschließendem Abkühlen bzw. Abschrecken in Wasser unterworfen war.
Fig. 2 zeigt dabei, daß die Relation der Differenz in der prozentualen Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung tatsächlich für die Differenz in der Härte bei den Bolzen, die kaltverformt worden sind, aufrechterhalten wird, da der Kopfteil eines kaltverformten Bolzens der Kaltbearbeitung bei etwa 75 %iger Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung unterworfen worden war, während der Schaftteil eines Bolzens dem Kaltdrahtziehen von nur 2o %iger Eereichsverminderung unterworfen wurde. Bei diesem Kaltbearbeiten ergibt sich im Kopfteil eines Bolzens eine außerordentlich große Härte und eine große Festigkeit im Vergleich mit den entsprechenden Vierten des Schaftteils, während sich dabei eine Verminderung in der Zähigkeit einstellt. Dementsprechend ist nicht zu bevorzugen, daß der Bruch am Halsteil eines Bolzens auftritt, nämlich in demjenigen Fall, daß der Bolzen einer großen Belastung unterworfen wird und dabei bricht im Gegensatz zu einem normalen Bruch (der Bruch tritt am Schraubengewindeteil auf). Sobald die Verformungstemperatur erhöht wird, resultiert eine geringere Differenz in der Härte zwischen dem Kopfteil und dem Schaftteil von Bolzen oder Schrauben. Obwohl die Zunahme in der Härte
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des Schaftteils von Bolzen oder Schrauben von der prozentualen Bereichsverrainderung bzw. Durchschnittsverminderung bei der Kaltbearbeitung, Eintauchzeit bei einer entsprechenden Erhitzungstemperatur und Kühlungsgeschwindigkeit abhängt, zeigt eine solche Zunahme eine Spitze bei 4oo C und geht danach graduell zurück, so wie die Temperatur höher als diese betreffende Temperatur wird. Andererseits variiert die Härte des Kopfteils von Bolzen oder Schrauben in gewissem Ausmaß mit der variierenden prozentualen Eereichsverminderung beim Kaltdrahtziehen und dem Kompressionsprozentsatζ des Kopfteils von Bolzen oder Schrauben, während die Härte im Temperaturbereich von 2oo C bis 3oo°C mit der Steigerung der Warmverformungstemperatüren zunimmt, danach jedoch abnimmt, wobei sich eine scharfe Abnahme bei 4oo°C zeigt; so wird eine Mindestdifferenz in der Härte zwischen den Schaftteilen und Kopfteilen von solchen Bolzen oder Schrauben erhalten. Bei solchen Bolzen oder Schrauben tritt normaler Bruch (Bruch am Schraubengewindeteil) auf, wenn die Bolzen oder Schrauben infolge einer starken Belastung bis zu einem solchen Bruch gelangen. Demgemäß werden natürlich solche Bolzen oder Schrauben bevorzugt. Die Kühlung nach der Warmverformung soll so schnell wie möglich zu Ende geführt werden. Wenn solche Bolzen oder Schrauben langsam gekühlt wer-/ den, werden sie angelassen bzw. vergütet, wodurch man nicht die Zugfestigkeit von über 80 kg/mm erhält, die für die BoI-
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zen oder Schrauben mit hoher Festigkeit wesentlich ist.
Die nachstehende Tabelle IV veranschaulicht die Zugfestigkeitsresultate bei Bolzen oder Schrauben, die durch Erhitzen des Stahls B auf 55o C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 4o°C/Sek. und Warmverformung zu M Ιο-bolzen bzw. -Schrauben hergestellt v/urden, wobei die betreffenden Bolzen bzw. Schrauben weiterhin drei Arten von Kühlung unterworfen wurden, d.h. Abschrecken bzw. Kühlen in Wasser, Luftkühlung und langsames Kühlen. Diese Prüfung veranschaulicht, daß die langsame Kühlung nicht zur herstellung von Bolzen oder Schrauben mit hoher Festigkeit führt.
Tabelle IV
Kühlbedingungen nach Warmverformung gegen mechanische Eigenschaften
Stahl
art
Kühlbe
dingung
Fließ
grenze
(kg/mm )
Zug
festig
keit
(kg/rara2)
Dehnung endgültige
Bereichs
verminderung
(9S)
Stahl B Luft
kühlung
74;4
74,7
84,8
85,0
17,0.
18,0
41,5
41,7
(AISI 1040) Abschrecken
od. Abkühlen
in Wasser
77,8
76,1
90,9
88,8
16,0
18,0
40,9
40,4
langsames
Kühlen
58,9
57,0
73,1
72,6
-24,5
23,0
48,6
49,5
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Bei einer solchen Kühlung kann Kühlen mit Luft zweckmäßig für Bolzen oder Schrauben mit kleinem Durchmesser angewendet werden, während Bolzen oder Schrauben größeren Durchmessers dem Kühlen mit öl oder Wasser unterworfen werden sollen.
Weiterhin können die Bolzen oder Schrauben, nachdem sie erfindungsgeiaäß in der Qualität mit hoher Festigkeit hergestellt worden sind, wenn sie noch nicht ganz der geforderten Festigkeit genügen, nochmals wiedererhitzt werden, um auf diese Weise die geforderte Festigkeit zu erhalten.
Zum Wiedererhitzen werden die Bolzen oder Schrauben in ein Salzbad oder in ein Bleibad eingebracht, das auf eine Temperatur von 45o° bis 7oo°C erhitzt worden ist; darin verbleiben sie 5 Minuten lang und werden dann abgekühlt bzw. abgeschreckt.
In dieser Hinsicht soll das Wiedererhitzen unter hoher Erhitzungsgeschwindigkeit ausgeführt werden; die Bolzen oder Schrauben sollen direkt in das Erhitzungsbad eingebracht werden. Die Eintauchtehiperatur für die Bolzen oder Schrauben soll auf einen Bereich zwischen 45o° und 7oo°C- beschränkt sein, da bei einer Temperatur oberhalb von 45o C der Blau-
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23U027
bruch vermieden werden kann, während Temperaturen unterhalb 7oo°C eine Abnahme in der Festigkeit vermeiden können. Während die Eintauchzeit von der Art des Erhitzungsofens, der Gestalt der Bolzen oder Schrauben, von der Erhitzungstemperatur od.dgl. abhängt, ist eine kürzere Eintauchzeit bevorzugt, da diese eine größere Effektivität gibt; so ist sie auf bis zu 5 Minuten beschränkt.
Tabelle V veranschaulicht die Relation der, mechanischen Eigenschaften und der Eintauchzeit, wenn M 1o-Bolzen oder -Schrauben auf 45o°C in einem Ofen mit Luftatmosphäre wiedererhitzt werden, wobei die M 1o-Bolzen oder -Schrauben aus einem Stahldraht "B" nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wurden.
Tabelle V
Wiedererhitzungszeit und mechanische Eigenschaften
Stahlart Eintauchzeit Zugfestig
keit 2
(kr/irjn )
Lage des
Bruches
2o Sekunden 94,8
94.3
Gewindeteil
Il
1 Minute 93.5
94.0
Il ·
It
Stahl B
(AISI 1o4o)
3 Minuten 93,7
92,8
Il
Il
5 Minuten 93,0
92.3
Il
M
1o Minuten 91.5
91.0
Il
Il
15 Minuten 74,6
75,0
•I
Il
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In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, daß das Kühlen nach der Wiedererhitzungsbehandlung auf eine solche Kühlungsgeschwindigkeit beschleunigt werden soll, die höher als diejenige der Luftkühlung ist, da langsames Kühlen zu angelassenen bzw. vergüteten Bolzen oder Schrauben führt, die eine geringe Festigkeit haben, d.h. ähnlich wie im Fall mit der Warmverformung.
Die Stahldrähte, wie sie erfindungsgemäß verwendet werden, sollen beispielsweise gewalzte oder normalisierte Drähte sein; die verwendeten Stahlarten sollen beispielsweise Kohlenstoffstahl bzw. unlegierter Stahl oder niedriglegierte" Stähle sein, die üblicherweise als Materialien zur Herstellung von Bolzen oder Schrauben verwendet werden.
Die gewalzten Stähle gemäß zwei Typen, d.h. Stahl "A" und Stahl "B", wie in Tabelle I veranschaulicht, waren kaltgezogen bei einer prozentualen Bereichsvermindeurng bzw. Durchschnittsverminderung von 5 bis 2o %, dann bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 4o C/Sek. in einem elektrischen Widerstandsofen erhitzt, warmverformt zu M 1o-Bolzen oder -Schrauben und sofort danach in Wasser abgekühlt bzw. abgeschreckt worden. Andererseits wurde ein Teil der so behandelten Bolzen oder Schrauben direkt in ein Salzbad, das auf 55o°C erhitzt worden war, zur Wiedererhitzung eingebracht;
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das Material v/urde darin 2o Sekunden lang belassen und danach mit Wasser abgekühlt bzw. abgeschreckt. Die so hergestellten M 1o-Bolzen oder -Schrauben wurden einem Zugtest unter Anwendung einer Klemme bzw. eines Keiles unterworfen. Die Ergebnisse sind in den nachstehenden Tabellen VI und VII veranschaulicht.
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Tabelle VI
Ergebnisse des Zugtests unter Anwendung einer Klemme bzw.eines Keils für Bolzen und Schrauben aus Stahl "A"
Herstellungsbe
dingungen
Ver-
■ for
mung
Klemmwinkel 0 Lage
des
Bruches
Klemmwinkel 1o Lage
des
Bruches
Bemer
kungen
prozentua
le Bereichs
verminde
rung beim
Drahtziehen
(%)
Jarm-
rer—
Zug
festig
keit
kg/mm )
Sewinde-
teil
It
Zug
festig
keit
(kg/mm )
Gewinde
teil
Il
5 formung
C55o°C)
74,1
74,5 -
Il
Il
72,6
72f0
'.Il
It
Vergleichs
beispiel
10 8O1O
80,8
Il
Il
79,2
78,6
It
ti
gemäß
Erfindung
20 ffarm-
irer-
Eormung
(55o°C)
and
iiieder-
prhit-
86,7
86,1
Il
ti
83,0
83.9 v
It
It
Il
5 zung
(55o°C)
77,2
76.8
Il
Il
76,0
75,5
Il
Il
Vergleichs
beispiel
10 Kalt
ver
formung
83,9
83,0
It
Il
81,0
80,6
ti
It
gemäß
Erfindung
20 89,9
89,4
ti
ti
87,5
88,0
ti
ti
Il
10 75,0
74,5
71,5
70,5
Stand
der
Technik
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Tabelle VII
Ergebnisse des Zugtests unter Anwendung einer Klemme bzw. eines Keils für Bolzen und Schrauben aus Stahl
IIerstellungsbe-
dingungen
Ver
for
mung
Klemmwinkel 0° Lage
des
Bruches
Klemmwinkel 1o° Lage
des
Bruches
Bemerkungen
prozentual
Bereichs-
verminde"
rung beim
Drahtziehe
Warm- Zug
festig
keit
ο
kg/mm ]
Gewinde
teil
Zug
festig
keit
!kg/mm
Gewinde
teil
VJl formunq
,(55O0C)
75,3
85,8
Il
Il
74,2
73,3
It
It
Vergleichs
beispiel
10 83,3
83,0
It
Il
81,6
82,2
If
Il
gemäß
Erfindung
20 Warm
ver
formung
90,5
91,3
Il
Il
88,9
89,9
Il
Il
Il
5 (55o C)
und
Wieder
erhit
79,4
78,8
Il
Il
77,8
76,8
It
Il
Vergleichs
beispiel
10 zung
(55o°C)
84,6
85,3
It
Il
83,0
82,7
Il
Il
gemäß
Erfindung
20 Kalt
ver
formung
93,0
92,3
Il
M
90,9
91,5
•1
H
Il
10 76,5
76r0
72,5
73,0
Stand
der Technik
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Fig. 3 veranschaulicht die Härteverteilung bei den Köpfen und Schäften von M 1o-Bolzen oder -Schrauben aus zwei Gruppen; eine Gruppe ist im Wechsel dem Kaltdrahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung von 2o % und einer Warmverformung bei 55o°C gemäß der Erfindung unterworfen worden;die andere Gruppe ist einer Kaltbearbeitung nach der üblichen Arbeitsweise unterworfen worden. Die Testresultate veranschaulichen, daß die erfindungsgemäß hergestellten Bolzen oder Schrauben mit hoher Festigkeit, wie in den Tabellen VI und VII und in Fig. veranschaulicht,einen geringeren Härteunterschied am Kopf und an den Schaftteilen der Bolzen oder Schrauben haben, nämlich im Vergleich mit solchen Bolzen oder Schrauben, die gemäß der üblichen Arbeitsweise hergestellt worden sind, ebenso wie mit solchen Bolzen oder Schrauben, die zu Vergleichszwecken hergestellt wurden, wobei die ersteren normalen Bruch zeigen.
Die Stahlproben "C", "D" und "E", wie in Tabelle I veranschaulicht, wurden der Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung zum Härten und Tempern unterworfen, wobei eine
Zugfestigkeit oberhalb von 1oo kg/mm erhalten wurde; auf diese Weise wurden Bolzen oder Schrauben mit hoher Festigkeit hergestellt.
Die Stahlprobe "C11 wurde bei 87ο^ ölgehärtet und einer Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung zum Tempern
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bei 57o°C unterworfen; dadurch wurden mechanische Eigenschaften wie bei einem raffinierten oder vergüteten Stahl erhalten, wie in Tabelle IV veranschaulicht. Danach wurde der Stahl"C" dem einleitenden Kaltdrahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderng von 2o % unterworfen, bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 5°C/Min. bis 4o C/Sek. auf eine Temperatur von 55o°C erhitzt, dabei 5 Sekunden lang stehen gelassen und dann mit Wasser gekühlt bzw. abgeschreckt. Die angewendete Erhitzungsgeschwindigkeit und die erhaltenen mechanischen Eigenschaften sind in der nachstehenden Tabelle VIII veranschaulicht.
Tabelle II zeigt die mechanischen Eigenschaften einschließlich der Zugfestigkeit von 1o / -Stahldraht, der im Wechsel dem einleitenden Kaltdrahtziehen, schnellem Erhitzen und dann Abkühlen bzw. Abschrecken in Wasser unterworfen worden war, während die Festigkeit von dort gezeigten Bolzen oder Schrauben diejenige des Schaftteils davon wiedergibt. Demgemäß soll der 1o ^-Draht dieselben Eigenschaften wie in Tabelle VIII veranschaulicht ergeben, da die Stahlprobe "C",ähnlich wie der 1o ^-Stahldraht,dem einleitenden Kaltdrahtziehen, schnellem Erhitzen zur Warmverformung und schnellem Kühlen unterworfen worden war.
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Tabelle VIII
Erhitzungsgeschwindigkeit gegen die mechanischen Eigenschaften (Stahlprobe "C")
Erhitzungs-
geschwin
digkeit
Fließ
grenze
(kg/ima2)
Zugfestig
keit
(kg/min )
Dehnung
(%)
-MK
Endgültige
prozentuale
Bereichsver
minderung
(%)
4o°C/Sek. 9o,o 1o5,7 19,7 68,ο
24o°C/Min. 89,8 1o5,3 19,8 68,ο
18o°C/Min. 88,3 1o2,o 2o,o 68,5
12o°C/Min. 85,2 1oo,5 21,1 68,8
5o°C/Min. 83,5 98,3 21,5 69,7
5°C/Min. 78,2 92,5 22,ο 7o,3
Wie aus der vorstehenden Tabelle VIII ersichtlich ist, ist die Festigkeit umso höher, je größer die Erhitzungsgeschwindigkeit bei der Warmverformung ist. Demgemäß soll eine Erhitzungsgeschwindigkeit von wenigstens über 5o C/Hin. zur Erzielung der erwünschten Erhöhung der Festigkeit angewendet werden.
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Stahlprobe C wurde im Wechsel einer Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung durch ölhärtung bei 87o C, dann Tempern bei 57o C, danach der einleitenden Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von 2o %, Erhitzung auf 55o°C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 75°C/Min. in einer Gleichstroiriwirbelerhitzungseinrichtung, die unmittelbar vor einer Preßverfornmngsmaschine angeordnet war, und 5 Minuten danach einer Warmverformung zu Il Ιο-Bolzen oder -Schrauben unterworfen. In diesem Zusammenhang soll das Kühlen nach der Warmverformung so schnell wie möglich ausgeführt werden, da langsames Kühlen infolge der von den Bolzen oder Schrauben selbstzurückgehaltenen Wärme, die ihnen während der Warmverformung zugeführt wurde, zu solchen angelassenen bzw. vergüteten Bolzen oder Schrauben führt/ in denen der beabsichtigte Verfestungseffekt nicht erreicht wird.
