DE1433745C - Verfahren zum Herstellen von Spannbeton-Stahlstangen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Spannbeton-StahlstangenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Spannbeton-Stahlstangen, die einen Kohlenstoffgehalt
von 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent sowie gute mechanische Eigenschaften haben und an den Enden
verformt sind.
Der gewöhnlich für Spannbeton-Stahlstangen verwendete
Stahl weist einen Kohlenstoffgehalt von 0,30 bis 0,70°/o aiJf· Dieser Stahl wird gehärtet und vergütet
und gewöhnlich gewalzt, indem er an beiden Enden einer Kaltbearbeitung unterzogen wird. Wenn die
Stahlstange nach einem herkömmlichen Verfahren gehärtet werden soll, wobei sie in einem Ofen erwärmt
und in Öl oder Wasser abgeschreckt wird, ist ein derartiger dünner langer Gegenstand wie eine Spannbeton-Stahlstange
schwer zu handhaben und ein gleichmäßiger Härtungseffekt sehr schwer zu erzielen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mechanischen Eigenschaften derartiger
Spannbeton-Stahlstangen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Stahlstange mittels Hochfrequenzerwärmung gehärtet, bei 4000C angelassen und danach
der durch Verformung zu bearbeitende Oberflächenteil durch Hochfrequenzerwärmung auf eine über
4000C liegende Temperatur gebracht und verformt
wird.
Zur Vergütung kann ein gewöhnliches Ofenerwärmungs-, Baderwärmungsverfahren oder jedes
andere Erwärmungsverfahren zur Anwendung kommen.
Auf Grund dieser Hochfrequenzerwärmung und der anschließenden Vergütungsbehandlung zeigt der
Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,30 bis 0,50 °/0
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, wie z. B. eine Zugfestigkeit von 110 kg/mm2, eine Streckgrenze
von 100 kg/mm2, eine Dehnung von 10% und eine Einschnürung von 51 %.
Bei dieser Hochfrequenzerwärmung ist im Unterschied zur gewöhnlichen Ofenerwärmung das Temperaturgefälle
zwischen dem Oberflächenteil und dem inneren Teil so groß, daß nur der zu verformende Teil
im wesentlichen auf der Vergütungstemperatur von etwa 4000C gehalten wird, während der innere Teil
bei der Umformung im wesentlichen nicht von der Temperatur beeinflußt wird. Ferner ergibt sich bei der
Anwendung des Hochfrequenzerwärmungsverfahrens eine einfache und kontinuierliche Arbeitsweise, und
es entstehen verschiedene Wirkungen von wirtschaftlichem Nutzen.
In der österreichischen Patentschrift 173 474 wird zwar ein Verfahren zum Härten und Vergüten von
Stahldrähten beschrieben, jedoch enthält diese Patentschrift keinen Hinweis, daß die Behandlung durch
Hochfrequenzerwärmung durchgeführt werden soll. Außerdem besitzen die dort beschriebenen Stahlstangen
einen Kohlenstoffgehalt von 0,65 bis 0,75%, während die erfindungsgemäßen Stahlstangen einen Kohlenstoffgehalt
von 0,30 bis 0,50% aufweisen.
In der deutschen Patentschrift 879 111 wird ein Verfahren
zum Vergüten von Stahl durch Hochfrequenzerwärmen beschrieben. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann jedoch aus dieser Patentschrift nicht entnommen werden. Ferner ist in der deutschen Patentschrift
916 711 ein Verfahren zum Bearbeiten und gleichzeitigem Oberflächenhärten von Stahlmaterial
beschrieben. Auch dieses bekannte Verfahren unterscheidet sich wesentlich von dem Verfahren nach der
Erfindung.
Das beanspruchte Verfahren ist weder aus dem genannten
Stand der Technik zu entnehmen, noch dem Durchschnittsfachmann irgendwie nahegelegt, weil
die erfindungsgemäß hergestellten Spannbeton-Stahlstangen überraschende, nicht voraussehbare Eigenschäften
aufweisen. Die erfindungsgemäß hergestellten Spannbeton-Stahlstangen sind nämlich von ausgezeichneter
Festigkeit, großer Härte und haben keine rauhe Oberfläche. Weiterhin wurde die Zugfestigkeit
der erfindungsgemäßen Stahlstangen gegenüber dem
ίο Stand der Technik um etwa 10 % verbessert. Bei einem
Ermüdungswiderstandsversuch wurde außerdem nachgewiesen, daß die erfindungsgemäßen Stahlstangen
auch in dieser Hinsicht den bekannten Stahlstangen überlegen sind.
In der Beschreibung ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einer Ausführungsform erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
F i g. 2 eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse von Ermüdungsversuchen bei nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren bearbeiteten Erzeugnissen und bei nach dem herkömmlichen Verfahren bearbeiteten
Erzeugnissen zeigt.
F i g. 1 zeigt eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. 1 ist ein Hochfrequenzerzeuger,
2 ein Ausgangshochfrequenztransformator, 3 ein Heizspule, 4 ein Gewindewalzkopf, 5 eine Drehvorschubeinrichtung
und 6 eine Stahlstange. Zunächst wird die gehärtete und vergütete Stahlstange 6 an der
Drehvorschubeinrichtung 5 befestigt und mittels dieser Einrichtung der Heizspule 3 zugeführt. Die Leistung
und die Zuführgeschwindigkeit sind so eingestellt, daß die Stahlstange entsprechend den Erfordernissen erwärmt
werden kann, während sie durch die Spule hindurchläuft. Die so erwärmte Stahlstange wird dem
Walzkopf 4 zugeführt, und dort wird beispielsweise ein Gewinde aufgewalzt, so daß sie beim Einbau in
Beton verspannt werden kann.
