DE2342304C3 - Verfahren zur Herstellung eines brandsohlenlosen Schuhs - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines brandsohlenlosen Schuhs

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DE2342304C3
DE2342304C3 DE19732342304 DE2342304A DE2342304C3 DE 2342304 C3 DE2342304 C3 DE 2342304C3 DE 19732342304 DE19732342304 DE 19732342304 DE 2342304 A DE2342304 A DE 2342304A DE 2342304 C3 DE2342304 C3 DE 2342304C3
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Anmelder Gleich
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Kern, Hans, 8522 Herzogenaurach
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines brandsohlenlosen Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs, wobei ein vorbereiteter Schaft über einen streckbaren Leisten gezogen und mit einer Schalensohle versehen wird und wobei der untere Randbereich des Schaftes mit dem Schalenrand der Schalensohle verbunden wird.
Insbesondere bei der Sportschuhherstellung wird der vorgefertigte, beispielsweise aus Leder bestehende Schaft an seiner Spitze mit nur einer sehr geringen oder gar keiner Krümmung versehea Der Schaft weist an seinem unteren Rand einen sogenannten Zwickeinschlag, d. h. einen überstehenden Ranctoereich auf, der nach dem Aufsetzen des Schaftes auf den bereits gespannten Leisten zur Sohle des Leistens hin umgeschlagen wird. Dieser Zwickeinschlag wird dann anschließend mit einer schon an den Leisten angehefteten Brandsohle aus Leder oder Stoff oder einem anderen geeigneten Material verbunden. Anschließend wird hierauf dann eine Laufsohle, beispielsweise durch Kleben, befestigt.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, daß ein beträchtlicher Materialaufwand für den Zwickeinschlag und die Brandsohle und gegebenenfalls den Klebstoff erforderlich ist. Weiterhin sind die Arbeitsvorgänge des Zwickens und des Brandsohlenheftens zeitaufwendig. Schließlich müssen, wenn derartige Schuhe ein ausgeformtes Fußbett aufweisen sollen, hierzu noch einmal gesonderte Sohlen mit einer Fußbettausformung in den fertigen Schuh eingelegt oder eingeklebt werden.
Aus dem DT-Gbm 66 04 099 ist es bekannt, einen Schuh mit angespritzter oder angegossener Sohle in der Weise herzusteilen, daß der Schaft von oben über einen horizontal geteilten, aber bereits zusammengesetzten Leisten gezogen und mit seinem Zwickeinschlag um eine am unteren Leistenteil angebrachte, nach unten vorstehende Zahnleiste gelegt wird. Um den Schaft über den Leisten ziehen zu können, muß er in seinem unteren Randbereich weiter sein als der zugeordnete Randbereich des unteren Leistenteils und er muß weiterhin einen Zwickeinschlag aufweisen. Über die Zahnleiste ist zuvor eine Folie gelegt worden, die den Leisten und damit den Fuß des Benutzers von der anzuspritzenden oder anzugießenden Sohle trennt. Bei diesem bekannten Verfahren entfällt zwar der Arbeitsschritt, daß der Zwickeinschlag mit der Brandsohle bzw. der Folie beispielsweise durch Kleben verbunden wird; das Anbringen der Folie auf der Zahnleiste und das Zwicken des Schaftes ebenfalls auf die Zahnleiste sind aber nach wie vor erforderlich. Der Zwickeinschlag wird dann mit in die Sohle eingegossen oder eingespritzt. Der Teilung des Leistens kommt ausschließlich die Funktion zu, daß er nach dem Angießen oder Anspritzen der Sohle aus dem fertigen Schuh herausgenommen werden kann.