Die nachstehende Tabelle IX veranschaulicht die Zugfestigkeitsresultate bei Bolzen oder Schrauben, die nach der Warmverformung drei Kühlungsarten unterworfen worden sind, nämlich Abkühlen oder Abschrecken in Wasser, Kühlen mit Luft und langsames Kühlen; es zeigt sich, daß das langsame Kühlen keine hohe Festigkeit ergibt.
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Tabelle IX
Kühlbedingungen nach der Warmverformung und mechanische
Eigenschaften
Stahlart Kühlbedin
gungen
Fließ
grenze
(kg/mm2)
Zugfe
stig
keit
(kg/mrrr)
Dehnung
(%)
Endgültige
prozentuale
Bereichsver-
minderung
(%)
Abschrecken
oder Abkühlen
in Wasser
94,3 11o,o 19,8 67,5
Stahl C
(AISI 1o27-
Stahl)
Luft
kühlung
84,ο 1oo,o 21,5 68,9
langsames
Kühlen
71,4 85,4 23,5 77,5
Die beabsichtigten Eigenschaften können bei Bolzen oder Schrauben mit kleinem Durchmesser durch Luftkühlung erzielt werden. Jedoch erfordern die Bolzen oder Schrauben mit großem Durchmesser ölkühlung oder Abschrecken in Wasser.
Die Stahlprobe C wurde einer Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung durch Olhärtung bei 87o C und dann einer Temperung bei 57o°C unterworfen, danach einer einleitenden Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 5 bis 4o %, dann Erhitzung auf 55o C bei
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einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 75 C/Sek., 5 Minuten danach einer Warmverformung zu M "lo-Bolzen oder -Schrauben und schließlich dem Abkühlen oder Abschrecken mit Wasser. Die nachstehende Tabelle X veranschaulicht den Einfluß der einleitenden Kaltbearbeitung auf die erhaltenen mechanischen Eigenschaften.
Tabelle X
Einleitende Kaltbearbeitung und mechanische Eigenschaften
Stahlart Einleitende
Kaltbear
beitung
(%)
Fließ
grenze
(kg/mrn^)
Zug
festig
keit 2
(kg/mm )
Dehnung
(%)
4rfr
endgültige
prozentuale
Bereichsver
minderung
{%) -
Stahl C
(AISI
1o27-
Stahl)
78,0 92,0 22,1 70,3
5 80,5 94,3 22,0 69,5
10 89,3 105,5 · 21,0 68,5
20 94,3 110,0 19,8 67,5
30 97,0 116,5 18,8 67,8
40 100,5 119,3 16,5 67,0
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Wie aus der vorstehenden Tabelle X ersichtlich ist, führt die Anwendung der einleitenden Kaltbearbeitung bzw. Kaltvorbearbeitung zu einer Verbesserung der Festigkeit, während die Zähigkeit abnimmt. Die Kaltvorbearbeitung bzw. einleitende Kältbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung von über 4o % verursacht Querrisse in dem raffinierten oder vergüteten Stahlmaterial, wodurch weitere Bearbeitung unterbrochen wird.
Die Stahlprobe "C" wurde im Wechsel einer Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung durch ölhärtung bei 87o°C und dann einer Temperung bei 57o C unterworfen, danach einer Kaltvorbehandlung bzw. einer einleitenden Kaltbehandlung bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o %, Erhitzung auf 55o°C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 75°C/Sek. in einer Gleichstromwirbelerhitzungseinrichtung, die unmittelbar an einer Preßverformungsmaschine angeordnet war, 5 Sekunden danach einer Warmverformung zu M 1o-Bolzen oder -Schrauben und anschließend Abkühlen oder Abschrecken in Wasser. Fig. 4 veranschaulicht die Kärteverteilung bei den Kopfteilen und Schaftteilen solcher Bolzen oder Schrauben.
Im allgemeinen sind die Kopfteile von solchen Bolzen oder Schrauben der 75 %igen Bearbeitung -unterworfen worden, während die Schaftteile nur einer 2o %igen Vorbe-
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handlung unterworfen wurden, so daß die Differenz bei einer solchen prozentualen Bearbeitung sich im Takt in der Härtedifferenz widerspiegelt. Es ergab sich, daß die Schraubenköpfe bzw. Bolzenköpfe abnormal hohe Härte (Festigkeit) zeigen, nämlich im Vergleich mit den Werten bei den Schafttei- , len, während die Zähigkeit entsprechend abnimmt. Der Bruch findet an Halsteil der Bolzen oder Schrauben statt, wenn diese Bolzen oder Schrauben einer großen Belastung unterworfen werden und brechen.
Im Gegensatz dazu zeigen die warmverformten Bolzen oder Schrauben gemäß der Erfindung verringerte Härte am Kopfteil, da dann, wenn eine Warmverformung wie gemäß Fig. stattfindet, die Deformationsresistenz der Stahlprobe mit der gleichzeitigen geringeren Arbeitshärtung abnimmt, während der Schaftteil von solchen Bolzen oder Schrauben infolge der Verfestigungsbehandlung gemäß der Erfindung eine erhöhte Härte zeigt, d.h. gemäß dem Cyclus der vorläufigen Kaltbearbeitung bzw. Kaltvorbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung oder Durchschnittsverminderung von 2o %, schnellem Erhitzen, wie es für die Warmverformung angewendet wird, und danach schnellem Abkühlen, wodurch die Differenz in der Härte zwischen Kopfteilen und Echaftteilen bei diesen Bolzen oder Schrauben verringert wird.
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Die Stahlprobe "D" (Borstahl") und "Ξ" (Cr-Mo-Stahl) wurden zweifach einem Cyclus einer Härtungsbehandlung gemäß einer Ilochfrequenzerhitzungseinrichtung, dann einer Temperungsbehandlung in einem Bleibad, der vorläufigen Kaltbearbeitung bzw, Kaltvorbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o %, Erhitzung auf 55o°C bei einer
Erhitzungsgeschwindigkeit von 75 C/Sek. und Warmverformung
zu M 1o-Bolzen oder -Schrauben unterworfen.
M 1o-Bolzen oder -Schrauben wurden mit einer Kerbe von o,o5 R (Formfaktor 6 = stress concentration factor 6) ausgeformt und dem sogenannten Schleifenverzögerungsbruchtest in einer Atmosphäre hoher Feuchtigkeit unterworfen, wobei die Bolzen oder Schrauben in ein Wasserbad eingetaucht wurden und Spannung bzw. Zug entsprechend ausgeübt wurde. Die nachstehende Tabelle XI veranschaulicht die Ergebnisse dieses Tests.
Wie aus Tabelle XI ersichtlich, zeigen die so hergestellten Bolzen oder Schrauben in einem Fall, daß die Bolzen oder Schrauben durch Warmverformung gemäß der Verfestigungsbehandlung nach der Erfindung erzeugt wurden, nachdem die Austenitkristallkorngröße mithilfe der Raffinierungsbehandlung oder Vergütungsbehandlung in Kombination mit der Hochfrequenzinduktionserhitzungsbehandlung feiner gemacht worden
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' 38 " 23U027
ist, ausgezeichnete Resistenz beim verzögerten Bruch im Vergleich mit den üblichen Bolzen oder Schrauben, die dieselbe Festigkeit haben.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich,
daß die erfindungsgeraäßen Bolzen oder Schrauben mit hoher
Festigkeit hohe Zugfestigkeitswerte von über 1oo kg/nun ohne Beeinträchtigung von deren Zähigkeit zeigen, nämlich im Gegensatz zu den üblichen wärmebehandelten Bolzen und Schrauben.
Da andererseits das schnelle Erhitzen mit den Hochfrequenz induktionserhitzungsniitteln, wie für die Raffinierungs- bzw. Vergütungsbehandlung bei der Kaltvorbearbeitung oder einleitenden Kaltbearbeitung angewendet, die Austenitkristallkorngröße feiner machen kann, können die erfindungsgemäß hergestellten Bolzen oder Schrauben ausgezeichnete Resistenz gegenüber dem verzögerten Bruch geben, nämlich im Vergleich mit den üblichen Bolzen oder Schrauben von hoher Festigkeit.
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Tabelle XI
Ergebnisse des verzögerter; Bruchtests Zug
festig
keit
2
kg/mm )
Deh
nung
endgül
tige Be
reichsver
minderung
Auste-
nit-
korn-
größe
Kerb
festig
keit
2
(kg/mm )
Bruch
zeit
+2
(HV)
Stahl
probe
Wärmebehandlung 141,3 17,6 55,2 7,ο 2o8,5 5o
O D-O (Ver-
CO gleichs-
o> material)
Schraubenausformung und
dann Wärmebehandlung,
85o C O.C— 42o°C A.C.
Mechanische Eigenschaften 137,6
138,3
18,3
15,6
59,1
53,4
11 ,8
8,ο
22o,3
2o7,o
3256
43
«s. (gemäß
O Erfin-
*-* dung)
ω
E-O (Ver
gleichs-
material)
Wärmebehandlung (Hoch
frequenzinduktionser
hitzung) 2o% Vorbe
arbeitung w»ha
85o C O.Q. 38o C A.C.
5oo C W.H.
Schraubenausformung und
dann Wärmebehandlung,
85o°C O.Q.-- 49o°C A.C.
Fließ
grenze
(kg/mm )
138,1 18,3 58,o 12,ο 225,ο 8634
E-1
(gemäß
Erfin
dung)
Wärmebehandlung (Hoch
frequenzinduktionser
hitzung) 2o% Vorbe
arbeitung W«HA
85o C O.Q.—- 49o C A.C.
5oo°C W.U.
13o,8
135,6
128,2
137,8
: Korngröße nach der Wärmebehandlung,
: Die Bruchzeit im verzögerten Bruchtest wird unter der Nominalbelastung von und unter Ausführung von Eintauchen in Wasser bei Raumtemperatur ausgeführt.
: Dehnung wurde bei einer Maßlänge von 4VJTgemessen.
- 4ο -
Die Stahlprobe "C" wurde im Wechsel der Raffinierungs- oder Vergütungsbehandlung mit ölhärtung bei 87o°C und einer Temperung bei 65o°C, dem Kaltdrahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o %, dem Erhitzen auf 5oo C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 24p°C/Sek. und Halten für 5 Sekunden bei dieser Temperatur und dann dem Abkühlen bzw. dem Abschrecken in Wasser unterworfen.
Das so behandelte Material wurde dann zweifach der Verfestigungsbehandlung unterworfen, bestehend aus Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o %/ Erhitzen auf 5oo°C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 24o°C/Sek., Halten für 5 Sekunden bei dieser Temperatur und dann Abkühlen bzw. Abschrecken in Wasser·
Die Materialien, die einem und zwei Cyclen der beschriebenen erfindungsgemäßen Verfestigungsbehandlung unterworfen worden waren, wurden weiterhin im Wechsel dem Drahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o %, Erhitzen auf 55o°C bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 75°C/Sek., Warmverformung 5 Sekunden danach zu M 1o-Bolzen oder -Schrauben und dann Abkühlen
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bzw. Abschrecken in Wasser unterworfen. Die mechanischen Eigenschaften, die so erhalten wurden, sind in der nachstehenden Tabelle XII veranschaulicht.
Tabelle XII
Mechanische Eigenschaften
Materialbearbeitung Fließ
grenze
(kg/mm2)
Zug
festig
keit
(kg/mnq
Deh
nung
(%)
4VA
Endgültige
prozentuale
Eereichsver-
minderung
(%)
Raffiniertes bzw.
vergütetes Material
76,ο 9o,o 23,ο 7o,5
Ein Cyclus Ver
festigungsbehand
lung
87,6 97,5 22,6 68,ο
Zwei Cyclen Ver
festigungsbehand
lung
96,3 1o5,6 22,ο 64,5
Mio-Bolzen oder
-Schrauben aus
raffiniertem bzw.
vergütetem Material
9o,o 98,6 22,3 67,3
Mio-Bolzen oder
-Schrauben, die
einem Cyclus Ver
festigungsbehand
lung unterworfen
wurden
97,5 1o5,8 22,ο 66,5
M1o-Bolzen oder
-Schrauben, die
zwei Cyclen Ver
festigungsbehand
lung unterworfen
wurden
1o4,2 112,3 21,5 63,2
409821/0731
Wie aus der vorstehenden Tabelle XII ersichtlich, ergibt sich in dem Fall, daß der raffinierte bzw. vergütete Stahl im Wechsel einem Cyclus oder zwei Cyclen von Verfestigungsbehandlungen , dem Drahtziehen bei einer prozentualen Bereichsverminderung von 2o % und dann Warmverformung zur Bildung von M 1o-Bolzen oder -Schrauben unterworfen worden war, eine Abnahme sowohl in der Dehnung als auch in der Zähigkeit, wie für die endgültige prozentuale Bereichs verminderung erforderlich, während verbesserte Zugfestigkeitswerte und Werte bezüglich des Fließpunktes erreicht werden. Außerdem zeigen die Prüfergebnisse, daß die wiederholten Verfestigungsbehandlungen weiterhin verbesserte Zugfestigkeiten für Bolzen oder Schrauben ergeben können, die warmverformt worden sind.
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Claims (12)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Bolzen oder Schrauben hoher Festigkeit aus einem Kohlenstoffstahl bzw. unlegiertem Stahl oder einem niedriglegierten Stahlmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material einer Kaltbehandlung bei einer prozentualen Bereichsverminderung bzw. Durchschnittsverminderung von über 1o % und einschließlich unterwirft, das so behandelte Material auf eine Temperatur im Bereich von 45o°C bis zum A--Umwandlungspunkt schnell erhitzt, dann eine Warmverformung zur Ausbildung von Bolzen oder Schrauben ausführt und das Material dann einer Luftkühlung oder einer Kühlung bei einer Ktihlungsgeschwindigkeit unterwirft, die höher als diejenige der Luftkühlung ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kohlenstoffstahl bzw. unlegierter Stahl oder ein niedriglegiertes Stahlmaterial einmal oder zweimal der Verfestigungsbehandlung unterworfen wird, bestehend aus Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Eereichsverminderung von über 1o % und einschließlich, schnellem Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 25o°C bis zum A1-umwandlungspunkt und schnellem Kühlen, wonach dieses so behandelte .Material im Wechsel einer Kaltbearbeitung bei einer prozentualen Bereichsvenainderung von über 1o % und einschließlich, schnel-
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lern Erhitzen auf eine Temperatur im Bereich von 45o°C bis
zuin A1-Umwandlungspunkt, Warmverformung zur Ausbildung von Bolzen oder Schrauben und Luftkühlung oder einer Kühlung
bei einer Kühlungsgeschwindigkeit unterworfen wird, die höher als diejenige der Luftkühlung ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß den Ansprüchen
1 und 2 erhaltenen Bolzen oder Schrauben von hoher Festigkeit im Wechsel einer Wiedererhitzung auf eine Temperatur
im Bereich von 45o°C bis zum A..-Umwandlungspunkt, Luftkühlung oder Kühlung bei einer Kühlgeschwindigkeit, die höher als diejenige der Luftkühlung ist, unterworfen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stahlmaterial heißgewalztes Material oder ein solches Material verwendet, das einer Normalisierungsbehandlung oder einer Anlaß- bzw. Vergütungsbehandlung nach dem Heißwalzen zur Ausbildung einer Austenit- bzw. Perlit-Struktur unterworfen wurde.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stahlmaterial ein solches verwendet, das Härtungs- und Temperungsbehandlungen nach dem Heißwalzen zur Erzielung einer getemperten Martensit-
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Struktur, worin die prozentuale Bereichsverminderung für die angewendete Kaltbearbeitung im Bereich von 1o bis 4o % liegt, unterworfen wurde.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlmaterial einmal oder zweimal einem Cyclus von Heißwalzen, schnellem Erhitzen und Härten zur Erzielung einer feineren Austenitkristallkorngröße bis über No. 1o und einschließlich gemäß ASTM-Korngröße unterworfen wird, wonach das betreffende Material einer Temperungsbehandlung zur Erzielung ^einer getemperten Martensit-Struktur, worin die prozentuale Bereichsverminderung der Kaltbearbeitung im Bereich von 1o bis 4o % liegt, unterworfen wurde.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Stahlmaterial verwendet, worin der Kohlenstoffgehalt unterhalb o,5o % und einschließlich liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß die Erhitzungsgeschwindigkeit der Schnellerhitzungsbehandlung 5o°C/Min. und einschließlich beträgt.
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9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlungsgeschwindigkeit nach dem schnellen Erhitzen 5o C/Min. und einschließlich beträgt.
1ο. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintauchzeit der Bolzen oder Schrauben bei der Aufnahmetemperatur während Verfestigung&behandlung.im Bereich von drei Minuten liegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintauchzeit der Bolzen oder Schrauben bei der Aufnahmetemperatur während der Wiedererhitzüngsbehandlung im Bereich von fünf Minuten liegt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Kaltbearbeitung Drahtziehen angewendet wird.
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