Nachstehend wird ein Beispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben. Eine
Stahlstange mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,30 bis 0,50% und einem Durchmesser von 14,9 mm wurde
einer Hochfrequenzhärtung unterzogen, dann vergütet, indem sie 2 Stunden lang bei einer Temperatur
von 4000C gehalten wurde, und danach wird der zu bearbeitende Oberflächenteil durch Hochfrequenzerwärmung
auf eine über 4000C liegende Temperatur gebracht und in der Einrichtung nach F i g. 1 gewalzt.
Die mechanischen Eigenschaften der auf diese Weise durch Hochfrequenzen gehärteten und dann vergüteten
Stahlstange sind aus der Tabelle 1 ersichtlich.
Art | Walzgut |
Zugfestigkeit in kg/mm2 00 Streckgrenze in kg/mm2 Dehnung in %> Einschnürung in % |
111,2 98,2 10 51 |
Die auf diese Weise durch Hochfrequenzerwärmen gehärtete und dann vergütete Stahlstange wurde in
der Einrichtung nach F i g. 1 gewalzt, und zwar unter folgenden Bedingungen: Oberflächentemperatur etwa
4000C, Walzgeschwindigkeit (Vorschubgeschwindig-
keit der Stahlstange) 7,1 mm/Sek., Durchlaufzeit durch
die Heizspule 4,07 Sekunden und Entfernung zwischen der Heizspule und den Walzf ormen 60 mm.
Die Ergebnisse eines Vergleichs der mechanischen Eigenschaften einer Stahlstange, deren Gewindeteil
auf diese Weise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewalzt worden war, mit den mechanischen
Eigenschaften einer Stahlstange, deren Gewindeteil nach dem herkömmlichen Verfahren durch Kaltwalzen
hergestellt worden war, sind in Tabelle 2 angegeben.
TabeUe
Art | Leistungsfähigkeit | 1 | Versuchsnummer .2 j 3 I 4 |
101,2 | 104,0 | 5 | Durch schnitt |
Herkömm liches |
Zugfestigkeit in kg/mm2 |
104,0 | 101,2 | Gewinde | Gewinde | 104,5 | 103,0 |
Verfahren | gebrochener Teil | Gewinde | Gewinde | teil | teil | Gewinde | |
teil | teil | 112,6 paralleler |
109,5 paralleler |
teil | |||
Erfindungs gemäßes Verfahren |
Zugfestigkeit in kg/mm2 gebrochener |
113,8 paralleler |
111,7 paralleler |
Teil | Teil | 110,5 paralleler |
111,6 |
Teil | Teil | Teil | Teil |
Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich ist, wiesen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Erzeugnisse
eine etwa 8 % höhere Zugfestigkeit auf und waren im parallelen Teil gebrochen, während die nach
dem herkömmlichen Verfahren gewonnenen Gegenstände ohne Ausnahme in dem Gewindeteil gebrochen
waren. Daraus geht hervor, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stangen eine
viel höhere Festigkeit des Walzteiles aufwiesen als die nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten
Gegenstände.
F i g. 2 zeigt die Ergebnisse von Ermüdungsversuchen, die an den Erzeugnissen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren und an den Erzeugnissen nach dem herkömmlichen Verfahren vorgenommen wurden.
Die gemachten Angaben wurden mit dem Rosenhousen-Prüfgerät ermittelt und zeigen, daß, als die
durchschnittliche Belastung 56 kg/mm2 betrug, die Belastungsamplitude bei dem herkömmlichen Verfahren
8,5 kg/mm2, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jedoch 11 kg/mm2 ausmachte, was einer Steigerung
von etwa 25 % entspricht.
Ferner ergab sich bei einem Vergleich der Erzeugnisse hinsichtlich der Genauigkeit des gewalzten Gewindes,
daß sie sich wenig voneinander unterschieden.
Dann ergab sich beim Walzen von Gut, das durch Erwärmen in einem Ofen selbst im inneren Teil auf im
wesentlichen die gleiche Temperatur wie im Oberflächenteil erwärmt worden war, im Gegensatz zum
Walzen des Gutes durch Hochfrequenzerwärmen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß die Eigenschaften
des Erzeugnisses schlechter als diejenigen des erfindungsgemäßen Erzeugnisses waren und daß insbesondere
die Arbeitsleistungen so uneinheitlich waren, daß das angestrebte Ziel nicht erreicht werden konnte.
Es ist auch möglich, das Gut kontinuierlich zu vergüten und zu walzen und nicht nur das Gewindewalzen,
sondern auch das Anbringen von Schraubenköpfen u. dgl. durchzuführen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von Spannbeton-Stahlstangen, die einen Kohlenstoffgehalt von 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent sowie gute mechanische Eigenschaften haben und an den Enden verformt sind, dadurch gekennzeichnet, ..daß die Stahlstange mittels Hochfrequenzerwärmung gehärtet, bei 4000C angelassen und danach der durch Verformung zu bearbeitende Oberflächenteil durch Hochfrequenzerwärmung auf eine über 4000C liegende Temperatur gebracht und verformt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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