Weiterhin ist es bereits bekannt, das Zwicken dadurch zu erreichen, daß an den unteren Rand des Zwickeinschlages eine Zugschnur angekettelt wird, die nach dem Aufsetzen des Schaftes auf den Leisten zusammengezogen wird, so daß sich hierdurch der Zwickeinschlag gegen die Sohle des Leistens legt. Die übrigen Arbeitsvorgänge sind ansonsten wie oben beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß die Zahl der Arbeitsvorgänge unter gleichzeitiger Verringerung des eingesetzten Materials verkleinert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schaft an seiner Spitze mit einer derart starken Krümmung versehen wird, daß der untere, keinen Zwickeinschlag aufweisende Randbereich des Schaftes sich beim Strecken des Leistens zumindest über einen großen Teil des Umfangs des unteren Schaftrandes fest gegen den zugeordneten Seitenrandbereich des Leistens legt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Strecken des Leistens dazu verwendet, den unteren Randbereich des unten noch offenen Schaftes fest auf den zugeordneten Randbereich des Leistens aufzuspannen. Bei dem bekannten Verfahren wird dagegen die Möglichkeit, den Leisten über ein Klappgelenk oder durch Längsverschieben zu strecken nur zum Entspannen vor der Herausnahme des Leistens aus dem fertigen Schuh verwendet. Dadurch, daß der Schaft an seiner Spitze mit einer sehr starken Krümmung versehen wird, wird der Umfang des unteren Randbereichs des Schaftes so gering, daß er sich beim Spannen des Schaftes fest gegen dessen zugeordneten unteren Randbereich anlegt. Aus diesem Grunde ist es auch nicht mehr notwendig, am Schaft einen nach unten vorstehenden Zwickeinschlag anzubringen, der dann mit einer Brandsohle verklebt würde. Der untere Randbereich des Schaftes kann vielmehr direkt auf dem Leisten in einem nächsten Arbeitsgang mit dem Schalenrand einer Schalensohle verklebt werden, so daß nach diesem Arbeitsgang der Schuh bereits fertig ist. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß bei der modernen Serienfertigung die Verbindung des Schaftes mit der Sohle in einem Arbeitsgang, also an einer Arbeitsstelle vorgenommen wird, da Mit-KIebstoff-Bestreichen eines Zwickeinschlages, und das Anheften einer Brandsohle entfallen. Hierdurch werden Maschinen eingespart und insbesondere auch die Zahl der Leisten verringert, die für eine bestimmte Produktionsmenge pro Zeiteinheit sonst erforderlich wären.
Schließlich kann hierbei auch noch in die Laufsohle bereits ein Fußbett eingearbeitet werden, da ja zwischen der Laufsohle und dem Fuß des Benutzers keine
Brandsohle mehr ist Da die Schalensohlen heute oft durch Spritzen, Vulkanisieren od. dgL hergestellt werden, kann ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand gleichzeitig ein Fußbett mit angeformt werden. Um zu verhindern, daß der Schaft beim Si recken des Leistens u. U. von diesem nach oben rutscht, werden gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beim Strekken des Leistens im unteren Randbereich der Ferse und der Spitze des Leistens befindliche Dorne mit dem entsprechenden Bereich des Schaftes in Eingriff gebracht
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Schaft für einen Sportschuh,
Fig.2 eine Schalensohle für einen derartigen Sportschuh,
F i g. 3 den vorderen Teil der beiden Zuschnitthälften für einen solchen Schaft, und
F i g. 4 Spitzen- und FersenteiJ eines Leistens.
Der in F i g. 1 dargestellte Schaft 1 eines Sportschuhs ist aus zwei Zuschnitten 2 hergestellt, die an der Spitze und an der Ferse des Schaftes zusammengenäht sind. Die beiden Zuschnitte weisen an ihrer Spitze verhältnismäßig große zwickelartige Ausschnitte 3 auf, so daß beim Zusammennähen der Zuschnitte unter vorherigem Zusammennähen der Schnittkanten 4 die Spitze des Schaftes eine sehr starke nach innen gezogene Krümmung 5 bekommt (F i g. 1).
In Fig.3 sind strichpunktiert die Schnittkanten 4' dargestellt, wie sie üblicherweise bei bekannten Verfahren angelegt werden. Wenn diese strichpunktiert dargestellten Kanten zusammengelegt werden, dann erhält der Schaft an seiner Spitze nur eine geringe, in F i g. 1 mit 5' bezeichnete Krümmung. Der Schaft 1 ist in üblicher Weise mit einer Fersenkappe 6 und einer nicht dargestellten Spitzenkappe versehen. Der untere Rand 8 des Schaftes ist so geschnitten, daß er beim Aufspannen auf einen Leisten 9 etwa in Deckung mit dessen unteren umlaufenden Rand 10 kommt. Der bei dem bekannten Verfahren erforderliche Zwickeinschlag des Schaftes I, der bei diesem Verfahren entfällt, ist strichpunktiert in Fig. 1 eingezeichnet und mit 11 bezeichnet Am Leisten 9 ist in dessen Fersenbereich 12 und in dessen Spitzenbereich 13 etwas oberhalb von dessen umlaufenden unteren Rand 10 jeweils eine Zahl von ein oder mehreren kurzen Dornen 14 angebracht, die sich beim Strecken des Leistens nach Aufsetzen des Schaftes in dessen entsprechenden unteren Randbereich eindrücken, so daß der Schaft beim Sti ecken des
ίο Leistens nicht nach oben abrutschen oder seitlich verrutschen kann. Dies ist insbesondere bei Klappleisten von Bedeutung, die in einer quer zu ihrer Längsrichtung liegenden vertikalen Ebene geteilt sind und deren beide Teile um eine in dieser Ebene liegende horizontale Achse klappbar sind. Die Dornen 14 mit ihrem geschilderten Effekt sind aber auch bei Schiebeleisten vorteilhaft, deren beide Teile in der Längsachse des Leistens gegeneinander verschiebbar und spannbar sind.
zo Der Schaft 1 wird auf den noch ungestreckten Leisten 9 aufgesetzt und dann der Leisten gestreckt, wodurch sich der Bereich des unteren Randes 8 des Schaftes 1 fest an den seitlich hochstehenden Bereich am unteren Rand 10 des Leistens 9 anlegt. Wenn sich der Schaft hierbei im mittleren inneren Fußbereich nicht ganz fest an den Leisten anlegt, so ist dies für das Verfahren ohne Bedeutung, da sich der Rand der Schalensohle über den Randbereich des Schaftes stülpt. Anschließend wird der Schaft in dem unteren Randbereich 15 mit Klebstoff bestrichen und dann eine Schalensohle 16 mit ihrem Schalenrand 17 über diesen Randbereich 15 gezogen und angedrückt. Hiermit ist bereits eine fr.?.;c und endgültige Verbindung zwischen Schaft 1 und Sohle 16 hergestellt. Die Schalensohle 16 kann auf ihrer Oberseite mit einer Fußbettausformung versehen sein. Gleichermaßen kann auch eine Sohle an den Schaft 1 anvulkanisiert oder angespritzt werden. Selbstverständlich kann es darüber hinaus notwendig oder zweckmäßig sein, den Randbereich 15 des Schaftes 1 und/oder den Schalenrand aufzurauhen und/oder mit Haftvermittler zu bestreichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen eines brandsohlenlosen Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs, wobei ein vorbereiteter Schaft über einen streckbaren Leisten gezogen und mit einer Schalensohle versehen wird und wobei der untere Randbereich des Schaftes mit dem Schalenrand der Schalensohle verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) an seiner Spitze mit einer derart starken Krümmung (5) versehen wird, daß der untere, keinen Zwickeinschlag aufweisende Randbereich (15) des Schaftes sich beim Strecken des Leistens (9) zumindest über einen großen Teil des Umfangs des unteren Schaftrandes (8) fest gegen den zugeordneten Seitenrandbereich des Leistens legt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Spannen des Leistens (9) im unteren Randbereich der Ferse (12) und der Spitze (13) des Leistens befindliche Dorne (14) mit dem entsprechenden Bereich (15) des Schaftes (1) in Eingriff gebracht werden.
25
DE19732342304 1973-08-22 Verfahren zur Herstellung eines brandsohlenlosen Schuhs Expired DE2342304C3 (de)

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DE2342304A1 DE2342304A1 (de) 1975-03-20
DE2342304B2 DE2342304B2 (de) 1976-07-22
DE2342304C3 true DE2342304C3 (de) 1977-03-10

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