DE2343784B2 - Verwendung einer leicht loesbaren verbindung zwischen bauteilen fuer explosive oder entflammbare materialien - Google Patents
Verwendung einer leicht loesbaren verbindung zwischen bauteilen fuer explosive oder entflammbare materialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das leicht lösbare Verbinden von Bauteilen, die für explosive oder
entflammbare Materialien bestimmt sind.
Bei der Herstellung und Handhabung von Explosivstoffen und anderen gefährlichen Stoffen wie beispielsweise
brennbaren Flüssigkeiten und Gasen, bei denen die Gefahr einer Zündung bzw. Entzündung durch
Funkenflug oder durch Reibung oder Aufschlag relativ zueinander bewegter Teile besteht, stellt die Zerlegung
des Gerätes bzw. der Anlage eines der wesentlichen Gefahrenmomente dar. Beispielsweise können die
Werkzeuge zum Losschlagen der Muttern Funken oder heiße Stellen erzeugen und Zündungen bzw. Entzündungen
verursachen, wenn die Gewindebolzen oder Flansche eines Rohrleitungssystems oder eines Reaktionsbehälters
mit Explosivstoffen oder brennbaren Flüssigkeiten kontaminiert sind. Für einige Sonderfälle,
bei denen es um empfindliche Explosivstoffe geht, die mit herkömmlichen Dekontaminationsverfahren
schwer zu beseitigen sind, sind Verfahren zum ferngesteuerten Zerlegen entwickelt worden. Diese
Verfahren erfordern kostspielige Werkzeuge und Anlagen und erhöhen sogar noch die Gefahr einer
Zündung mit nachfolgender Beschädigung der Anlage im Vergleich zu manuell bedienten Werkzeugen, wobei
allerdings die Gefahr von Personenschäden vermindert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zum Verbinden von Bauteilen, die für explosive oder
entflammbare Materialien bestimmt sind, zu schaffen, die ein leichtes Lösen ohne die Verwendung mechanischer
Werkzeuge zur Aufhebung des Spanndrucks zwischen den verbundenen Teilen erlaubt.
Es sind auf anderen Gebieten Verbindungen bekannt, die eine Aufhebung des Spanndrucks ohne mechanische
Werkzeuge gestatten. So ist es bekannt, bei Muttern, clic bei Spanngliedern zum Spannen von Bewehrungsstäben
im Bauwesen verwendet werden, zwischen zwei durch eine Mutter zusammengepreßten Unterlegscheiben
eine Zwischenscheibe aus brennbarem Zement oder Thermoplast anzuordnen, so daß durch Zerstören dieser
Zwischenscheibe der Spanndruck aufgehoben werden kann (DL-PS 40 405). Ferner ist es bekannt (DT-AS
10 32 037), bei sehr festen Schraubverbindungen, z.B. von zwischen umlaufenden, treibenden und getriebenen
Teilen angeordneten mittels Gewinde mehr oder weniger festgeschraubten Kupplungsringen zwischen
ίο den zu verschraubenden Teilen eine Unterlegscheibe
aus ieicht schmelzbarem Werkstoff anzuordnen, so daß durch Schmelzen der Unterlegscheibe der Spanndruck
aufgehoben werden kann. In diesen bekannten Fällen ist jedoch nach Aufheben des Spanndrucks noch nicht die
Verbindung lösbar. Hierfür müssen noch Muttern durch Drehbewegung gelöst werden, so daß mechanische
Werkzeuge zur Lösung der Gesamtverbindung erforderlich sind.
Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe schlägt die Erfindung die Verwendung einer leicht lösbaren durch Spanneinrichtungen hergestellten Verbindung zwischen Bauteilen vor, bei der eine Scheibe aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt zwischen den Bauteilen angeordnet ist und den Spanndruck überträgt und bei welcher der Spanndruck in der Verbindung durch Schmelzen der Scheiben aufhebbar ist, wobei jedoch die Spanneinrichtungen nach Abbau des Spanndrucks ohne Relativbewegung ihrer Teile untereinander entfernbar sind.
Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe schlägt die Erfindung die Verwendung einer leicht lösbaren durch Spanneinrichtungen hergestellten Verbindung zwischen Bauteilen vor, bei der eine Scheibe aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt zwischen den Bauteilen angeordnet ist und den Spanndruck überträgt und bei welcher der Spanndruck in der Verbindung durch Schmelzen der Scheiben aufhebbar ist, wobei jedoch die Spanneinrichtungen nach Abbau des Spanndrucks ohne Relativbewegung ihrer Teile untereinander entfernbar sind.
Für das Entfernen der Spanneinrichtungen ohne Relativbewegung ihrer Teile untereinander können
erfindungsgemäß die zu verbindenden Bauteile mit an sich bekannten mit seitlich offenen Schlitzen zum
Einsetzen von Schraubenbolzen versehenen Flanschen versehen sein und jeder Bolzen in gleichfalls bekannter
Weise mit einer Unterlegscheibe aus schmelzbarem Material versehen sein. Es sind Flanschverbindungen
bekannt (DT-Gbm 19 66 020), bei denen Flansche mit an den Enden offenen Bolzenlöchern und Unterlagscheiben
Vertiefungen auf den innen liegenden Stirnseiten der Flansche vorgesehen sind, die die Bolzen zumindest
solange in ihrer Lage festhalten, bis die Flansche nach dem Aufheben der Bolzenspannung voneinander
getrennt sind.
Als schmelzbares Metall eignet sich eine Wismuthlegierung, deren Schmelzpunkt unter 150° C, vorzugsweise
bei 70° C, liegt.
Es wurde festgestellt, daß eine Scheibe aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt nicht nur in einer statischen
Verbindung ohne Spanndruckverlust über lange Zeitspannen benutzbar ist, sondern darüber hinaus bestimmte
schmelzbare Legierungen sogar eine Druckerhöhung herbeiführen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Flanschverbindung.
Fi g. 2 einen Schnitt nach H-Il in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Abwandlung der Flanschverbindung nach Fig. 1,
F i g. 4 einen Schnitt nach IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine weitere Abwandlung der Flanschverbindung nach Fig. 1,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine weitere Abwandlung der Flanschverbindung nach Fig. 1,
F i g. 6 einen Schnitt nach VI-VI in F i g. 5 und
F i g. 7 einen Ausschnitt aus einer Flanschverbindung eines Deckels mit einem Reaktionsbehälter.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet.
Bei der Verbindung nach den Fig. 1 und 2 sind Rohrstücke 10 und 11 mit Flanschen 12 und 13 versehen.
In den Flanschen 12 und 13 sind je vier einseitig offene Schütze ausgebildet, in denen vi;r Schraubenbolzen 14
angeordnet sind. Zu den Schraubenbolzen gehören herkömmliche Unterlegscheiben 16 aus Metall. Zwischen
den Flanschen ist als Dichtungsiing eine Scheibe
17 aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt angeordnet; die Flaiischverbindung ist durch die Schraubenbolzen 14
fest zusammengespannt.
Der Spanndruck wird unbeschränkt gehalten oder kann im Laufe der Standzeit etwas ansteigen. Die
Flanschverbindung kann einfach gelöst werden, indem der Dichtungsring 17 auf über 70° C erwärmt wird — ij
beispielsweise mittels warmen Wassers oder mittels Dampf —, woraufhin der Dichtungsring 17 schmilzt und
aus der Verbindung herausläuft und d^r Spanndruck auf
die Schraubenbolzen 14 aufgehoben wird, so daß die Schraubenbolzen aus den Schlitzen 15 herausgenommen
werden können. Das geschmolzene Metall kann aufgefangen werden, schnell bis zur Verfestigung
abgekühlt werden und für andere Dichtungselemente wiederverwendet werden.
Bei der Flanschverbindung nach den Fig.3 und 4 wird ein herkömmlicher Dichtungsring 18, beispielsweise
eine Faserdichtung, verwendet, während eine Unterlegscheibe 19 aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt
zwischen zwei herkömmliche Metallanterlegscheiben 16 unter jeden Schraubenkopf gelegt ist. Die
Verbindung wird durch die Schraubenbolzen 14 fest zusammengespannt und kann leicht durch Erwärmen
der Unterlegscheiben 19 auf über 70° C gelöst werden.
Bei der Flanschverbindung nach den F i g. 5 und b ist der aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt bestehende
Dichtungsring 17 in eine Umhüllung 20 aus synthetischem Kunststoff, beispielsweise Polytetrafluorethylen,
eingebettet, um den Dichtungsring vor korrodierenden Chemikalien zu schützen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispie! ist die Außenseite des Dichtungsringes nicht von der Umhüllung bedeckt. Der Dichtungsring
kann jedoch auch durch die Umhüllung vollständig eingeschlossen sein, wodurch er zusätzlich
gegen atmosphärische Korrosion geschützt ist. Der Dichtungsring 17 kann leicht geschmolzen werden, um
den Spanndruck von der Flanschverbindung zu nehmen.
Der ausschnittsweise in Fig.7 dargestellte Reaktionsbehälter
weist einen Deckel 21 auf, der an eine Behälterwand 22 angeflanscht ist. Die Verbindung ist
durch Schraubenbolzen 14 hergestellt, die in seitlich offenen Schlitzen in den Flanschen angeordnet sind. In
die Verbindung ist ein herkömmlicher Dichtungsring 24 eingeklemmt; unter jeden Schraubenkopf wird wie bei
der Flanschverbindung nach F i g. 3 eine Unterlegscheibe 19 aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt
verwendet. Die Schraubenbolzen 14 können entfernt werden, indem zuvor die Unterlegscheiben 19 geschmolzen
worden sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verwendung einer ieicht lösbaren durch Spanneinrichtungen hergestellten Verbindung zwischen Bauteilen, bei der eine Scheibe aus Metall mit niedrigem Schmelzpunkt zwischen den Bauteilen angeordnet ist und den Spanndruck überträgt und bei welcher der Spanndruck in der Verbindung durch Schmelzen der Scheibe aufhebbar ist, für lösbare Verbindungen von Bauteilen, die für explosive oder entflammbare Materialien bestimmt sind, wobei die Spanneinrichtungen nach Abbau des Spanndruckes ohne Relativbewegung ihrer Teile untereinander entfernbar sind.? Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Bauteile mit an sich bekannten mit seitlich offenen Schlitzen zum Einsetzen von Schraubenbolzen versehenen Flanschen versehen sind und jeder Bolzen in gleichfalls bekannter Weise mit einer Unterlegscheibe aus schmelzbarem Metall versehen ist.3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzbare Metall eine Wismuthlegierung ist, deren Schmelzpunkt unter 150° C, vorzugsweise bei 70° C liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4067472 | 1972-09-01 | ||
GB4067472A GB1375647A (de) | 1972-09-01 | 1972-09-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2343784A1 DE2343784A1 (de) | 1974-03-14 |
DE2343784B2 true DE2343784B2 (de) | 1976-03-04 |
DE2343784C3 DE2343784C3 (de) | 1976-10-21 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29520465U1 (de) * | 1995-12-22 | 1996-03-14 | Hsp Hochspannungsgeraete Porz | Flansch |
CN102563018A (zh) * | 2010-12-23 | 2012-07-11 | 格特拉克·福特传动系统有限公司 | 壳体 |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29520465U1 (de) * | 1995-12-22 | 1996-03-14 | Hsp Hochspannungsgeraete Porz | Flansch |
CN102563018A (zh) * | 2010-12-23 | 2012-07-11 | 格特拉克·福特传动系统有限公司 | 壳体 |
CN102563018B (zh) * | 2010-12-23 | 2016-05-18 | 格特拉克·福特传动系统有限公司 | 壳体 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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FR2200911A5 (de) | 1974-04-19 |
IT998480B (it) | 1976-01-20 |
US3897087A (en) | 1975-07-29 |
BE804114A (fr) | 1974-02-28 |
ES418413A1 (es) | 1976-06-01 |
AU471922B2 (en) | 1976-05-06 |
NO140492B (no) | 1979-06-05 |
NL7311687A (de) | 1974-03-05 |
AU5974373A (en) | 1975-03-06 |
NO140492C (no) | 1979-09-12 |
GB1375647A (de) | 1974-11-27 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |