DE2341297B2 - Venenkatheter mit gesondertem Fixationsteil und neuartigem Handgriff - Google Patents
Venenkatheter mit gesondertem Fixationsteil und neuartigem HandgriffInfo
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Description
60
Venenkatheter werden üblicherweise durch eine Hohlnadel hindurch oder über eine Hohlnadel hinweg
in die Vene eingeführt. Die Hohlnadel wird unschließcnd,
um eine Perforation der Venenwand zu vermeiden, aus der Wunde wieder zurückgezogen. Da jedoch
der Katheter an einem Behälter, der die Infusionsflüssigkeit enthält, angeschlossen ist, kann er nicht völlig
entfernt werden, sondern bleibt am Arm fixiert. Die Fixierung erfolgt in der Regel mittels am Kanülenträger
symmetrisch zur Nadelachse angebrachter Flügel, "die
an die Haut gepreßt und dort mit Hilfe eines Pflasters befestigt werden (s. DT-OS 19 29 050).
Zweckmäßigerweise sind die Flügel noch um die Kanüle schwenkbar, damit sie gleichzeitig als Einführungshilfen dienen können. Beim Einführen des Katheters ist
es nämlich sehr wichtig, sicherzustellen, daß die Nadel vorschriftsmäßig in die Vene eingeführt wird, um eine
Beschädigung der Venenwände und damit einhergehende Schmerzen und Komplikationen zu vermeiden.
Während der Einführung ist es generell wünschenswert, daß die Nadelspitze (wenn man die Nadel von
dort betrachtet) auf der Oberseite oder auf der Unterseite liegt, wobei die Oberseite bevorzugt ist. Das korrekte
Einführen der Nadel wird aber dadurch erschwert, daß die Nadelspitze nach Durchstechen der
Haut unsichtbar ist, so daß ihre exakte Position (d. h. ob die Nadelspitze auf der Ober- bzw. Unterseite der
Hohlnadel geblieben ist) der einführenden Person unbekannt ist. Überdies muß die Nadel normalerweise in
spitzem Winkel zur Haut eingeführt werden. Dabei muß die Nadel Schrägbewegungen bzw. Drehungen
ausführen, -wobei die Nadelspitze, die sich auf der Zylinderwand
der Hohlnadel befindet, leicht »auswandert«.
Die Anbringung von als Einführungshilfe geeigneten Flügeln ist jedoch fertigungstechnisch sehr teuer und
erschwert die einwandfreie Verpackung des Geräts. Überdies ist die heute in der Regel mittels Bestrahlung
erfolgende Sterilisation solcher Katheter infolge ihres relativ großen Volumens teurer als bei Geräten mit
kleinem Volumen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Venenkatheter /u
schaffen, der eine physiologisch einwandfreie Führung der Punktionsnadcl ermöglicht, ohne daß dabei die Iertigungs-,
verpackungs- und stcrilisationslechnischen Nachteile flügelartiger Hinfiihrungshilfen in Kauf genommen
werden müssen
Fs ist nun möglich, die vorstehend geschilderten Nachteile flügelartiger Einführungshilfen zu vermeiden,
indem man die Punktionsnadel entsprechend Anspruch I ausbildet.
/.war ist aus der DT-OS 14 91 b<:)3 ein intravenöser
Katheter mit einer Sonde bekannt, welche mit ihrem
hinteren Ende starr in einem Handgriff eingelassen ist. Dieser Handgriff ist jedoch symmetrisch zur Nadclachse
angeordnet und hat auch nicht die Aufgabe, eine physiologisch einwandfreie Führung tier Sonde zu gewährleisten.
Der neue Handgriff wird in vorteilhafter Weise so
weitergebildet, daß er zwei im wesentlichen konkav geformte Flachen (»Griff-Flächen«), die dem Ergreifen
mit Daumen und Finger besonders angepaßt sind, sowie mindestens eine zusatzliche, beide konkaven Flächen
miteinander verbindende Fläche (sogenannte »Basis-Fläche«) aufweist. Diese Flächen erstrecken sich
in Richtung der Nadclachse. Die »Basis-Fläche« kann dabei verschiedenartig (konvex, plan oder konkav) ausgebildet
sein.
Die konkaven Griff-Flächen des Handgriffs sind besonders
zweckmäßig so zueinander angeordnet, daß eine durch die Nadclachse und die in Nadeirichtung
verlaufende Mittellinie der zusätzlichen Fläche (Basis-Fläche) definierte Ebene, die sogenannte »Handgriff-
Ebene V«, mit der durch die Nadelachse und eine am
N_delboden durch die Nadelspitze verlaufende Linie definierten Ebene, der sogenannten »Nadelebene λ«,
einen Winkel von mindestens 45 bildet (s. F i g. 4 und
6). Ferner bilden zweckmäßigerweist die über die Griff-Flächen hinweggezogenen Sehnen miteinander
einen Winkel von 30° und mit der über die Basis-Flache hinweggezogenen Sehne jeweils einen Winkel von 75°.
d. h., die die Eckpunkte des Handgriff-Querschnitts miteinander verbindenden Geraden bilden dann ein gleichschenkliges
Dreieck.
Bei der vorerwähnten Anordnung der drei in Längsrichtung
verlaufenden Begrenzungsflächen des Handgriffs (prismoide Form) hat die an den Nadelträger an
grenzende, sich in vertikaler Richtung erstreckende. eben ausgebildete Begrenzungsfläche - ebenso wie
ein durch den Handgriff gelegter Querschnitt — annähernd die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, desten
beide gleichungen Seiten entsprechend der Krümmung
der Griff-Flächen nach innen gekrümmt sind, wahrend die dritte Seite des Dreiecks nach ;i: !(en oder
innen gekrümmt oder gerade sein kann
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform
hat der Handgriff einen vierseitigen Querschnitt in einer Lbcne. die im rechten Winkel zur Nadelebene angeordnet
ist, wobei zwei gegenüberliegende Seiten die im wesentlichen konkaven Oberflächen bilden, eine
drille Seite die dichter nebeneinanderliegenden Kanten
der konkaven Oberfläche verbindet und eine vierte Sei
■te die mehr auscinanderlicgenden Kamen tier konkaven Oberflächen verbindet. Aul diese Weise hat dei
Handgriff etwa einen Querschnitt in Form eines I'r.ipe-/oides.
Diese Form unterscheidet sich von der vorher beschriebenen »prismoidcn« Variante des Handgriffs dadurch,
daß die Griff-Flächen gegenüber der Basis-Fläche nicht direkt zusammenstoßen, sondern durch eine
in etwa parallel zur Basis-Fläche verlaufende weitere Fläche nochmals verbunden sind. Das den Querschnitt
der prismoidcn Form bildende Dreieck is' also gewissermalien gegenüber seiner Basis gekappt, d. h., der
spitzeste Winkel ist abgeschnitten.
Die Handgriff-Ebene liegt beim Ergreife mit obenliegendem
Daumen in einem Winkel von mindestens 4) zur Nadelebere. Beim Punktieren der Vene mit der
Nadel kann der Benutzer des Geräts die Lage der Nadelspitze nach dem Durchstechen der Haut des Patienten
iiichl verfolgen, jedoch bleibt (wenn die Handgriff-Ebene
in ungefähr konstantem Winkel zur Vertikalen gehalten wird) die Lage der Nadelspitze (vor, der Seile
der Nadelspitze gesehen) etwa die gleiche. Der Winkel /wischen Handgriff-Ebene und Nadel-Ebene hängt von
der (iestall der im wesentlichen konkaven Oberfläche
ties Handgriffs ab. Ls wurde ein Winkel gewählt, bei
dem der Griff in eine Lage gebracht wird, die eine bequeme Handhabung erlaubt, wenn der Griff mittels
Daumen und Finger ergriffen und die Nadel-Ebene vertikal gehalten wird.
Die bequemste Lage des Griffs hängt von der Gestalt der im wesentlichen konkaven Oberfläche ab. aber
im allgemeinen ist ein Winkel von etwa 45" /wischen Handgriff-Ebene und Nadel-Ebene vorzuziehen.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 5 (Verjüngung des Handgriffs zum distalen Ende hin) gewährleistet eine
Art Widerlager für Daumen und Zeigefinger und erleichtert daher die Handhabung nochmals beträchtlich.
Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Handgriff auch als Aufnahmekammer
für das beim Punktieren der Vene austretende Blut dienen. Dann fließt beim Punktieren der Vene Blut durch
die Nadel in die Aufnahmekammer. Um den Fluß des Bluts zu erleichtern und einen Vsrschlußstopfen überflüssig
zu machen, ist der Handgriff noch mit einer luftdurchlässigen Oberfläche versehen, durch die hindurch
die in der Kammer enthaltene Luft beim Eintreten des Bluts entweichen kann. Ferner hat der Handgriff auch
noch wenigstens eine durchsichtige oder durchschimmernde Wandung, durch die hindurch das in die Kammer
eingedrungene Blut für den Benutzer des Katheter-Geräts sichtbar ist und ihm anzeigt, daß er die Vene
erfolgreich punktiert hat. Riffelung oder Facetten auf der (den) durchsichtigen bzw. durchschimmernden
Wandung bzw. Wandungen können vorgesehen werden, um die Beobachtung des Bluteintritts in die Kammer
noch zusätzlich zu erleichtern.
Der gleichzeitige Gebrauch eines Handgriffs als Bluiaufnuhmekammcr ist mithin eine wichtige Weilerbildung
der vorliegenden Erfindung.
Der Nadelträger der Punktionsnadel kann ferner eine oder mehrere rund um ihn herumlaufende Einkerbungen
(Nuten) aufweisen. Diese können zur Aufnahme eines oder mehrerer Klauenpaare dienen, die einander
gegenüberliegend auf einer vom eigentlichen Kathetergerät getrennten Fixationsscheibe angeordnet
und diesem in Abmessungen und Abstand funktionell angepaßt sind.
In Vencnkatheler-Geraten gemäß der Erfindung kann der Katheter aus PTFI- hergestellt sein, da dieses
Material keine Thrombose verursacht und röntgenundurchlässig ist. Ls ist auch möglich, die Vorteile des
Luer-l.ok-Systems beim Anschluß von Dreiweghähnen oder Schläuchen aus/unui/en; daher ist das proximale
Ende des Kanülenträgers /weckmäßigerweise mit einsprechenden Ausstülpungen versehen.
Ls isi ferner möglich, das Gerät in verschiedenen
Längen oder Spe/ialausführungen für verschiedene /wecke. /. B. die Verwendung in der Vena subclavia.
Vena saphena magna. Vena femoralis oder in Kopfvenen, herzustellen und die Nadelgröße am Nadelträger
anzugeben. Die Verpackung des Geräts erfolgt zweckmäßig in Tiefziehplaslikfolien mit sogenannter »Peel-Back«
Rückseite.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an 1 land der F i g. 1 bis b erläutert.
1 1 g. 1 stellt eine Schemazeichnung des Kaihetergeräts
von der Ruckseite (von schräg hinten) dar. Ein Ka.heier 1 hat eine axial in ihm gelagerte Nadel, deren
Spitze 2 gezeigt ist. Am rückwärtigen Ende der Nadel befindet sich der Nadelträger 3 mit den beiden Nuten 4.
die durch einen sich wieder auf den allen Umfang des Nadelträgers erhebenden Zwischenring 5 getrennt
sind. Am proximalen Ende ist der trapezoid ausgebildete Griff 6 durch eine luftdurchlässige Membran 7 verschlossen.
Das proximale linde 8 der Nadel ragt in den Handgriff 6 hinein. Der Handgriff ist hohl und bildet
eine Aufnahniekamiiier, wobei die Nadel im Handgriff
ist so daß beim Punktieren einer Vene Blut entlang der Hohlnadel in die Aufnahmekammer fließt. Die drei in
Längsrichtung verlaufenden Begrcnzungsllächen des Handgriffs sind aus fiiceitenariig geriffeltem Kunstglas
hergestellt.
F i g. 2 ist eine Seitenansicht des Venenkathetergeriits. Die Zahlen haben die gleiche Bedeutung wie oben
erläutert.
F i g. 3 stellt eine vergrößerte perspektivische Ansicht (Detailausschniit) des spitzen Endes der Naht dar.
Die Spit/.c 9 der Nadel liegt auf der Unterseite der
Nadel-Röhre 2. Der Buchstabe X zeigt die Nadel-Ebene an, die durch die Nadelachse 10 geht und die Nadelspitze
9 schneidet.
F-' ig. 4 zeigt das Kalhetergerät aus F i g. 1 und 2 in
einem vom Nadelspitzen-Ende her gesehenen Querschnitt,
dessen trapezartige Form erkennbar ist. Die konkaven Oberflächen 11 und 12 des Handgriffs sind
dargestellt. Ferner ist die Nadelcbcne Λ' und die Handgriffebene
Y markiert, »λ« bedeutet den Winkel /wischen
X und V. der bei der dargestellten Form etwa 75" beträgt. Beim Gebrauch der Nadel zur Venenpunktion
wird der Handgriff zwischen Daumen und Finger gehalten, wobei der Daumen oben liegt. Dabei ergibt
sich von selbst der in F i g. b dargestellte Winkel, d. h.. die Nadel-Ebene X liegt etwa vertikal. Die restlichen
Zahlen haben die gleiche Bedeutung wie bei den vorstehend geschilderten Figuren.
Die F i g. 5 und b zeigen eine Ausführungsform mit unterschiedlich gestaltetem Handgriff (»prismoidc
Form«). F i g. 5 ist wieder eine Ansicht des Kathetergeräts von schräg hinten (Diagonalansicht) entsprechend
Fig. 1. Dargestellt ist der Katheter 1 mit der hohlen
l'unktionsnadel 2 darin. Der verdickte Nadelträger 3
weist wiederum zwei Nuten 4 mit einem Zwischenring 5 auf. Am vom Nadclschliff abgewandten Ende sitzt der
prismoid ausgebildete Flandgriff 6, der durch eine luftdurchlässige
Membran 7 verschlossen ist und in den das rückwärtige Nadelende 8 hineinragt. Die konkaver
Oberflächen stoßen an einer gemeinsamen Kante 13
ίο zusammen. Der Handgriff ist hohl und bildet eine zui
Aufnahme des Venenbluts bestimmte Kammer. Die konkaven Griff-Flächen sowie die Basis-Fläche bestehen
aus facettenartig geriffeltem Kunstglas.
F i g. 6 zeigt eine Ansicht des Kathetergeräts au« F i g. 10 in einem vom Nadelspitzen-Ende her gesehenen
Querschnitt, dessen dreieckige Form erkennbar ist Die konkaven Oberflächen 11 und 12, Nadel-Ebene Λ
und Handgriffebene Y sowie der Winkel λ /.wischer
beiden ist erkennbar. Die restlichen Zahlen haben die gleiche Bedeutung wie bei den vorstehend beschriebe
nen Figuren.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Hohle Punktionsnadel zur Verwendung in einem Venenkathetergerät mit einem am von der S
Nadelspitze abgewandten Ende angebrachten Handgriff, der zur Nadellängsachse asymmetrisch
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, <iaß der Handgriff aus einem einstückig geformten
Polyeder besteht.
2. Punktionsnadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff zwei im wesentlichen
konkav geformte Flächen, die dem Ergreifen mit Daumen und Finger besonders angepaßt sind,
sowie mindestens eine zusätzliche Fläche, die die beiden anderen Flächen miteinander verbindet, aufweist.
3. Punktionsnadel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konkaven
Flächen zueinander so angeordnet sind, daß die durch die Nadelachse und die in Nadelrichtung verlaufende
Mittellinie der zusätzlichen Fläche gelegte »Handgriffebene V« einen Winkel von mindestens
45" mit der durch Nadclachse und Nadelspitze verlaufenden »Nadelebene X« bildet (F i g. 4, b).
4. Punktionsnadel nach einem dor Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die sich über die
beiden konkav geformten Seilen erstreckenden Sehnen einen Winkel von etwa 30' miteinander bilden
und jeweils einen Winkel von etwa 75" mit der sich über die dritte Seile erstreckenden Sehne bilden.
5. Punktionsnudel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff sich gegen sein
von der Nadelspitze abgewandtes Ende hin vcrjungt.
6. Punklionsnadcl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Handgriff auch als Blutaufnahmckammcr für bei der Venenpunktion freigesetztes
Blut dienen kann.
7. Punktionsnadel nach Anspruch (3, dadurch gekennzeichnet, daß der I landgriff wenigstens eine
luftdurchlässige Oberfläche aufweist.
8. Punktionsnadel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff wenigstens eine
durchsichtige oder durchscheinende Wandung aufweist.
9. Punktionsnadcl nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff
auf seinen durchsichtigen oder durchscheinenden Wandungen geriffelt oder facettiert ist.
10. Punktionsnadcl nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß ihr Nadelträger eine Nut aufweist, die in ein dafür vorgesehenes Fixationsteil
eingerastet werden kann.
11. Punktionsnadel nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nadelträger zwei Nuten aufweist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |